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Das Hafir ist ein kunstlich angelegtes Wasserauffangbecken das ab der Zeit des Reiches von Kusch im nordlichen Teil des heutigen Sudan gebaut wurde und zur Trinkwasserversorgung zur Feldbewasserung oder als Viehtranke dient Hafir in Arsuf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwendung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMehr als 800 Hafire entstanden in einem grossen wasserwirtschaftlichen Bauprogramm im 3 und 2 vorchristlichen Jahrhundert Es handelt sich um runde Becken mit einem Erdwall und einem Einlauf Die grossten Hafire erreichen einen Durchmesser von bis zu 250 Meter bei 3 4 Meter Tiefe Sie fingen das Wasser in der Regenzeit auf um es fur einige Monate wahrend der Trockenzeit verfugbar zu haben Man erklart den Bau der Hafire mit dem Versuch der wirtschaftlichen Erschliessung des Hinterlandes und damit der politischen Expansion des Reiches Am Ufer der Hafire stellte man grosse Froschskulpturen auf so in Naqa und Basa die wohl das Wasser anlocken sollten Die Hafire wurden oft in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Tempelanlagen gebaut beispielsweise beim Sonnentempel von Meroe In Musawwarat as sufra und in Umm Usuda wurde der Zugang zum Hafir von Lowenskulpturen bewacht Verwendung BearbeitenBis ins 20 Jahrhundert wurden von Hand geschaffene Hafirs zur Feldbewasserung und als Viehtranken verwendet Im 18 Jahrhundert gab es einige Siedlungen in der Butana Region dem ostlichen Randbereich der Nubischen Wuste die von den Wasserstellen in den Granitfelsbergen nur unzureichend versorgt wurden und die deshalb zusatzlich einfache Hafirs mit Lehmmauern in der Ebene angelegt hatten Zur Zeit der turkisch agyptischen Herrschaft wurde diese Bewasserungstechnik verbessert Zahlreiche muslimische Westafrikaner die Anfang des 20 Jahrhunderts auf ihrer Pilgerreise nach Mekka durch Gedaref kamen liessen sich in dieser Region nieder Eine weitere starke Bevolkerungszunahme erfolgte dort in der ostlichen Butana nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie 1926 die von Sennar uber Gedaref nach Port Sudan fuhrte In den 1920er Jahren liess die britische Kolonialregierung neue Brunnen in den Hugeln bohren und uber 40 Hafirs anlegen Ende der 1940er Jahre wurden mit einem Bewasserungsprogramm grossere Hafirs mit einem Fassungsvermogen von jeweils 15 000 Kubikmeter maschinell ausgegraben die weiter draussen in der Ebene lagen und Wasser uber Kanale aus den Bergen zugefuhrt bekamen Mit 50 dieser Hafirs wurde auf grossen Feldern der mechanisierte Anbau von Sorghum ermoglicht Heutige Hafirs fassen zwischen 10 000 und 60 000 Kubikmeter Wasser Die wenigsten Hafirs sind im Besitz von Einzelnen von Hand angelegte kleinere Hafirs werden meist von Dorfgemeinschaften verwaltet und dienen der Feldbewasserung nur die von der Regierung maschinell ausgegrabenen Hafirs sind auch fur die Viehherden der Nomaden zuganglich Bei Wasserknappheit kommt es zwischen beiden Erwerbsgruppen haufig zum Streit um Wasserrechte Der Streit entsteht wenn ursprunglich als Viehtranke angelegte Hafirs von Gemusebauern eingezaunt werden um den Viehherden den Zugang zu verwehren Umgekehrt zertrampeln gelegentlich Viehherden Hafirs die Eigentum der Dorfgemeinschaft sind 1 Seit der Khashm el Girba Damm am Atbara Mitte der 1960er Jahre fertiggestellt wurde ist uberregional die Kanalbewasserung der grossen Felder auf denen nun uberwiegend Baumwolle angepflanzt wird vorrangig Literatur BearbeitenDerek A Welsby The Kingdom of Kush The Napatan and Meroitic Empires British Museum Press London 1996 ISBN 0 7141 0986 X S 128 f Dietrich Wildung Sudan Antike Konigreiche am Nil Wasmuth Tubingen 1998 ISBN 3 8030 3084 6 S 396 Anne Coles Geology and Gender Water Supplies Ethnicity and Livelihoods in Central Sudan In Anne Coles Tina Wallace Hrsg Gender Water and Development Cross Cultural Perspectives on Women Berg Publishers Oxford u a 2005 ISBN 1 8452 0125 6 S 77 f 91 Einzelnachweise Bearbeiten El Fatih Ali Siddig u a Managing Conflict Over Natural Resources in Greater Kordofan Sudan IFPRI Discussion Paper August 2007 S 18 PDF Datei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hafir amp oldid 221942323