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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen ehemaligen Landkreis Eilenburg 1990 1994 im Freistaat Sachsen siehe Landkreis Eilenburg Der Kreis Eilenburg war ein Landkreis im Bezirk Leipzig der DDR Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Eilenburg im Regierungsbezirk Leipzig in Sachsen fort Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Nordsachsen Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Eilenburg BasisdatenBezirk LeipzigVerwaltungssitz EilenburgFlache 489 km Einwohner 51 813 30 Juni 1985 Bevolkerungsdichte 106 Einwohner je km Kfz Kennzeichen S und U 1953 1990 SH 1974 1990 EB 1991 1994 Kreisgliederung 2 Stadte 29 GemeindenLage des Kreises in der DDRKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 1 3 Naturraum 2 Geschichte 3 Stadte und Gemeinden 4 Wirtschaft 5 Verkehr 5 1 Strassennetz 5 2 Schienennetz 6 Kfz Kennzeichen 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Kreis Eilenburg war nach dem Kreis Torgau mit 489 km der flachenmassig zweitgrosste im Bezirk Hiervon wurden 1985 334 km landwirtschaftlich genutzt 128 km des Kreisgebietes waren bewaldet Lage Bearbeiten Der Landkreis lag beiderseits der Mulde im nordlichen Teil des Bezirks Leipzig Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Eilenburg grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Grafenhainichen und Wittenberg Bezirk Halle Torgau Wurzen Leipzig Land Delitzsch Bezirk Leipzig und Bitterfeld Bezirk Halle Naturraum Bearbeiten Der Kreis umfasste den Nordosten der Leipziger Tieflandsbucht und einen Teil des Nordsachsischen Heidelandes Im Norden in der Prell und Noitzscher Heide sowie ostlich der Mulde in der Dubener Heide wuchsen grosstenteils Nadelwalder Das ubrige Kreisgebiet gehorte zu den Lehmplatten der Leipziger Tieflandsbucht Sudlich von Eilenburg in der Endmoranenlandschaft von Taucha befand sich mit dem 160 m hohen Heidenberg die hochste Erhebung des Landkreises Prell und Noitzscher Heide der Kammereiforst westlich von Eilenburg und die Muldenaue standen unter Landschaftsschutz 1 Geschichte BearbeitenDurch das Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Lander in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23 Juli 1952 kam es in den noch bestehenden funf Landern der DDR zu einer umfangreichen Kreisreform 2 So wurden am 25 Juli 1952 die Lander aufgelost und 14 Bezirke eingerichtet Hierbei wurden traditionelle Kreise aufgelost oder in kleinere Kreise gegliedert wobei es auch uber die Grenzen der ehemaligen 5 Lander hinweg zu Gebietsanderungen kam Der Kreis Eilenburg aus Gemeinden der Kreise Delitzsch Torgau und Bitterfeld gebildet wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet Kreissitz wurde die Stadt Eilenburg Der Kreis wurde 1952 aus folgenden Gemeinden gebildet 32 Gemeinden aus dem Landkreis Delitzsch Battaune Doberschutz Eilenburg Gallen Glaucha Gotha Groitzsch Gruna Hainichen Hohenpriessnitz Jesewitz Kollau Kospa Krippehna Laussig Liemehna Molbitz Mortitz Naundorf Paschwitz Pehritzsch Pressen Pristablich Rodgen Schnaditz Sprotta Tiefensee Wedelwitz Wellaune Wollnau Wolpern und Zschepplin 6 Gemeinden aus dem Landkreis Torgau Falkenberg Pressel Schona Strelln Wildenhain und Wildschutz 4 Gemeinden aus dem Landkreis Bitterfeld Authausen Durchwehna Gorschlitz und Kossa Durch Umgliederungen uber Kreisgrenzen und Gemeindegebietsveranderungen sank die Zahl der Gemeinden von anfanglich 42 bis auf 26 bei Auflosung des Kreises Ende Juli 1994 4 Dezember 1952 Umgliederung der Stadt Bad Duben vom Kreis Grafenhainichen in den Kreis Eilenburg 4 Dezember 1952 Umgliederung von Audenhain Mockrehna und Roitzsch aus dem Kreis Torgau in den Kreis Eilenburg 4 Dezember 1952 Umgliederung von Kollau in den Kreis Wurzen 1 April 1953 Umgliederung von Falkenberg Grafendorf und Roitzsch aus dem Kreis Eilenburg in den Kreis Torgau 11 Oktober 1965 Zusammenschluss von Kospa und Pressen zu Kospa Pressen 1 Oktober 1972 Eingliederung von Groitzsch in Gotha 1 Oktober 1972 Eingliederung von Rodgen in Naundorf 1 Januar 1973 Eingliederung von Pristablich in Laussig 1 Januar 1973 Eingliederung von Molbitz in Paschwitz 1 Januar 1974 Eingliederung von Hainichen und Wedelwitz in die Stadt Eilenburg 1 Januar 1974 Eingliederung von Wolpern in Jesewitz 1 Januar 1974 Eingliederung von Durchwehna in Kossa 1 Januar 1974 Eingliederung von Gruna in Laussig 1 Januar 1974 Eingliederung von Gallen in Liemehna 1 Januar 1974 Eingliederung von Gorschlitz in Pressel 14 Marz 1990 Ausgliederung von Krippehna aus Naundorf 1 Januar 1993 Eingliederung von Wellaune in die Stadt Bad Duben 1 Marz 1994 Ruckgliederung von Audenhain aus dem Kreis Eilenburg in den Landkreis Torgau 1 Marz 1994 Eingliederung von Gotha Liemehna und Pehritzsch in JesewitzAm 17 Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Eilenburg umbenannt 3 Zur Wiedervereinigung wurde der Kreis durch das Landereinfuhrungsgesetz dem wiedergegrundeten Land Sachsen zugesprochen Bei der ersten sachsischen Kreisgebietsreform wurde er am 1 August 1994 auf die Kreise Delitzsch 21 Gemeinden und Torgau Oschatz 5 Gemeinden aufgeteilt 4 Einwohnerentwicklung fortgeschriebene Bevolkerung am Jahresende Volkszahlungsergebnisse1950 52 200 29 Oktober 1946 57 6391955 49 600 31 August 1950 53 0421960 49 235 31 Dezember 1964 50 9241965 51 301 1 Januar 1971 51 9331970 51 657 31 Dezember 1981 51 8101975 52 841 1980 52 255 1985 51 871 1990 48 397 Stadte und Gemeinden BearbeitenEinwohnerzahl per 30 Juni 1990 Stadte Bad Duben 8 863 Eilenburg 20 993 Gemeinden Battaune 363 Audenhain 1 092 Authausen 561 Doberschutz 1 144 Glaucha 339 Gotha 386 Hohenpriessnitz 953 Jesewitz 1 057 Kospa Pressen 722 Krippehna Kossa 788 Laussig 2 548 Liemehna 574 Mockrehna 1 717 Mortitz 665 Naundorf 1 268 Paschwitz 540 Pehritzsch 386 Pressel 1 055 Schnaditz 287 Schona 322 Sprotta 881 Strelln 540 Tiefensee 294 Wellaune 245 Wildenhain 477 Wildschutz 424 Wollnau 319 Zschepplin 765 Wirtschaft Bearbeiten nbsp Bauern vor der Leistungstafel der LPG in Jesewitz der Produktionsplan fur 1960 soll uberboten werden 27 Januar 1960 Die Industriestandorte des uberwiegend agrarisch gepragten Kreises lagen in der Kreisstadt VEB Eilenburger Chemiewerk VEB Eilenburger Baustoffmaschinenwerk VEB Dermatoid in Bad Duben VEB Werkzeugmaschinenfabrik und in Laussig Gas und Spannbetonwerk 1959 war der Kreis Eilenburg der erste Kreis in der DDR dessen Bauern ausschliesslich in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften organisiert waren Seinerzeit wurde der Begriff des ersten vollgenossenschaftlichen Kreises der DDR gepragt 5 Hauptanbaufruchte waren Weizen Kartoffeln und Futterpflanzen Erwerbstatigkeit Beschaftigte 1985 in Prozent Industrie 35 6Landwirtschaft 21 5Bauwirtschaft 4 8Verkehrs Post und Fernmeldewesen 6 9Handel 9 2Sonstige 22 0Insgesamt 100Krankenhauser Kreiskrankenhaus Eilenburg Waldkrankenhaus Bad DubenVerkehr BearbeitenStrassennetz Bearbeiten Die Fernverkehrsstrassen F 2 und F 87 stellten die wichtigsten Verkehrsadern dar Die Lange der Fernverkehrsstrassen im Kreisgebiet betrug 90 Kilometer die der Landstrassen 158 Kilometer und die der kommunalen Strassen 600 Kilometer Den Kreis Eilenburg durchzogen funf Fernverkehrsstrassen Eilenburg lag an der F 87 Frankfurt Oder Leipzig Ilmenau und der F 107 Karl Marx Stadt Pritzwalk Bad Duben lag an der F 2 Berlin Leipzig Gera Innerdeutsche Grenze und der F 183 Kothen Bad Liebenwerda Ausserdem fuhrte die F 183a nach Brehna durchs Kreisgebiet Schienennetz Bearbeiten Der Kreis Eilenburg verfugte uber ein etwa 68 Kilometer langes von der Deutschen Reichsbahn betriebenes Schienennetz Folgende Kursbuchstrecken KBS fuhrten durch den Kreis Leipzig Eilenburg Cottbus KBS 210 Bahnstrecke Leipzig Eilenburg Eilenburg Halle Saale KBS 216 Bahnstrecke Halle Cottbus Eilenburg Lutherstadt Wittenberg KBS 215 Bahnstrecke Pretzsch Eilenburg Eilenburg Wurzen KBS 503 Personenverkehr 1978 eingestellt Bahnstrecke Eilenburg Wurzen Alle vier Strecken trafen sich im Bahnhof Eilenburg Die beiden erstgenannten wurden in den 1980er Jahren elektrifiziert Weiterhin fuhrte eine in den 1980er Jahren fur militarische Zwecke angelegte eingleisige Strecke nordlich an Eilenburg vorbei Sie zweigte beim Haltepunkt Mortitz von der Strecke Eilenburg Wittenberg ab endete an der Mulde im Kriegsfall sollte dort eine Behelfsbrucke gebaut werden die dazugehorigen Elemente lagerten in der Nahe und fuhrte vom westlichen Muldeufer weiter zur Einmundung in die Strecke Eilenburg Halle bei Kospa 6 Zudem gab es Werksbahnen von denen die des Eilenburger Chemiewerkes die ausgedehntesten Gleisanlagen hatte Kfz Kennzeichen BearbeitenNach 1952 erhielten die im Kreis zugelassenen Fahrzeuge Kennzeichen mit dem Anfangsbuchstaben S und U wie im gesamten Bezirk Leipzig Den Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit dem Buchstabenpaar SH begannen zugewiesen 7 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war UA 50 01 bis UA 80 00 8 Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen EB Es wurde bis zum 31 Juli 1994 ausgegeben Seit dem 9 November 2012 ist es im Landkreis Nordsachsen wieder erhaltlich Einzelnachweise Bearbeiten Diercke Lexikon Deutschland Deutsche Demokratische Republik und Berlin Ost Georg Westermann Verlag Braunschweig 1986 ISBN 3 07 508861 7 S 83 Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Lander in der DDR Memento des Originals vom 24 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de vom 23 Juli 1952 Online auf www verfassungen de Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Ohne Futter keine Butter In Der Spiegel Nr 9 1960 online Aus der Presse der Sowjetzone Sachsenschiene de Eisenbahnen in Sachsen Abgerufen am 30 April 2019 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 529 Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Leipzig Altenburg Borna Delitzsch Dobeln Eilenburg Geithain Grimma Leipzig Land Leipzig Stadtkreis Oschatz Schmolln Torgau Wurzen Normdaten Geografikum GND 5081146 0 lobid OGND AKS VIAF 140274846 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Eilenburg amp oldid 238530084