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Butana arabisch البطانة ist eine Steppenregion ostlich des Nil im Sudan Der Bundesstaat al Qadarif liegt zum grossten Teil in der Region ButanaDer Norden der Butana ist ohne landwirtschaftliche Nutzung Schafe und Kamele finden gelegentlich in Senken noch in der Trockenzeit Nahrung Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Viehweidewirtschaft 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenButana wird begrenzt durch den Hauptstrom des Nil im Norden und den beiden aus dem athiopischen Hochland stammenden Zuflussen Atbara im Osten und dem Blauen Nil im Westen Die von den genannten Flussen nahezu umschlossene Region wird auch Insel von Meroe genannt Im Westteil wird die Gesteinsbasis von Sandsteinschichten und stellenweise von Gesteinsresten alter Flussablagerungen uberdeckt Weiter im Osten bildet ein an den Randern zerlappter Sandsteinsockel Schichtstufen und Inselberge Die in der Regenzeit kurzzeitig gefullten Wadi Laufe erreichen nirgends den Nil zahlreiche Wasserstellen bleiben aber bis in die winterliche Trockenzeit erhalten und dienen als Viehtranken Regenbewasserter Hirseanbau ist besonders im sudlichen Bereich der Butana moglich Dort grenzen grosse Anbauflachen im Westen an die Ebene von Gezira und im Osten an das ebenso fruchtbare Gebiet um Kassala In der Butana befinden sich die antiken Fundplatze Meroe Wad ban Naqa Naqa und Musawwarat es Sufra des Konigreiches von Meroe Bis um die Zeitenwende war die Butana eine teilweise bewaldete Savannenlandschaft es gab Viehzucht und Bewasserungsfeldbau Heute besteht das Gebiet aus Akazienbusch und teilweise Wuste Es kann von Nomaden nur zur Regenzeit in den Sommermonaten als Weideland fur Kamele die als Fleischlieferanten dienen genutzt werden Als Milchvieh wird von zwei verschiedenen Nomadenvolkern das Butana Rind ein braunes Zeburind gezuchtet Der meiste Regen fallt in den Monaten Juli bis September Die Jahresniederschlage betragen im Norden bei Atbara durchschnittlich 100 Millimeter weiter sudwarts steigen sie bis 400 Millimeter Das Land liegt fur die Bewasserung aus dem Nil zu hoch Viehweidewirtschaft Bearbeiten nbsp Trockener Bereich im ansonsten fruchtbaren Suden Etwa 50 Kilometer westlich Gedaref Wasser muss uber langere Strecken herbeigeschafft werden Die Rundhauser Tukul liegen am nordlichen Randbereich des schwarzafrikanischen Siedlungsgebietes Fur den grossten Teil des Butana Gebietes ist eine Kombination aus halbnomadischer Viehzucht und Ackerbau typisch Zu den Juhayna Nomaden zahlen die einst in der Butana dominierenden Shukriya Sie sind in ihrem Selbstverstandnis weiterhin Nomaden grenzen sich von Bauern und Landarbeitern ab betreiben aber heute ebenso Ackerbau Nach der winterlichen Trockenzeit sind ublicherweise im April nur noch begrenzt Weideflachen vorhanden die Viehtranken an den traditionellen Wassersammelstellen Hafir sind erschopft zur gleichen Zeit ist aber die Ernte auf den bewasserten Feldern voruber sodass die Viehherden auf abgeernteten Baumwoll Erdnuss und Hirsefeldern grasen konnen 1968 wurde ein Projekt zur Ansiedlung von Shukriya im Gebiet Kashm el Girba zwischen Kassala und Gedaref gestartet Ein Anreiz zur Kultivierung von Erdnussen war ausserdem der nach 1970 gestiegene Marktpreis 1 Die Eigentumsrechte am Weideland habe sich seit dem 19 Jahrhundert geandert Die Shukriya besassen innerhalb ihres Einflussgebiets arabisch dar die Rechte uber Weiden Wasservorrate und Ackerbau in den Wadis Naturweiden waren Gemeinschaftseigentum nur eine Elite der Shukriya Familien besass auch Privateigentum Das Prinzip des Gemeindeeigentums wurde durch ein Autoritatssystem gesichert die Anpassung der Flachen an die Umweltbedingungen und Konfliktschlichtungen erfolgte durch einen Altesten Sheikh Die britische Kolonialmacht erkannte in dem 1925 erlassenen Native Administration Act dieses System grundsatzlich an Ein Land Settlement and Registration Act im folgenden Jahr erklarte dagegen einen Eigentumsvorbehalt des Kolonialstaates am Gemeindeland Erst 1971 erlassene Gesetzesanderungen Open Acess System unter der anfangs sozialistischen Regierung von Numairi ermoglichten auch anderen Volksgruppen freien Zugriff auf die Weideressourcen 2 Die Landverteilung zu regeln ware nun Aufgabe des Staates gewesen der sich aber nicht darum kummerte Um den Erhalt des eigenen aufgrund allgemeiner Forderung inzwischen privatisierten Viehbestandes zu sichern wurde das freie Weideland zum individuellen Nutzen abgeweidet was die Zerstorung der Weideflachen Degradation beschleunigte Die traditionellen Autoritaten hatten bei der Frage der Landverteilung keinen Einfluss mehr Zugleich wurde durch die Einfuhrung der mechanisierten Landwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg im Suden der Butana um Gedaref der Hirseanbau ausgeweitet und der Aktionsraum der Nomaden eingeschrankt Der fur Viehweide geeignete Landstreifen grenzt nordlich an die Regenfeldbaugebiete und ist in trockenen Jahren maximal 70 Kilometer breit Allgemein wird in der Butana ein Ruckgang perennierender Arten festgestellt die in regenreichen Jahren auch weiter nordlich wachsenden anuellen Graser verlieren durch Austrocknung schnell ihren Nahrwert Die Neuansiedlung der von Wadi Halfa umgesiedelten Bewohner nach New Halfa inmitten der Butana wo ab 1960 auf bewassertem Land mit dem Anbau von Erdnussen Baumwolle und Weizen begonnen wurde nahm den Nomaden weiteres Weideland In New Halfa wurden ab 1964 etwa 7000 Familien die dem steigenden Nubia See weichen mussten zusammen mit 20 000 Familien aus der Umgebung angesiedelt und mit Land versorgt das uber Kanale mit Wasser des durch den Khashm el Girba Damm aufgestauten Atbara versorgt wurde 3 Der Rahad fliesst unterhalb von Wad Madani in den Blauen Nil Am Rahad Projekt zur Feldbewasserung wurde seit etwa 1960 bis 1983 gebaut Es erlaubt erstmals eine planvolle Verbindung von Ackerbau und Viehzucht Die Zerstorung des bewahrten Gemeinschaftseigentumprinzips wurde als Nachteil erkannt und stellenweise versuchte man dieses durch andere dezentrale Verwaltungsstrukturen zu ersetzen Die fortschreitende Bodenverarmung ist damit nicht gestoppt 4 Literatur BearbeitenFarouk D Ahmed Mohamend D Abu Sin Water Supply Problems in the Butana Region Central Sudan with Special Emphasis on Jebel Qeili Area A Study in Semi Arid Resource Use In GeoJournal Vol 6 No 1 The Nile Countries 1982 S 15 18 Mariam Akhtar Degradationsprozesse und Desertifikation im randtropischen und semiariden Gebiet der Butana Rep Sudan Verlag Erich Goltze Gottingen 1995 Mariam Akhtar Horst Georg Mensching Desertification in the Butana In GeoJournal Vol 31 No 1 Desertification after the UNCED Rio 1992 September 1993 S 41 50 Farouk D Ahmed Mohamend D Abu Sin Water supply problems in the Butana region central Sudan with special emphasis on Jebel Qeili area In GeoJournal 6 1 1982 S 15 18 Weblinks BearbeitenThe Meroitic State Nubia as a Hellenistic African State 300 B C 350 AD Nubia Museum historische Einordnung der Region Butana Sameer Alredaisy Abdel Aziem Tinier Jack Davies Farming Herding Water and Rangeland in the Butana PDF 744 kB In Sudan Studies Nr 44 Juli 2011 S 57 69 K M Barbour The Republic of Sudan A Regional Geography London 1961 Kapitel 14 Eastern Sudan Muna Mohamed Elhag Causes and Impact of Desertification in the Butana Area of Sudan Universitat Bloemfontein Sudafrika 2006 PDF 3 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Mustafa Mohamed Khogali Nomads and their sedentarization in the Sudan Universitat Khartum M Akhtar Ressourcenverfugbarkeit und Desertifikation im Ostsahel Rep Sudan Memento vom 8 Juli 2007 im Internet Archive PDF 208 kB Universitat Hohenheim Tropentag 1997 S 288 Bret Wallach Irrigation in Sudan since Independence In Geographical Review April 1984 S 127 144 Irrigation in Sudan Since Independence Memento vom 19 Juni 2010 im Internet Archive Michael Kirk Tierhaltung in Ostsudan heute In Siegrid Faath Hanspeter Mattes Wuquf Beitrage zur Entwicklung von Staat und Gesellschaft in Nordafrika Hamburg 1993 S 447 459 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Butana amp oldid 183583793