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Das Naturschutzgebiet Naafbachtal ist ein etwa 1020 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet im sudlichen Nordrhein Westfalen Grosse Teile des Naturschutzgebiets sind ebenfalls als FFH Gebiet ausgewiesen Naturschutzgebiet Naafbachtal IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaAm Wanderweg durchs NaafbachtalAm Wanderweg durchs NaafbachtalLage Rhein Sieg Kreis Lohmar Much Neunkirchen SeelscheidRheinisch Bergischer Kreis OverathNRW DeutschlandFlache 10 2 km Kennung GL 006 SU 012WDPA ID 555520446Natura 2000 ID DE 5109 301FFH Gebiet 9 24 km Geographische Lage 50 53 N 7 17 O 50 875615 7 2895 Koordinaten 50 52 32 N 7 17 22 ONaturschutzgebiet Naafbachtal Nordrhein Westfalen Meereshohe von 90 m bis 300 mEinrichtungsdatum 1982Verwaltung Bezirksregierung Koln Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Struktur 3 Flora und Fauna 4 Sehenswurdigkeiten 5 Tourismus 6 Verkehr 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet besteht aus zwei Teilen von denen der grossere Teil etwa 855 ha im Rhein Sieg Kreis auf dem Gebiet der Stadt Lohmar der Gemeinde Much und der Gemeinde Neunkirchen Seelscheid liegt Dieser Teilbereich tragt die Kennung SU 012 1 Im Rheinisch Bergischen Kreis auf dem Gebiet der Stadt Overath hat das NSG eine Ausdehnung von etwa 165 ha und tragt die Kennung GL 006 2 Etwa 924 ha der beiden NSG sind als FFH Gebiet unter dem Namen Naafbachtal DE 5109 301 ausgewiesen 3 Die Schutzgebiete erstrecken sich beidseitig des Naafbachs der namensgebend fur die Schutzgebiete ist Der Naafbach ist ein rund 22 7 km langer linker Nebenfluss der Agger Neben vielen kleineren Zuflussen ist insbesondere der Wenigerbach mit einer Lange von 8 7 km von grosserer Bedeutung schliesst er doch das Naafbachtal mit dem Wenigerbachtal zusammen Der Naafbach und seine Nebenflusse fliessen naturnah und maandrierend von ihren Quellen in Richtung Mundung Geschichte und Struktur BearbeitenDas Naafbachtal ist eine landwirtschaftlich gepragte Region Viele Hofe waren und sind Bestandteil der Siedlungsstruktur Wie in der Bergischen Region so oft ist auch im Naafbachtal eine grosse Anzahl kleinerer Hofe und Weiler zu finden Fachwerkhauser und Muhlen sind im Naafbachtal teilweise bis heute Bestandteil der Siedlungsstruktur Um 1930 kamen jedoch Planungen auf im Naafbachtal eine Trinkwassertalsperre zu bauen um dem grosseren Trinkwasserbedarf der Region Koln Bonn gerecht zu werden Aus den losen Planungen wurden um 1973 herum konkrete Bauplanungen 4 bei denen binnen zwolf Jahren die Talsperre fertiggestellt sein sollte Zu diesem Zweck erwarb der Aggerverband ein kommunaler Zweckverbund fur die Unterhaltung und Pflege der Agger mit ihren Nebenflussen aber auch fur die Trinkwasserversorgung grosse Teile der Landflache im Naafbachtal Die verbliebenen Einheimischen des Naafbachtals lebten seitdem in Angst um ihre Heimat ihre Hauser und Grundstucke Aus dieser Sorge um den Verlust ihrer eigenen Heimat entwickelten sich seit Anfang der 1960er Jahre immer wieder Proteste gegen den Talsperrenbau Mit Beginn der 1980er Jahre verstarkte sich dieser Burgerprotest im Zuge einer wachsenden Umweltbewegung auch durch Naturschutzgruppen unterstutzt In der Folge wurden viele Gebaude im Naafbachtal unter Denkmalschutz gestellt 5 Im Januar 1982 bundelte sich der Burgerprotest dann in einer Burgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtals 6 Im selben Jahr wurde das Naafbachtal unter Naturschutz gestellt 2 1 Wenig spater wurde bekanntgegeben dass die Landesfordermittel fur den Talsperrenbau eingestellt werden Seitdem wird um eine Streichung des Naafbachtals aus den Landesentwicklungsplanen von Nordrhein Westfalen als mogliches Gebiet fur eine Talsperre gekampft Neben parteiunabhangigen Burgern engagiert sich besonders die Lohmarer Partei Bundnis 90 Die Grunen fur den Erhalt des Naafbachtals Ein weiterer Schritt zum Erhalt des Naafbachtals wurde 1999 erreicht mit der Benennung als Fauna Flora Habitat 3 denn als FFH Schutzgebiet mussen strenge Umweltvertraglichkeitsprufungen vor Veranderungen vorgenommen werden Bis heute ist zwar eine Streichung aus dem Gebietsentwicklungsplan erfolgt 7 die Landesregierung hat den Landesentwicklungsplan jedoch nicht entsprechend angepasst Flora und Fauna Bearbeiten nbsp EisvogelEntlang des teilweise frei maandrierenden Naafbachs finden sich naturnahe Vegetationstypen wie Feuchtgrunland bachbegleitende Walder und Buchenwalder in denen verschiedene Vogelarten wie beispielsweise die Wasseramsel und der Eisvogel ihren Lebensraum finden 3 Nach der Fauna Flora Habitat Richtlinie FFH sind folgende in Naafbachtal vorkommende Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse 3 Feuchte Hochstaudenfluren Magere Flachland Mahwiesen Erlen Eschen und Weichholzauenwalder Stieleichen oder Eichen Hainbuchenwalder Hainsimsen Buchenwalder Fliessgewasser mit flutender Wasservegetation nbsp GroppeNach der FFH Richtlinie sind im Naafbachtal folgende Fisch und Vogelarten von gemeinschaftlichem Interesse Groppe Bachneunauge Eisvogel Neuntoter Grauspecht Goldammer Wasseramsel Schwarzspecht RotmilanSehenswurdigkeiten BearbeitenNeben vielen seltenen Tier und Pflanzenarten sind auch denkmalgeschutzte Fachwerkhofe in Ingersauel und Wassermuhlen wie z B die Naafer Muhle sehenswert Nicht mehr zu sehen ist die Weegermuhle die in den 1970er Jahren abgerissen wurde Im Bereich des Naafbachtales wurden in fruheren Zeiten zahlreiche Erzlagerstatten ausgebeutet Ausfuhrliche Beschreibungen der Bergwerke im Naafbachtal und deren Lage finden sich in Metallerz Bergbau im unteren Aggertal 8 Erzgruben in Lohmar und Neunkirchen Seelscheid 9 In einem Seitental dem Wenigerbachtal finden sich noch Spuren alter Kupferbergwerke aus dem 16 bis 18 Jahrhundert Erzgrube Walpot und Wolter Plettenberg Uberreste eines Pochwerkes Aufbereitungsanlage Wassergraben und die Schlackenstreuung einer ehemaligen Kupferhutte Heute noch sichtbare Zeugnisse des Bergbaus sind die umfangreichen Abraumhalden und verschutteten Stollen wie der Julianen Stollen der Wasserlosungsstollen der Grube Walpot 10 Eine kleine Steinbogenbrucke zwischen Deesem und Wahlen die um 1850 erbaut wurde diente dem Transport des Erzes zur nachsten Eisenbahnstation 11 Bei Bloch lag die Kupfererzgrube Schubert Hier wurden Mitte des 19 Jahrhunderts einige 100 Tonnen Kupfererz gefordert Von der Grube zeugen noch die Abraumhalden und der verfullte Maschinenschacht Westlich von Hohn lag im Holzbachtal Gemeinde Neunkirchen Seelscheid das Bergwerk Humboldt Pingen Abraumhalden und Schlackenstreuungen zeugen auch hier vom hohen Alter der Metallgewinnung in diesem Bereich Tourismus BearbeitenDas Naafbachtal kann zu Fuss oder mit dem Fahrrad erkundet werden Viele Wanderwege fuhren durch das obere Naafbachtal z B die Weitwanderwege des Sauerlandischen Gebirgsvereins Kurkolner Weg X22 und Bergischer Weg X29 Ein Wanderparkplatz nahe der Mundung in die Agger in Kreuznaaf ist ein moglicher Ausgangspunkt fur Wanderungen im unteren Naafbachtal Verkehr BearbeitenBushaltestellen in umliegenden Ortschaften und Weilern z B in Kreuznaaf oder Mailahn sind in noch wandergerechter Entfernung Die Anbindung an den OPNV erfolgt an gekennzeichneten Haltestellen z B in Ingersauel durch das Anruf Sammeltaxi AST Alle Gemeinden um das Naafbachtal gehoren zum Tarifgebiet des Verkehrsverbund Rhein Sieg VRS Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Rheinisch Bergischen Kreis Liste der Naturschutzgebiete im Rhein Sieg Kreis Liste der FFH Gebiete in Nordrhein Westfalen WasserschutzzoneWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Naafbach Sammlung von Bildern Peter Squentz WANDERUNG 280 Tippeltour durchs Naafbachtal Kolner Stadtanzeiger 28 Juli 2009 7 Mai 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b Naturschutzgebiet Naafbachtal SU 012 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen a b Naturschutzgebiet Naafbachtal GL 006 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen a b c d Natura 2000 Gebiet DE 5109 301 Landesamt fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW Offentlich rechtlicher Vertrag zur Bildung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Naafbachtalsperre vom 26 November 1973 Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive PDF 41 kB Natur und Denkmalschutz im Tal Kolner Stadt Anzeiger vom 5 August 2009 Burgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales e V Antrag der Fraktion DIE GRUNEN auf Streichung der Naafbachtalsperre aus dem sachlichen Teilabschnitt vorbeugender Hochwasserschutz zur 6 Sitzung des Regionalrates am 23 Juni 2006 PDF 33 kB Albert Seemann Metallerz Bergbau im unteren Aggertal Hrsg Albert Seemann Selbstverlag Lohmar 1990 S 136 Albert Seemann Erzgruben in Lohmar und Neunkirchen Seelscheid Seite 138 bis 150 In Claudia Maria Arndt Hrsg Veroffentlichung des Geschichts und Altertumsvereins fur Siegburg und den Rhein Sieg Kreis e V Band 25 Rheinlandia Verlag Siegburg 2005 Michael Gechter Geschichtsverein Rosrath Montanarchaologie im Bergischen Land Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Stefan Schmitz Heimat und Kulturverein Breidt Wahler Bruckelchen Memento vom 1 November 2016 im Internet Archive Naturschutzgebiete in Overath nbsp Naturschutzgebiet nbsp Agger Holzbachaue Katzbachtal Kombachtal Konigsforst Rhein Berg Krebsbachtal Lehmichsbachtal Lombachtal Naafbachtal Schlingenbachtal VolbachtalNaturschutzgebiete im Rhein Sieg Kreis Aggeraue Ahrenbach Adscheider Tal Alte Teichanlagen und Laubwald am Gut Capellen Altendorfer und Hilberather Bach Am Alten Gehauenen Weg Am Hitzhof Am Weissen Stein An der Roisdorfer Hufebahn Apfelmaar Auf dem Schneeberg Auf der Scheidthecke und Hoverbachtal Basaltsteinbruch Eitorf Stein Basaltsteinbruch Eudenberg Basaltsteinbruch Huhnerberg Berggeistweiher Brol Waldbrolbach und sudlich angrenzende Waldbestande des mittleren Broltales Dachelsberg Liessemer Berg Dondorfer See Durrenbruch Ehemalige Siegschleife bei Dreisel Eifelfuss Eisbachtal mit Nebensiefen Ersdorfer Bach 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Hennef Silikatfelsen an der Sieg Steinbruch Imhausen Stiefelsbach und Zuflusse Stockemer See Sulsmaar Swistbach und Berger Wiesen Swistniederung bei Miel Terrassenkante Tomberg Tongrube Niederpleis Tongrube Witterschlick Trerichsweiher Untere Aggeraue Trippelsdorfer Bachtalchen Urschmaar Verbrannte Maar Hellenmaar Vischelbachtal Wahner Heide Wald am Schloss Miel Wald an der Burg Heimerzheim Waldbrolbachhohle Walder auf dem Leuscheid Walder auf Kalk Waldorfer Schulwald Waldville SU 066 Waldville SU 090 Weesgesweg Weilerhofer See Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturschutzgebiet Naafbachtal amp oldid 237058196