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Die Artikel Nebka Geomorphologie und Nabka uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Nabkas sind ortsfeste Sanddunen die vom Wind um Hindernisse Pflanzenbewuchs oder im Boden verankerte Objekte wie Baumstrunke oder Steine angehauft werden Diese relativ kleinen Sandaufwehungen treten haufig in ariden Regionen auf Sie gehoren zu den in Stromungsschatten entstandenen Strukturen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung 2 1 Pflanzliche Hindernisse 2 2 Okologie 3 Entstehung 4 Vorkommen 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort Nabka auch Nebka Nabkha oder Nebkha im Englischen stammt aus dem Arabischen نبكة und bedeutet Hugel kleiner Sandhugel Es ist alter als 1400 Jahre und geht auf vorislamische Zeiten zuruck Im Englischen werden Nabkas ausserdem meist als coppice dunes Stocktriebsdunen oder phytogenic mounds bezeichnet Fur kleinere Formen ist der arabische Begriff Rehoub gebrauchlich Es existieren ferner die Begriffe Rebdou Nebbe und Takouit Der Begriff Nabka wurde wissenschaftlich erstmals 1909 von Gautier und Chudeau verwendet 1 Beschreibung Bearbeiten nbsp Kalifornische Nabkas die sich um Prosopis glandulosa Mesquitebaum gebildet habenNabkas konnen sich um eine Vielzahl pflanzlicher Hindernisse wie z B Busche Straucher Grasbuschel etc herum anhaufen Entscheidend ist hierbei dass die Pflanzen in ihrem Wachstum mit der Sandakkumulation Schritt halten und nicht verschuttet werden Trotz ihrer Verankerung konnen Nabkas windabwarts dennoch relativ rasche Positionsanderungen bewerkstelligen Nabkas bilden sich vorwiegend in Sandebenen mit einer jahrlichen Niederschlagsmenge von 50 bis 200 Millimeter und einer Pflanzenbedeckung die 20 nicht ubersteigt 2 Nabkas legen recht unterschiedliche Grossenordnungen und Umrissformen an den Tag Die Sandhugel konnen 1 bis 5 Meter an Hohe erreichen und 2 bis 10 Meter lang werden ihr stromlinienformiger Umriss ist meist eiformig bis elliptisch ausgelangt wobei die Langsachse parallel zur herrschenden Windrichtung zu liegen kommt Die kleineren Rehoub sind nur zwischen 0 1 und 1 Meter hoch und 0 5 bis 5 Meter lang 3 In der Chihuahua Wuste wurden bei einer Breitenausdehnung bis an die 40 Meter Hohen bis zu 4 30 Meter gemessen Die extrem grossen Mega Nabkas werden bei einer Lange von bis zu 1000 Meter immerhin bis zu 10 Meter hoch 4 Nabkas sind im Aufriss sehr asymmetrisch mit einer steilen dem Wind zugewandten Seite und einer flach auslaufenden Seite im Windschatten des Hindernisses Mehrere Nabkas konnen sich auch seitwarts beruhren und bilden gar breit angelegte hugelige Dunenfelder oft reihen sie sich auch hintereinander oder sind unregelmassig verstreut Die Sandzusammensetzung von Nabkas kann sehr unterschiedlich sein So fuhren Nabkas in Kuwait Quarz Gips und Feldspatsande unter denen Bruchstucke vulkanischen Gesteins Oolithreste Muschelschalen sowie Kalzit und Dolomit haufig zu finden sind Silte und Ton Pellets sind generell gegenwartig 5 An Spurenmineralen treten Granat Topas Zirkon und Turmalin auf Nabkas im Kustenbereich konnen vom Meer angegriffen bzw vollkommen weggespult werden so dass nur noch der pflanzliche Kern ubrig bleibt 4 Erfolgt die Sandakkumulation episodisch so entsteht eine Wechsellagerung aus Staub und Sand mit pflanzlichem Material Generell nimmt im Verlauf der Zeit im Inneren der Dunen der organische Gehalt zu Nahrstoffe reichern sich an und Mikroorganismen sowie pflanzliche und tierische Bewohner vermehren sich 3 Pflanzliche Hindernisse Bearbeiten Nabkas konnen von sehr unterschiedlichen Pflanzentaxa verankert werden Chihuahua Wuste Kreosotbusch Larrea tridentata Atriplex Seifen Palmlilie Yucca elata 6 China Caragana microphylla Caragana stenophylla Cleistogenes squarrosa Leymus chinensis Stipa grandis Stipa glareosa 7 Alhagi Tamarisken Schilfrohr Kuwait Jal Az Zor Nationalpark Astragalus spinosus Halophyt auf nicht salzhaltigem Boden Citrulus colocynthis Halophyt auf nicht salzhaltigem Boden Cyperus conglomeratus Halophyt auf nicht salzhaltigem Boden Halocnemum strobilaceum Halophyt auf Salzboden Haloxylon salicornicum Lycium shawii Halophyt auf nicht salzhaltigem Boden Nitraria retusa Panicum turgidum Rhanterium eppaposum Halophyt auf nicht salzhaltigem Boden Salicornia europaea Halophyt auf Salzboden Tamarix aucheriana Halophyt auf Salzboden Zygophyllum qatarense Namib Salsola Sinai Artemisia monosperma Calligonum polygonoides Moltkiopsis ciliata Panicum turgidum Retama raetam Stipagrostis scoparia 8 Zentralasien Calotropis Heliotropium Salvadora Ziziphus 9 Okologie Bearbeiten Nabkas sind charakteristisch fur Regionen die unter dem Einfluss der Desertifikation stehen In Nordamerika ist die Ausbreitung des Mesquitebaums Prosopis spp ein sicheres Kennzeichen von Desertifikation Diese Pflanze ist sehr effizient in der Akkumulation von Sand und in der Verankerung von Nabkas 6 In Nordchina waren Nabkas bereits im Grunland gegenwartig noch ehe dieses dem Ackerbau zugefuhrt wurde Der Ubergang zum Ackerbau vermehrte jedoch ihre Prasenz insbesondere in mittlerweile wieder aufgegebenen Feldern sind Nabkas sehr haufig In Nordchina sind sie ein Anzeichen fur Bodenerosion 7 Nabkas bilden ein eigenes spezifisches Okotop Sie beherbergen eine abwechslungsreiche Fauna darunter viele Invertebraten wie beispielsweise Nematoden und den Sandfloh Talochestria capensis 10 Nabkas sind an organischem Material reicher als ihre Umgebung da sich Pflanzenmaterial durch den Wind in ihnen ansammelt und ihr Inneres ausserdem vom Wurzelwerk der verankernden Pflanze durchzogen wird In olverschmutzten Landstrichen Kuwaits stellen Nabkas wegen ihres nahrstoffreichen Bodens fur andere Pflanzen gewissermassen okologische Oasen dar 11 Nabkas die sich um stickstoffbindende Hulsenfruchte gebildet haben weisen hohere Gehalte an Stickstoff und anderen Nahrstoffen als ihre Umgebung auf Da andere Pflanzen von diesem Uberangebot profitieren werden Nabkas gleichsam zu Inseln erhohter Artenvielfalt in einem ansonst verarmten Habitat 8 Entstehung BearbeitenHindernisse induzieren ein recht komplexes Stromungsverhalten Die zweigeteilte Stromung ist gezwungen am Hindernis vorbei zu beschleunigen Im Lee entsteht jedoch durch Wirbelbildung ein Unterdruck der es dem Medium nicht mehr ermoglicht den mitgefuhrten Sand noch langer in Schwebe zu halten und der folglich dann deponiert Die jeweilige Form des Hindernisses ist somit entscheidend fur die Ausgestaltung der einzelnen Nabkas Daher ist auch einsichtig dass verschiedene Pflanzentaxa sehr unterschiedliche Nabka Formen erzeugen So bilden sich beispielsweise hinter Gazanien wie Gazania rigens hohe kegelformige oder langgestreckte Dunen wohingegen hinter Arctotheca wie Arctotheca populifolia nur kurze halbkreisformige Formen entstehen 10 Generell lasst sich sagen dass zur Bildung von Nabkas das Hindernis eine Mindesthohe von 10 bis 15 Zentimeter erreichen muss 12 Vorkommen BearbeitenNabkas sind recht haufig und haben ein weit gestreutes Vorkommen Gut bekannte Nabka Felder finden sich beispielsweise in der Grossen Arabischen Wuste in Kuwait 11 im Hotan Becken von Xinjiang Volksrepublik China 13 in New Mexico in den Vereinigten Staaten sowie im benachbarten Chihuahua in Mexiko 6 Vorkommen im Einzelnen Abu Dhabi Agypten Sinai Bardawil See 8 China Xinjiang Jordanien Wadi Araba Iran Lut 14 Israel Arava Kuwait Jal Az Zor Nationalpark Nordteil der Kuwait Bay Nordkuste ostliche Kuwait Bay Sudkuste bei Al Khiran Mexiko Chihuahua Namibia Namib Niederlande Oman Wahiba Sands Mega Nabkas Katar 15 Saudi Arabien 16 Syrien Sebkhet el Muh bei Palmyra 17 Tschad Bodele Depression 18 Vereinigte Staaten Arizona Kalifornien Coachella Valley New Mexico Jornada Basin Oregon Kustendunen mit Meganabkas TexasEinzelnachweise Bearbeiten E F Gautier R Chudeau Missions au Sahara I Sahara Algerian Armand Colin Paris 1909 H N Le Houerou The desert and arid zones of northern Africa In Evenari M u a Hrsg Ecosystems of the World Volume 12 B hot deserts and arid shrublands Elsevier Amsterdam 1986 S 101 147 a b C F Francis Plants on desert hillslopes In A D Abrahams A J Parsons Hrsg Geomorphology of desert environments Chapman amp Hall London 1994 ISBN 0 412 44480 1 a b F I Khalaf u a Sedimentological and morphological characteristics of some nabkha deposits in the northern coastal plain of Kuwait Arabia In Journal of Arid Environments Band 29 3 1995 S 267 292 L Milich Dunes Arid Lands Resource Sciences The University of Arizona Tucson 1998 a b c R P Langford Nabkha coppice dune fields of south central New Mexico USA In Journal of Arid Environments Band 46 1 2000 S 25 41 a b X Wang u a Nebkha development and its significance to wind erosion and land degradation in semi arid northern China In Journal of Arid Environments Band 65 2006 S 129 141 a b c 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