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Die Morane Saulnier Typen G und H waren franzosische Monoplane oder Eindecker und wurden als Sportflugzeuge spater als Aufklarungs und Jagdflugzeuge im Ersten Weltkrieg verwendet Morane Saulnier HTyp JagdflugzeugEntwurfsland Frankreich FrankreichHersteller Morane SaulnierErstflug 1912Indienststellung 1913Produktionszeit 1912 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Type H 1 2 Type G GA 1 3 Type WR 2 Flugsporterfolge und Kriegseinsatz 2 1 Technische Daten 3 Bilder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie einsitzige Morane Saulnier Type H oder MoS Type 2 und die fast baugleiche zweisitzige Typ G wurden 1912 von den Brudern Leon und Robert Morane und deren Freund Raymond Saulnier als Sportflugzeuge aus dem Type A entwickelt Beide Typen waren Schulterdecker mit Leinenbespannung und Verwindungssteuerung sie wurden 1913 zusammen mit dem Parasol Type L auf der Pariser Luftfahrtschau ausgestellt und gingen danach in die Serienfertigung Ihr fortschrittliches Design mit dem vollstandig verkleideten Flugzeugrumpf war fortan wegweisend fur die europaische Luftfahrt Type H Bearbeiten Die franzosischen Luftstreitkrafte bestellten 26 Flugzeuge vom Type H und das britische Royal Flying Corps liess sich aus Hendon einige vom britischen Hersteller Grahame White in Lizenz gefertigte Flugzeuge liefern Weitere Flugzeuge gingen nach Russland an die Aviation Militaire Belge die portugiesische Aeronautica Militar die danische Fliegertruppe und die k u k Marineflieger in Osterreich Ungarns 40 Flugzeuge wurden von der osmanischen Fliegertruppe bestellt Eine im Juni 1915 in der Schweiz notgelandete franzosische Type H wurde von der schweizerischen Fliegertruppe ubernommen 1 In Deutschland erwarben die Pfalz Flugzeugwerke in Speyer ebenfalls eine Baulizenz und belieferten die koniglich bayerische Fliegertruppe mit ihren A und E Typen welche mit zunehmend starkeren Motoren und letztere ab 1915 mit synchronisiertem Maschinengewehr ausgerustet wurden Auch Anton Fokker ein hollandischer Flugpionier und Grunder der Fokker Aeroplanbau GmbH in Schwerin orientierte sich 1913 beim Bau seines Fokker M 5 an der Morane aus diesem Flugzeug entwickelte Fokker 1915 weitere Typen darunter die Fokker E I das erste fronttaugliche deutsche Jagdflugzeug Type G GA Bearbeiten Die zweisitzige Type G unterschied sich von der Einsitzerversion H ausserlich nur durch die etwas grossere Spannweite und Flugelflache Allerdings war sie durch ihr grosseres Gewicht ca 20 km h langsamer als der Einsitzer Die franzosischen Luftstreitkrafte bestellte 94 Flugzeuge dieses Typs in Russland wurde sie von Dux in Lizenz fur die russische Fliegertruppe gefertigt Neben Schweden nahm auch die spanische Aeronautica Militar die Type G in Dienst und setzte drei Flugzeuge 2 bis 1916 in Marokko ein Eine der Maschinen ist erhalten und im Museo del Aire in Madrid ausgestellt 3 Als Wasserflugzeuge mit Schwimmern ausgerustet wurden die Type GA 60 PS Gnome Motor oder GB 80 PS Le Rhone Motor produziert 1915 wurden einzelne Type G als Einsitzer gebaut diese gingen aber nicht in Serie Type WR Bearbeiten Fur Russland wurde auch eine Version WR mit vor den Tragflachen angebrachter Glaskabine gefertigt Flugsporterfolge und Kriegseinsatz BearbeitenDie Morane Saulnier Typen G und H nahmen in der Vorkriegszeit an zahlreichen Flugsportwettbewerben teil Im September 1912 erzielte Georges Legagneux einen Hohenrekord Roland Garros flog im Dezember 1912 mit einer Type H von Tunis nach Rom und gewann beim zweiten internationalen Luftfahrtwettbewerb im Juni 1913 in Wiener Neustadt einen Preis fur sein prazises Landemanover Am 20 Juni 1913 startete Marcel Brindejonc zu seinem aufsehenerregenden Flug uber Europa der ihn in 13 Stunden uber 1 360 km von Villacoublay nach Warschau mit Zwischenlandungen in Wanne und Berlin fuhrte um dann uber St Petersburg Stockholm Kopenhagen und La Haye am 2 Juli wieder nach Paris zuruckzukehren Seine Morane bewaltigte die 5 000 km lange Tour ohne Probleme Eine Wasserflugzeugversion nahm erfolgreich am Schneider Trophy Rennen fur Wasserflugzeuge in Monaco teil und Garros gewann den Grand Prix beim italienischen Wasserflugzeugwettbewerb am Comer See Am 20 September 1913 siegte Gustave Hamel beim Aerial Derby in England mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122 km h spater beeindruckte er das englische Publikum als Flugakrobat mit seinen Loopings Am 23 September uberflog Garros in 7 Stunden und 53 Minuten non stop das Mittelmeer von Frejus in Sudfrankreich uber Korsika und Sardinien nach Bizerta in Tunesien wo er nach der 740 km langen Flugstrecke mit nur noch 5 von 200 Litern Benzin im Tank landete Lieutenant Ronin nahm am 16 Oktober 1916 den ersten Flugpostdienst zwischen Villacoublay und Pouillac bei Bordeaux auf Marc Pourpe legte vom 4 Januar bis zum 3 Februar 1914 mit vier Zwischenlandungen die 4 400 km eine lange Strecke in Afrika zuruck bei denen er u a bei Kairo in Agypten und Khartum im Sudan landete W L Brock schliesslich gewann den Aerial Derby 1914 Bei Kriegsbeginn 1914 wurden einige Type H zur Verteidigung von Paris eingesetzt Ihre Kampfkraft war jedoch gering da die Piloten nur uber Handfeuerwaffen verfugten Die Type H blieb bis Mitte 1915 im Einsatz Die Type G wurde noch langer zur Flugausbildung genutzt die russische Luftstreitkraften verwendeten sie auch an der Front obwohl sie uber keine hinreichende Bewaffnung verfugten So erregte der russische Pilot Kasakow Aufsehen der am Heck seines Flugzeugs mit einem Seil angebrachten Reisshaken auswarf um gegnerische Flugzeuge damit zu beschadigen und zum Absturz zu bringen Sein Fliegerkamerad Nesterow brachte in einem todlichen Rammangriff mit seiner Morane Saulnier G ein osterreichisches Flugzeug zum Absturz Einige Morane Saulnier G wurden noch 1918 im Russischen Burgerkrieg verwendet Mitte 1915 wurden die Typen G und H allmahlich durch die Morane Saulnier N abgelost Technische Daten Bearbeiten Kenngrosse Daten Typ HBesatzung 1Lange 5 84 mSpannweite 9 12 mHohe 2 26 mLeermasse 188 kgStartmasse 444 kgHochstgeschwindigkeit 140 km h 4 Dienstgipfelhohe 1000 mReichweite 177 kmTriebwerke ein Gnome oder Le Rhone 9C Umlaufmotor mit 80 PS 59 kW Bilder Bearbeiten nbsp Morane Saulnier Type H im Musee de l air et de l espace am Flughafen Le Bourget nbsp Morane Saulnier G Artal im Museo del Aire in Madrid nbsp Von der schweizerischen Armee beschlagnahmter Type H nbsp Das schweizerische Flugzeuggeschwader in Dubendorf im Vordergrund eine internierte Morane Saulnier Type HSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenKenneth Munson Pionierzeit Orell Fussli Verlag Zurich 1969 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1958 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Morane Saulnier H Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte franzosisch Geschichte franzosisch Geschichte englisch Geschichte englisch Profile russisch Beschreibung englisch Technische DatenEinzelnachweise Bearbeiten WINGS PALETTE auf wp scn ru abgerufen am 29 November 2014 Morane Saulnier G Memento vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive auf www ejercitodelaire mde es Piezas del Hangar 1 del Museo del Aire Memento vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive auf www ejercitodelaire mde es Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1958 S 76 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Morane Saulnier Alphabetische Bezeichnungssystem A B G H I L LA N O P S T TRK V AC AF AI AN AR AS BB BHNumerisches Bezeichnungssystem MoS 1 MoS 2 MoS 3 MoS 5 MoS 6 MoS 7 MoS 21 MoS 23 MoS 27 MoS 28 MoS 29 MoS 30 MoS 31 MoS 32 MoS 33 MoS 34 MoS 35 MoS 42 MoS 43 MoS 50 MoS 51 MoS 53 MoS 121 MoS 129 MoS 130 MoS 131 MoS 132 MoS 133 MoS 134 MoS 136 MoS 137 MoS 138 MoS 139 MoS 140 MoS 141 MoS 147 MoS 148 MoS 149 MoS 152 MS 180 MS 181 MoS 185 MS 200 MS 221 MS 222 MS 223 MS 224 MS 225 MS 226 MS 227 MS 229 MS 230 MS 231 MS 232 MS 233 MS 234 MS 235 MS 236 MS 237 MS 250 MS 251 MS 275 MS 278 MS 300 MS 301 MS 302 MS 315 MS 316 MS 317 MS 325 MS 330 MS 340 MS 341 MS 342 MS 343 MS 345 MS 350 MS 405 MS 406 MS 410 MS 408 MS 411 MS 412 MS 430 MS 433 MS 435 MS 450 MS 470 MS 472 MS 474 MS 470 MS 475 MS 476 MS 477 MS 479 MS 500 MS 502 MS 504 MS 505 MS 506 MS 530 MS 560 MS 570 MS 571 MS 600 MS 602 MS 603 MS 700 MS 701 MS 703 MS 704 MS 730 MS 731 MS 732 MS 733 MS 735 MS 755 MS 760 MS 880 MS 881 MS 883 MS 885 MS 890 MS 892 MS 893 MS 894 MS 1500 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Morane Saulnier H amp oldid 237757525