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Der Markt in Schwerin ist ein rechteckiger historischer Marktplatz in der Schweriner Altstadt dessen Geschichte bis auf die Stadtgrundung im Jahr 1160 zuruckgeht Zur Abgrenzung gegenuber dem Schelfmarkt der bis 1832 eigenstandigen Neustadt Schelfe wird er auch als Altstadtischer Markt bezeichnet Er befindet sich sudlich des Doms Vier der den Platz umrahmenden Gebaude stehen unter Denkmalschutz 1 Der Schweriner Markt Blick vom DomUbersichtskartePanoramablick nach Nordost Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte des Marktes 3 Bauwerke 3 1 Neues Gebaude Am Markt 1 3 2 Wohn und Geschaftshaus Am Markt 2 3 3 Wohn und Geschaftshaus Am Markt 3 3 4 Wohn und Geschaftshaus Am Markt 4 5 3 5 Wohn und Geschaftshauser Am Markt 6 8 3 6 Wohn und Geschaftshaus Am Markt 9 3 7 Giebelhauser Am Markt 10 12 3 8 Burgerhaus Am Markt 13 3 9 Rathaus Am Markt 14 3 10 Lowendenkmal 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Altstadtisches RathausDer Altstadtische Markt erhielt seine Grundflache nach dem grossen Stadtbrand des Jahres 1651 2 Diese Flache wurde 1783 1785 noch einige Meter nach Norden ausgedehnt 3 und misst heute 60 52 Meter Der Markt wird im Norden vom Neuen Gebaude Saulengebaude begrenzt im Osten vom Rathaus vom Burgerhaus mit 1975 nach historischem Vorbild rekonstruierter Fassade drei 1975 neu errichteten Giebelhausern im Suden von Wohnhausern mit spatklassizistischer Fassade aus den Jahren nach 1840 und im Westen von weiteren Burgerhausern von denen ein Fachwerkhaus teilweise erhalten blieb 4 Vor dem Neuen Gebaude steht das Lowendenkmal Zum Markt fuhren zumeist als Fussgangerzone die Schmiedestrasse die Schuster und die Puschkinstrasse sowie zwei Durchgange vom Schlachtermarkt Nordlich des Marktplatzes befindet sich der Schweriner Dom Unter Denkmalschutz stehen das Neue Gebaude Am Markt 1 zwei Wohn und Geschaftshauser Am Markt 3 Am Markt 7 und das Altstadtische Rathaus Am Markt 14 1 Geschichte des Marktes Bearbeiten nbsp Das Rathaus vor 1651Der Markt war bereits bei der Stadtgrundung Schwerins als zentraler Platz vorhanden Die Bedeutung der Stadt fur den Handel machte die Einrichtung eines Marktplatzes notwendig unter anderem als Standort fur Jahrmarkte 5 Stadtgrunder Heinrich der Lowe forderte die Entwicklung des Fernhandels dadurch dass Schweriner Kaufleute Zollfreiheit in ganz Sachsen genossen und sich zwei Koggen sowie beliebig viele kleinere Schiffe im Hafen von Wismar halten durften 3 Nur auf dem Marktplatz war es gestattet mit Lebensmitteln und handwerklichen Erzeugnissen zu handeln Kleinhandwerker besassen Buden in denen sie produzierten und verkauften Schlachter Backer und Fischer boten ihre Produkte von uberdachten Verkaufsstanden Scharren oder Banken in nach Berufsgruppen unterteilten Bereichen des Marktes an so wurde beispielsweise im nordostlichen Teil des Marktes mit Fisch gehandelt Nur an besonderen Tagen wie etwa seit 1171 dem 9 September eines Jahres war auch auswartigen Handlern der Vertrieb ihrer Produkte auf dem Schweriner Marktplatz gestattet 3 Der Markt war auch Versammlungsplatz Bevor Zeitungen aufkamen wurden hier ein bis zweimal jahrlich und bei besonderen Ereignissen neue Gesetze Satzungen und Verordnungen vorgelesen oder es gab Burgeraussprachen 6 Wie der Markt damals bebaut war ist nicht gesichert uberliefert Der Geologe und Denkmalpfleger Nils Ruhberg geht von eingeschossigen Fachwerk Lehmhausern aus deren Dacher mit Stroh gedeckt waren Strassenbefestigungen gab es wo notig wohl nur in Form von Holzbohlen Das Rathaus wird einst frei auf dem Markt gestanden haben wovon ein 1284 erwahnter Friedhof zeugt dessen Graber 1983 84 aufgedeckt wurden 3 nbsp Wiederaufbauplan Wedels nach dem Stadtbrand von 1651 die gestrichelten Linien zeigen die alten Strassenverlaufe nbsp Detail des Plans nach Stadtbaudirektor Heinrich Hubbe die gestrichelten Linien zeigen die neuen StrassenverlaufeNur ein Teil der ursprunglich etwa 75 75 Meter grossen und heute grosstenteils bebauten Marktflache uberschneidet sich im Sudosten mit dem heutigen Grundriss Dadurch dass neu gegrundete Stadte wie Wismar und Parchim gunstiger an schiffbaren Wasserwegen lagen ging der Handel in Schwerin zuruck der Markt wurde nach und nach bis auf eine kleine Restflache 60 20 m 3 bebaut k 1 Selbst Marktbuden wurden aufgrund des Bevolkerungszuwachses in Wohnhauser umgestaltet Es war eine enge Wohnbebauung mit hohen schmalen Hausern ohne Hof und Garten 3 Erst nach dem verheerenden Stadtbrand 1651 der in einer Schmiede hinter dem Rathaus ausgebrochen war und mit 150 Hausern beinahe die gesamte Altstadt in Schutt und Asche gelegt hatte erhielt der Markt nach den Planen des Stadtbaumeisters Johann Wedel in etwa seine heutige Grundflache wobei sich der Mittelpunkt leicht nordwestlich verlagerte Wedel erstellte 1651 einen Wiederaufbauplan in dem neben dem neuen Grundriss auch die alten Strassenverlaufe eingezeichnet waren Stadtkommandant Oberst Gorzen verlangte die Errichtung ansehnlicher barocker Giebelhauser am Markt dabei sollten Hauserreihen geradlinig verlaufen und zum Schutz vor Branden keine Reet oder Strohdacher erhalten Da vielen Burgern fur den Wiederaufbau der Hauser das Geld fehlte wurde im Reich um Spenden gebeten Von den erzielten uber 3000 Reichstalern wurden 1200 fur den Wiederaufbau des Rathauses verwendet der Rest wurde an die Burger verteilt Von ihnen erhielten die meisten etwa 10 bis 20 Reichstaler was ohne Eigeninitiative nicht zum Aufbau einer neuen Existenz genugte k 2 Das neue barocke Rathaus wurde 1654 vollendet wobei nur wenige Bauteile aus der Renaissance Verwendung fanden Auch die sonstige Wohnbebauung muss bis 1654 fast fertiggestellt worden sein wobei grosstenteils Fachwerkhauser deren Giebel in Richtung Markt zeigten errichtet wurden Mit dem Bau des Neuen Gebaudes von 1783 1785 an der Nordseite des Marktes war die Marktflache um einige Meter erweitert planiert und gepflastert worden 3 nbsp Einzug von Friedrich Franz I auf dem Marktplatz im Jahr 1807Uber Jahrhunderte bildete der Markt das politische wirtschaftliche und religiose Zentrum der Stadt wenngleich aufgrund der ungunstigen Lage zu den Verkehrswegen der Fernhandel nicht florieren konnte k 3 1807 war der Marktplatz Schauplatz der pomposen Einzugszeremonie von Herzog Friedrich Franz I als dieser nach dem Frieden von Tilsit wieder in seine Rechte als Landesherr eintrat nbsp Der Marktplatz mit wartenden Kutschen auf einem Foto von 1856 Blickrichtung Am Markt 2 und Schmiedestrasse Ganz links eine der neuen Laternen 1835 erhielt das Rathaus sein heutiges Aussehen im Tudorstil nach Planen von Georg Adolf Demmler Bei Umgestaltungsarbeiten des 19 Jahrhunderts entstanden die spatklassizistischen Fassaden der Sudfront des Platzes 7 Um 1838 wurde die Marktflache mit einem neuen Pflaster versehen wobei die Erwahnung von Asphalt einen Fugenguss vermuten lasst Ein funfarmiger Kandelaber diente der abendlichen Beleuchtung 3 1848 wurde auf dem Marktplatz die zentrale Droschkenstation eingerichtet 1853 erhielten der Platz und die Altstadt eine Gasbeleuchtung Damals wurden die Laternen bei Mondschein jedoch nicht entzundet 6 Die Burgersteige wurden 1866 mit Granitsteinen belegt In den 1890er Jahren machte ein Kanalisationsprojekt auch auf dem Markt umfangreiche Erdarbeiten erforderlich In der Folge wurde der Markt neu gepflastert Der sorgfaltig ausgefuhrte Unterbau die Packlager und die kubischen Pflastersteine wurden 1975 freigelegt 3 Ab dem Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich ein quirliges Handelsleben am Markt In diese Zeit fallt auch der Kauf der an das Rathaus grenzenden Gebaude Am Markt 10 13 sowie von Bauten in der Dom und Schlachterstrasse zur Rathauserweiterung Die Hauser am Markt wurden jedoch nicht verandert da die Erweiterungsabsichten nicht umgesetzt wurden 8 Das am 1 Juli 1894 eroffnete 9 Kaufhaus Kychenthal das sich in zwei aufeinanderfolgenden in einer Hauserfront befindlichen grunderzeitlichen Gebauden am Markt 4 5 und in der Schusterstrasse 1 befand war bis zum Beginn der Zeit des Nationalsozialismus ein traditionsreiches Handelsunternehmen vornehmlich fur die einfachen Schichten und fur junge Leute Als Warenhaus in judischem Besitz wurde es ab 1933 von den Nationalsozialisten mit Boykottmassnahmen bekampft Unter anderem wurden Kunden die in diesem und anderen judischen Geschaften einkauften namentlich in der Rubrik Am Pranger im Niederdeutschen Beobachter abgedruckt Das NSDAP Blatt gab jedoch 1935 selbst ein teilweises Scheitern der Massnahmen zu Noch im Oktober 1938 wurde der Familie Kychenthal ein Vertrag vorgelegt nach dem das Geschaft dessen Weiterfuhrung geplant war 10 fur 140 000 Reichsmark verkauft werden sollte Die Kychenthals unterschrieben das Papier nicht 9 In der Reichspogromnacht wurden das Kaufhaus und die daruber befindlichen Wohnraume der Familie Kychenthal verwustet Louis und seine beiden Sohne Ludwig und Willy tags darauf verhaftet und in das Zuchthaus Neustrelitz verbracht aus dem sie nach kurzer Zeit wieder entlassen wurden 10 nachdem sie einen noch niedrigeren als den zuvor festgesetzten Kaufpreis akzeptierten 9 Ludwig entging nur knapp einem Weitertransport ins KZ Sachsenhausen Das Kaufhaus wurde unter Marktwert verkauft ausserdem wurden der Familie baupolizeiliche Massnahmen auferlegt nach denen sie selbst fur die Beseitigung der durch die Verwustung entstandenen Schaden und baulichen Veranderungen aufzukommen hatten Die zur Geschaftsaufgabe gezwungenen Familienmitglieder fluchteten 1939 mit Ausnahme des inzwischen 75 jahrigen Louis Kychenthal ins Ausland Louis Kychenthal wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert wo er 1943 starb 10 Das Kaufhaus wurde durch Bernhard Knop aus Neukloster erworben der im Krieg fiel Er stand jedoch bis in die DDR Zeit in der das Kaufhaus durch die Kommunale Wohnungsverwaltung bewirtschaftet wurde im Grundbuch Die Geschaftsraume wurden durch eine Uniformfabrik genutzt Nachdem sowohl Hans Kychenthal Enkel von Louis Kychenthal sowie auch Nachfahren Knops Antrage auf Ruckubertragung stellten 9 erhielten die Erben Kychenthals als Erstgeschadigte das Haus zuruck diese verkauften es an eine Schweriner Immobilienfirma 10 Vor dem Gebaude erinnern heute sogenannte Stolpersteine an das Schicksal der Kychenthals 11 nbsp Brunnen Rettung in Seenot von 1910 an seinem heutigen Standort vor dem HauptbahnhofAn der sudlichen Marktfront befand sich in dem viergeschossigen spatklassizistischen Gebaude Markt 7 das lebhafte Residenz Cafe des Konditormeisters Erich Weist das sich uber zwei Etagen erstreckte Das Resi war in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts als Treffpunkt geradezu eine Institution Gegenuber dem Rathaus standen fruher ein Marktbrunnen der bis zur Einrichtung eines Wasserleitungssystems Ende des 19 Jahrhunderts zur Wasserversorgung der Burger diente k 4 und ein Pranger 5 Der 1910 vor dem damaligen Residenzcafe an der Sudseite aufgestellte Zierbrunnen Rettung in Seenot im Jugendstil mit Bronzeplastiken von Hugo Berwald war eine Spende der reichen Kommerzienratin und Kaufmannswitwe Emma Muhlenbruch Ihr verstorbener Mann war Gonner der Seenotrettungsgesellschaft wodurch die Motivwahl begrundet ist Der Brunnen wurde da die Anlage fur den Markt zu gross erschien 1927 auf den Vorplatz des Hauptbahnhofs versetzt wo er noch steht 3 12 Von 1908 bis 1938 durchquerte auf der Konigsstrasse heute Puschkinstrasse eingleisig die Strassenbahn der Linie 1 den Platz nbsp Damalige Bismarck Statue von 1901 vor dem Neuen GebaudeDie Bronzestatue Otto von Bismarcks auf einem Sockel gefertigt vom Bildhauer Wilhelm Wandschneider befand sich seit dem 1 April 1901 vor dem Neuen Gebaude Sie wurde 1939 zum Bismarckplatz dem heutigen Platz der Jugend versetzt um 1950 entfernt und spater eingeschmolzen In der Pflasterung des Marktes war bis 1995 der Standort erkennbar nbsp Runder Tisch von 1990 hatte seinen Standort ehemals auf dem MarktEin auch den Markt betreffender in den spaten 1960er und fruhen 70er Jahren geplanter Stadtumbau bei dem nur 15 historische Gebaude der Altstadt als erhaltenswert angesehen wurden und entstehende Lucken mit modernen Gebauden im sozialistischen Stil versehen werden sollten wurde wegen der zum VIII Parteitag der SED geanderten Wohnungsbauvorhaben in der DDR nicht umgesetzt Einen Ideenwettbewerb zum Stadtumbau schrieb man bereits 1968 aus k 5 Im Jahr 1975 wurden einige Restaurierungen zum Beispiel am Neuen Gebaude durchgefuhrt Gleichzeitig wurden vier Hauser an der Westseite des Marktes abgerissen und neu errichtet Die Einrichtung von Geschaften in diesen Gebauden sorgte fur gesteigerten Publikumsverkehr Instandhaltungsarbeiten und teilweise Neubauten am Rathaus gab es von 1983 bis 1985 Umfassende Sanierungen erfolgten nach der Wiedervereinigung Deutschlands Im Herbst 1990 wurde vor dem Neuen Gebaude die aus Stahl und Feldsteinen gefertigte Skulptur Runder Tisch des Lubecker Bildhauers Guillermo Steinbruggen aufgestellt Sie wurde im Juli 1995 abgebaut und nach Instandsetzungsarbeiten und einer Farbgestaltung einige Meter sudlich an der Ecke Puschkinstrasse Grosser Moor wieder aufgestellt 8 Sie sollte im Zuge der Wende ein Zeichen der Selbstbestimmung und Befreiung der Burger der ehemaligen DDR sein Nach der Wende wurde der Platz um 1999 neu gepflastert und erhielt an der Sudseite zwei Reihen niedriger Baume Durch die reizvolle Architektur die Innenstadtlage die Existenz von Einzelhandelsgeschaften und nicht zuletzt durch die Nahe zum Schweriner Dom ist der Markt heute touristischer Anziehungspunkt Weiterhin werden jahrlich unter anderem der Martensmarkt mit Empfang des Martensmanns aus Lubeck der Weihnachtsmarkt und gelegentlich Grossveranstaltungen abgehalten Bauwerke BearbeitenNeues Gebaude Am Markt 1 Bearbeiten nbsp Neues GebaudeDieses Gebaude wird im Volksmund auch Saulengebaude oder Krambudengebaude genannt Der Bau entstand 1783 bis 1785 nach Entwurfen Johann Joachim Buschs als Markthalle an die die Reliefs mit Rad und geflugeltem Merkurstab als Symbole des Handels erinnern Das Gebaude weist Merkmale des Barocks und des Klassizismus auf und besitzt eine Attika sowie langs der Vorderfront eine Saulenvorhalle mit 14 dorischen Saulen zwei Stutzen und ein Triglyphenfries Das barocke Mansarddach ist uber dem Mittelrisalit des Gebaudes mit einem pavillonartigen Dachaufbau ausgestattet an dessen Spitze sich ein kunstvoll gestalteter zentraler Schornstein befindet Man errichtete das Neue Gebaude bewusst nur zweigeschossig um den Blick auf den Dom nicht zu versperren 3 Die Halle loste offene Marktstande mit schlechten hygienischen Verhaltnissen auf der Freiflache zwischen vier alten unregelmassigen Anwesen ab 8 Herzog Friedrich dessen Residenz sich in Ludwigslust befand waren bei seinen Besuchen in Schwerin der Gestank des Marktes und das Gekreische der Marktfrauen zuwider Auf seinen Befehl sollte eine Markthalle entstehen die am Tagesende nicht zu einem Tanzsaal umfunktioniert werden konnte 6 Dazu kaufte man die vier Grundstucke auf der Nordseite des Marktes und errichtete das Neue Gebaude mit schmalem Grundriss auf der dem Dom zugewandten Seite Die Vergrosserung der unbebauten Flache und der reprasentative nordliche Abschluss werteten den Marktplatz auf Die die gesamte Marktfront einnehmende offene Saulenvorhalle wurde fur den ambulanten Handel und der dahinter liegende zweigeschossige geschlossene Teil fur den Verkauf von Lebensmitteln genutzt Da die Halle die sogenannten Krambuden auf dem Markt ersetzte entstand die Bezeichnung Krambudengebaude Sie diente jedoch nur bis etwa in die 1850er Jahre als Markthalle Kurz vor 1900 bis 1938 hatte die Polizei dort ihren Sitz Seit 1927 sind Ausstellungsraume des stadtischen Gaswerkes erwahnt die spater der Fremdenverkehrsverein unter anderem ab 1937 auch als Reiseburo nutzte Bereits vor und besonders nach dem Zweiten Weltkrieg war das Neue Gebaude bewohnt im unteren Geschoss gab es jedoch bis etwa 1965 Buroraume 3 Nach dem Ausbau fanden hier von 1965 bis 1995 Ausstellungen unter anderem des Stadtarchivs statt Der tonnengewolbte Keller wurde 1975 trockengelegt und als Gastraum fur geschlossene Veranstaltungen hergerichtet 3 Seit 2001 hatte im Neuen Gebaude ein Cafe seinen Sitz Seit 2016 ist ein italienisches Restaurant mit Eisspezialitaten in dem Haus 4 5 nbsp Am Markt 2Wohn und Geschaftshaus Am Markt 2 Bearbeiten Das Gebaude Markt Nr 2 ist ein zweigegliederter Bau der zur Schmiedestrasse hin viereinhalb und auf der Domseite dreieinhalb Geschosse besitzt Um 1850 bestand dieses Gebaude aus einem flachen eingeschossigen dem Dom zugewandten Bau mit zwei Turen und mehreren Fenstern sowie einem hoheren Fachwerkhaus mit Mansarddach 3 1855 entstand auf Veranlassung eines Schlachtermeisters der dreieinhalbgeschossige domzugewandte Gebaudeteil Er besitzt zum Dom hin eine erhohte Eckausbildung und stichtonnengewolbte Kellerraume Mit Ausnahme der Geschaftsraume blieb das Gebaude zunachst ungenutzt Nach Abriss des Fachwerkhauses wurde dort ein viereinhalbgeschossiger Gebaudeteil mit schragem Eckenabschluss und einem Erker mit daruber befindlichem Balkon errichtet In den 1950er Jahren gingen die historische Putzgestaltung und der bekronende Maschikulifries mit Fialen verloren 8 Letztere wurden nach 1990 rekonstruiert nbsp Am Markt 3Wohn und Geschaftshaus Am Markt 3 Bearbeiten Das denkmalgeschutzte Gebaude ist barocken Ursprungs Die beiden Stockwerke oberhalb des Erdgeschosses sind in Fachwerk ausgefuhrt Das Mansarddach besitzt auf der dem Markt zugewandten Seite ein asymmetrisches Zwerchhaus und vier um 1860 nachtraglich hinzugefugte Giebelgauben In dieser Zeit wurde im ersten Obergeschoss ein Balkon installiert der heute nicht mehr vorhanden ist Gegenuber dem Ursprungszustand gab es seit dem 19 Jahrhundert Veranderungen am Haus durch Ladeneinbauten im heute massiv gemauerten Erdgeschoss Die westliche Haushalfte wurde beseitigt 7 8 Hinter dem Haus Nr 3 steht ein um 1860 entstandenes Gebaude Schmiedestrasse 2 Das Gebaude wurde als Verkaufs und Lagerhaus uber einem tonnengewolbten Keller errichtet Noch um 1840 war am Zwerchhaus ein Lastenaufzug angebracht Bewohnt wird das Haus seit den 1860er Jahren 8 nbsp Am Markt 4 5Wohn und Geschaftshaus Am Markt 4 5 Bearbeiten Das zehnachsige Gebaudeteil Nr 4 nimmt den Platz von zwei alteren unterkellerten Hausern ein Seine verputzte Fassade ist durch Gesimse in Geschosse geteilt und weist flache im ersten Obergeschoss rundbogig geschlossene Fensterprofile sowie kleine Rosetten auf es tragt ein ursprunglich an der Traufseite mit einem schmiedeeisernen Gelander versehenes Pultdach Es entstand wahrscheinlich nach 1840 nach Planen Demmlers 3 Im Erdgeschoss auch im benachbarten Anwesen Schusterstrasse 1 befand sich seit den 1920er Jahren das 1938 gewaltsam arisierte Kaufhaus von Louis Kychenthal In den 1930er Jahren war eine Vereinfachung der Fassade durch den Architekten Paul Korff geplant Zur Ausfuhrung kamen 1939 nur die Entfernung der Dachgelander und der inzwischen rekonstruierten Balkone sowie Umbauarbeiten an der Ladenfront im Erdgeschoss 8 Der dreiachsige Gebaudeteil Nr 5 schliesst sich von der Marktseite gesehen direkt links an die Nr 4 an unterscheidet sich jedoch in Fassadengestalt und farbe wesentlich unter anderem durch versetzte Fensterhohen und andere Fensterformen Bis zu den Restaurierungsmassnahmen nach der Wende erschien die Fassade beider Hausteile zumindest im Erdgeschoss einheitlich 13 Wohn und Geschaftshauser Am Markt 6 8 Bearbeiten nbsp Am Markt 6 8 nbsp Am Markt 9 Mitte Die Hauser an der Sudfront sind durch nuchterne spatklassizistische Fassaden gepragt und kurz vor 1849 erbaut worden Ihre Vorgangerbauten sind auf einem Gemalde von J C Wilck aus dem Jahr 1807 als Fachwerkhauser zu erkennen Das funfgeschossige Haus Nr 6 mit jeweils vier Achsen zur Marktseite sowie zur Schusterstrasse wurde 1865 uber einem stichtonnengewolbten Kellergeschoss fast vollig neu in Fachwerk errichtet Die vorgesetzten massiven Fassaden enthalten Rundbogenfenster im zweiten Obergeschoss durchgehende Fensterbankgesimse und ornamentale Putzgliederungen Nach seinem Besitzer einem Kolonialwarenhandler wurde das Gebaude auch als Wetteringsches Haus bezeichnet 8 Das viereinhalbgeschossige und siebenachsige spatklassizistische Gebaude Nr 7 an der sudlichen Marktfront steht unter Denkmalschutz Der Putzbau gliedert sich in drei Teile und wird oberhalb durch ein stark profiliertes Gesims mit einem Dreiecksgiebel uber dem risalitartig ausgebildeten Mittelteil abgeschlossen Es beherbergte in den beiden unteren Etagen das lebhafte Residenz Cafe kurz auch Resi oder Cafe Resi genannt Das Resi war vor dem Zweiten Weltkrieg der Treffpunkt vieler Schweriner Nachmittags bei Tanz und Musik und spat abends in der Resi Bar erste Etage die bis nach Mitternacht geoffnet hatte 6 Um 1938 wurde der sich ursprunglich und auch heute wieder uber die mittleren drei Achsen erstreckende Balkon im ersten Stock auf die gesamte Hausbreite ausgedehnt 8 In der DDR Zeit wurde das Haus Cafe am Markt benannt 14 Heute hat sich eine schwedische Bank mit einer Filiale hier niedergelassen Haus Nr 8 ist viergeschossig und besitzt jeweils funf Achsen zur Marktseite und zur Puschkinstrasse Die Hausecke ist abgeschragt und besitzt einen Erker im ersten Obergeschoss sowie einen daruber befindlichen Balkon Die von Faschen umrahmten hochrechteckigen Fenster sind im zweiten und dritten Stock durch durchlaufende Sohlbankgesimse verbunden 8 Wohn und Geschaftshaus Am Markt 9 Bearbeiten Das Haus am Eingang zur Puschkinstrasse besitzt klassizistische Zuge durch eine flach abgeschlossene Fassade mit angedeutetem Giebeldreieck und die durch Wandpfeiler hervorgerufene vertikale Gliederung 3 Es weist ein nach Suden geneigtes Pultdach auf Eine vorgeblendete Attika die mit zur Mitte erhohten rundbogigen Fenstern versehen ist tauscht ein Halbgeschoss vor Das Erdgeschoss ist mit zwei rundbogigen Eingangen sowie einem segmentbogigen Schaufenster ausgestattet Die beiden Vollgeschosse werden durch vier Putzpilaster gegliedert 8 Das Haus wurde im 19 Jahrhundert wahrscheinlich uber einem teils flachgedeckten Kellergeschoss errichtet 8 Bis zur Errichtung des Gebaudes mundete marktseitig rechts neben dem Vorgangerbau eine bis 1843 in einem Stadtplan verzeichnete Gasse von der Schlachterstrasse ein Ein Durchgang heute Zugang zu einem Backergeschaft bestand jedoch noch einige Zeit weiter 3 Giebelhauser Am Markt 10 12 Bearbeiten nbsp Am Markt 10 12Die drei massiven Gebaude entstanden 1975 nach Planen Joachim Kuhls und des Denkmalpflegers Dietmar Zander nachdem man im Zuge der Umgestaltung des Altstadtischen Marktes Hauser wegen ihres schlechten baulichen Zustands abriss Die Neubauten fugten sich durch die Dreiecksgiebelform in das Marktensemble ein und orientierten sich nicht an den direkten Vorgangerbauten k 6 Hauser mit Dreiecksgiebeln existierten an gleicher Stelle jedoch nach einer Uberlieferung von 1807 3 Noch im Dezember 1975 kamen die Schwerin Information und eine Milcheisbar im Erdgeschoss unter Im Haus 10 befand sich ein Antiquitatenladen k 6 und von November 2006 bis August 2011 das Petermannchen Museum Im Haus 11 12 befindet sich derzeit die Konditorei Cafe Rothe Das Gebaude Am Markt 10 ist dreigeschossig und vierachsig An der Nordseite ist ein einachsiger giebelstandiger Erker vorgelagert der sich uber die beiden Obergeschosse erstreckt 8 Der Vorgangerbau des Hauses Nr 10 ist auf einem Gemalde J C Wilcks von 1807 zu sehen Er erhielt spatestens 1849 einen Kruppelwalm und bestand bis 1975 3 Haus Nummer 11 besitzt drei Geschosse und drei Achsen Der dreieinhalbgeschossige und dreiachsige Vorgangerbau wurde uber einem tonnengewolbten Keller vermutlich vor 1800 errichtet und erfuhr von 1808 bis 1849 Umbauten wie etwa die Ausstattung mit einem Pfettendach und einer vorgeblendeten spatklassizistischen Fassade 8 Das Gebaude Am Markt 12 gleicht ausserlich dem marktseitig rechten Giebelhaus Der mehrfach umgestaltete Vorgangerbau entstand um 1800 und besass ein Bohlenbinderdach sowie eine tonnengewolbte Unterkellerung Nach 1849 wurde eine massive Fassade mit profilierten Rahmungen der hochrechteckigen Kreuzstockfenster vorgeblendet 8 nbsp Am Markt 13Burgerhaus Am Markt 13 Bearbeiten Dieses Haus besitzt auf der Marktseite eine in gelb gehaltene barocke Giebelfassade sowie einen Fachwerkgiebel auf der Schlachtermarkt Seite Die vordere Fassade wurde nach Abriss des Hauses 1975 dem historischen Vorbild aus dem Jahr 1700 nachempfunden k 6 Sie ahnelt damit dem Original wie es bis zu seiner Umgestaltung 1835 Bestand hatte 7 Beim Abriss des Gebaudes konnten baugeschichtliche Details gewonnen werden Das Zellengewolbe im Erdgeschoss das Tonnengewolbe im Keller und der ruckseitige Fachwerkgiebel aus dem 17 Jahrhundert gingen bei den Abbrucharbeiten verloren Letzterer wurde vorwiegend aus Grunden der stadtebaulichen Geschlossenheit am Schlachtermarkt ebenfalls rekonstruiert und vorgeblendet Beim Ruckbau des Gebaudes wurden Leinwandtapeten aus dem 17 Jahrhundert und eine bemalte Bretterdecke sichergestellt 15 Von 1640 bis 1809 war im Haus 13 die Hofapotheke ansassig 4 Mit furstlicher Erlaubnis wurde durch die Apotheke uber langere Zeit auch Bier ausgeschenkt 5 1975 bezog eine Buchhandlung die untere Etage Seit dem 1 Januar 2009 befindet sich hier ein Auktionshaus Rathaus Am Markt 14 Bearbeiten Hauptartikel Altstadtisches Rathaus Schwerin Das seit 1338 an dieser Stelle belegte Gebaude k 7 wurde in seiner Geschichte dreimal durch Stadtbrande zerstort Gebaudeteile des denkmalgeschutzten Bauwerks stammen aus dem 14 bis 20 Jahrhundert Die vorgeblendete Fassade entstand 1835 nach Planen Georg Adolph Demmlers Durch den Torbogen im sudlichen Gebaudeteil sowie den das Rathaus mit dem nordlichen Nachbargebaude in der Puschkinstrasse verbindenden Bogen bestehen Durchgange zum Schlachtermarkt Seine ursprungliche Funktion als Verwaltungssitz verlor das Rathaus endgultig mit Umzug der Verwaltung in das 1998 errichtete 16 Stadthaus in der Nahe des Hauptbahnhofs Lediglich Stadtvertretersitzungen werden hier noch abgehalten ausserdem ist die Stadtmarketinggesellschaft mit der von ihr betriebenen Touristeninformation im historischen Gebaude untergekommen nbsp Lowendenkmal vor dem Neuen GebaudeLowendenkmal Bearbeiten Die Stele mit Lowenskulptur an der Nordseite stammt vom Konstanzer Bildhauer Peter Lenk aus dem Jahr 1995 und wurde von einer Bank gestiftet 6 Aufgestellt wurde sie am Vorabend des 800 Todestag des Stadtgrunders Heinrichs des Lowen 8 Der viereckige Sockel ist an den Seiten mit vier Reliefbildern ausgestattet die vier Lebensepisoden des Sachsenherzogs satirisch kritisch darstellen Diese sind der Wendenkreuzzug von 1147 durch den das Christentum unter anderem in Mecklenburg durchgesetzt werden sollte die Grundung Schwerins 1160 die Herstellung des Braunschweiger Lowen zu der Heinrich der Lowe Modell steht und die Bardowicker Gesasshuldigung als Geringschatzung des nach England verbannten Heinrichs durch Bardowicker Burger da ihre Stadt wahrend der Regierungszeit Heinrichs die Schlusselrolle als Handelsplatz verlor 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Bericht uber die Erstellung der Denkmallisten sowie uber die Verwaltungspraxis bei der Benachrichtigung der Eigentumer und Gemeinden sowie uber die Handhabung von Anderungswunschen Stand Juni 1997 PDF 934 kB Hahn Polenz Losler Schaeffer Menzel Architekturfuhrer DDR Bezirk Schwerin VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1984 S 22 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Nils Ruhberg Markt und Rathaus Zur Geschichte der Schweriner Marktbebauung Schwerin Information Schwerin 1988 24 S a b c d Landeshauptstadt Schwerin Hrsg Stadtfuhrer Daten Fakten Zahlen und Strassenverzeichnis 4 Auflage 2006 S 11 a b c d http www hartmutstein com markt html a b c d e Gerhard Steiniger Die Altstadt in Schweriner Strassengeschichten Verlag Reinhard Thon Schwerin 2000 S 54 67 a b c Horst Ende im Mecklenburgmagazin der Schweriner Volkszeitung 15 1997 a b c d e f g h i j k l m n o p Sabine Bock Schwerin Die Altstadt Stadtplanung und Hausbestand im 20 Jahrhundert Thomas Helms Verlag Schwerin 1996 ISBN 3 931185 08 7 S 129 140 a b c d Die Enteignung der Kychenthals Beitrag des NDR Nordmagazins am 1 Februar 2011 a b c d Matthias Baerens Die Arisierung des judischen Kaufhauses Kychenthal in Schwerin PDF 118 kB Gegen das Vergessen Projekt Stolpersteine Website des Gymnasiums Fridericianum Schwerin Memento vom 3 August 2012 im Webarchiv archive today Hahn Polenz Losler Schaeffer Menzel Architekturfuhrer DDR Bezirk Schwerin Berlin 1984 BOCK S 369 Foto von 1980 Jurgen Borchert Schwerin so wie es war Seite 36 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 0951 7 Horst Ende Denkmale in Mecklenburg 1978 Vorbereitende Untersuchungen Ostliche Paulsstadt Landeshauptstadt Schwerin Oktober 2007 Digitalisat PDF Datei Bernd Kasten und Jens Uwe Rost Schwerin Geschichte der Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 2005 ISBN 3 935749 38 4 S 10 S 28f S 106 S 132 S 257 a b c S 259 S 12 Die Erkenntnisse der Autoren stutzen sich auf das MUB IX 5905 XIII 7508 In anderen Quellen wird vielfach das Jahr 1351 fur die Ersterwahnung genannt Literatur BearbeitenNils Ruhberg Markt und Rathaus Zur Geschichte der Schweriner Marktbebauung Schwerin Information Schwerin 1988 Sabine Bock Schwerin Die Altstadt Stadtplanung und Hausbestand im 20 Jahrhundert Thomas Helms Verlag Schwerin 1996 ISBN 3 931185 08 7 Norbert Crede Der altstadtische Markt zu Schwerin Ein Platz als Indikator historischen Wandels In Christine Rehberg Crede Norbert Crede im Auftrag des Stadtgeschichts und museumsvereins Schwerin e V und des Stadtgeschichtsmuseums Schwerin Hrsg Schweriner Geschichtsblatter 1 Thomas Helms Verlag Schwerin 2001 ISBN 3 931185 89 3 S 57 83 Norbert Crede Die Neuordnung des Marktplatzes nach 1651 S 84 90 ebd Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichtliche Informationen und Fotos zum Schweriner Markt Blog mit geschichtlichen Informationen und Fotos zum ehemaligen judischen Kaufhaus Kychenthal am Schweriner Markt53 628941 11 414881 Koordinaten 53 37 44 2 N 11 24 53 6 O nbsp Dieser Artikel wurde am 8 August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markt Schwerin amp oldid 216079694 Neues Gebaude Am Markt 1