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Moritz Suter 3 September 1943 in Basel heimatberechtigt in St Gallen und Nesslau Krummenau ist ein Schweizer Unternehmer und Pilot Er grundete die Crossair eine europaische Regionalfluggesellschaft und ist massgeblich an der insolventen Fluggesellschaft Hello beteiligt Suter ist in der Schweiz eine umstrittene Personlichkeit seit nach zwei Flugzeugunglucken der damaligen Crossair nicht nur an den Piloten sondern auch am Management der Crossair Kritik geubt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Fliegen im Ausland 1 3 Swissair 1 4 Business Flyers Basel AG BFB 1 5 Crossair 1 5 1 Grundung 1 5 2 European Regional Airlines Association 1 5 3 Saab 340 1 5 4 Saab 2000 1 5 5 Ubernahme durch die Swissair 1 5 6 Wachstum 1 5 7 Flugzeugabsturze 1 6 Swissair II 1 7 Swiss 1 8 Hello 1 9 Carpatair Moldavian Airlines 1 10 Basler Zeitung 2 Privates 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Moritz Suter wurde am 3 September 1943 in Basel als Sohn des Musikprofessors und Komponisten Robert Suter 1 geboren und wuchs als Einzelkind auf Die Grund und Mittelschule besuchte er in den Kantonen Basel Stadt Bern Graubunden und St Gallen schon wahrend dieser Zeit begeisterte sich Suter fur die Fliegerei begann im Alter von 18 Jahren die Ausbildung als Privatpilot und erhielt nach 1962 nach einem Jahr das Brevet womit er seinen Drang nach Freiheit nun in der Luft ausleben konnte In der Schule fiel es ihm schwer sich unterzuordnen und so verliess er im Alter von 20 Jahren die Mittelschule ohne Abschluss Maturitat Fliegen im Ausland Bearbeiten Dank seines Grossvaters konnte Suter seinen Traum vom Fliegen trotzdem verwirklichen Sein Grossvater finanzierte ihm namlich die private Ausbildung zum Linienpiloten die er in England den Niederlanden und der Schweiz erfolgreich abschloss 1963 verliess Suter die Schweiz und sammelte in Afrika Erfahrungen beim Bespruhen von Feldern mit Pflanzenschutzmitteln per Kleinflugzeug Ab 1965 arbeitete er als Linienpilot bei der Luxair in Luxemburg Swissair Bearbeiten 1967 bewarb sich Suter bei der damaligen nationalen Fluggesellschaft Swissair und kehrte in die Schweiz zuruck mangels einer schweizerischen Lizenz musste er diese trotz seiner Erfahrungen im Ausland erwerben und kam danach als Copilot zum Einsatz Zuerst flog Suter das Kolbenflugzeug Convair Metropolitan spater dann den viermotorigen Jet Convair Coronado auf Flugen in den Mittleren Osten in den Fernen Osten und nach Sudamerika sowie Afrika 1974 erhielt Suter die Beforderung zum Flugkapitan auf der DC 9 Business Flyers Basel AG BFB Bearbeiten nbsp Cessna T310P der Business Flyers Basel AGAb Mitte der 1970er Jahre fiel Suter auf dass die Flugzeuge auf vielen europaischen Strecken nicht ausgelastet sind wahrend gleichzeitig viele Destinationen in Europa gar nicht angeflogen werden Daraus zog er den Schluss dass eine Regionalfluggesellschaft die neue Destinationen mit kleineren Flugzeugen bedient in Europa Erfolg haben konnte Am 14 Februar 1975 grundete Moritz Suter zusammen mit seinem Jugendfreund Peter Kalt trotz der Olkrise und Rezession die Business Flyers Basel AG BFB als Gesellschaft zur Vermietung von Flugzeugen zur Pilotenschulung und fur Taxifluge Das Startkapital betrug 65 000 Schweizerfranken und die Flotte bestand aus einer gebrauchten Cessna 310 mit vier Sitzen und einer zweisitzigen Piper L 4 des Baujahrs 1943 Geschaftsfuhrer und Hauptaktionar der neuen Gesellschaft war Suter selbst Kalt wurde Verwaltungsratsprasident Daneben arbeitete Suter weiterhin als Linienpilot fur die Swissair Crossair Bearbeiten Grundung Bearbeiten nbsp Swearingen SA 226TC II Metroliner der Crossair1977 entschloss sich Suter aufgrund seiner Erfahrungen als Swissair Pilot und mit der Business Flyers Basel AG zur Grundung einer Regionalfluggesellschaft fur Linienverkehr in Europa Ein Jahr spater fand er private Investoren konnte so das Aktienkapital auf eine Million Schweizerfranken erhohen und taufte das Unternehmen in Crossair um Suter selbst wurde Delegierter des Verwaltungsrates Noch im selben Jahr 1978 forderte das Bundesamt fur Zivilluftfahrt BAZL von der Crossair eine Kapitalerhohung auf zwei oder drei Millionen Schweizerfranken Aus diesem Grund verkaufte Suter einen Teil seiner Anteile Die Crossair erhielt am 26 April 1979 vom BAZL eine provisorische Konzession fur einige Strecken und flog ab dem 2 Juli mit zwei Swearingen Metroliner II Flugzeugen von Zurich aus im Linienverkehr nach Innsbruck Klagenfurt und Nurnberg European Regional Airlines Association Bearbeiten nbsp Swearingen SA 226TC II Metroliner der Crossair1980 erhielt die Crossair weitere Konzessionen fur Fluge nach Hannover und Lugano fur die Strecke von Bern nach Paris sowie jene von Lugano nach Genf Das Aktienkapital wurde auf 8 Millionen Schweizerfranken erhoht die meisten Investoren stammten aus dem Freundeskreis von Moritz Suter In der gleichen Zeit grundete Suter die European Regional Airlines Association ERA die damals funf Fluggesellschaften mit 16 Flugzeugen 450 Mitarbeitern und 58 000 beforderten Passagieren pro Jahr zahlte Moritz Suter ist derzeit 2010 Ehrenprasident der ERA 2 Die Crossair wuchs schnell und so wurde 1981 eine weitere Kapitalerhohung auf 16 Millionen Schweizerfranken notwendig die wiederum von privaten Investoren aus dem Umfeld von Moritz Suter finanziert wurde Zu dieser Zeit arbeitete Suter immer noch bei der Swissair da die Crossair ihrem Grunder noch keinen Lohn bezahlen konnte nbsp Flugzeuge der Crossair am Basler Flughafen1983 erfolgte die nachste Kapitalerhohung von 25 auf 50 Millionen Schweizerfranken Die Investoren stammten nun nicht mehr nur aus dem Umfeld von Moritz Suter sondern wurden uber die Vorborse gewonnen Im selben Jahr erhielt die Crossair vom BAZL ausserdem die definitive Betriebskonzession Saab 340 Bearbeiten nbsp Saab 2000 der Crossair1984 kaufte die Crossair die ersten Flugzeuge vom Typ Saab Fairchild 340 die uberhaupt erst auf Betreiben von Moritz Suter hin gebaut worden waren Am 15 Juli 1984 stellte die Crossair ausserdem ihre ersten Flugbegleiter vor nachdem vorher jeweils die Piloten fur die Betreuung der Passagiere zustandig gewesen waren Ausserdem flog die Crossair neu von Basel aus nach Paris und Frankfurt womit sie am Basler Flughafen weiter an Bedeutung gewann Saab 2000 Bearbeiten 1985 wurde das Aktienkapital auf 80 Millionen Schweizerfranken erhoht und die Aktie an den Borsen von Basel Genf und Zurich kotiert 1988 erfolgte eine weitere Kapitalerhohung auf 160 Millionen Schweizerfranken was die Swissair dazu nutzte 38 Prozent der Crossair Aktien mit einem Stimmenanteil von 41 Prozent zu erwerben Daneben kaufte die Crossair die ersten Saab 2000 Flugzeuge die ahnlich wie schon die Saab 340 Maschinen speziell fur ihre Anforderungen entwickelt worden waren Ubernahme durch die Swissair Bearbeiten nbsp Jumbolino der CrossairIm Jahr 1990 beforderte die Crossair zum ersten Mal mehr als eine Million Passagiere pro Jahr 1991 ubernahm die Swissair die Mehrheit am Aktienkapital der Crossair welche ihren Sitz am Flughafen Basel Mulhouse Freiburg hat Ab 1992 flog die Crossair den London City Airport mit einem Jet vom Typ BAe 146 Jumbolino an 1993 erweiterte die Swissair ihre Crossair Beteiligung auf 56 1 Prozent der Aktien und einen Stimmrechtsanteil von 59 Prozent Die Crossair erwarb ausserdem vier Avro RJ85 Flugzeuge Wachstum Bearbeiten Ende 1994 arbeiteten 1420 Personen fur die Crossair und erzielten einen Umsatz von 400 Millionen Schweizerfranken Die Flotte umfasste 36 Flugzeuge mit denen knapp zwei Millionen Passagiere befordert wurden 1995 wuchs die Crossair weiter durch die Ubernahme von acht MD 82 und MD 83 Flugzeugen welche von der damaligen Fluggesellschaft Balair CTA stammen die ihr Kurzstreckengeschaft aufgab Das Streckennetz der Crossair wurde standig um neue Destinationen erganzt das Aktienkapital wurde auf 328 5 Millionen Schweizerfranken erhoht und die Crossair galt als die grosste Ferienfluggesellschaft in Europa Bis zum Jahresende wuchs der Umsatz um 15 Prozent und die Flotte umfasste 74 Flugzeuge Haufig flog die Crossair Strecken ab Genf und Zurich im Auftrag der Swissair da sie kostengunstiger operierte und gleichzeitig dank komfortablen Flugzeugen und einer exzellenten Betreuung an Bord einen sehr guten Ruf genoss teilweise fanden bis zu einem Drittel aller Fluge der Crossair als Wet Lease fur die Swissair statt Flugzeugabsturze Bearbeiten Hauptartikel Crossair Flug 498 und Crossair Flug 3597 In den Jahren 2000 Crossair Flug 498 bei Nassenwil und 2001 Crossair Flug 3597 bei Bassersdorf kamen bei zwei Crossair Flugzeugabsturzen insgesamt 34 Menschen ums Leben Darunter litt der Ruf der Crossair und auch jener von Moritz Suter dem man vorwarf das Unternehmen sei zu schnell gewachsen wobei die Flugsicherheit vernachlassigt worden sei Wegen des Absturzes des Crossair Flugs 498 mit zehn Toten vom 10 Januar 2000 bei Nassenwil erhob die Schweizerische Bundesanwaltschaft im Oktober 2007 Anklage gegen sechs fruhere Crossair Verantwortliche darunter Suter und CEO Andre Dose Sie warf Suter und Dose unter anderem vor fur eine Angstkultur bei der Airline verantwortlich gewesen zu sein die zur bewussten Missachtung von Vorschriften gefuhrt habe Das Verfahren wurde von der Bundesanwaltschaft wegen Verjahrung und wegen nicht nachgewiesener Sorgfaltspflichtverletzungen eingestellt 3 Suter wurde mit funf weiteren Mitarbeitern darunter der ehemalige CEO Andre Dose wegen des Absturzes von Crossair Flug 3597 mit 24 Toten bei Bassersdorf vom 24 November 2001 wegen fahrlassiger Totung und fahrlassiger schwerer Korperverletzung angeklagt und am 16 Mai 2008 vollumfanglich freigesprochen Das Gericht sprach den sechs Freigesprochenen Entschadigungen von insgesamt 851 000 Franken zu 3 Das Bundesstrafgericht in Bellinzona befand fur den Absturz keinen ursachlichen Zusammenhang auch im Vorwurf der aggressiven Expansionspolitik Suters 4 Swissair II Bearbeiten Mitte 2001 geriet die Swissair in die grosste Krise ihrer Geschichte und es zeichnete sich ab dass nur noch eine umfassende Sanierung das Unternehmen vor dem Untergang bewahren kann In dieser Situation ubernahm Suter die Fuhrung der Swissair trat jedoch bereits nach 44 Tagen wieder von dieser Position zuruck Swiss Bearbeiten Ende September ubernahmen die Schweizer Grossbanken UBS 51 Prozent und Credit Suisse 49 Prozent das Aktienpaket der SAirGroup Projekt Phoenix Am 2 Oktober 2001 musste die Swissair ihren Betrieb fur einige Tage einstellen Grounding und die Nachlassstundung beantragen In der Folge wurde auf der Grundlage der Crossair die neue Schweizer Fluggesellschaft Swiss aufgebaut Moritz Suter wurde an der Generalversammlung vom 6 Dezember 2001 entmachtet und die Crossair Swiss ging mehrheitlich in die Hande der Credit Suisse und UBS sowie der offentlichen Hand uber Am 27 Marz 2002 fand der letzte offizielle Flug der Crossair statt und seither lebt die Fluggesellschaft unter dem Namen Swiss und neu nicht mehr als Regionalfluggesellschaft sondern als grosses Unternehmen mit Kurz Mittel und Langstrecken in aller Welt weiter Suter wandte sich in der Folge von der neuen Fluggesellschaft ab und neuen Projekten zu Hello Bearbeiten Im Februar 2004 grundete Moritz Suter in Basel die neue Fluggesellschaft Hello und ist deren Verwaltungsratsprasident Hello hat den Flugbetrieb am 21 Oktober 2012 eingestellt und am 26 November 2012 Konkurs angemeldet Carpatair Moldavian Airlines Bearbeiten Moritz Suter ist Aktionar bei Moldavian Airlines und Edelweiss Air sowie Carpatair bei letzterer ist er auch Mitglied im Verwaltungsrat 2 Basler Zeitung Bearbeiten Am 24 November 2010 ubernahm Moritz Suter die Basler Zeitung Medien welche unter anderem die Basler Zeitung herausgibt Suter wurde Prasident des Verwaltungsrates und Verleger 5 6 7 Am 12 Dezember 2011 trat Moritz Suter seine Aktien an Rahel Blocher Tochter des Politikers und Unternehmers Christoph Blocher ab und beendete damit seinen Versuch die Basler Zeitung neu zu organisieren Er trat als Verwaltungsratsprasident sowie als Verleger zuruck 8 9 Privates BearbeitenSuter ist verheiratet hat einen Sohn und lebt in Basel 10 11 Literatur BearbeitenClaire Lise Jaquier Peter Lattmann Ignaz Miller Moritz Suter 1943 Hochflieger mit Tiefgang Crossair in Pioniere 11 Unternehmen die Schweizer Wirtschaftsgeschichte schreiben Bundesamt fur Berufsbildung und Technologie in Zusammenarbeit mit Hochschulen und der Privatindustrie 1999 Moritz Suter Internationales Biographisches Archiv 48 2012 vom 27 November 2012 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenRomeo Regenass Das System Suter Portrat in Tages Anzeiger vom 23 Oktober 2012 Rene Luchinger Der Ikarus der Schweizer Luftfahrt Portrat in Basler Zeitung vom 23 Oktober 2012Einzelnachweise Bearbeiten Professioneller Amateur Robert Suter ist gestorben In Basler Zeitung 12 Juni 2008 a b Carpatair Board of Directors Memento des Originals vom 25 September 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www carpatair com abgerufen am 1 Oktober 2010 a b Bundesanwaltschaft akzeptiert Crossair Urteil in NZZ Online vom 26 Januar 2009 Durchwegs Freispruche im Crossair Prozess in NZZ Online vom 16 Mai 2008 Moritz Suter ubernimmt die Basler Zeitung Interview mit Moritz Suter in Basler Zeitung vom 24 November 2010 Suter kauft Basler Zeitung und beendet Blochers Mandat in Tages Anzeiger vom 24 November 2010 Basler Zeitung Grosser Wechsel 1 2 Vorlage Toter Link www srf ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Videobeitrag in 10vor10 vom 24 November 2010 ca 8 Minuten Moritz Suter verkauft Basler Zeitung Aktien an Blocher Tochter In Basellandschaftliche Zeitung vom 12 Dezember 2011 Christian Mensch Enteignete Zeitung Die Geschichte der Basler Zeitung ein Lehrstuck uber den Medienwandel Schwabe Basel 2012 ISBN 978 3 7965 2840 8 Mit einem Nachwort von Kurt Imhof Buchauszug Memento vom 3 Juni 2012 auf WebCite Iwan Stadler Suter ubertrug das Haus der Frau In Tages Anzeiger vom 22 Oktober 2012 Daniel Ryser Mehr Basel weniger Folklore In WOZ Die Wochenzeitung 48 2010 vom 2 Dezember 2010Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 April 2023 PersonendatenNAME Suter MoritzKURZBESCHREIBUNG Schweizer Unternehmer und PilotGEBURTSDATUM 3 September 1943GEBURTSORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Suter amp oldid 238844354