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Die Nipapalme Nypa fruticans ist eine in Sudostasien heimische Palmenart NipapalmeNipapalme Nypa fruticans SystematikCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Unterfamilie NypoideaeGattung NypaArt NipapalmeWissenschaftlicher Name der UnterfamilieNypoideaeGriff Wissenschaftlicher Name der GattungNypaSteckWissenschaftlicher Name der ArtNypa fruticansWurmb Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Blatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Verbreitung Standorte und Gefahrdung 3 Systematik 4 Fossilgeschichte 5 Nutzung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenNipapalmen sind grosse kriechende unbewehrte Palmen die mehrmals bluhen und einhausig getrenntgeschlechtig monozisch sind Der Stamm ist gedrungen niederliegend oder unterirdisch Die Verzweigung ist dichotom An der Oberseite des Stammes befinden sich gebogene Blattnarben an der Unterseite stehen sprossburtige Wurzeln Die Chromosomenzahl betragt 2n 34 Blatter Bearbeiten Nipapalmen bilden wenige sehr grosse Blatter Diese sind aufrecht und reduplicat gefiedert Die Blattscheide reisst sehr fruh auf und ist kahl Der Blattstiel ist gedrungen an der Basis breit im unteren Bereich adaxial gefurcht und im oberen distalen Bereich rund Die Basis verbleibt haufig als konischer Stumpf nachdem das Blatt zerfallen ist Die Rhachis ist basal rund und wird distal kantig Die zahlreichen Fiederblattchen sind einfach gefaltet stehen in regelmassiger Anordnung sind zugespitzt und lederig Die Mittelrippe ist deutlich hervorgehoben und tragt eine eigene glanzende kastanienbraune hautige Behaarung an der Unterseite Blutenstande und Bluten Bearbeiten Der Aufbau der Blutenstande ist einzigartig innerhalb der Palmengewachse Die Blutenstande stehen einzeln zwischen den Blattern interfoliar Sie sind aufrecht und funf bis selten sechs fach verzweigt Sie sind protogyn Der Blutenstandsstiel ist im Querschnitt rund Das Vorblatt ist zweikielig und rohrig Das Hochblatt am Blutenstandsstiel ist rohrig und etwas aufgeblasen zugespitzt gummiartig und reisst langs auf Die Blutenstandsachse ist meist kurzer als der Stiel rund und endet in einem Kopf von weiblichen Bluten Unter diesem Kopf stehen sieben bis neun spiralig angeordnete etwas aufgeblasene rohrige Hochblatter In jedem dieser Hochblatter steht eine Seitenachse erster Ordnung Diese Seitenachsen sind uber ihren Tragblattern zur Halfte ihrer Lange miteinander verwachsen Jede Seitenachse besitzt ein rohriges Vorblatt von dem sie im Knospenstadium eingehullt ist Die Seitenachsen hoherer Ordnung besitzen alle ein vollstandiges rohriges geschlossenes Vorblatt und enden in einer kurzen katzchenahnlichen blutentragenden Achse Rachilla Die Rachillae tragen dicht gedrangt in spiraliger Anordnung einzeln angeordnete mannliche Bluten jede Blute in der Achsel eines kleinen Tragblattes Die mannlichen Bluten sind ungestielt Die drei Kelchblatter sind frei schmal und verkehrtlanzettlich Die drei Kronblatter sind frei leicht imbricat ahneln den Kelchblatter sind jedoch etwas grosser Die Blutenhulle ist in der Knospe nur locker uber den Staubblattern geschlossen Die drei Staubblatter sind an Filamenten und Konnektiven zu einem festen Stiel verwachsen Die Antheren sind langlich und stehen extrors Ein Stempelrudiment ist nicht vorhanden Der Pollen ist spharoidal und bilateralsymmetrisch Die Keimoffnung ist ein meridionaler Zonasulcus Der Durchmesser betragt 37 bis 80 Mikrometer Die weiblichen Bluten unterscheiden sich sehr stark von den mannlichen Die drei Kelchblatter sind frei und unregelmassig oblanzeolat Die drei Kronblatter ahneln denen der mannlichen Bluten Staminodien fehlen Die drei selten vier Fruchtblatter sind frei und zur Reife deutlich grosser als die Blutenhulle die sie dann verdecken Sie sind in etwa verkehrt eiformig asymmetrisch und durch den gegenseitigen Druck kantig Distal sind sie zugespitzt Die Narbenoffnung sitzt etwas seitlich und ist trichterformig Die Samenanlage ist anatrop Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp FruchtstandDie Fruchte stehen in einem annahernd kugeligen Fruchtstand Fertile und nur teilweise entwickelte Fruchte stehen gemischt im Fruchtstand Pro Blute bilden ein bis drei Fruchtblatter einen Samen aus Die Frucht entwickelt sich aus einem einzelnen Fruchtblatt sie ist zusammengedruckt und unregelmassig kantig Der Narbenrest steht endstandig und ist pyramidenformig Das Exokarp ist glatt Das Mesokarp ist faserig das Endokarp ist dick und besteht aus verwobenen Faserstrangen Adaxial gibt es an der Innenseite eine langsgerichtete Erhebung die in den Samen hineinragt Der Samen ist breit eiformig adaxial gefurcht mit einem basalen Nabel Hilum Die Raphenaste steigen von der Basis aus auf Das Endosperm ist homogen oder selten gefurcht ruminat und besitzt eine zentrale Hohle Der Embryo sitzt basal Die Keimung erfolgt noch am Fruchtstand Die Fruchte sind schwimmfahig Verbreitung Standorte und Gefahrdung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet von Nypa fruticans reicht von Sri Lanka und dem Ganges Delta uber Sudostasien bis nach Australien die Salomonen und den Ryukyu Inseln Im spaten 19 Jahrhundert wurde die Art im Niger Delta in Westafrika eingefuhrt und hat sich seither bis nach West Kamerun ausgebreitet In Panama und auf Trinidad gilt die Art inzwischen als eingeburgert Hierher durfte sie uber die Meeresstromung aus Westafrika gekommen sein Nypa kommt ausschliesslich in Mangrovenwaldern vor Meist wachst sie auf weichem Schlamm und bildet haufig ausgedehnte naturliche Reinbestande Auf Neuguinea wurde eine Bestaubung durch Drosophiliden beobachtet allgemein wird eine Kombination aus Insektenbestaubung und Windbestaubung angenommen Die IUCN fuhrt Nypa fruticans als least concern ungefahrdet 1 Systematik BearbeitenDie Gattung Nypa Steck steht innerhalb der Familie Arecaceae sehr isoliert und bildet daher alleine die Unterfamilie Nypoideae Die Gattung ist monotypisch sie besteht aus der einzigen Art Nypa fruticans Ihre Schwestergruppe sind die restlichen Arecaceae ohne die Coryphoideae In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens Kew wird nur die Art Nypa fruticans Wurmb anerkannt 2 Der Gattungsname leitet sich nipah ab dem malaiischen Vernakularnamen fur dieses Taxon Fossilgeschichte BearbeitenNypa ist fossil ausserordentlich gut dokumentiert Vorwiegend wurden Fruchte und Pollen gefunden andere Organe wie Blatter Bluten oder Wurzeln wesentlich seltener Die Fundstellen sind global verbreitet uber die tropischen und temperaten Zonen zumindest bis zur globalen Klimaverschlechterung am Ende des Mittleren Miozans Die altesten gesicherten Funde stammen aus dem fruhesten Palaozan von Agypten und dem Palaozan von Brasilien Fossiler Pollen der Gattung Spinizonocolpites der generell mit Nypa assoziiert wird ist bereits aus dem Maastrichtium von Sudamerika Afrika Indien und Malesien bekannt Berichte uber Fruchte von Nypa burtini aus dem Aptium von Europa und Nypa Fruchten aus der Oberkreide von Indien werden angezweifelt 3 Nutzung BearbeitenDie Nipapalme ist ethnobotanisch von einiger Bedeutung Die Blatter sind sehr wichtig als Material zum Dachdecken Geringer ist die Bedeutung der Blatter fur die Herstellung von Zigarettenpapier oder Netzschwimmern Die Blutenstande werden angezapft aus dem gewonnenen Saft wird Zucker und Alkohol gewonnen Das junge gelatinose Endosperm der unreifen Samen ist essbar meist wird es in Sirup gekocht Die Nypa Bestande spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Schlammes in den Flussmundungen und verhindern die Kustenerosion Literatur BearbeitenJohn Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 209 213 Einzelnachweise Bearbeiten Nypa fruticans in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN abgerufen 29 Juli 2012 Nypa In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 29 Juli 2012 John Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nipapalme Album mit Bildern Videos und Audiodateien Nypa fruticans in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nipapalme amp oldid 198907341