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Kurt Imhof 17 Januar 1956 in Romanshorn 1 Marz 2015 in Zurich war ein Schweizer Soziologe und Publizistikwissenschafter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt Imhof machte nach seiner Lehre als Hochbauzeichner seine eidgenossische Matura 1981 auf dem zweiten Bildungsweg Danach studierte er von 1981 bis 1986 Geschichte Soziologie und Philosophie an der Universitat Zurich Seine Dissertation Diskontinuitat der Moderne und Promotion im Fach Geschichte bei Hansjorg Siegenthaler schloss er im Februar 1989 ab 1995 habilitierte er sich im Fach Soziologie mit der Schrift Medienereignisse als Indikatoren sozialen Wandels Ein Beitrag zu einer Phanomenologie der offentlichen Meinung An der Universitat Zurich war er auch Assistent an diversen Lehrstuhlen 1987 1991 1988 1990 und Oberassistent 1992 1998 Dazwischen und danach hatte er weitere Assistenzstellen Aufenthalte Vertretungen an der ETH Zurich 1996 Universitat Zurich 1998 Universitat Bern 1998 1999 und Universitat Freiburg i Br 2000 2000 wurde er Professor fur Soziologie und Publizistikwissenschaft an der Universitat Zurich Von 1997 bis 2012 leitete er dort den Forschungsbereich Offentlichkeit und Gesellschaft fog danach strategische Leitung seit 2013 prasidierte er auch die Stiftung Offentlichkeit und Gesellschaft Kurt Imhof starb im Alter von 59 Jahren an einem Krebsleiden 1 Wirken BearbeitenImhofs Forschungsschwerpunkte waren Offentlichkeits und Mediensoziologie Gesellschaftstheorie die Soziologie sozialen Wandels und Minderheiten und Religionssoziologie Er zahlte zu den ebenso profilierten wie streitbaren Vertretern seiner Zunft und war in den Schweizer Medien sehr prasent 2 1 Wir wollten herausfinden ob es in der Schweiz und in Deutschland noch den Public Intellectual mit moralischer Unbestechlichkeit und Augenmass gibt und welche Rolle der Intellektuelle in der politischen Offentlichkeit und in den publizistischen Medien dieser Lander spielt Stefan Muller Doohm 10 Marz 2015 3 Letztes Jahr war Imhofs Medienkritik der reinen Vernunft 481 Seiten lang Alles ist langfadig und soziologisch schwerfallig geschrieben sodass kaum ein Mensch Imhofs ungeheures Werk lesen kann Nur die Osterreicher und dies ist kein Witz haben Freude an seiner Arbeit Wer verstehen will was Imhof meint sollte nicht Imhof lesen Sondern sich den Mann anhoren Uh das sieht aber gar nicht gut aus denkt man sich wenn man mit Imhof uber Medien redet und wundert sich bisher offenbar in naiver Weise mit den Schweizer Medien zufrieden gewesen zu sein Imhof selbst ist aber gut gelaunt Marocaine Wein und Kaffee halten ihn bei Laune und die Leidenschaft fur seine Arbeit Kaum einer liefert den Zeitungen brauchbarere Schlagzeilen als Imhof Sie sind populistisch undifferenziert und boulevardesk Ware Imhof eine Zeitung dann ware er eine Kombination aus Blick stilistisch und WoZ ideologisch Erstere fungiert in seinem Qualitatsscoring traditionell ganz weit unten Letztere wird von Imhofs Studie nicht erfasst Allerdings ist er witziger als die beiden Benedict Neff 25 September 2013 28 Oktober 2014 4 Im von ihm begrundeten Jahrbuch zur Qualitat der Medien in der Schweiz dokumentierte und diagnostizierte er zum Missbehagen mancher Verleger bedenkliche Trends in Schweizer Medien Journalismus im Dienste von Konzerninteressen Reduktion von Sachfragen auf Personalisierung Rudeljournalismus und mangelnde Sachkompetenz 1 Kurt Imhof war Stiftungsrat bei der Stiftung fur Bevolkerung Migration und Umwelt BMU seit 2010 auch Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Leitplanke die sich fur die Forderung von Respekt Rucksicht und Zivilcourage in der Gesellschaft insbesondere im offentlichen Raum engagiert Veroffentlichungen Bearbeitenmit Heinz Kleger und Gaetano Romano Hrsg Krise und sozialer Wandel Seismo Verlag Zurich Band 1 Zwischen Konflikt und Konkordanz Analyse von Medienereignissen in der Schweiz der Vor und Zwischenkriegszeit 1993 ISBN 3 908239 12 5 Band 2 Konkordanz und Kalter Krieg Analyse von Medienereignissen in der Schweiz der Zwischen und Nachkriegszeit 1996 ISBN 3 908239 29 X Band 3 Vom Kalten Krieg zur Kulturrevolution Analyse von Medienereignissen in der Schweiz der 50er und 60er Jahre 1999 ISBN 3 908239 68 0 mit Peter Schulz Hrsg Medien und Krieg Krieg in den Medien Seismo Zurich 1995 ISBN 3 908239 45 1 mit Gaetano Romano Die Diskontinuitat der Moderne Zur Theorie des sozialen Wandels Campus Verlag Frankfurt New York 1996 ISBN 3 593 35510 8 mit Peter Schulz Hrsg Politisches Raisonnement in der Informationsgesellschaft Seismo Zurich 1996 ISBN 3 908239 50 8 mit Peter Schulz Hrsg Kommunikation und Revolution Seismo Zurich 1998 ISBN 3 908239 62 1 mit Peter Schulz Hrsg Die Veroffentlichung des Privaten die Privatisierung des Offentlichen Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 1998 ISBN 3 531 13339 X mit Patrik Ettinger und Boris Boller Fluchtlinge als Thema der offentlichen politischen Kommunikation in der Schweiz 1938 1947 Beiheft zum Bericht Die Schweiz und die Fluchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus der Unabhangigen Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg BBL EDMZ Bern 1999 ISBN 3 908661 10 2 mit Otfried Jarren und Roger Blum Hrsg Steuerungs und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 1998 ISBN 3 531 13486 8 mit Patrik Ettinger Martin Kraft Stephan Meier von Bock u Guido Schatti Die Schweiz in der Welt die Welt in der Schweiz Eine vergleichende Studie zu Bedrohungsaufbau und Bedrohungsverlust als Koordinaten schweizerischer Aussenpolitik 1944 1998 Studie im Rahmen des NFP Aussenpolitik Synthesebericht NFP 42 Bern 2000 ISBN 3 907148 39 8 mit Patrik Ettinger u Boris Boller Die Fluchtlings und Aussenwirtschaftspolitik der Schweiz im Kontext der offentlichen politischen Kommunikation 1938 1950 Hrsg von der Unabhangigen Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0608 X mit Otfried Jarren u Roger Blum Hrsg Integration und Medien Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 2002 ISBN 3 531 13792 1 mit Roger Blum Heinz Bonfadelli u Otfried Jarren Hrsg Mediengesellschaft Strukturen Merkmale Entwicklungsdynamiken VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2004 ISBN 3 531 14372 7 mit Thomas S Eberle Hrsg Triumph und Elend des Neoliberalismus Seismo Zurich 2005 ISBN 3 03777 038 4 mit Heinz Bonfadelli u Roger Blum Hrsg Demokratie in der Mediengesellschaft VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 978 3 531 15299 8 Mediengesellschaft und Medialisierung In Medien und Kommunikationswissenschaft Nr 2 2006 S 191 215 Die Diskontinuitat der Moderne Zur Theorie des sozialen Wandels Campus Verlag Frankfurt New York 2006 ISBN 978 3 593 37595 3 Vollstandig uberarbeitete Neuausgabe mit Thomas S Eberle Hrsg Sonderfall Schweiz Seismo Zurich 2007 ISBN 978 3 03777 047 4 mit Roger Blum Heinz Bonfadelli u Otfried Jarren Hrsg Krise der Leuchtturme offentlicher Kommunikation Vergangenheit und Zukunft der Qualitatsmedien VS Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 17972 8 Die Krise der Offentlichkeit Kommunikation und Medien als Faktoren des sozialen Wandels Campus Verlag Frankfurt New York 2011 ISBN 978 3 593 39522 7 mit Roger Blum Heinz Bonfadelli u Otfried Jarren Hrsg Stratifizierte und segmentierte Offentlichkeit Springer VS Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 658 00347 0 Literatur BearbeitenRoger Blum Kurt Imhof In Michael Meyen Thomas Wiedemann Hrsg Biografisches Lexikon der Kommunikationswissenschaft Herbert von Halem Koln 2015 Stand 12 Juni 2015 blexkom halemverlag de Daniel Foppa Christian Luscher Mit Lust an der Provokation und unbandiger Neugierde In Tages Anzeiger 1 Marz 2015 tagesanzeiger ch Rainer Stadler Zum Tod von Kurt Imhof Enthusiastischer Forscher scharfer Diagnostiker In Neue Zurcher Zeitung 1 Marz 2015 nzz ch Dennis Buhler Scharfsinnig und scharfzungig zugleich In Die Sudostschweiz 3 Marz 2015 wordpress com PDF Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Kurt Imhof im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Kurt Imhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurt Imhof Prof Dr auf der Website der Universitat ZurichEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rainer Stadler Enthusiastischer Forscher scharfer Diagnostiker Der Zurcher Mediensoziologe Kurt Imhof ist am Sonntag verstorben In Neue Zurcher Zeitung 2 Marz 2015 internationale Ausgabe S 9 nzz ch Rainer Stadler Kritische Gesamtschau des Mediensoziologen Kurt Imhof Gegen journalistischen Firlefanz In Neue Zurcher Zeitung 26 Oktober 2012 Stefan Muller Doohm Erinnerungen an Kurt Imhof Unerschrockener neugieriger Intellektueller Neue Zurcher Zeitung 10 Marz 2015 Benedict Neff Ware Kurt Imhof eine Zeitung sie hiesse Blick Er schnodet uber Allroundjournalisten und ist selbst das beste Beispiel fur einen Allroundwissenschaftler Der Soziologieprofessor Kurt Imhof In BaZ TA 25 September 2013 28 Oktober 2014Normdaten Person GND 12067310X lobid OGND AKS LCCN no96047143 VIAF 49317337 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Imhof KurtKURZBESCHREIBUNG Schweizer Soziologe und PublizistikwissenschafterGEBURTSDATUM 17 Januar 1956GEBURTSORT RomanshornSTERBEDATUM 1 Marz 2015STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Imhof amp oldid 225573778