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Nikischerit IMA Symbol Nik 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate mit der chemischen Zusammensetzung Fe2 6Al3 OH 18 Na H2O 6 SO4 2 6H2O 3 oder in der kristallchemischen Strukturformelschreibweise NaFe2 6Al3 OH 18 SO4 2 12H2O 4 Nikischerit ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Eisen Aluminium Natrium Sulfat mit zusatzlichen Hydroxidionen NikischeritNikischerit aus der Huanuni Mine Huanuni Provinz Dalence Oruro Bolivien Grosse 4 4 4 1 1 1 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2001 039 1 IMA Symbol Nik 2 Chemische Formel Fe2 6Al3 OH 18 Na H2O 6 SO4 2 6H2O 3 NaFe2 6Al3 OH 18 SO4 2 12H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI D 14 022 7 DD 35 31 01 02 02Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 5 Raumgruppe R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148Gitterparameter a 9 347 A c 33 000 A 7 Formeleinheiten Z 3 7 Zwillingsbildung nicht beobachtet 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 6 Dichte g cm3 gemessen 2 33 berechnet 2 34 6 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 6 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe dunkelgrun braunlichStrichfarbe hellgraugrunTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Fettglanz mattKristalloptikBrechungsindizes nw 1 560 1 8 ne nicht bestimmbar 8 Optischer Charakter einachsig negativ 8 Nikischerit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und entwickelt glimmerartige blattrige Kristalle die oft zu radialstrahligen Mineral Aggregaten von bis zu einem Zentimeter Durchmesser verbunden sind Frische Proben des durchsichtigen bis durchscheinenden Minerals zeigen eine hell bis dunkelgrune Farbe und einen harzahnlichen Glanz auf den Kristalloberflachen Mit der Zeit oxidiert es jedoch farbt sich ockerbraun und wird matt 9 Nikischerit ist das Fe2 Analogon von Shigait Mn2 6Al3 OH 18 SO4 2 12H2O 4 10 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Braunliches kugeliges Nikischerit Aggregat aus der Huanuni Mine Grosse 0 6 cm 0 6 cm 0 5 cm Erstmals entdeckt wurde Nikischerit in Mineralproben aus der Grube Huanuni bei Huanuni im bolivianischen Departamento Oruro Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Danielle Huminicki Frank C Hawthorne Joel D Grice und John Leslie Jambor die das Mineral nach dessen Entdecker dem Mineralogen und Mineralhandler Anthony J Nikischer 1949 benannten Das Mineralogenteam sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 2001 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 2001 039 3 die den Nikischerit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung erschien 2003 im Fachmagazin Mineralogical Record Das Typmaterial des Minerals wird im Canadian Museum of Nature in Ottawa aufbewahrt 8 Klassifikation BearbeitenDa der Nikischerit erst 2001 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VI D 14 22 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und Wolframate und dort der Abteilung Wasserhaltige Sulfate mit fremden Anionen wo Nikischerit zusammen mit Lannonit Metavoltin Motukoreait Natroglaukokerinit Shigait Slavikit und Wermlandit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 4 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Nikischerit ebenfalls in die Abteilung der Sulfate Selenate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung mit mittelgrossen Kationen Lagen von kantenverknupften Oktaedern zu finden ist wo es zusammen mit Carrboydit Glaukokerinit Honessit Hydrohonessit Hydrowoodwardit Motukoreait Mountkeithit Natroglaukokerinit Shigait Wermlandit Woodwardit Zinkaluminit Q Zincowoodwardit die Woodwarditgruppe mit der System Nr 7 DD 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Nikischerit in die Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er nur zusammen mit Shigait in der unbenannten Gruppe 31 01 02 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen und A B2 m XO4 pZq x H2O mit m p gt 6 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenNikischerit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 9 347 A und c 33 000 A sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle 7 Bildung und Fundorte BearbeitenNikischerit bildet sich zusammen mit Vivianit durch hydrothermale Vorgange bei relativ niedrigen Temperaturen 9 sowie als Sekundarmineral in der Oxidationszone sulfidischer Lagerstatten 5 Als weitere Begleitminerale konnen Pyrit Pyrrhotin Siderit und Cronstedtit auftreten Der bisher einzige bekannte Fundort ist seine Typlokalitat Huanuni Mine in Bolivien 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenDanielle Huminicki Frank C Hawthorne Joel D Grice John Leslie Jambor Nikischerite a new mineral from the Huanuni tin mine Dalence Province Oruro Department Bolivia In Mineralogical Record Band 34 Nr 2 Marz 2003 S 155 158 englisch rruff info PDF 677 kB abgerufen am 6 September 2022 Danielle M C Huminicki Frank C Hawthorne The crystal structure of nikischerite NaFe2 6Al3 SO4 2 OH 18 H2O 12 a mineral of the shigaite group In The Canadian Mineralogist Band 41 2003 S 79 82 englisch rruff info PDF 163 kB abgerufen am 6 September 2022 Peter Tarassoff Who s who in mineral names Anthony J Nikischer 1949 In Rocks and Minerals Band 79 Nr 3 2004 S 190 191 englisch proquest com PDF 626 kB abgerufen am 6 September 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikischerite Sammlung von Bildern Nikischerit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 September 2022 American Mineralogist Crystal Structure Database Nikischerite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 6 September 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 7 September 2022 a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated July 2022 PDF 3 5 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Juli 2022 abgerufen am 6 September 2022 englisch a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b David Barthelmy Nikischerite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 6 September 2022 englisch a b c d Nikischerite Mineraldatenblatt PDF 18 kB Mineralogical Association of Canada abgerufen am 6 September 2022 englisch a b Danielle M C Huminicki Frank C Hawthorne The crystal structure of nikischerite NaFe2 6Al3 SO4 2 OH 18 H2O 12 a mineral of the shigaite group In The Canadian Mineralogist Band 41 2003 S 79 82 englisch rruff info PDF 163 kB abgerufen am 6 September 2022 a b c d John Leslie Jambor Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 88 2003 S 1836 1840 englisch rruff info PDF 332 kB abgerufen am 6 September 2022 a b Nikischerite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 6 September 2022 englisch S J Mills A G Christy J M R Genin T Kameda F Colombo Nomenclature of the hydrotalcite supergroup Natural layered double hydroxides In Mineralogical Magazine Band 76 Nr 5 Oktober 2012 S 1289 1336 doi 10 1180 minmag 2012 076 5 10 englisch rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 6 September 2022 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 7 September 2022 englisch Fundortliste fur Nikischerit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 6 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikischerit amp oldid 239001066