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Naqa auch Naga altagyptisch twjlkt 1 meroitisch Tolkte 1 arabisch النقعة an Naqʿa sudanesisch arabisch in Nagʿa ist der Name einer Ruinenstatte im heutigen Sudan Sie ist eine der grossten des Landes und lasst auf eine bedeutende antike Stadt an dieser Stelle schliessen Zeitgleich mit dem Ptolemaerreich und mit den romischen Kaisern war sie rund ein halbes Jahrtausend eines der Zentren des Konigreichs von Meroe dem als sudlichen Nachbarn Agyptens eine Bruckenfunktion zwischen Mittelmeerwelt und Afrika zukam Gemeinsam mit Meroe und Musawwarat es Sufra wurde Naqa als Archaologische Statten der Insel Meroe 2011 in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen 2 Archaologische Statten der Insel MeroeUNESCO WelterbeRomisches Kiosk mit LowentempelVertragsstaat en Sudan SudanTyp KulturKriterien ii iii iv vReferenz Nr 1336UNESCO Region Arabische StaatenGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2011 Sitzung 35 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Erforschung 3 Bauten 3 1 Romischer Kiosk 3 2 Lowentempel 3 3 Amun Tempel 3 4 Tempel 200 3 5 Tempel 500 4 Ausstellung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Naqa Sudan nbsp Lage von Naqa in SudanDer Ort liegt etwa 170 Kilometer nordnordostlich von Khartum und etwa 35 Kilometer sudsudostlich des Nils Hier treffen kleinere Wadis auf das Wadi Awateib das aus dem Zentrum der Region Butana kommt und weiter nordlich bei Wad ban Naqa am Nil endet Naqa war nur eine Kamel oder Eselreise vom Nil entfernt und konnte als Handelsstation auf dem Weg nach Osten strategische Bedeutung gehabt haben Erforschung BearbeitenErste europaische Reisende erreichten Naqa ab 1822 so unter anderem 1837 Hermann von Puckler Muskau 1843 wurde es von Richard Lepsius und seiner preussischen Agypten Sudan Expedition besucht die einige Inschriften und Darstellungen der hier stehenden Tempel kopierte 1958 war ein Team der Humboldt Universitat Berlin vor Ort welches den Tempel 500 z T dokumentierte Ab 1995 grub in Naqa ein deutsches Team des Agyptischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin Die Tragerschaft des Forschungs und Grabungsprojektes ging 2013 auf das Staatliche Museum Agyptischer Kunst in Munchen uber 3 Bauten Bearbeiten nbsp Der romische KioskIn Naqa finden sich Reste verschiedener Tempel Konig Natakamani grundete den Amun und den Apedemak Lowentempel die beide noch relativ gut erhalten sind Romischer Kiosk Bearbeiten Der sogenannte romische Kiosk ist ein kleiner Tempel der starke hellenistische Elemente aufweist Neuere Grabungen an dem Bau haben gezeigt dass es sich wohl um eine Hathor Kapelle handelte Lowentempel Bearbeiten Der Lowen beziehungsweise Apedemak Tempel ist dem nubischen Kriegsgott Apedemak gewidmet und gilt als ein klassisches Beispiel kuschitischer Architektur Der wuchtige Frontpylon des Tempels zeigt Konig Natakamani und die Kandake Amanitore um 50 n Chr die ihre Feinde unterwerfen zu Fussen je ein Lowe Auf den beiden Seitenwanden befinden sich sehr gut erhaltene Reliefs von Horus Amun und Apedemak einerseits und Isis Mut Hathor Amesemi and Satet andererseits nbsp Frontpylon des Lowentempels mit Konig Natakamani und Kandake Amanitore die ihre Feinde unterwerfen Die Konigin halt ein Schwert der Konig eine Axt nbsp Apedemak mit drei Lowenkopfen und vier menschlichen Armen nbsp Apedemak als gewundene Schlange mit Lowenkopf aus einer Lotusblute aufsteigendAmun Tempel Bearbeiten nbsp Der Amun TempelDer 100 m lange Amun Tempel wurde von Konig Natakamani gegrundet Der Tempel ist im agyptischen Stil erbaut Ahnlich wie die Amun Tempel von Jebel Barkal und Karnak wird er uber eine Allee von Widdern erreicht Der Weg fuhrt zu einem grossen Hof an den sich der Saulensaal Hypostyl anschliesst In Fortsetzung der Achse kommt man zum Naos Im Tempel fand sich eine Stele der Konigin Amanishakheto von der bisher angenommen wurde dass sie vor Natakamani regierte Der Fund der Stele in diesem von dem Konig Natakamani gebauten Tempel macht diese Datierung jedoch unsicher da Konigin Amanishakheto die Stele in der eigenen Regierungszeit dem Tempel gestiftet haben konnte Moglicherweise aber wurde ein alteres Monument das vorher anderswo stand im Tempel aufgestellt Hier fand sich unbeschadigt ein bemalter Altar der als in Sudan und wahrscheinlich auch in Agypten einzigartig gilt Nach Ausgrabung Rekonstruktion und Vermessung wurde der Amuntempel am 1 Dezember 2006 den sudanesischen Kulturbehorden ubergeben Tempel 200 Bearbeiten Ein weiterer Amun Tempel Tempel 200 wird seit 2004 ausgegraben Der Erbauer ist Amanichareqerem Hier fanden sich zahlreiche erstklassige Reliefs Die Dekoration ist den Lowen Tempeln von Natakamani sehr ahnlich so dass dieser Herrscher Amanichareqerem der bisher auf das 2 oder 3 nachchristliche Jahrhundert datiert wurde wohl sehr nahe bei Natakamani regierte Auch hier zeigt sich wie neue Erkenntnisse die wacklige nubische Chronologie verandern konnen Drei rekonstruierte Wandreliefelemente aus dem Tempel 200 sind als Dauerleihgabe seit der Neueroffnung im Neuen Museum zu sehen Tempel 500 Bearbeiten Der Tempel 500 steht zu Fussen der Sandsteinberge des Jebel Naqa arabisch fur Berg Naqa Er wurde von der Kandake Shanakdakheto um 135 v Chr errichtet und ist damit das alteste Gebaude der Statte Die Texte an den Tempelwanden die sie nennen sind die altesten bekannten Schriften in meroitischen Hieroglyphen Den Reliefs nach zu urteilen war der Tempel der thebanischen Triade Amun Mut und Chons sowie Apedemak geweiht 1834 wurde der Tempel von Giuseppe Ferlini bei der Suche nach Schatzen erheblich beschadigt Eine Ausgrabung und Restaurierung steht bislang aus Ausstellung Bearbeiten2011 Konigsstadt Naga Grabungen in der Wuste des Sudan Staatliches Museum Agyptischer Kunst Munchen 4 und Kunstforum der Berliner Volksbank 5 6 Literatur BearbeitenInge Hofmann Die meroitische Religion Staatskult und Volksfrommigkeit In Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Teil 2 Principat Band 18 Religion Teilband 5 Heidentum Die religiosen Verhaltnisse in den Provinzen Forts De Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 014238 4 S 2801 2868 Dietrich Wildung Karla Kroeper Naga Royal City of Ancient Sudan Staatliche Museen zu Berlin Stiftung Preussischer Kulturbesitz Berlin 2006 ISBN 3 88609 558 4 Dietrich Wildung Naga Skulptur Archaologie im Sudan Ugarit Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 86835 305 1 Karla Kroper Sylvia Schoske Dietrich Wildung Hrsg Konigsstadt Naga Grabungen in der Wuste des Sudan Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 9814386 0 4 Patrice Lenoble A brief guide to Naqa Musawwarat es Sofra Meroe In French Cultural Centre CCF French Section of Archaeological Research in Sudan SFDAS Khartoum 1994 7 Alexandra Riedel Jan Hamann From the Quarry to the Finished Building The Ancient Meroitic Stone Masonry at the Site of Naga Sudan PDF In Karl Eugen Kurrer Werner Lorenz Volker Wetzk Hrsg Proceedings of the Third International Congress on Construction History Neunplus Berlin 2009 ISBN 978 3 936033 31 1 S 1227 1234 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naqa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Naga Projektes Verein zur Forderung des Agyptischen Museums Naga Grabungsprojekt Restaurierung am Oberbaum GmbH Archaologischer Park Naga Sudan Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Lepsius Projekt Tempeldekorationen von Naga S 57 68 71 The Oriental Institute of the University of Chicago Naga Fotos der Breasted Expedition 1905 1907 Bild und Filmmaterial von den Ausgrabungen in Naqa beim Bayerischen Rundfunk Klaus Uhrig Naga Die Neuentdeckung der Antike im Sudan Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 22 August 2022 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten a b Inge Hofmann Die Meroitische Religion Staatskult und Volksfrommigkeit Berlin 1995 S 2819 Naqa a ruined ancient city of the Kushitic Kingdom of Meroe UNESCO Projekt Naga PDF Staatliches Museum Agyptischer Kunst abgerufen am 7 Dezember 2014 Staatliches Museum Agyptischer Kunst Konigsstadt Naga Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank Konigsstadt Naga Memento vom 20 Februar 2014 im Internet Archive Ulf von Rauchhaupt Afrikas Tor zur antiken Welt In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 5 Juni 2011 S 66 Cornelia Kleinitz The graffiti of Musawwarat es Sufra current research on inscriptions images and markings at the Great Enclosure S 103 PDF Welterbestatten im Sudan Kulturerbe Jebel Barkal und die Statten der Napata Region al Kurru Nuri Sanam und Zuma 2003 Archaologische Statten der Insel Meroe Musawwarat es Sufra und Naqa 2011 Naturerbe Meeres Nationalpark Sanganeb Atoll und Meeres Nationalpark Dungonab Bucht Insel Mukkawar 2016 16 269444 33 275 Koordinaten 16 16 N 33 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naqa amp oldid 234466281