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Dieser Artikel behandelt den Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig in seiner Form von 1952 bis 1994 Siehe auch den preussischen Landkreis Delitzsch Provinz Sachsen und den Landkreis Delitzsch 1994 2008 Der Kreis Delitzsch war ein Landkreis im Bezirk Leipzig der DDR Ab 1990 bestand er als Landkreis Delitzsch im Freistaat Sachsen fort Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Nordsachsen Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Delitzsch BasisdatenBezirk LeipzigVerwaltungssitz DelitzschFlache 384 35 km Einwohner 53 483 3 Okt 1990 Bevolkerungsdichte 139 Einwohner je km Kfz Kennzeichen S und U 1953 1990 SE 1974 1990 DZ 1991 1994 Kreisgliederung 40Lage des Kreises in der DDRKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 1 3 Naturraum 2 Geschichte 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Bevolkerungsdaten der Stadte und Gemeinden 5 Kfz Kennzeichen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Kreis Delitzsch lag im aussersten Nordwesten des Bezirks Leipzig in unmittelbarer Nachbarschaft zu Leipzig und Halle im Braunkohlenrevier Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Delitzsch grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Bitterfeld Eilenburg Leipzig Land und Saalkreis Naturraum Bearbeiten Der Kreis hatte im Osten einen schmalen Anteil an der von Kiefernforsten bestandenen Prellheide Sie gehort zum sandigen Hugelland der Dubener Heide Das ubrige Kreisgebiet lag in der Leipziger Tieflandsbucht Die vielfach tischebenen Lehmplatten in etwa 100 m Hohe waren vollig waldfrei Nur die 200 bis 500 m breiten und bis zu 10 m tiefer liegenden Talauen von Lober und Leine brachten etwas Abwechslung in die eintonige Landschaft Durch den vorruckenden Braunkohletagebau drohte eine einschneidende Veranderung Von Norden arbeitete sich der Grosstagebau Holzweissig Stuck fur Stuck in das Kreisgebiet hinein was bereits zur Umleitung der Lober zwang Sudlich von Delitzsch wurden drei Grosstagebaue von insgesamt 160 km Abbauflache erschlossen Das wiederum erforderte die Verlegung von einigen Gemeinden 1 Geschichte BearbeitenDer Landkreis Delitzsch bestand schon seit 1816 in der preussischen Provinz Sachsen und ihrer territorialen Nachfolger Nach der Auflosung Preussens 1947 wurde der Landkreis dem neugegrundeten Land Sachsen Anhalt innerhalb der SBZ ab Oktober 1949 DDR zugeordnet Am 31 August 1950 wurden einige territoriale Anderungen des Kreises vorgenommen Durch das Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Lander in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23 Juli 1952 2 kam es in der DDR und den noch bestehenden funf Landern zu einer umfangreichen Kreisreform So wurden am 25 Juli 1952 die Lander aufgelost und 14 Bezirke eingerichtet Hierbei wurden traditionelle Kreise aufgelost oder in kleinere Kreise gegliedert wobei es auch uber die Grenzen der ehemaligen 5 Lander hinweg zu Gebietsanderungen kam Der Kreis Delitzsch wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet Kreissitz wurde die Stadt Delitzsch Der Kreis Delitzsch gab folgende 32 Gemeinden an den neugegrundeten Kreis Eilenburg ab Battaune Doberschutz Eilenburg Gallen Glaucha Gotha Groitzsch Gruna Hainichen Hohenpriessnitz Jesewitz Kollau Kospa Krippehna Laussig Liemehna Molbitz Mortitz Naundorf Paschwitz Pehritzsch Pressen Pristablich Rodgen Schnaditz Sprotta Tiefensee Wedelwitz Wellaune Wollnau Wolpern und Zschepplin Die im Altkreis Delitzsch verbliebenen 49 Gemeinden Badrina Beerendorf Benndorf Brinnis Brodau Delitzsch Dobernitz Freiroda Gerbisdorf Glesien Hayna Hohenroda Kattersnaundorf Kletzen Klitzschmar Kolsa Krensitz Kreuma Krostitz Kyna Laue Lemsel Lindenhayn Lissa Lobnitz Mocherwitz Mutschlena Paupitzsch Pohritzsch Priester Rackwitz Radefeld Reibitz Roitzschjora Sausedlitz Schenkenberg Schladitz Seelhauen Selben Sproda Werbelin Wiedemar Wolkau Wolteritz Zaasch Zschernitz Zscholkau Zschortau und Zwochau wurden durch die Gemeinde Wiesenena diese war erst 1950 in den Saalkreis umgegliedert worden aus dem Saalkreis zum neuen Kreis Delitzsch erganzt Durch Gemeindegebietsveranderungen sank die Zahl der Gemeinden von anfanglich 50 bis auf 20 zur ersten Kreisreform in Sachsen 1 Januar 1957 Eingliederung von Werbelin in Kattersnaundorf 1 Juli 1973 Eingliederung von Hayna in Radefeld 1 September 1973 Eingliederung von Roitzschjora in Lobnitz 1 Dezember 1973 Eingliederung von Gerbisdorf in Freiroda 1 Dezember 1973 Eingliederung von Mocherwitz in Hohenroda 1 Dezember 1973 Eingliederung von Seelhausen in Sausedlitz 1 Mai 1974 Eingliederung von Kreuma in Zschortau 1 Januar 1976 Eingliederung von Paupitzsch in die Stadt Delitzsch 1 Dezember 1981 Eingliederung von Kattersnaundorf in Zschortau 17 Mai 1989 Eingliederung von Schladitz in Rackwitz 1 Dezember 1993 Eingliederung von Reibitz in Lobnitz 1 Januar 1994 Eingliederung von Beerendorf Brodau und Selben in Dobernitz 1 Januar 1994 Eingliederung von Klitschmar Kolsa und Wiesenena in Wiedemar 1 Januar 1994 Zusammenschluss von Kletzen und Zscholkau zu Kletzen Zscholkau 1 Januar 1994 Zusammenschluss von Kyhna Lissa Pohritzsch Zaasch und Zschernitz zu Neukyhna 1 Marz 1994 Eingliederung von Benndorf und Laue in die Stadt Delitzsch 1 Marz 1994 Eingliederung von Krensitz und Mutschlena in Krostitz 1 Marz 1994 Eingliederung von Sausedlitz in Lobnitz 1 Marz 1994 Eingliederung von Freiroda und Wolteritz in Radefeld 1 Marz 1994 Eingliederung von Lemsel in ZschortauAm 17 Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Delitzsch umbenannt 3 Anlasslich der Wiedervereinigung wurde der Kreis durch das Landereinfuhrungsgesetz dem wiedergegrundeten Land Sachsen zugesprochen Bei der ersten sachsischen Kreisgebietsreform wurde er am 1 August 1994 mit dem Landkreis Eilenburg zum neuen Landkreis Delitzsch zusammengelegt 4 Seit dem 1 August 2008 gehort er zusammen mit dem ehemaligen Landkreis Torgau Oschatz zum Landkreis Nordsachsen 5 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenDer Ackerbau im westlichen und sudlichen Kreisgebiet mit Weizen und Zuckerrubenanbau brachte einen guten Ertrag Nach Osten nahm bei geringeren Bodenqualitaten der Futterpflanzenanbau zu Nach und nach wurde allerdings das Ackerland durch den Braunkohlentagebau verdrangt In Delitzsch lag die grosste Zuckerfabrik 1890 und das grosste Reichsbahnausbesserungswerk fur Reisewagen 1908 in der DDR ein Zweigwerk des Stahl und Walzwerks Hennigsdorf 1930 eine Schokoladen und Susswarenfabrik seit 1894 und die chemische Fabrik Delicia seit 1817 In Rackwitz befand sich ein Leichtmetallwerk Die Kreisstadt ist Schnittpunkt der Fernstrassen von Leipzig nach Dessau F 184 und von Brehna nach Bad Duben F 183 a Ferner kreuzten hier die Eisenbahnlinien Halle Eilenburg seit 1872 und Leipzig Bitterfeld seit 1859 1 Bevolkerungsdaten der Stadte und Gemeinden BearbeitenBevolkerungsubersicht aller 40 Gemeinden des Kreises die 1990 in das wiedergegrundete Land Sachsen kamen 6 AGS Gemeinde Einwohner Flache ha 03 10 1990 31 12 199014019010 Badrina 509 505 65214019020 Beerendorf 416 413 94214019030 Benndorf 328 339 1 11414019040 Brinnis 422 418 1 31814019050 Brodau 275 277 39914019060 Delitzsch Stadt 27 233 27 051 2 41014019070 Dobernitz 897 826 36914019080 Freiroda 586 576 1 21214019100 Glesien 1 421 1 430 1 21314019120 Hohenroda 533 537 1 02014019140 Kletzen 346 345 74414019150 Klitschmar 383 384 84314019160 Kolsa 309 307 58514019170 Krensitz 409 405 52414019190 Krostitz 1 865 1 856 1 38914019200 Kyhna 583 589 1 20414019210 Laue 213 212 49614019220 Lemsel 185 185 24814019230 Lindenhayn 333 325 75114019240 Lissa 455 459 59014019250 Lobnitz 1 834 1 826 1 92214019270 Mutschlena 125 125 39114019290 Pohritzsch 400 402 60314019300 Priester 188 182 75914019310 Rackwitz 3 228 3 134 1 19714019320 Radefeld 1 090 1 086 1 06914019330 Reibitz 347 352 49314019350 Sausedlitz 234 220 1 30414019360 Schenkenberg 926 931 1 25314019390 Selben 643 639 69214019400 Sproda 353 350 68014019410 Wiedemar 562 564 80014019420 Wiesenena 446 449 1 21114019430 Wolkau 517 518 97414019440 Wolteritz 309 308 73714019450 Zaasch 416 411 83514019460 Zschernitz 534 530 79314019470 Zscholkau 536 537 57614019480 Zschortau 2 062 2 063 2 24114019490 Zwochau 1 032 1 037 1 88314019000 Landkreis Delitzsch 53 483 53 103 38 435Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit dem Buchstabenpaar SE begannen zugewiesen 7 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war SW 85 01 bis SW 99 99 8 Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen DZ Literatur BearbeitenManfred Wilde Zwischen Monarchie und Demokratie 200 Jahre Konigreich Sachsen 190 Jahre Landkreis Delitzsch 175 Jahre Sachsische Verfassung In Konigreich Sachsen 1806 1918 hg von Albert Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen Marienberg 2007 ISBN 978 3 931770 67 9 S 159 163 Einzelnachweise Bearbeiten a b versch Hrsg Diercke Lexikon Deutschland Deutsche Demokratische Republik und Berlin Ost S 72 Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1986 ISBN 3 07 508861 7 Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Lander in der Deutschen Demokratischen Republik verfassungen de abgerufen am 25 Juni 2019 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 2008 Regionalregister Sachsen Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 528 Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Leipzig Altenburg Borna Delitzsch Dobeln Eilenburg Geithain Grimma Leipzig Land Leipzig Stadtkreis Oschatz Schmolln Torgau Wurzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Delitzsch amp oldid 225771025