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Der Neisseviadukt in Gorlitz ist eine Eisenbahnbrucke uber die Lausitzer Neisse zwischen Deutschland und Polen Der 475 Meter lange Viadukt gehort zu den grossten und altesten Eisenbahnbrucken in Deutschland Eroffnet wurde er 1847 mit der Eisenbahnstrecke zwischen Gorlitz und Kohlfurt als Teil der damaligen Bahnverbindung zwischen der sachsischen Hauptstadt Dresden und der schlesischen Provinzhauptstadt Breslau NeisseviaduktNeisseviadukt Neisseviadukt in GorlitzOffizieller Name Viadukt NeissetalNutzung EisenbahnbruckeUberfuhrt Bahnstrecke Wroclaw Swiebodzki Gorlitz km 202 455 Bahnstrecke Wegliniec Gorlitz km 251 715 Unterfuhrt Lausitzer NeisseOrt Gorlitz ZgorzelecUnterhalten durch PKP Polskie Linie KolejoweKonstruktion Bogenbrucke aus SteinGesamtlange 475 mBreite 8 6 mAnzahl der Offnungen 30Pfeilerachsabstand max 27 62 mLichte Weite max 22 28 mPfeilerstarke 6 28 m dritter Pfeiler von Westen Hohe 35 mBaukosten 640 668 ThalerBaubeginn Juli 1844Fertigstellung August 1847Eroffnung 1 September 1847Planer Bogner Zimmermeister Fischer Baumeister Gustav Kiessler Maurermeister Ludwig Benjamin Henz Baudirektor Weishaupt Oberingenieur LageKoordinaten 51 8 34 N 14 59 26 O 51 142833333333 14 990591666667 Koordinaten 51 8 34 N 14 59 26 ONeisseviadukt Gorlitz Deutschland Ansicht des Viaduktes aus dem Jahr 1855f1 Nach etwa 100 Jahren wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs die hochsten Bogen gesprengt und in den 1950er Jahren unter polnischer Leitung wieder aufgebaut Die wiedererrichteten Bogen unterscheiden sich deutlich in ihrer Farbe vom alteren Teil des Viadukts Seit Mai 1957 konnen Zuge an dieser Stelle wieder die Lausitzer Neisse und somit nun auch die deutsch polnische Grenze uberqueren Im Jahr 2012 nutzen taglich drei grenzuberschreitende Reisezugpaare den Viadukt auf der Relation Dresden Breslau Im Guterverkehr spielt der Grenzubergang nur eine untergeordnete Rolle Die meisten Guterzuge nutzen die nordlichere Bahnstrecke Wegliniec Rosslau mit dem Grenzubergang Zentendorf Bielawa Dolna Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau 2 3 Eroffnung und Betrieb bis 1945 2 4 Wiederaufbau und Betrieb bis heute 3 Bauwerk 3 1 Bogenkonstruktion 3 2 Pfeiler und Gesimse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Neisse Viaduct bei Gorlitz Situationsplan 1855Der Neisseviadukt befindet sich am nordlichen Ende des Taleinschnittes der Lausitzer Neisse bei Gorlitz Die Neisse macht an dieser Stelle einen grossen Bogen An der konkaven Westseite steigt die Granitfelswand etwa 35 Meter steil an Auf der konvexen Ostseite wiederum bildet ein flach ansteigender Anstieg 1 10 Halbkegel den Uferbereich 1 Die Zuge vom Bahnhof Zgorzelec ehem Gorlitz Moys kommend fuhren entlang einer langgezogenen Rechtskurve auf den Viadukt zu Auf der Gorlitzer Seite angekommen fuhrt die Bahnstrecke durch einen Einschnitt am Blockhaus und uber einen Anstieg von 1 133 auf das ostliche Gorlitzer Bahnhofsvorfeld R 1 Auf deutscher Seite befindet sich nordlich des Viaduktes der Gebaudekomplex der Obermuhle und sudlich die stadtische Parkanlage Friedenshohe mit Aussichtspunkt auf Viadukt und Neissetal Unterhalb des Viaduktes fuhrt uber den Inselweg der Oder Neisse Radweg entlang des Flusses durch das Tal Auf polnischer Seite befindet sich der stadtische Park Ujazdowy dt Moyser Park ehem Jagerwaldchen der die Fortsetzung des nordlich der Bahnstrecke gelegenen Zgorzelecer Stadtparkes rund um den Dom Kultury ehem Oberlausitzer Ruhmeshalle bildet Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Der Bau der Bahnstrecke durch die Kiefernwalder der Gorlitzer Heide ging auf einen Kompromiss zuruck der die Anbindung von Gorlitz an die Hauptstrecke der Niederschlesisch Markischen Eisenbahngesellschaft NME vorsah Die Haupttrasse der NME verlief von Berlin uber Frankfurt Oder und Liegnitz nach Breslau umfuhr also die seit 1815 preussische Oberlausitz Die Planungen sahen vor die Stichstrecke nach Gorlitz wiederum von einer Zweigstrecke der NME in Kohlfurt beginnen zulassen In Gorlitz sollte eine Verbindung zur sachsisch schlesischen Eisenbahn realisiert werden Dazu musste jedoch die Neisse gequert werden Die Option der Querung bestand zwischen einer langgestreckten Flutbrucke auf den flacheren Ebenen nordlich der Stadt oder einer Brucke uber das engere aber tiefere Neissetal Man entschied sich fur die Querung des tiefen Neissetals da die Stadt unbedingt beruhrt werden musste ein niveaugleicher Ubergang zur sachsisch schlesischen Eisenbahn zu realisieren war und die Strecke eine maximale Steigung von 1 200 nicht ubersteigen sollte 2 Weil der ostliche Taleinschnitt der Neisse niedriger ist als der westliche suchte man nun nach einer Stelle an der das ostliche Ufer moglichst hoch war und der Talquerschnitt wiederum moglichst gering ausfiel Die Entscheidung fiel auf den Talabschnitt an der Obermuhle bei dem uber Taleinschnitte auf der Westseite am heutigen Blockhaus und Aufschuttungen auf der ostlichen Seite alle Forderungen der Bauherren erfullt werden konnten 2 Nach der Wahl des Bauortes musste man sich nun noch fur die Art der Querung der Neisse entscheiden Entweder ein lang aufgeschutteter Damm auf dem Ostufer oder ein langer Bruckenbau quer uber das Tal Die Hohe der Krone des aufzuschuttenden Dammes hatte etwa die gleiche sein mussen wie die der heutigen Brucke Die Dammsohle hatte dementsprechend eine grosse Breite benotigt und so auch eine grosse Flache fruchtbaren Landes unnutzbar gemacht Auch die Kosten und der zeitliche Aufwand waren hoher gewesen als fur ein langgezogenes Bruckenbauwerk Zu guter Letzt ware auch der Aufwand fur die eigentliche Querung des Flussbettes in etwa der gleiche gewesen wie fur ein langes Bruckenbauwerk So entschied man sich fur das Viadukt 3 Bau Bearbeiten Den Auftrag fur den Bau gab die Niederschlesisch Markische Eisenbahngesellschaft 1844 begannen die Bauarbeiten am Viadukt der nach Planen des leitenden Bauingenieurs der NME Baudirektor Ludwig Henz unter Bauleitung von dessen Mitarbeiter Oberingenieur Friedrich Weishaupt 1815 1869 entstand 4 und vom Gorlitzer Maurermeister und Bauunternehmer Gustav Kiessler ausgefuhrt wurde Der dafur benotigte Granit wurde zum grossen Teil aus dem Limasberg Liebsteiner Berg in den Konigshainer Bergen gewonnen dabei wurde der halbe Berg abgetragen Auch vom Schwalbenberg und von den Steinbruchen am Totenstein wurde Stein abgebaut R 2 Fur Gesimse und Gelander wurde Hochkircher Sandstein verwendet 5 Mit Pferdewagen wurden die Steinquader zum Neisseufer transportiert und dort behauen und in Form gebracht Im November 1846 erreichte der Bau der Bahnstrecke von Kohlfurt kommend Hennersdorf Der Eisenbahnbetrieb wurde von da an bereits zwischen Kohlfurt und Hennersdorf als Interimsbahnhof fur die Stadt Gorlitz aufgenommen Der Arbeiten am Viadukt wurde von da an beschleunigt indem auch nachts auf der Baustelle gearbeitet wurde und den Arbeitern Pramien gewahrt wurden R 2 Am 26 Juni 1847 fand um 14 Uhr die feierliche Schlusssteinsetzung statt Hierzu war das den Bau umhullende Baugerust festlich geschmuckt worden Baudirektor Henz Oberingenieur Weishaupt Baumeister Fischer und Bauunternehmer Kiessler schlugen jeweils drei Kellen Mortel auf den Schlussstein bevor dieser in die Lucke eingelassen wurde Anschliessend folgten die obligatorischen drei Hammerschlage und die Worte Der Stein steht in Lot und Waage Das Gewolbe ist geschlossen Die restlichen Bauarbeiten an Gelandern Gesimsen und Gewolben zogen sich noch bis August des gleichen Jahres R 2 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Luftbild des Gorlitzer Eisenbahnviaduktes uber die Lausitzer Neisse 2008 Eroffnung und Betrieb bis 1945 Bearbeiten nbsp Ein Oberleitungsmast aus vergangenen Zeiten nbsp Der heute auf polnischer Seite liegende Teil des Viaduktes zeigt sich noch weitgehend in seinem OriginalzustandNach Abschluss der Restarbeiten uberquerte am 26 August 1847 die erste Dampflok den Viadukt und wurde gegen 18 Uhr feierlich im Bahnhof Gorlitz empfangen Sechs Tage spater am 1 September 1847 fuhr der Eroffnungszug von Kohlfurt kommend uber den Viadukt nach Gorlitz das den gleichen Tag auch der Eroffnungszug der sachsisch schlesischen Eisenbahn erreichte R 2 In der Nahe des Viaduktes zwischen Obermuhle und Blockhaus befand sich bis 1903 in einem Fachwerkhaus die alte Wasserpumpstation die mittels einer Lokomobile das Neissewasser auf das Niveau des Bahnhofes pumpte um die Dampflokomotiven mit Heizwasser zu versorgen R 3 Die Kosten allein fur das Bruckenbauwerk beliefen sich auf insgesamt exakt 640 668 Taler 26 Silbergroschen und 3 Pfennig das entsprach ca einem Drittel der konzipierten Gesamtbaukosten fur die Bahnstrecke Kohlfurt Gorlitz Der Erlos durch den Verkauf von Rustungsmaterial nach Abschluss der Arbeiten konnte die Baukosten noch einmal 7 751 Taler und 17 Silbergroschen senken Allein etwa die Halfte der Baukosten entfiel auf Material fur die Maurerarbeiten wie zum Beispiel Zement Binde Eck Mantel Bruch und Gewolbesteine aus Granit sowie Sandstein fur Brustung und Gesimse 6 Den Viadukt zierte seit der Einweihung wie auf der Ansicht des Viaduktes aus dem Jahr 1855 zu erkennen ist an den zwei westlichen Flusspfeilern je eine polierte Granittafel Auf der ersten war der Name des regierenden preussischen Konigs Friedrich Wilhelm IV sowie das Jahr der Erbauung und auf der zweiten der Auftraggeber die NME zu lesen Nach der Verstaatlichung der NME 1850 wurde wie vorher bereits geplant die zweite Platte gegen eine Granitplatte mit den Namen vier beteiligten Baumeister Baudirektor Henz Oberingenieur Weishaupt Baumeister Fischer und Maurermeister Kiessler getauscht R 4 Beide Platten existieren am heutigen Tage nicht mehr Lediglich am westlichen Pfeiler ist nach dem Wiederaufbau wieder eine umrahmte Tafel eingelassen worden Auf dieser steht ERBAUT 1844 1847 ZERSTOERT 1945 WIEDERAUFGEBAUT 1952 1954 geschrieben Der benachbarte Pfeiler erhielt nach dem Wiederaufbau keine Tafel mehr Zur Eroffnung der Strecke fuhrte die Bahnlinie noch eingleisig uber die Brucke Erst 1860 wurde die Neissequerung ebenso wie die Bahnstrecke nach Kohlfurt zweigleisig ausgebaut R 1 Seit September 1865 verkehrten uber den Viadukt auch Zuge in Richtung Lauban und ein Jahr spater auch bis in das Riesengebirge nach Hirschberg R 5 Eine weitere Neuerung brachten erst die 1920er Jahre mit der fortschreitenden Elektrifizierung der Schlesischen Gebirgsbahn 1923 erreichte der Fahrdraht den Neisseviadukt und somit auch den Gorlitzer Bahnhof Am 1 September 1923 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen und der erste mit einer Elektrolokomotive bespannte Schnellzug D 192 Breslau Hirschberg Gorlitz Berlin uberquerte den Viadukt Vor dem Krieg uberquerten pro Tag uber dreissig Personenzugpaare den Viadukt R 6 Der Viadukt war in den 1920er Jahren begehrte Kulisse fur die im Gorlitzer Waggonbau hergestellten Fahrzeuge 1936 wurde die Bruckenkrone des Viaduktes eingerustet und saniert R 4 R 7 D 1 Am 7 Mai 1945 dem letzten Kriegstag des Zweiten Weltkriegs sprengten in den Abendstunden sogenannte Sprengkommandos der Wehrmacht den Viadukt Die drei westlichen Bogen der Brucke fielen in Trummern in das Flussbett Auch die bereits erwahnten Granitgedenktafeln und der Fahrdraht sturzen in das Neissetal Einzig die beiden Gleise die uber den Viadukt fuhrten hingen noch zwischen den beiden Bruckenteilen und verbanden sie noch bis in den Herbst 1945 miteinander Einige Fluchtlinge aus Schlesien nutzten die freischwebenden Gleise als Ruckzugsmoglichkeit auf die westliche Neisseseite und auch Gorlitzer aus der Oststadt dem heutigen Zgorzelec nutzten die Gleise auf ihren Inspektionstouren in ihre Hauser ostlich der Neisse Bald darauf wurden die Gleise gekappt und hingen von da an in das Tal auf den Trummerberg hinab R 4 Wiederaufbau und Betrieb bis heute Bearbeiten nbsp Neisseviadukt im Jahr 1971 Auf dem ostlichen Teil sind noch die Oberleitungsmasten zu erkennen nbsp Ein Zug der polnischen Staatsbahn PKP uberquert den Viadukt in Richtung ZgorzelecMit dem Gorlitzer Abkommen einem Grenzvertrag zwischen der Volksrepublik Polen und der DDR im Juli 1950 wurde der Weg fur den Wiederaufbau des Neisseviaduktes und die anschliessende Aufnahme des grenzuberschreitenden Verkehrs uber die Brucke geebnet 1952 begannen polnische Fachleute mit dem Wiederaufbau Funf Jahre spater am 22 Mai 1957 wurde der Eisenbahngrenzubergang feierlich dem Verkehr ubergeben Der wiedererrichtete westliche Teil des Viaduktes zeichnet sich deutlich durch die hellere Farbung des Gesteins und durch eine einfacher gestaltete Brustung ab Da die Brucke von nun an ein Grenzubergang war bezogen Posten der Grenztruppen auf deutscher Seite in der Nahe des Blockhauses und auf polnischer Seite in einem Schilderhaus inmitten der Brucke ihre Stellung R 4 Bis 1958 bewachten auch sowjetische Einheiten die Eisenbahnbrucke 7 Der Personenverkehr uber den Viadukt stieg die folgenden Jahre wieder an jedoch blieb der grenzuberschreitende Guterverkehr weit hinter dem Guterverkehr der Vorkriegsjahre zuruck R 8 D 2 Nach der Wende verkehrten zeitweise taglich wieder ein D Zug Paar und drei grenzuberschreitende Interregiopaare den Viadukt Nach der Einstellung des Interregioverkehrs in Deutschland ruhte der Verkehr kurzzeitig komplett nbsp Blick auf den sanierten Viadukt bei NachtSeit dem 28 Februar 2009 verkehren wieder drei Personenzugpaare zwischen Dresden und Breslau uber den Viadukt D 2 Der elektrische betriebene Zugverkehr wurde jedoch nach dem Wiederaufbau des Viaduktes bis heute nicht wieder aufgenommen da nach dem Krieg im Herbst 1945 westlich wie auch ostlich der Neisse der Fahrdraht von der Sowjetunion demontiert wurde R 6 2011 wurde in der Lokalpresse bekanntgegeben dass die polnische Bahn der der Viadukt gehort die Eisenbahnbrucke bis 2013 sanieren und zugleich die Elektrifizierung vorbereiten mochte 8 9 Ende 2013 waren die Bauarbeiten beendet Es wurden Sanierungs und Instandhaltungsarbeiten an den Gleisen und dem Unterbau durchgefuhrt Die zulassige Geschwindigkeit konnte von 30 auf 80 Kilometer pro Stunde angehoben werden Auch konnen nun schwere Guterzuge den Viadukt passieren Die PKP liess die Brustung abtragen und durch eine neue ersetzen Weiterhin wurden neue Sandfangbehalter zur Entwasserung eingebaut Leuchten aufgestellt und neue Steuerungsanlagen fur den Bahnverkehr installiert Die Sanierung kostete 6 6 Millionen Euro Am 27 November fand eine Probefahrt mit einer polnischen Diesellokomotive der Baureihe ST46 statt 10 11 Die Brucke kann seit der Sanierung von Personen und Guterzugen mit bis zu 80 km h befahren werden 12 13 14 Bauwerk Bearbeiten nbsp Luftaufnahme des Viaduktes deutlich zu erkennen der wiedererrichtete westliche Teil rechts oben Zgorzelec links Gorlitz Der Viadukt ist eine Bogenbrucke aus Granitstein der hauptsachlich in den Konigshainer Bergen gehauen wurde Die Steine fur das Fullmauerwerk wurde teilweise auch aus der direkten Umgebung der Baustelle gewonnen Diese Granitsteine waren jedoch sehr unregelmassig und konnten somit nicht fur die Mantel oder Quadersteine genutzt werden Die verwendeten Granitsteine wiesen eine Dichte von 2 586 bis 2 701 t m und ein durchschnittliches Widerstandsvermogen gegen Druck von rund 100 MPa 14 544 Pfund pro Quadratzoll auf 15 Die ersten rund 88 Meter 280 Fuss pr von Osten verlauft der Viadukt in einem leichten Bogen mit einem Radius von rund 1130 Metern 3600 Fuss pr um den hochstgelegenen Punkt am Ostufer zu erreichen und gleichzeitig eine rechtwinklige Querung des Flusses zu gewahrleisten 1 Durch den flacheren Anstieg auf der Zgorzelecer Seite befindet sich das Bruckenbauwerk zum Grossteil auf polnischer Seite Der flachere Teil mit seinen kleineren Bogen blieb wahrend des Zweiten Weltkrieges unzerstort und zeigt sich bis heute weitgehend im ursprunglichen Bauzustand Der westliche wiedererrichtete Teil unterscheidet sich deutlich in der Farbung des verbauten Gesteins Die Herkunft des fur den Wiederaufbau verwendeten Gesteins und bauliche Unterschiede zum restlichen Bauwerk sind nicht bekannt Bogenkonstruktion Bearbeiten Das unterhalb des Gesimses etwa 8 6 Meter breite Bauwerk 16 besteht aus 30 Rundbogen die die zweigleisige Strecke 475 Meter weit und in 35 Meter Hohe uber das Neissetal tragen R 2 Sie ist in sechs Abschnitte unterteilt die jeweils durch einen breiteren Widerlagspfeiler begrenzt sind Diese gehen oben in eine Ausbuchtung des Sandsteingelanders uber Sie dienten als Ausweichmoglichkeit fur auf dem Viadukt befindliche Personen Weiterhin befanden sich zwischen 1923 und 1945 in den Ausbuchtungen die Strommasten mit einem so breiten Ausleger dass die den Fahrdraht jeweils uber das linke und rechte Gleis spannten Einige Masten stehen noch auf der Ostseite des Viaduktes vor der langgezogenen Kurve zum Bahnhof Zgorzelec ehem Gorlitz Moys Die Lange der Abschnitte ist in etwa gleich und da sich die Bogen in Richtung Osten verkleinern ergibt sich in gleicher Richtung eine zunehmende Anzahl von Bogen pro Abschnitt nbsp Blick auf die weitesten Bogen des Viaduktes und die Ruderbootanlegestelle an der ObermuhleDie drei weitesten Bogen auf der Westseite die auch das Flussbett uberspannen messen 22 28 Meter 71 Fuss pr Es schliessen sich drei Bogen mit 18 83 Metern 60 Fuss pr funf mit 12 55 Metern 40 Fuss pr achtzehn mit 9 42 Metern 30 Fuss pr sowie ein Bogen mit einer lichten Weite von 7 53 Metern 24 Fuss pr an 17 Die halbkreisformigen Bogen sind bei den 30 Fuss Bogen 0 78 Meter 2 Fuss pr bei den 40 Fuss Bogen 0 86 Meter 2 Fuss pr und bei den 60 Fuss Bogen 1 10 Meter 3 Fuss pr stark 18 Um die Entwasserung sicherzustellen ist das Mauerwerk uber den Bogen unter dem Schotterbett des Oberbaus bei den 40 Fuss Bogen und dem ostlichsten 60 Fuss Bogen des erhaltenen Bruckenabschnittes so gestaltet dass das Gemauer jeweils zur Mitte eines Bogens leicht abfallt Ebenso ist das Mauerwerk von den Seiten zur Mitte des Bauwerkes leicht abschussig so dass sich das Wasser uber der Mitte eines Bogens sammelt und von dort die kurzeste Strecke durch ein Rohr nach aussen nimmt Das Abwasser fallt von oben ohne Leitung im freien Fall in Richtung Boden 16 Diese Offnungen in der Mitte der Bogen sind am Ostufer des Viaduktes noch deutlich zu erkennen Im wiedererrichteten Abschnitt der 60 und 71 Fuss Bogen ist die Entwasserung nach dem Wiederaufbau vermutlich anders realisiert worden da sich die Entwasserungsrohre teils seitlich an den Bogen befinden Bis zur Zerstorung 1945 wurde die Entwasserung der Bereiche uber den zerstorten 60 und 71 Fuss Bogen analog der oben beschriebenen Technik realisiert Die 24 und 30 Fuss Bogen verfugen schon seit der Erbauung uber ein unterschiedliches Entwasserungssystem bei dem sich das Sammelreservoir jeweils in der Mitte eines Pfeilers befindet und von dem aus ein Abflussrohr seitlich in den Bogen fuhrt 17 Pfeiler und Gesimse Bearbeiten nbsp Ostlichster Bogen des ViaduktesUber den Pfeilern der 40 60 sowie 71 Fuss Bogengruppen befinden sich sogenannte Entlastungsbogen wobei nicht bekannt ist ob dies auch wieder fur die in den 1950er Jahren wiederaufgebauten 71 und 60 Fuss Bogen gilt Die Entlastungsbogen dienen zum einen der Befreiung der Pfeiler von unnotiger Masse durch das Fullmaterial und zum anderen der Ableitung von Wasser das in das Gewolbe gedrungen ist Uber die grossen Offnungen an den Pfeilern konnte das Wasser abfliessen Die Pfeiler der 30 Fuss Bogen wiederum sind bis zu zwei Dritteln der Gewolbehohe hintermauert und dann gegen den Bogenscheitelpunkt tangential abgeglichen 16 18 Der Gruppenpfeiler der 71 Fuss Bogengruppe dritter Pfeiler von Westen ist mit rund 6 28 Metern 20 Fuss pr der breiteste Pfeiler und steht inmitten des Flussbettes Die Mittelpfeiler der gleichen Gruppe messen 4 39 Meter 14 Fuss pr Die schmalsten Pfeiler sind die Mittelpfeiler der 30 Fuss Bogengruppe und befinden sich am Ostufer zwischen den 30 Fuss Bogen und messen rund 1 88 Meter 6 Fuss pr Die Gruppenpfeiler der 30er Bogen sind 3 45 Meter 11 Fuss pr breit 17 In der 60 Fussbogengruppe sind der Gruppenpfeiler 5 96 Meter 19 Fuss pr und die Mittelpfeiler 3 77 Meter 12 Fuss pr breit Bei den 40er Bogen sind der Gruppenpfeiler 4 08 Meter 13 Fuss pr und die Mittelpfeiler 2 67 Meter 8 Fuss pr stark 15 Alle Pfeiler verstarken sich nach unten auf jeder Seite um 1 48 ihrer Hohe so dass sie auf dem Fundamentsockel um 1 24 breiter sind als in der Hohe des Kampfers In ihrer Breite in Fliessrichtung erhielten die Pfeiler ca alle 6 3 Meter 20 Fuss pr einen Verstarkungsabsatz von etwa 470 Millimetern 1 5 Fuss pr Weiterhin erhielten die im Flussbett stehenden Pfeiler eine verbreiterte Basis die sich in Fliessrichtung auf der Ober und Unterwasserseite verjungt Stromungskrumme 19 Die Basis jedes Pfeilers besteht aus einer 1 Fuss starken Quadersteinschicht Die Steine wurden miteinander verklammert und sollte mindestens eine Lagerflache von 18 Quadratfuss besitzen Eine gleichartige jedoch nur 1 Fuss starke Bindeschicht sollten die Fundamente der Pfeiler in Hohen von 4 Fuss und in den aufstrebenden Pfeilern in Hohen von 6 Fuss erhalten Der Raum zwischen zwei Bindeschichten besteht aus einem Kranz der bei den Wasserpfeilern aus massiven Quadersteinen und bei den Pfeilern an Land aus Mantelsteinen gemauert wurde und Bruchsteinmauerwerk das den Innenraum ausfullt Die Bindeschichten sollten das unterschiedliche Setzen des Fullmauerwerks innerhalb der hohen Pfeiler verhindern 18 Der westliche Stirnpfeiler befindet sich auf einer horizontal angeglichenen Felsenterrasse an der steilen Granitfelswand Den Standort des ostlichen Stirnpfeilers bestimmte hauptsachlich das fur die Dammschuttung benotigte Material das bei den Arbeiten fur die Einschnitte der Kohlfurter Bahn ostlich der damaligen Stadt Gorlitz heute Nahe Haltepunkt Zgorzelec Miasto gewonnen wurde 1 Literatur BearbeitenHenz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 281 344 zlb de Neisse Viadukt Gorlitz In Atlas zur Zeitschrift fur Bauwesen Jg 5 1855 Blatt 24 26 und 37 41 opus kobv de PDF Wilfried Rettig Eisenbahnknoten Gorlitz Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1994 ISBN 3 922138 53 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neisseviadukt Gorlitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien goerlitz de ViaduktEinzelnachweise Bearbeiten a b c Henz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 281 zlb de a b Henz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 282 zlb de Henz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 283 zlb de Malberg Friedrich Wilhelm Hermann Weishaupt In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 7 1870 Sp 453 458 zlb de Nachruf Carl G Th Neumann Geschichte von Gorlitz E Remer Gorlitz 1850 S 713 reader digitale sammlungen de Henz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 341 342 zlb de Ralph Schermann Als die Grenzpolizei Telefon bekam In Sachsische Zeitung 29 November 2008 saechsische de abgerufen am 13 April 2020 Gorlitzer Neisse Viadukt wird instandgesetzt Nicht mehr online verfugbar Sachsische Zeitung archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 13 Mai 2011 Viadukt soll bis 2013 saniert werden Nicht mehr online verfugbar Sachsische Zeitung ehemals im Original abgerufen am 13 Mai 2011 1 2 Vorlage Toter Link www sz online de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Am Viadukt fallen jetzt Geruste In Sachsische Zeitung 28 November 2013 sz online de abgerufen am 4 Dezember 2013 kolonia trade gov pl Eisenbahnviadukt zwischen Zgorzelec und Gorlitz wieder in Betrieb Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 27 Dezember 2014 abgerufen am 19 Juni 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original 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Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 287 zlb de Henz Der Bau des Neisse Viaducts bei Gorlitz in der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 6 1855 Sp 286 ff zlb de Wilfried Rettig Eisenbahnknoten Gorlitz Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1994 ISBN 3 922138 53 5 a b S 52 a b c d e S 8 S 8 f a b c d S 9 S 77 a b S 39 S 12 S 56Wilfried Rettig Eisenbahnen im Dreilandereck Ostsachsen D Niederschlesien PL Nordbohmen CZ Band 1 Geschichte der Hauptstrecken Betriebsstellen Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen EK Verlag Freiburg Breisgau 2010 ISBN 978 3 88255 732 9 S 15 a b S 14 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neisseviadukt Gorlitz amp oldid 235098743