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Neukyhna ist eine Ortschaft der Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen Freistaat Sachsen Als Gemeinde entstand Neukyhna 1994 durch den Zusammenschluss von acht Orten Zum 1 Januar 2013 ging sie in der erweiterten Gemeinde Wiedemar auf NeukyhnaGemeinde WiedemarWappen von NeukyhnaKoordinaten 51 32 N 12 15 O 51 533888888889 12 25 99 Koordinaten 51 32 2 N 12 15 0 OHohe 99 m u NHNFlache 40 27 km Einwohner 2379 31 Dez 2011 Bevolkerungsdichte 59 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2013Postleitzahl 04509Vorwahl 034202 034602 034954Kirche in KyhnaKirche in Kyhna Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Ortsgliederung 3 Geschichte 4 Wappen 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Ortschaft Neukyhna befindet sich in einer weiten fruchtbaren Ebene der Leipziger Tieflandsbucht im nordwestlichsten Teil des Freistaates Sachsen Im Westen und Norden grenzt die Ortschaft an Sachsen Anhalt Die nachsten Gemeinden sind dort Brehna und Landsberg Im Osten liegt die Kreisstadt Delitzsch Die anderen beiden Ortschaften der Gemeinde Wiedemar und Zwochau liegen sudlich und die Gemeinde Rackwitz im Sudosten Ortsgliederung BearbeitenNeukyhna gliedert sich in die Ortsteile Doberstau Eingemeindung nach Zschernitz am 20 Juli 1950 Kyhna Zusammenschluss aus Gross und Kleinkyhna im Jahr 1936 Lissa Zusammenschluss aus Gross und Kleinlissa am 20 Juli 1950 Pohritzsch mit Gordenitz und Sultitz Quering Eingemeindung nach Kyhna am 20 Juli 1950 Serbitz Eingemeindung nach Zaasch am 20 Juli 1950 Zaasch und Zschernitz mit Nosselwitz Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche in ZaaschEinzelne Funde weisen auf Menschen vor etwa 250 000 Jahren in diesem Gebiet hin Germanische Siedlungen und Graberfelder entstanden im 7 Jahrhundert v Chr Mit der Volkerwanderung verliessen die germanischen Stamme im 6 Jahrhundert n Chr die Gegend Sorbische Siedler ruckten von Osten nach Slawische Bauern und Viehhalter siedelten sich ab dem 5 Jahrhundert n Chr an und wurden sesshaft Sie grundeten die meisten Dorfer Bis heute ist die Rundlingsstruktur in den Dorfkernen erkennbar Eine erneute germanische Besiedlung und erste urkundliche Erwahnung der Dorfer erfolgten Anfang des 10 Jahrhunderts Es lebten im 13 Jahrhundert uber 5000 Menschen im heutigen Ortschaftsgebiet etwa doppelt so viel wie jetzt Die Kirche in Kyhna geht auf die Mitte des 13 Jahrhunderts zuruck das Schiff wurde mehrfach erweitert Pestepidemien kosteten im 14 15 Jahrhundert viele Menschenleben Durch Missernten und hohe Feudalabgaben wanderten viele Einwohner ab nbsp Kirche in LissaDer Ort Lissa entstand um 1630 durch evangelische Einwohner des Stadtchens Lissa in Bohmen die im Zuge der Rekatholisierung auswanderten Die heutigen Ortsteile von Neukyhna gehorten bis 1815 zum kursachsischen Amt Delitzsch 1 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kamen die Orte zu Preussen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem sie bis 1952 gehorten 2 Im Zuge der Kreisreform in der DDR von 1952 wurden sie dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging Anfang des 19 Jahrhunderts erfolgte ein organisierter Anbau von Zuckerruben Weizen Gerste Kartoffeln und Futterpflanzen Der fruchtbare Boden der Gegend und Fortschritt in den Anbaumethoden brachte hohe Ertrage Grosse Bauernwirtschaften und Ritterguter veranderten das Dorfbild Die chemischen Grossbetriebe in den benachbarten Stadten schufen im 20 Jahrhundert viele Arbeitsplatze Die Dorfer wurden immer mehr zu Wohnorten der Industriearbeiter Ab 1970 griff die Landwirtschaftspolitik der DDR Die bauerlichen Betriebe gingen in Produktionsgenossenschaften auf LPG Es entstanden grosse Viehzuchtbetriebe Ab 1980 begann der grossflachige Braunkohleabbau im Tagebau Delitzsch Sudwest Durch die Grundwasserspiegelsenkung entstanden massive okologische Schaden im sudlichen Ortsgebiet Dazu kam noch die Gerauschbelastigung der nahen Orte Lissa Kyhna und Quering Nach der Wiedervereinigung wurde 1990 der Braunkohletagebau eingestellt Die Umweltbedingungen wurden angenehmer Am 1 Januar 1994 erfolgte der Zusammenschluss der Orte Kyhna Lissa Pohritzsch Zschernitz und Zaasch zur Gemeinde Neukyhna Am Ortsrand von Zschernitz wurde bei Ausgrabungsarbeiten am 19 August 2003 in einer Siedlungsgrube der jungeren Linienbandkeramik der Adonis von Zschernitz gefunden Eindeutig mannlich ist der Torso der ca 7000 Jahre alten Tonfigur Das etwa 8 cm hohe Bruchstuck ist etwa vom Nabel abwarts bis unterhalb des Gesasses erhalten In Anlehnung an die vielen Venusfunde aus dem Altertum geht er als Adonis in die Geschichte der Archaologie ein Die mannlichen Geschlechtsmerkmale sind deutlich ausgebildet Penis und Hodensack sind vollstandig erhalten Mannliche Figuren dieser Epoche waren in Europa bislang unbekannt Am 1 Januar 2013 wurde Neukyhna nach Wiedemar eingemeindet 3 Wappen BearbeitenSeit 1990 hat der Ort ein Wappen Die diagonalen Wellenlinien stellen den Gienickenbach dar der die Ortsteile Lissa Kyhna Zschernitz und Pohritzsch verbindet Das Schmiedewerkzeug symbolisiert die traditionellen Handwerksbetriebe in der Ortschaft Der Muhlstein soll ein Hinweis auf die Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte sein Verkehr BearbeitenDie Autobahn A 9 fuhrt im Westen durch Ortsgebiet Neukyhna kann uber den Anschluss 13 Halle Bitterfeld Delitzsch B 100 und den Anschluss 14 Wiedemar Delitzsch erreicht werden Der Flughafen Leipzig Halle ist ca 15 km entfernt Uber gute Strassenverbindungen sind Leipzig und Halle schnell erreichbar je ca 20 km Der Ortsteil Kyhna hat zudem einen Bahnhof an der Strecke Halle Saale Eilenburg Personlichkeiten BearbeitenKarl Unger 1782 1835 erster Lehrstuhlinhaber fur Chirurgie in Konigsberg i Pr geboren in LissaLiteratur BearbeitenEckart Winkler Familienbuch Kyhna bei Delitzsch mit Gross und Kleinkyhna Querig sowie Gross und Kleinklitschmar Landkreis Nordsachsen 1555 1799 Leipzig AMF 2011 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 59 Eckart Winkler Familienbuch Lissa bei Delitzsch mit Gross und Kleinlissa Peterwitz und Kattersnaundorf Landkreis Nordsachsen 1594 1875 Leipzig AMF 2013 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neukyhna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neukyhna im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ortsteil Zaasch Ortsteil Pohritzsch Pfarrbereich SchenkenbergEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 56 f Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2013Normdaten Geografikum GND 7539262 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neukyhna amp oldid 239278644