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Dietrich GrabbeErscheinungsjahr 1831Urauffuhrung 1895Ort der Urauffuhrung Frankfurt am MainPersonenFranzosenNapoleon Bonaparte Hortense Konigin von Holland seine Stieftochter Grand marechal Bertrand Marschall Ney Furst von der Moskwa General Cambronne Kommandeur der Garde Vitry und Chassecoeur zwei alte Gardisten Graf von Lobau Pair und Marschall von Frankreich Bourmont Pair und Marschall von Frankreich General Drouot General Milhaud Labedoyere Obrist Fouche Polizeiminister Carnot InnenministerKonig Ludwig XVIII Charles de Bourbon Graf von Artois sein Bruder Herzog von Angouleme Herzogin von Angouleme Herzog von Berry Herzog von Orleans Graf Blacas d Aulps d AmbrayPreussenBlucher Gneisenau Herzog von Braunschweig Bulow ZietenEnglanderWellington Lord Somerset Herzogin von Chimay Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Form 3 Selbstzeugnisse 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten1 AktIn einer Massenszene unter den Arkaden des Palais Royal wird die Meinung verschiedener Personen zur Restauration der Bourbonen gezeigt Ein Bankelsanger macht sich uber den Kaiser lustig woruber sich zwei abgedankte Soldaten seiner Garde emporen wahrend das Volk von Paris opportunistisch ist und sich konigstreu gibt Zwei adlige Emigranten hangen ihren Erinnerungen an die Zeit vor der Franzosischen Revolution nach Bei Hofe ist man sich der Macht sicher Aber auf Elba steht Napoleon am Strand und denkt an Frankreich Noch immer erinnert er sich an die Zeit als er Europa beherrschte Mit mir ging die Sonne unter Szenenwechsel Der Konig erhalt von seinem Bruder einem sorglosen Jagdliebhaber die Schreckensbotschaft Ja eben hor ich Bonaparte ist gelandet bei Toulon Schlag folgt auf Schlag Napoleon ist vor Lyon so wird gemeldet Am 17 Marz marschiert der Korse in Auxerre ein Kaum einer will noch etwas vom Konig wissen Als der Kaiser in Fontainebleau eingetroffen ist setzt sich der zynische Radikale 2 Jouve an die Spitze des Parisers Mobs meuchelt einen konigstreuen Schneidermeister und das Volk folgt seinem Ausruf Hoch der Kaiser Der Konig hat langst die Flucht in Richtung Lille ergriffen und der Wiener Kongress ist auseinander gelaufen Zeit hat Napoleon keine Die Preussen lagern bei Ligny Eilig stellt der Kaiser alte Minister wieder ein und formiert seine Grande Armee Nur einmal im Drama lasst Grabbe den Herrscher uber die Franzosen menschlich agieren im Dialog mit seiner Stieftochter Hortense nbsp Clement Auguste Andrieux 1852 Die Schlacht von Waterloo am 18 Juni 1815Auf dem Schlachtfeld dann wahnen die Franzosen sich zunachst als die Sieger uber die Preussen Aber die Preussen fechten besser wie bei Jena 3 Das Blatt wendet sich Szenenwechsel Ein Hotel in Brussel Der Herzog von Wellington feiert unbekummert und erhalt Kunde von den Vorgangen Alarm Alarm ruft der englische Militar Alle Truppen vorgeschoben nach Waterloo 4 Damit ist Napoleons Schicksal besiegelt Zwar entschlupft Wellington dann unterwegs im Felde sein beruhmter Satz Ich furchte wenn Blucher nicht bald kommt 5 doch als einer seiner Offiziere ihn wahrend des stockenden Vormarsches zum Zuruckweichen auffordert zeigt er Charakter Wellington halt stand Szenenwechsel Die Franzosen erkennen das ganze Geholz von Frichemont ist voll von Preussen und die Briten rucken auch noch vor Napoleon schiebt Grouchy die Schuld in die Schuhe Dass das Schicksal des grossen Frankreich von der Dummheit Nachlassigkeit oder Schlechtheit eines einzigen Elenden abhangen kann Der Kaiser steigt vom Pferde zieht blank und ruft Garden aller Waffengattungen mir nach Dann uberlegt es sich der Kaiser doch anders Napoleon lasst seine zuruckweichende untergehende Garde im Stich Der Korse resumiert Verraterei Zufall und Missgeschick machen das tapferste Heer furchtsamer als ein Kind Es ist aus Wir haben seit Elba etwa hundert Tage gross getraumt 6 Die Garde wird von der alliierten Reiterei zusammengehauen stirbt aber mit einem forschen Spruch auf den Lippen Sterbt wurdig es geht nicht anders Also Kameraden die Schnurrbarte hubsch zurechtgedreht bald sind wir im Himmel 7 Form BearbeitenDas Stuck enthalt Zeitkritik So bedauert ein Berliner z B vor der Schlacht dass er Freiwilliger geworden ist gibt jedoch zu Aber der musst ich werden sonst hatten sie mir unfreiwillig dazu gemacht 8 Und Napoleon bemitleidet die Siegenden Statt eines grossen Tyrannen wie sie mich zu nennen belieben werden sie bald tausend kleine besitzen 9 Grabbe verschweigt Kriegsgrauel nicht Die Anhanger des Kaisers brullen noch im Sterben Hurra WIEDER EIN GARDIST dem eine Kanonenkugel den Leib aufreisst Es lebe der Kaiser 10 Die Preussen sind nicht auf einer Bauernhochzeit bei Pasewalk 11 Das Schreckliche passiert immer unvorhersehbar und ganz plotzlich z B als eine Kanonenkugel dem Ephraim Berliner judischer Freiwilliger den Kopf abreisst 12 Wellington wahrend der Schlacht Der Tod wurgt heute so allgemein dass er etwas ganz Gewohnliches scheint 13 Das Drama hat offensichtliche Schwachen 14 Auffallig ist seine Zerfahrenheit Dabei sind Ansatze zu strafferer Fuhrung des Personals auffindbar Vitry und Chassecoeur z B die beiden alten Gardisten treten nicht nur am Anfang des Dramas auf sondern handeln spater auch in Ligny im Umkreis Napoleons Vitry findet bei seinem Kaiser ein offenes Ohr Napoleon macht Chassecoeur zum Hauptmann Und weitere einpragsame Figuren wie z B der Unmensch Jouve fehlen nicht In der Regel gehort sonst aber zum ersten Auftritt der meisten der weit uber hundert Sprecher ihr rascher Abgang auf Nimmerwiedersehen Und Personen die in Waterloo Hauptrollen spielen wie Milhaud werden viel zu spat eingefuhrt Die einzige Ausnahme von jener merkwurdigen Regel ist der Grand Marechal Bertrand Der tritt zwar immer einmal auf hat auch menschliche Zuge bleibt aber trotzdem im Ganzen blass Grabbes positive Botschaft die deutsch patriotische Gebarde 15 Hochst peinlich wirken die betulichen Preussen dieses Konglomerat aus Ostpreussen Schlesiern und Berlinern am Abend vor der Schlacht Wie die braven Burschen des Sieges sicher mit ihrem Major zusammensitzen und dann ein patriotisches Lied anstimmen das ist fast unertraglich Grabbe ubertrifft auch das noch Das Bild Bluchers ist makellos gezeichnet Weder ein nichtswurdiger kaiserlicher Uberlaufer noch irgendeine verhangnisvolle Wendung des Schlachtverlaufs konnen den unfehlbaren 72 jahrigen Generalfeldmarschall aus der Ruhe bringen Manche ziemlich wortreichen Auftritte wie z B der des andauernd das Mir und Mich verwechselnden Berliners erscheinen als gezwungene Spasschen als Gewasch Grabbe gibt das Misslingen seines fragwurdigen Experiments zu Hannibal ist dreimal besser gelungen als Napoleon 16 Selbstzeugnisse BearbeitenGrabbe zu seinem Stuck Das Stuck ist reell und greift in die Zeit 15 Napoleon ist ein Kerl den sein Egoismus dahin trieb seine Zeit zu benutzen 17 Napoleon ist kleiner als die Revolution und im Grunde ist er nur das Fahnlein an deren Maste 18 Mit Napoleons Ende ward es mit der Welt als ware sie ein ausgelesenes Buch 19 Am 4 August 1830 Napoleon wird eigen das jetzige Theater taugt nichts meines sey die Welt 20 Rezeption BearbeitenGrabbe kritisiert den Feudalismus Absolutismus Liberalismus und den revolutionaren Aktivismus 15 Mit dem Sprachrohr Blucher artikuliere Grabbe die Hoffnung auf ein unter preussischer Fuhrung vereintes Deutschland 21 Lob lobt Napoleon bleibe ein grandioses Experiment 22 Grabbes Technotheater 23 oder die Neuen Medien anno 1815 Wiemer greift die im Stuck eingearbeitete optische Telegraphie heraus und prasentiert Napoleon als geistesgegenwartigen Chef einer Nachrichtenzentrale 24 Der Konig hingegen reiner Nachrichtenempfanger ist der Verlierer 25 Eine der vielen Fragen im Stuck ist Macht Grabbe seinen Napoleon zur lacherlichen Figur wenn er ihn vor der Schlacht inmitten aufgeregter Franzosen auf einer Lafette schlafen lasst 26 Die Figur des Kopfabhackers Jouve gehe auf Mathieu Jouve Jourdan zuruck 27 Intriganten und Verschworer wie Fouche und Carnot habe Grabbe wirklichkeitsnah dargestellt 28 Warum bearbeitete Grabbe den Napoleon Stoff Cowen antwortet Grabbe und seine Landsleute langweilten sich seinerzeit Und die Verlogenheit der Zeit liess Sehnsuchte nach dem Kaiser der Franzosen aufkommen 19 Das Stuck sei ein monstroser Historienschinken und gehore eigentlich zu den so genannten Unspielbaren 29 Grabbe habe sich fur das Stuck z B fur die Darstellung des Volkes von Paris die Burger und Rupelszenen Shakespeares zum Vorbild genommen 30 Literatur BearbeitenQuelleNapoleon oder Die hundert Tage Ein Drama in funf Aufzugen In Grabbes Werke in zwei Banden Zweiter Band Bibliothek deutscher Klassiker S 117 275 Anmerkungen von Hans Georg Werner S 413 425 Herausgegeben von den Nationalen Forschungs und Gedenkstatten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar Aufbau Verlag Berlin Weimar 1987 435 Seiten ISBN 3 351 00113 4 AusgabenChristian Dietrich Grabbe Napoleon oder Die hundert Tage Frankfurt a M Hermann 1831 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Digitalisat der LLB Detmold Christian Dietrich Grabbe Napoleon oder Die hundert Tage In Christian Dietrich Grabbe s sammtliche Werke Zweiter Band Erste Gesammtausgabe Herausgegeben und eingeleitet von Rudolf Gottschall Leipzig 1870 Digitalisat der UB Bielefeld SekundarliteraturDeutsche Literaturgeschichte Band 6 Annemarie und Wolfgang van Rinsum Fruhrealismus 1815 1848 S 83 95 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen im Dezember 1992 3 Aufl Februar 2001 322 Seiten ISBN 3 423 03346 0 Ladislaus Lob Christian Dietrich Grabbe S 63 69 Verlag J B Metzler Stuttgart und Weimar 1996 170 Seiten ISBN 3 476 10294 7 Carl Wiemer Palimpsest des Posthistoire Grabbes Seismographie der neuen Medien S 26 46 in Detlev Kopp Hrsg Christian Dietrich Grabbe Ein Dramatiker der Moderne Aisthesis Verlag Bielefeld 1996 199 Seiten ISBN 3 89528 118 2 Roy C Cowen Christian Dietrich Grabbe Dramatiker ungeloster Widerspruche S 145 167 Aisthesis Verlag Bielefeld 1998 269 Seiten ISBN 3 89528 163 8 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 211 Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Weblinks BearbeitenGrabbe Christian Dietrich Napoleon oder Die hundert Tage Frankfurt Main 1831 Digitalisat und Volltext Erstdruck im Deutschen Textarchiv Napoleon oder Die hundert Tage im Projekt Gutenberg DE Text in Zeno org Meine BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Quelle S 413 Lob S 64 Quelle S 233 2 Z v o Quelle S 241 17 Z v o Quelle S 257 7 Z v o Quelle S 272 12 Z v o Quelle S 273 Quelle S 215 Quelle S 272 6 Z v u Quelle S 231 19 Z v o Quelle S 250 Quelle S 246 2 Z v o Quelle S 261 18 Z v o Lob S 69 17 Z v o a b c Lob S 63 Quelle Anmerkungen S 425 18 Z v o Cowen S 153 6 Z v o Lob S 65 7 Z v o a b Cowen S 159 Cowen S 163 13 Z v o Lothar Ehrlich zitiert in Lob S 67 9 Z v o Lob S 69 18 Z v o Wiemer S 36 Wiemer S 27 unten Wiemer S 28 unten Wiemer S 35 Mitte Cowen S 157 Cowen S 157 unten Auffuhrung Stadttheater Trier Besprechung Pia Rover Memento vom 9 Dezember 2004 im Internet Archive Rinsum S 83 15 Z v u Normdaten Werk GND 4325626 0 lobid OGND AKS VIAF 201040604 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Napoleon oder Die hundert Tage amp oldid 225059010