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Die Netzfluglerartigen Neuropteroida oder Neuropteroidea sind eine Gruppe der Insekten Insecta Zu ihnen werden drei Ordnungen die Kamelhalsfliegen Raphidioptera Grossflugler Megaloptera und Netzflugler Neuroptera gezahlt Ihre taxonomische Stellung ist aber unklar Einige Autoren sehen die Netzfluglerartigen als Ordnung und die drei zugehorigen Taxa als Unterordnungen an andere bezeichnen sie als Uberordnung Zu den weltweit vorkommenden Netzfluglerartigen werden etwa 6500 Arten in 22 Familien gezahlt wobei die Netzflugler mit ca 5 500 Arten den uberwiegenden Teil ausmachen Sie stellen die primitivsten Holometabolen Insekten dar und sind am nachsten mit den Kafern Coleoptera und Facherfluglern Strepsiptera verwandt die gemeinsam das Schwesterntaxon der Coleopteroida bilden NetzfluglerartigeLibellen Schmetterlingshaft Libelloides coccajus SystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang Metapterygotaohne Rang Eumetabolaohne Rang Holometabole Insekten Holometabola ohne Rang NetzfluglerartigeWissenschaftlicher NameNeuropteroideaOrdnungenKamelhalsfliegen Raphidioptera Grossflugler Megaloptera Netzflugler Neuroptera Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Merkmale der Imagines 1 2 Merkmale der Larven 2 Lebensweise 3 Paarung und Entwicklung 4 Fossile Belege 5 Quellen 6 LiteraturMerkmale BearbeitenMerkmale der Imagines Bearbeiten nbsp Dichrostigma flavipesDie Tiere sind in ihrem Erscheinungsbild sehr unterschiedlich und variieren in ihrer Flugelspannweite von einigen wenigen bis 200 Millimeter Die Vorder und Hinterflugel sind bei den meisten Arten im Bau gleich Bei den Schlammfliegen sind die Hinterflugel meist grosser und bei den Fadenhaften Nemopteridae sind sie zu sehr langen und schmalen Faden ausgezogen die am Ende verbreitert sein konnen Manche Arten haben reduzierte Flugel es gibt aber nur sehr wenige die gar keine haben Einige Taghafte auf Hawaii wie z B Nesothauma haleakale haben verhartete Vorderflugel die Deckflugeln der Kafer ahneln Die uberwiegende Zahl an Arten haben durchsichtige Flugel mit einer netzartigen Flugeladerung nur bei wenigen Arten sind die Flugel bunt gefarbt meist gefleckt Nur wenige Arten weisen Augenflecken auf wie z B Dendroleon pantherinus Ihre Mundwerkzeuge sind beissend kauend und in der Regel einfach gebaut Bei manchen Arten wie z B Acanthacorydalis oder Corydalus sind die Mandibeln aber bis zu 30 Millimeter lang Ihre Facettenaugen sind gross und sitzen halbkugelformig seitlich am Kopf Bei manchen Schmetterlingshaften Ascalaphidae sind sie durch eine Naht quergeteilt Punktaugen Ocelli sind nur bei den Raphidiidae Corydalidae und fast allen Osmylidae vorhanden bei den restlichen Familien fehlen sie Die Fuhler sind vielgliedrig lang und fadenformig Bei den Schmetterlingshaften und Ameisenjungfern Myrmeleontidae sind sie am Ende keulenformig verdickt bei den Chauliodinae sind sie bei den Mannchen gekammt Der Prothorax ist bei den Kamelhalsfliegen und bei den Fanghaften Mantispidae stark verlangert bei letzteren setzen ihre Fangbeine direkt hinter dem Kopf am Anfang des Prothorax an Auch das erste Beinpaar der Rhachiberothidae und mehrerer Staubhafte Coniopterygidae ist ebenfalls zu Fangbeinen ausgebildet Die ubrigen Arten haben normal ausgebildete Insektenbeine die jeweils an den drei Thoraxsegmenten ansetzen Die Tarsen haben funf Glieder und am Ende zwei Klauen bei den Kamelhalsfliegen ist das dritte bei den Sialidae das vierte Tarsenglied lappenformig verbreitert Das Abdomen hat 10 Segmente bei denen die letzten zu Genitalapparaten modifiziert sind Dies konnen z B Klammerorgane bei den Mannchen oder lange Ovipositoren bei den Weibchen sein Merkmale der Larven Bearbeiten nbsp Larve der Gemeinen Wasserflorfliege Sialis lutaria Die Larven der Kamelhalsfliegen und der Schlammfliegen haben wie auch die Imagines einfache beissend kauende Mundwerkzeuge Die Netzflugler dagegen haben ein aus Mandibeln und Maxillen gebildetes Saugorgan das aus zwei Kanalen besteht Die meisten Arten haben auch zusatzlich einen Giftkanal Der Thorax ist bei den meisten Arten breit es gibt aber auch Arten wie z B Crocinae bei denen dieser sehr lang und schmal gebaut ist Die Beine sind einfach gebaut nur die Tarsen der Kamelhalsfliegen sind in zwei Teile gegliedert Der Hinterleib ist langgestreckt bis gedrungen gebaut Bei den im Wasser lebenden Larven der Grossflugler und einiger Sisyridae kann man sieben oder acht gegliederte Tracheenkiemen am Hinterleib erkennen Es gibt aber auch im Wasser lebende Arten Nevrorthidae die keine Kiemen haben Viele Netzfluglerlarven insbesondere die der Florfliegen Chrysopidae tragen am Hinterleib Hakchen auf welche sie mit dem Kopf Nahrungsreste und andere Kleinteile werfen um ihre Tarnung zu verbessern Lebensweise BearbeitenDie Imagines ernahren sich in den wenigen Tagen und Wochen die ihr Leben dauert je nach Art rauberisch von verschiedenen Gliederfussern manchmal auch zusatzlich von Pollen oder rein phytophag von Pollen Pilzen und Algen Unter den Raubern gibt es solche die auf Beute lauern wie die Fanghafte oder solche die ihre Opfer im Flug erbeuten wie die Schmetterlingshafte Die Sialidae nehmen praktisch keine Nahrung zu sich sie fressen nur ein wenig an Nektar Die Larven fast aller Arten leben rauberisch manche fressen auch zusatzlich Pollen Sie leben unter anderem an Rinde auf Pflanzen im Boden Sand oder in Gewassern Es gibt auch einige Arten die als Parasitoiden leben Bis sie ausgewachsen sind durchleben sie 10 bis 15 Larvenstadien Netzflugler durchleben aber drei bis funf Larvenstadien Die Ameisenlowen bauen charakteristische Trichter in den Sand um vor allem Ameisen zu fangen Paarung und Entwicklung BearbeitenDie Partner werden nicht nur durch verschiedene Pheromone die durch Duftdrusen am Thorax und Abdomen ausgesendet werden sondern auch durch Vibrationen angelockt die die Tiere auf den Untergrund bzw Blatter und ahnliches ubertragen Uber die verschiedenen Frequenzen die ausgesendet werden kann man z B habituell nur sehr schwer unterscheidbare Florfliegenarten unterscheiden Die Eier werden entweder an Blatter im Boden oder mit dem Ovipositor unter Rinde abgelegt Die Eier von spater im Wasser lebenden Larven werden an uber Gewasser hangenden Zweigen gelegt damit sich die Larven dann fallen lassen konnen Abgelegt werden sie entweder einzeln oder in grossen Gelegen von bis zu 3000 Stuck Die Fanghafte legen auch Gemeinschaftsgelege an die bis zu 150 000 Eier enthalten konnen Die Eier sind langlich gekrummt oder rund und hangen bei manchen Arten einzeln oder in Bundeln an langen sehr dunnen Eistielen Die Entwicklung der Larven verlauft sehr unterschiedlich lang In Europa uberwintern die meisten Arten ein bis drei Mal Die Verpuppung findet mit Ausnahme der Nevrorthidae die sich im Wasser in einem Kokon mit zwei Aussenhullen verpuppen auch bei den restlichen im Wasser lebenden Larven an Land statt Die Netzflugler verpuppen sich in einem Gespinst Kamelhalsfliegen und Grossflugler verpuppen sich ohne ein solches in kleinen Vertiefungen Fossile Belege BearbeitenDie altesten bekannten Vertreter dieser Ordnung stammen aus dem Unteren Perm sowohl Grossflugler als auch Kamelhalsfliegen und Netzflugler 1 Daruber hinaus sind Netzflugler als Larven und Imagines aus kreidezeitlichem und tertiarem Bernstein bekannt 2 3 Quellen Bearbeiten F M Carpenter und L Burnham The geological record of insects Ann Rev Earth Planet Sci 13 S 297 314 zitiert in Poinar 1992 George O Poinar Jr Life in Amber 350 S 147 Fig 10 Tafeln Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein 256 S zahlr Abb Pfeil Verlag Munchen 1998 ISBN 3 931516 45 8Literatur BearbeitenUlrike und Horst Aspock Kamelhalse Schlammfliegen Ameisenlowen Wer sind sie in Kamelhalse Schlammfliegen Ameisenlowen Neuropterida Biologiezentrum des OO Landesmuseums Hrsg 1999 ISBN 3 85474 036 0 Ekkehard Wachmann Christoph Saure Netzflugler Schlamm und Kamelhalsfliegen Naturbuch Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 89440 222 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netzfluglerartige amp oldid 215801507