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Die Nassauische Rheinbahn war der Name der Eisenbahnstrecke von Wiesbaden nach Oberlahnstein Sie ist heute der sudliche Teil der rechten Rheinstrecke tragt die Streckennummer 3507 und wird als Kursbuchstrecke 466 gefuhrt Nassauische RheinbahnStrecke der Nassauische RheinbahnStreckennummer DB 3507 Koblenz Wiesbaden Kursbuchstrecke DB 466 1 Koblenz Wiesbaden Streckenlange 86 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Legende Rechte Rheinstrecke von KolnAbzw Koblenz PfaffendorfHorchheimer Tunnel 576 m Horchheimer Eisenbahnbrucke nach Koblenz Hbf125 7 Streckenwechsel 2324 3507 123 8 NiederlahnsteinLahntalbahn von Wetzlar seit 1879 Lahnehem Lahntalbahn nach Wetzlar122 0 Oberlahnstein117 9 Braubach117 0 ehem Nassauische Kleinbahn112 0 Osterspai109 1 Filsen106 1 Kamp Bornhofen100 8 Kestert94 2 St GoarshausenLoreley Tunnel 368 417 m 89 0 LoreleyRosssteintunnel 378 457 m 83 6 KaubLandesgrenze Rheinland Pfalz Hessen80 0 Lorchhausen77 2 Lorch Rhein 69 5 Assmannshausen65 3 Rudesheim Rhein zur ehem Hindenburgbrucke61 3 Geisenheim57 0 Oestrich Winkel53 9 Bahnhof Hattenheim50 8 Erbach Rheingau 48 8 Eltville45 8 Niederwalluf42 6 Wiesbaden Schierstein39 5 Wiesbaden Biebrichnach Wiesbaden Hbfvon Wiesbaden Westvon Wiesbaden Hbf36 3 Wiesbaden Ostnach Mainz Hbfnach FrankfurtQuellen 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verkehrspolitischer Aspekt 1 2 Bau 1 3 Betrieb 2 Bedeutung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVerkehrspolitischer Aspekt Bearbeiten Nachdem 1840 die Strecke Frankfurt Wiesbaden der Taunus Eisenbahn Wiesbaden erreicht hatte wurde zwischen 1844 und 1846 aufgrund einer Kolner Initiative die Moglichkeit einer Bahn entlang des rechten Rheinufers untersucht 4 Erst 1852 wurde das Projekt durch die Wiesbadener Eisenbahngesellschaft wieder aufgegriffen 5 Sie nannte sich spater Nassauische Rhein und Lahn Eisenbahn Gesellschaft und wollte die Bahn entlang des Rheins fortsetzen Dafur gab es vom Herzogtum Nassau am 23 Juni 1853 die Konzession 6 7 Die Strecke versprach allerdings nur dann wirtschaftlich rentabel zu sein wenn sie an ihrem Nordende an das preussische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde Daran hatte aber der preussische Staat im Gegensatz zu Kreisen aus Handel und Gewerbe im Kolner Raum kein Interesse 8 weil die Strecke eine unmittelbare Konkurrenz zu der Strecke der Rheinischen Eisenbahngesellschaft auf dem linken Rheinufer darstellte 1852 und 1853 wurden entsprechende Gesuche um eine Konzession abgelehnt 9 Dies fuhrte dazu dass die Nassauische Rhein und Lahn Eisenbahn Gesellschaft zunachst wenig Interesse zeigte die Strecke uber Rudesheim hinaus zu errichten Sie hatte sich unter dem 23 Juli 1853 jedoch die entsprechende Konzession gesichert 10 Als Preussen allerdings die Deutz Giessener Eisenbahn an der es auch aus militarstrategischen Grunden ein grosses Interesse hatte verwirklichen wollte musste diese nassauisches Gebiet queren Das gab dem Herzogtum Nassau die Moglichkeit mit Nachdruck den Anschluss seiner Rheintalbahn an das nordlich davon gelegene Eisenbahnnetz zu fordern Allerdings widersprach die Rheinische Eisenbahngesellschaft zunachst einer Rheinbrucke bei Koblenz da die Konzession der von ihr betriebenen linken Rheinstrecke die Bestimmung enthielt dass sie die Brucke erst bauen musse wenn sie einen Ertrag von mindestens 5 erwirtschafte was nicht der Fall war Daraufhin strebte die nassauische Gesellschaft unter Verzicht auf die Koblenzer Brucke eine Verlangerung ihrer Bahn nach Deutz an Das aber wiederum ging nicht weil der preussische Staat der Rheinischen Eisenbahngesellschaft in ihrer Konzession zugestanden hatte fur 30 Jahre keine weitere Bahn zu konzessionieren die der linken Rheinstrecke Konkurrenz machen konnte 11 So wurden die Verhandlungen 1855 unterbrochen Daraufhin erwog Preussen eine Bahnstrecke von Siegen nach Marburg zu bauen und damit nassauisches Gebiet zu umgehen Das loste die Blockade und es kam 1860 zu einem Kuhhandel zwischen beiden Staaten Preussen verpflichtete sich die Nassauische Rheinbahn im Norden an das preussische Netz anzuschliessen Nassau dazu die Konzession fur die Deutz Giessener Eisenbahn auf seinem Staatsgebiet zu erteilen 12 Preussen gelang es die widerstrebende Rheinische Eisenbahngesellschaft zu gewinnen uber die Rheinbrucke Pfaffendorfer Brucke die linke Rheinstrecke anzuschliessen und den Anschluss bis Niederlahnstein zu bauen Mit dem Untergang des Herzogtums Nassau als eigenstandigem Staat im Preussisch Osterreichischen Krieg 1866 fand auch der langjahrige preussisch nassauische Eisenbahnkonflikt endgultig ein Ende Bau Bearbeiten Die erste Teilstrecke durch den Rheingau von Wiesbaden nach Rudesheim war technisch am einfachsten herzustellen und wurde zuerst gebaut Baubeginn war der 17 Februar 1854 13 Dieser Abschnitt wurde am 11 August 1856 eroffnet Bauleiter war der im Eisenbahnbau bereits erfahrene Brite Charles Vignoles Ostlicher Endbahnhof war zunachst der Bahnhof Biebrich Mosbach Erst am 11 Februar 1857 konnte die Verlangerung zum Wiesbadener Rheinbahnhof in Betrieb genommen werden der 1906 durch den Hauptbahnhof ersetzt wurde Die Strecke wie sie jenseits von Rudesheim heute existiert wurde im Wesentlichen von dem Eisenbahningenieur Moritz Hilf konzipiert Fur die Hochbauten insbesondere die Empfangsgebaude Haltepunkte Bahnwarterhauschen und Tunnelportale war vor allem der Architekt und Konigliche Eisenbahn und Betriebsinspektor Heinrich Velde verantwortlich Nach einem Entwurf von ihm entstanden entlang der Rheintalstrecke zahlreiche typisierte Bahnhofsgebaude wie z B der Rudesheimer Bahnhof Betrieb Bearbeiten Ab etwa 1855 geriet die Nassauische Rhein und Lahn Eisenbahn Gesellschaft in wirtschaftliche Schwierigkeiten so dass das Herzogtum Nassau am 14 Oktober 1858 14 15 die Konzessionen zum Bahnbau fur die Nassauische Rhein und Lahn Eisenbahn Gesellschaft widerrief und als Auffanggesellschaft dafur die Nassauische Staatsbahn grundete Der staatliche Bahnbau beruhte nun auf einem Gesetz vom 3 November 1858 Am 2 Mai 1861 16 oder am 13 Juni 1861 17 ubernahm das Herzogtum auch den bereits eroffneten Streckenabschnitt zwischen Wiesbaden und Rudesheim Bis zur Eroffnung der Koblenzer Rheinbrucke am 3 Juni 1864 bestand ab dem 2 Halbjahr 1862 fur zwei Jahre das Trajekt Stolzenfels Oberlahnstein von Oberlahnstein zum linksrheinischen Bahnhof Konigsbach der Rheinischen Eisenbahn in Stolzenfels Diese Verbindung diente vorrangig dem Erztransport aus dem Lahntal und der Versorgung der Industrie dort mit Ruhrkohle Zwischen Rudesheim und Bingen wurde ab November 1861 mit dem Trajekt Bingerbruck Rudesheim eine Verbindung zur Rhein Nahe Eisenbahn Gesellschaft hergestellt Dadurch ergab sich ein Warenaustausch zwischen dem Rhein Main Gebiet und dem Saargebiet der vor allem der Saarkohle ein neues Absatzgebiet verschaffte Das Trajekt wurde ab 1900 nur noch als Personenfahre der Preussischen Staatseisenbahn und spater der Deutschen Reichsbahn bis 1932 betrieben Mit dem Untergang des Herzogtums Nassau als eigenstandigem Staat im Preussisch Osterreichischen Krieg wurde die Strecke 1866 Bestandteil der Preussischen Staatseisenbahnen Daten der Inbetriebnahme einzelner Streckenabschnitte Datum Abschnittsanfang Abschnittsende Anmerkung11 08 1856 Biebrich Mosbach Rudesheim11 02 1857 Wiesbaden Rheinbahnhof Biebrich MosbachNovember 1861 Rudesheim Bingerbruck Trajekt22 02 1862 Rudesheim Oberlahnstein03 06 1864 Oberlahnstein Niederlahnstein16 08 1915 Rudesheim Bingen Kempten HindenburgbruckeBedeutung BearbeitenDie Nassauische Rheinbahn heute Teil der rechten Rheinstrecke ist eine bedeutende Abfuhrstrecke fur den Guterverkehr Im Personenverkehr fahren dort Regionalbahn Zuge der Vias Ausserdem dient sie als Ausweichstrecke bei Betriebsstorungen der linken Rheinstrecke Literatur BearbeitenHeinz Schomann Eisenbahn in Hessen Eisenbahnbauten und strecken 1839 1939 In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Drei Bande im Schuber Band 2 1 Theiss Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1917 6 S 204 ff Strecke 012 Konrad Fuchs Eisenbahnprojekte und Eisenbahnbau am Mittelrhein 1836 1903 In Nassauische Annalen 67 1956 S 158 202 Bernhard Hager Im gesegnetesten Theil des reizendschonen Landes In Eisenbahn Geschichte 17 2006 S 24 37 ISSN 1611 6283Einzelnachweise Bearbeiten Abfrage der Kursbuchstrecke 466 bei der Deutschen Bahn DB Netze Infrastrukturregister Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 Fuchs S 176 Fuchs S 176 Die deutschen Eisenbahnstrecken in ihrer Entwicklung 1835 1935 Berlin 1935 Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken ND Mainz 1984 S 38 f Nr 17 Fuchs S 176 Fuchs S 177 Fuchs S 177 Fuchs S 182 Fuchs S 180 Fuchs S 182 Fuchs S 176 Nass VO Blatt 1858 Nr 22 Fuchs S 182 Die deutschen Eisenbahnstrecken in ihrer Entwicklung 1835 1935 Berlin 1935 Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken ND Mainz 1984 S 38f Nr 17 Fuchs S 182 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nassauische Rheinbahn amp oldid 238441715