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Nathan Steinberger geboren am 16 Juli 1910 in Berlin gestorben am 26 Februar 2005 ebenda war ein deutscher kommunistischer Wirtschaftswissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNathan Naphtali Steinberger wurde 1910 in eine arme judisch orthodoxe Familie in Berlin geboren 1928 machte er das Abitur am Kaiser Friedrich Realgymnasium Berlin Neukolln Mit 14 Jahren wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands und beteiligte sich am Aufbau der Kommunistischen Pennalerfraktion und des Sozialistischen Schulerbunds 1927 wurde er mitsamt seiner Ortsgruppe aus dem Kommunistischen Jugendverband ausgeschlossen da diese Karl Korsch nahestand Zwei Jahre spater trat er der KPD bei Steinberger begann 1929 ein Studium der Medizin wechselte aber zur Nationalokonomie und spezialisierte sich auf Agrarwissenschaft 1932 erhielt er die Moglichkeit am Institut fur Agrarwissenschaft der Kommunistischen Internationale in Moskau als Assistent von Karl August Wittfogel zu arbeiten Gegen den Rat seines Freundes Arthur Rosenberg nahm er diese Gelegenheit wahr 1 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Ruckkehr nach Deutschland unmoglich 1934 wurde ihm die deutsche Staatsburgerschaft aberkannt 1935 promovierte er in Moskau mit Untersuchungen zur Agrarpolitik des Nationalsozialismus 1936 erhielt er die Staatsburgerschaft der UdSSR Zu Zeiten des Grossen Terrors wurde Steinberger im April 1937 seine Frau Edith geboren am 21 Juni 1908 gestorben 2001 in Berlin 1941 verhaftet Nathan Steinberger wurde zu Lagerhaft in Kolyma verurteilt bis 1946 Seine Frau war bis 1946 in Mittelasien im Lager in Karaganda in Kasachstan Sie erhielt 1952 die Erlaubnis zu ihrem Mann nach Kolyma Sibirien zu ziehen Erst nach Stalins Tod wurden beide 1955 nichtoffentlich rehabilitiert konnten nach Deutschland zuruckkehren und siedelten in die DDR uber deren Staatsburgerschaft Steinberger 1956 erhielt Im gleichen Jahr wurde seine Parteimitgliedschaft jetzt in der SED wiederhergestellt Unmittelbar nach seiner Ruckkehr trat er der Judischen Gemeinde Berlin bei 2 Ein Bruder Steinbergers wurde in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet ein zweiter uberlebte in Brussel In der DDR arbeitete Steinberger auf Vermittlung durch Grete Wittkowski zunachst bei der Staatlichen Plankommission 1960 wurde er Okonomie Professor an der LPG Hochschule Meissen in Potsdam und 1963 an der Hochschule fur Okonomie in Berlin Karlshorst Nach seiner Emeritierung sprach er auf Einladung von Heinrich Fink an der Humboldt Universitat vor Studenten auch uber seine Lagerhaft in der Sowjetunion Am Ziel eines freiheitlichen nicht stalinistischen Sozialismus hielt er zeitlebens fest Als Ausgangspunkt des Stalinschen Terrors sah er die Vernichtung der Bauern im Zuge der Entkulakisierung und Zwangskollektivierung Zu seinen Vertrauten in der DDR zahlten Fritz Behrens und Ernst Engelberg Er stand im engen Kontakt mit Ernest Mandel der in die DDR nicht einreisen durfte 3 Als er 1998 anlasslich des Todes des verstorbenen Historikers Wadim Rogowin an seiner alten Wirkungsstatte sprechen wollte wurde dies von der Studentenvertretung RefRat abgelehnt Steinberger protestierte in einem offenen Brief gegen das moralisch widerlichen und skandalosen Auftreten des RefRat das die demonstrative Billigung der Ermordung der bedeutendsten Widerstandskampfer gegen das Stalinregime Leo Trotzki beinhaltete 4 Publikationen BearbeitenDie Agrarpolitik des Nationalsozialismus Dietz Berlin 1960 Moskauer Dissertation 1935 Als Mit Hrsg Edwin Hoernle ein Leben fur die Bauernbefreiung Berlin 1965 Berlin Moskau Kolyma und zuruck Ein biographisches Gesprach uber Stalinismus und Antisemitismus mit Barbara Broggini Ed ID Archiv Berlin Amsterdam 1996 ISBN 3 89408 053 1 Literatur BearbeitenAntje Bauer So jagen wir dem Sozialismus nach Wie man Stalins Gulags uberlebt und trotzdem bis zuletzt ein Linker bleibt Zum Tod von Nathan Steinberger In taz 19 Marz 2005 Bernd Rainer Barth Steinberger Nathan In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nathan Steinberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ulrich Rippert Verena Nees Ein Interview mit Nathan Steinberger aus dem Jahr 1997 Verena Nees Ein Leben gepragt vom Kampf gegen Faschismus und Stalinismus Zum Tode von Nathan Steinberger Heinrich Fink Widerstand fur das Leben Mario Kessler Nathan Steinberger In Das Blattchen Berlin 28 Marz 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Mario Kessler Nathan Steinberger In Das Blattchen Berlin 28 Marz 2005 Mario Kessler Nathan Steinberger In Das Blattchen Berlin 28 Marz 2005 Mario Kessler Nathan Steinberger In Das Blattchen Berlin 28 Marz 2005 Nathan Steinberger Opfer des Stalinismus protestiert gegen Drohung Offener Brief an den RefRat der Berliner Humboldt Universitat auf World Socialist Web Site 25 November 1998 Normdaten Person GND 119482649 lobid OGND AKS LCCN n96093537 VIAF 263438399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinberger NathanALTERNATIVNAMEN Steinberger NaftaliKURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer WirtschaftswissenschaftlerGEBURTSDATUM 16 Juli 1910GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 Februar 2005STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nathan Steinberger amp oldid 234496908