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Das japanische Schlachtschiff Musashi jap 武蔵 war als zweites Schiff der Yamato Klasse eines der beiden grossten am schwersten bewaffneten und am starksten gepanzerten Schlachtschiffe die jemals gebaut wurden Ihre schwere Artillerie hatte mit 46 cm das grosste bisher auf Schiffen verwendete Kaliber bei Hinterladergeschutzen Benannt war es nach der fruheren Provinz Musashi Das Schiff wurde am 24 Oktober 1944 durch Luftangriffe US amerikanischer Tragerflugzeuge versenkt Musashi Zeichnung der Musashi im Oktober 1944 Zeichnung der Musashi im Oktober 1944SchiffsdatenFlagge Japan JapanSchiffstyp SchlachtschiffKlasse Yamato KlasseBauwerft Mitsubishi Zōsensho NagasakiKiellegung 29 Marz 1938Stapellauf 1 November 1940Indienststellung 5 August 1942Verbleib am 24 Oktober 1944 durch Luftangriffe versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 263 m Lua Breite 38 7 mTiefgang max 11 mVerdrangung Standard 65 000 tn l Maximal 72 809 tn l Besatzung 2 399 1944 MaschinenanlageMaschine 12 Kampon Dampfkessel 4 DampfturbinenMaschinen leistung 150 000 PS 110 294 kW Planung 165 000 PS 121 323 kW Maximal Hochst geschwindigkeit 27 kn 50 km h Propeller 4BewaffnungHauptbewaffnung 3 3 46 cm L 45 Typ 94Mittel und Flugabwehrartillerie ab 1942 4 3 15 5 cm L 60 Jahr 3 6 2 12 7 cm L 40 Typ 89 A1 Mod 3 24 25 mm L 60 Typ 96Mittel und Flugabwehrartillerie ab 1944 2 3 15 5 cm L 60 Jahr 3 6 2 12 7 cm L 40 Typ 89 A1 Mod 3 111 25 mm L 60 Typ 96PanzerungGurtelpanzer 400 bis 410 mm Zitadelle 75 340 mm Aussenhaut 20 mm Panzerdeck 200 230 mm Oberdeck 35 50 mmHauptgeschutzturme Front 650 mm Decke 270 mm Seiten 440 mm Rucken 190 mmVorderer Kommandoturm Decke 200 mm Seiten 500 mm Verbindungsschacht 300 mmSensorenOberflachen und Luftsuche Typ 21 Radar Typ 13 RadarFeuerleitung Typ 22 Radar Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion und Bau 2 Umbauten und Nachrustungen 3 Einsatze und Untergang 4 Aufarbeitung 5 Wrack 6 Belege und Verweise 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelnachweiseKonstruktion und Bau Bearbeiten nbsp Musashi und ihr Schwesterschiff Yamato im Fruhjahr 1943 bei TrukDie Musashi wurde 1938 1942 auf der Mitsubishi Werft in Nagasaki gebaut Benannt wurde das neue Superschlachtschiff nach der alten japanischen Provinz Musashi bei Tokio Alle mit dem Bau verbundenen Vorbereitungen und der Bau selbst wurden durch umfassende Geheimhaltungsmassnahmen vor der Offentlichkeit abgeschirmt So war die Werftanlage nach aussen vollstandig von einem Sichtschutz aus Hanfseilmatten umschlossen Einheiten der Kempeitai bewachten das Gelande uberpruften den Hintergrund der Angestellten und hielten die Anwohner von erhoht liegenden Platzen der Umgebung fern von denen aus man die Anlagen hatte einsehen konnen Der Stapellauf fand am 1 November 1940 statt einem Tag der wegen seines besonders hohen Wasserstandes durch starke Gezeitenkrafte ausgewahlt worden war Die Zivilbevolkerung der angrenzenden Siedlungen war aus der Umgebung durch eine zur Tarnung angesetzte Luftschutzubung ferngehalten worden Der Stapellauf war mit einigen Problemen behaftet da das Schiff auf einer Helling und nicht wie die Yamato in einem Dock gebaut worden war Das Rutschen des grossen Rumpfes auf seinem Weg ins Wasser musste kunstlich verlangsamt werden damit er nicht auf der anderen Seite des Hafenbeckens auf eine Sandbank lief Trotz dieser Massnahme loste das Eintauchen ins Hafenbecken eine 1 20 Meter hohe Flutwelle aus 1 Die Indienststellung erfolgte schliesslich nach dem Abschluss der Endausrustung am 5 August 1942 Ein ausseres Unterscheidungsmerkmal zur Yamato stellte die Anordnung der Laufwege fur die Mannschaft auf dem Achterdeck dar Wahrend diese mit Linoleumplatten belegten Wege auf der Yamato abgewinkelt parallel zu den Flugzeuggleisen verliefen waren sie auf der Musashi parallel zur Schiffsachse angeordnet Umbauten und Nachrustungen Bearbeiten nbsp Der japanische Kaiser Hirohito vordere Reihe in der Mitte mit Offizieren an Bord der Musashi bei der Marinebasis Yokosuka 24 Juni 1943 Im Juli 1943 erhielt die Musashi zwei Radarsensoren vom Typ 22 auf beiden Seiten des Bruckenaufbaus Das System basierte auf Magnetron Technik hatte eine Reichweite von etwa 24 km zur Entdeckung von Uberwasserzielen und arbeitete mit einer Wellenlange von 10 cm Es wurde zur Oberflachensuche und Feuerleitung verwendet 2 Wie bei anderen japanischen Schiffen auch dachte man nach den schweren Verlusten welche die japanische Marine 1942 durch Luftangriffe in der Schlacht um Midway erlitten hatte uber Moglichkeiten nach die Flugabwehrbewaffnung der Musashi zu verstarken und mogliche Verbesserungen bei nachster Gelegenheit umzusetzen Die Planungen sahen die Demontage von zwei der vier 15 5 cm Drillingsturme der Mittelartillerie vor um Platz fur zusatzliche Flugabwehrgeschutze zu schaffen Auf der dann freien Flache an Deck wurden zunachst an steuerbord und backbord zwei Anbauten erstellt die etwa 2 5 Meter hoch waren und sich vom Bruckenaufbau am Schornstein entlang bis zum achteren Entfernungsmesser erstreckten Dominiert wurden diese Anbauten von drei zylindrischen Elementen auf jeder Seite in deren Mitte je eine 12 7 cm Zwillingslafette vom Typ 89 fur die Flugabwehr eingebaut werden sollte Dazu kam es jedoch nicht da die benotigten Waffen zum Zeitpunkt des Werftaufenthaltes im April 1944 nicht verfugbar waren Auf den Anbauten errichtete man deshalb als Ubergangslosung 25 mm L 60 Typ 96 Maschinenkanonen in Drillingslafetten Weitere 25 mm Waffen wurden auf Podesten mittschiffs und an Deck aufgestellt so dass schliesslich 111 Rohre dieses Waffentyps auf dem Schiff montiert waren Die exakte Anzahl von in Turmen untergebrachten 25 mm Waffen und von solchen ohne Schutz ist bis heute nicht abschliessend geklart da weder aussagekraftige Aufzeichnungen noch genaue Fotografien veroffentlicht wurden Es existieren mehrere Theorien uber die genaue Zusammenstellung der endgultigen Flugabwehrbewaffnung Um die Flugabwehrkapazitat weiter zu verstarken wurde ein Teil der Munition fur die 46 cm Hauptartillerie durch eine neu entwickelte Typ 3 Brand Streumunition 三式焼散弾 san shiki shōsandan ersetzt Wahrend dieses Werftaufenthaltes wurde auch das Radarsystem nochmals uberarbeitet das Typ 22 Radar wurde durch ein neues Modell ersetzt Am Hauptmast hinter dem Schornstein wurden zusatzlich zwei Typ 13 Systeme zur Suche nach Luftzielen installiert Diese hatten eine hohere Reichweite als die bisherigen Systeme und konnten Flugzeuge in Entfernungen zwischen 50 und 100 km entdecken 2 Einsatze und Untergang BearbeitenIn der Anfangsphase des Pazifikkrieges wurde die Musashi nicht offensiv eingesetzt sondern fungierte als Kommandoschiff fur diverse Operationen und hatte kaum Feindberuhrung Die Musashi transportierte im Mai 1943 die Asche des getoteten Admirals Yamamoto von Truk nach Japan Am 19 Marz 1944 wurde das Superschlachtschiff von einem Torpedo des amerikanischen U Bootes Tunny getroffen Die angerichteten Schaden brachten das Schlachtschiff nicht in Gefahr jedoch wurden 18 Besatzungsmitglieder getotet und eine Reparatur der Schaden in Japan war notwendig Zugleich wurde wahrend des Werftaufenthaltes im April 1944 die Flugabwehr umgerustet Das Schiff nahm im Juni 1944 zunachst als Fernsicherung fur die Flugzeugtragerkampfgruppe an der Schlacht in der Philippinensee teil und hatte keine Feindberuhrung nbsp Schlachtschiff Musashi beim Verlassen von Brunei Oktober 1944 Sie wurde im Oktober 1944 der japanischen 1 Schlachtschiffdivision zugewiesen die an der Operation Shō gō teilnehmen sollte einem Angriffsplan der schliesslich zur Schlacht im Golf von Leyte fuhrte In der Schlacht von Leyte bildete die Musashi zusammen mit ihrem Schwesterschiff Yamato und den Schlachtschiffen Kongo Haruna und Nagato den Kern der zentralen Kampfgruppe welche die Landungsschiffe der Amerikaner zerstoren sollte um die Eroberung der japanisch besetzten Philippinen zu verhindern Der japanische Flottenverband war von Brunei ausgelaufen und hatte Vorbereitungen fur den bei Nacht geplanten Durchbruch des amerikanischen Aufklarungsgurtels getroffen indem auf die Decks der Schiffe eine Mischung aus Wasser und Russ aufgetragen wurde die die Funktion eines Tarnanstrichs erfullen sollte Am Morgen des 23 Oktober wurde die Flotte von amerikanischen U Booten angegriffen Die Dace versenkte dabei den Kreuzer Maya Der Zerstorer Akishimo rettete 769 Seeleute der Maya und ubergab sie auf die Musashi Der Verband passierte die Insel Mindoro und lief nach Nord Osten Am Morgen des 24 Oktober erreichte der Kampfverband von Vizeadmiral Takeo Kurita die Sibuyan See und wurde dort zum Ziel massiver Luftangriffe amerikanischer Tragerflugzeuge Die Flugzeuge der amerikanischen Task Groups 38 2 38 3 und 38 4 griffen in Wellen an die sich aus einzelnen Gruppen zusammensetzten welche sich untereinander weitgehend unkoordiniert selbstandig ihre Ziele suchten Die genaue Anzahl der Angriffe variiert je nach Betrachtungsweise der Historiker so dass aus vier Wellen die jeweils gleichzeitig von ihren Flugzeugtragern abhoben bis zu sechs einzelne Angriffe wurden da die Gruppen zeitlich leicht versetzt angriffen Die Musashi lief 2 000 Meter steuerbord achteraus der Yamato die den Kern der japanischen Formation bildete Nach aussen war die kreisformige Formation durch einen Ring aus Zerstorern abgesichert Um 10 00 Uhr erfasste das Radar der Musashi die ersten Gruppen von amerikanischen Kampfflugzeugen die sich dem Verband von Osten naherten Die Amerikaner schickten rund 50 Flugzeuge der Typen Grumman TBF Avenger Curtiss SB2C Helldiver und Grumman F6F Hellcat in dieser ersten Welle nbsp US Tragerflugzeuge der Task Force 38 greifen am 24 Oktober 1944 die Musashi in der Sibuyan See an Der erste Angriff begann um 10 26 Uhr durch Sturzkampfbomber der Intrepid und Cabot Die Masse der angreifenden SB2C Bomber loste ihre 227 kg schweren Bomben aus einer Hohe von 600 Metern aus 3 Das genugte nicht um die gepanzerte Zitadelle im Schiffsinneren oder die Panzerung der Hauptgeschutzturme zu durchschlagen So erhielt Turm A einen Volltreffer die Bombe prallte jedoch von der Turmpanzerung ab und fiel ins Meer Vier Bomben explodierten unmittelbar neben dem Schiff und lockerten einige Nietverbindungen am Rumpf Die Besatzungen der Torpedobomber griffen dagegen schrag von vorn in kleinen Gruppen moglichst von beiden Seiten gleichzeitig an um die Wahrscheinlichkeit fur einen Treffer ihrer Waffen zu erhohen 4 Eine Gruppe anfliegender Torpedobomber wurde zu spat erkannt und der Torpedo eines Avenger Bombers traf mittschiffs an Steuerbord Durch die bereits gelockerten Nietverbindungen an dieser Stelle war der verursachte Schaden den die 300 kg Torpex Sprengstoff des Torpedos anrichteten verhaltnismassig gross und Wasser drang in das Schlachtschiff ein Das fuhrte zu einer Schlagseite von 5 Sie konnte durch die Lenzpumpen reduziert werden Unter den Mannschaften welche die ungeschutzten Flugabwehrwaffen bedienten hatte es durch Bombensplitter und Maschinengewehrfeuer bereits Tote und Verwundete gegeben die Geschwindigkeit des Schiffs konnte aber bei 24 Knoten gehalten werden Der zweite Angriff erfolgte ab 12 45 Uhr durch 42 Flugzeuge derselben Flugzeugtrager die schon die Flugzeuge der ersten Welle gestartet hatten Zwei Fliegerbomben trafen die Musashi Eine durchschlug das Oberdeck und explodierte in einer Munitionskammer der Flugabwehr unterhalb der schweren Flugabwehrgeschutze Die Splitter dieser Bombe beschadigten ein Dampfrohr des darunter gelegenen Maschinenraums Nr 2 so dass er geraumt werden musste Infolgedessen stoppte der innere Backbord Propeller und die Geschwindigkeit fiel auf 22 Knoten Zusatzlich trafen drei weitere Torpedos das Schlachtschiff Insbesondere die Bombentreffer hatten bei diesem Angriff viele Besatzungsmitglieder zwischen Oberdeck und Panzerdeck in der Munitionskammer und einer Mannschaftsunterkunft getotet Ein Drittel der Flugabwehrmannschaften war zu diesem Zeitpunkt bereits durch Tod oder Verwundung ausgefallen Um 12 53 Uhr begann der Angriff der zweiten Gruppe von Flugzeugen aus der zweiten Angriffswelle Vier Torpedos und vier Fliegerbomben trafen das Schiff Zwei Torpedos explodierten wieder am Vorschiff so dass schliesslich der uberwiegende Teil des Rumpfes vor der gepanzerten Zitadelle welche die lebenswichtigen Schiffsysteme im Rumpf schutzte und bis zu Turm A reichte uberflutet wurde Der Tiefgang des Vorschiffs erhohte sich um weitere zwei Meter Ein Torpedotreffer an Steuerbord mittschiffs bei Spant 138 fuhrte zu einem neuen Wassereinbruch Eine Fliegerbombe traf bei Spant 138 das Oberdeck und zerstorte mehrere 25 mm Flugabwehrkanonen Die Schlagseite konnte durch Gegenfluten schliesslich auf 1 2 Steuerbord stabilisiert werden Die Verluste bei den leichten Flugabwehrwaffen waren sehr schwer nur noch 25 der Waffen waren einsatzbereit der Rest aufgrund von Zerstorung oder Tod der Bedienmannschaften ausgefallen Die Reihen der Flugabwehrmannschaften wurden durch die zuvor ubernommenen Seeleute des gesunkenen Kreuzers Maya aufgefullt Die Geschwindigkeit fiel auch infolge des erhohten Wasserwiderstandes auf unter 20 Knoten und die Musashi konnte dem Flottenverband nicht langer folgen und kehrte um Der Flottenverband fuhrte in der Folge mehrere Kurswechsel durch die ihn mehrfach wieder in Sichtweite der schwer beschadigten Musashi brachten zuletzt gegen 18 00 Uhr nbsp Das letzte Foto der Musashi gegen 18 00 Uhr vom Zerstorer Isokaze aus aufgenommen Sie liegt nach dem Ende der Angriffe mit dem Vorschiff tief im Wasser und krangt nach Backbord Beim dritten Angriff von etwa 70 Flugzeugen ab 13 30 Uhr erhielt die Musashi zwei weitere Torpedotreffer an Steuerbord und einen an Backbord Die angreifenden Flugzeuge waren von den Tragern Essex und Lexington gestartet Eine Fliegerbombe durchschlug das Deck oberhalb des Vorschiffs und explodierte in der vorderen Krankenstation Ein Grossteil des medizinischen Personals und der Verwundeten wurde getotet Die kritischsten Wassereinbruche lagen ebenfalls im Vorschiff wo zwei Torpedos unmittelbar vor dem Torpedowulst explodierten und so besonders schwere Zerstorungen verursachten Mehrere grosse Lagerraume in diesem Bereich liefen voll Der Tiefgang am Bug nahm um weitere zwei Meter zu Eine letzte Angriffswelle von etwa 100 Flugzeugen gestartet von den Tragern Enterprise Franklin und wiederum von der Intrepid und der Cabot traf zwischen 14 10 und 14 45 Uhr ein Ohne das schutzende Flugabwehrfeuer des Flottenverbandes und mit langsamer Fahrt war das Schlachtschiff ein leichtes Ziel und wurde von zehn Bomben und elf Torpedos getroffen Die uberwiegende Zahl der Torpedos traf dabei die Backbordseite Weitere Mannschaften der Flugabwehr starben eine Bombe zerstorte einen Teil der Brucke und totete 78 Seeleute darunter den Navigationsoffizier den Leitoffizier der Flugabwehr und verwundete Kapitan Inoguchi Das Vorschiff sackte durch Wassereinbruche weiter ab so dass es bereits von Wellen uberspult wurde die Schlagseite erreichte 10 nach Backbord Durch Gegenfluten konnte sie zunachst auf 6 reduziert werden Der Versuch die Musashi zur nahe gelegenen Kuste der Bondoc Halbinsel zu steuern und dort auf Grund zu setzen oder sie gar in den Hafen von San Jose auf der Insel Mindoro zu bringen scheiterte als die Generatorraume uberflutet wurden und der Strom im Schiff ausfiel Das Vorschiff lag jetzt so tief im Wasser dass auch jede Moglichkeit das Schiff zu manovrieren verlorengegangen war Der Versuch die Backbord Schlagseite durch das Verlagern von Ausrustung und Besatzung nach Steuerbord und das Fluten eines der Maschinenraume an Steuerbord auszugleichen schlug fehl Um 19 20 Uhr gab der Kommandant schliesslich den Befehl das Schiff aufzugeben Die Schlagseite hatte sich wieder erhoht und verschlimmerte sich innerhalb von 15 Minuten von 18 auf 30 Backbord Nach dem Niederholen der Flagge und der Bergung des kaiserlichen Portrats wurde der Befehl gegeben von Bord zu gehen Kapitan Inoguchi blieb auf dem Schiff Noch bevor die gesamte Besatzung das Schiff verlassen konnte begann die Musashi uber den Bug nach Backbord zu sinken Zwei ihrer vier Propeller drehten sich noch als sich kurz vor dem Untergang das Heck fast senkrecht aus dem Wasser hob Es kam zu weiteren Verlusten als Seeleute vom hoch stehenden Heck ins 40 Meter tiefer gelegene Meer sprangen und sich an den Propellern todlich verletzten Kurz nachdem das Schiff gesunken war ereignete sich eine nach anderen Zeugenaussagen zwei schwere Unterwasserexplosionen am Untergangsort Die Zerstorer Kiyoshimo und Shimakaze retteten im Verlauf der Nacht letztlich 1376 Seeleute der Musashi 1023 Besatzungsmitglieder waren ums Leben gekommen 143 der Uberlebenden der Maya starben ebenfalls beim Untergang der Musashi Mehrere Hundert der geretteten Seeleute wurden spater den japanischen Heerestruppen auf den Philippinen angegliedert die meisten von ihnen kamen 1945 bei der Schlacht um Manila ums Leben Aufarbeitung BearbeitenRuckblickend machen einige Experten der Schiffsfuhrung Vorwurfe Bei der Schadensbekampfung seien Fehler gemacht worden und Chancen ungenutzt geblieben in der letzten Halfte der Schlacht den Auftrieb des Schiffes durch Auspumpen der zuvor zum Gegenfluten mit Wasser gefullten Raume wieder vergrossern zu konnen Die vielen Ausfalle bei den Mannschaften der Schiffssicherung die zum Teil zerstorte Pumpausrustung und die schwierige Kommunikation in der letzten Phase der Schlacht machen es allerdings schwer zu beurteilen ob dies moglich gewesen ware 5 Die Flugabwehr der Musashi an diesem Tag wird durchgehend als ineffektiv bewertet Die 12 7 cm Geschutze verschossen Granaten mit Zeitzunder um mit den Explosionen in festgelegten Hohen ein Sperrfeuer zu legen Gegen die kleinen wendigen Tragerflugzeuge blieb diese Technik aber wirkungslos Die leichten 25 mm Waffen besassen dagegen eine zu geringe Reichweite zu geringe Kadenz und ihre Abwehrwirkung gilt als unzureichend 6 Die Musashi verfeuerte mehrere Salven Brand Streumunition mit ihren 46 cm Geschutzen auf die Feindflugzeuge erzielte damit jedoch keinen Erfolg Die genaue Zahl der Torpedos welche die Musashi am 24 Oktober trafen schwankt je nach Quelle zwischen 19 7 und 26 8 Letztlich besteht jedoch Einigkeit in der Beurteilung dass die durch die Torpedotreffer verursachten Schaden 17 Bomben Voll und 18 Nahtreffer jedes Schiff zum sicheren Totalverlust gemacht hatten Selbst beim Erreichen eines Hafens hatte eine Reparatur der Musashi nicht ausgereicht sondern man hatte das Schlachtschiff praktisch neu aufbauen mussen Die grosse Zahl an Torpedos die zur Versenkung notig waren fuhrte bei den amerikanischen Planern zu der Erkenntnis dass zukunftige Torpedoangriffe auf grosse Schiffe am besten nur noch von einer Seite erfolgen sollten um die Schiffe durch einseitige Wassereinbruche zum Kentern zu bringen Die Tatsache dass am 24 Oktober die Musashi die Masse der Luftangriffe auf sich zog und das einzige versenkte Schiff der japanischen Hauptstreitmacht bei diesen Angriffen blieb trug in Kombination mit Fehlentscheidungen der amerikanischen Fuhrung vermutlich entscheidend dazu bei dass Admiral Kuritas Kampfgruppe am nachsten Tag weitgehend intakt vor Samar auftauchen konnte um die Sicherungsverbande der Invasionsflotte anzugreifen 9 Wrack BearbeitenDie letzte bekannte Position der Musashi lag etwa bei 13 7 N 122 32 O 13 116666666667 122 53333333333 0 Koordinaten 13 7 0 N 122 32 0 O 7 Am 2 Marz 2015 gab Paul Allen uber Twitter bekannt dass das Wrack der Musashi in ca 1 100 Metern Tiefe in der Sibuyan See gefunden worden sei 10 Allen nutzte seine Yacht Octopus und die zugehorige Tauchausrustung um nach der Musashi zu suchen Nach der Entdeckung des Wracks veroffentlichte er Bilder und Videos die den aufrecht stehenden Bug den auf der Seite liegenden Bruckenturm und das kieloben liegende Achterschiff zeigen Der vollkommen zerstorte Mittschiffsbereich des Wracks deutet auf Explosionen der Munitionsvorrate unterhalb der Hauptgeschutze wahrend des Sinkens hin 11 Belege und Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Fachliteratur von japanischen Autoren zur Yamato Musashi Todaka Kazushige The Battleship YAMATO and MUSASHI Kure Maritime Museum Supplemental Volume Kure 2005 Chihaya Masatake IJN YAMATO and MUSASHI Battleships Warship Profile Vol 30 Windsor 1973 Maru Special Japanese Naval Vessels Vol 52 Yamato Musashi Maruzen Tokyo 1981 Maru Special Japanese Naval Vessels Second Series Vol 115 History of YAMATO Class Maruzen Tokyo 1986 Maru Special The Imperial Japanese Navy Vol 1 Battleships I Maruzen Tokyo 1989 2 Aufl 1994 Gakken Pictorial Series Vol 50 Bird s Eye YAMATO Gakken Tokyo 2005 Fukui Shizuo Japanese Naval Vessels Illustrated 1869 1945 Vol 1 Battleships and Battlecruisers KK Publishers Tokyo 1974 2 Aufl 1982 Ishiwata Kohji Yamato Class in Japanese Battleships Ships of the World Vol 391 Kaijinsha Tokyo 1988 p 130 143 Watanabe Yoshiyuki Japanese Battleships Gakken Tokyo 2004 Model Art Vol 6 Drawings of Imperial Japanese Naval Vessels Vol 1 Battleships and Destroyers Tokyo 1989 2 Aufl 1995 Ausgewahlte nichtjapanische Quellen zur Yamato Musashi Janusz Skulski The Battleship YAMATO Conway London 1988 3 Aufl 2000 Steve Wiper Yamato Class Battleships Warship Pictorial Vol 25 Tucson 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musashi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronologie der Geschichte der Musashi englisch Bebilderte Analyse von verschiedenen Theorien zur Flugabwehrbewaffnung der Musashi japanisch Finding the Musashi auf paulallen com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Akira Yoshimura Battleship Musashi the making and sinking of the world s biggest battleship Kodansha 1999 ISBN 4 7700 2400 2 S 116 a b Yasuzō Nakagawa Japanese Radar and Related Weapons of World War II Aegean Park Press 1998 ISBN 0 89412 271 1 Barrett Tillman Helldiver Units of World War 2 Osprey Publishing ISBN 1 85532 689 2 S 45 46 47 Barrett Tillman Avenger units of World War 2 Osprey Publishing 1999 ISBN 1 85532 902 6 S 86 37 38 William H Garzke Battleships axis and neutral battleships in World War II US Naval Institute Press 1985 ISBN 0 87021 101 3 S 70 David C Evans Kaigun Strategy Tactics and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887 1941 US Naval Institute Press 2003 ISBN 0 87021 192 7 S 382 379 a b http www combinedfleet com Musashi htm Combined Fleet com gesichtet am 24 April 2010 H P Willmott The battle of Leyte Gulf the last fleet action Indiana University Press 2005 ISBN 0 253 34528 6 S 115 116 H P Willmott The battle of Leyte Gulf the last fleet action Indiana University Press 2005 ISBN 0 253 34528 6 S 113ff Paul Allen Twitter https twitter com PaulGAllen status 572431062522982400 Finding the Musashi Paul Allen vom 4 Marz 2015 gesichtet am 23 Januar 2017Schlachtschiffe der Yamato Klasse Yamato Musashi Shinano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musashi Schiff 1942 amp oldid 239146181