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Michael Umansky geboren 18 August 1897 in Alexandrowsk in der Ukraine 1 gestorben 23 November 1944 im Aussenlager Hailfingen des Konzentrationslagers Natzweiler im Elsass war ein Schauspieler und Opfer des Holocaust 2 Stolperstein fur Michael Umansky vor dem Wohnhaus Podbielskistrasse 274 in der Liststadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael Umansky wurde 1897 in der ukrainischen Stadt Alexandrowsk als Sohn eines wohlhabenden Restaurantbesitzers geboren Dieser sandte seinen Sohn zum Studium der Medizin in die Schweiz Dort jedoch brach Michael Umansky das Studium ab um eine Schweizer Schauspielschule zu besuchen Er arbeitete schliesslich auf verschiedenen Schweizer Buhnen unter anderem am Stadttheater Zurich 1 Ebenfalls in der Schweiz lernte Umansky die aus Hannover stammende 13 Jahre altere Schauspielerin Wilma Lassan geboren um 1884 in Hannover 1 gestorben nach 1955 2 kennen Nach ihrer Heirat uberredete Wilma ihren Ehemann mit ihr in ihre Heimatstadt Hannover zu ziehen 1 nbsp Fassade der Podbielskistrasse 274Zur Zeit des Nationalsozialismus gab Michael Umansky trotz der staatlich betriebenen Judenverfolgung einem Mann der Gestapo Schauspielunterricht Mit diesem diskutierte Umanski der zum Kommunismus tendierte zudem uber Politik So wurde er verhaftet und erstmals in ein Konzentrationslager deportiert mutmasslich in das KZ Dachau Doch laut den Tonbandaufzeichnungen des Zeitzeugen Fritz Treu durfte Umansky da er mit einer Nicht Judin verheiratet war nach Hannover zuruckkehren 1 nbsp Eingang zur Podbi 274 mit dem Stolperstein davorZur Zeit der Novemberpogrome verzeichnete das Adressbuch der Stadt Hannover fur das Jahr 1938 Michael Umansky als Journalist und als Haushaltsvorstand in der im ersten Stock gelegenen Wohnung des Hauses Podbielskistrasse 113B 3 Im Fruhjahr 1939 forderte die Gestapo das Ehepaar Umansky auf die gemeinsame Wohnung 1 heutige Adresse Podbielskistrasse 274 2 in der Liststadt 4 zu raumen Daraufhin zog Michael Umansky mit seiner Ehefrau zunachst zu Wilmas Eltern Dort jedoch sorgte ein im selben Haus wohnender und der NSDAP angehoriger Stadtrat dafur dass Michael Umansky ausziehen musste Daraufhin begann ein standiger Umzug an verschiedene Orte in der Stadt bevor Umansky nach Beginn des Zweiten Weltkrieges im Oktober 1939 in einem wohl einem Juden gehorenden Gebaude in der Georgsgasse ein Zimmer bezog 1 Im Zuge der Aktion Lauterbacher wurde das Ehepaar Umansky in das Judenhaus in der Scholvinstrasse eingewiesen 1 Spatestens 1942 hatten die Nationalsozialisten die Umanskys und viele andere in das Judenhaus in der Herschelstrasse 31 eingewiesen Dem Schauspielerehepaar war dort ein Zimmer zugewiesen worden die beiden teilten sich mit der Familie Kleeberg aus der auch die spatere Stolperstein Patin Ruth Grone stammt denselben Flur 2 Nachdem durch die Luftangriffe auf Hannover in der Bombennacht vom 9 auf den 10 Oktober 1943 das Haus in der Herschelstrasse zerstort worden war wurden die Familien Umansky und Kleeberg in die zum Judenhaus umfunktionierte ehemalige Israelitische Gartenbauschule in Ahlem eingewiesen wobei den Umanskys auf dem Gelande eine kalte und feuchte Scheune zugeteilt wurde In Ahlem mussten die dort Eingewiesenen Zwangsarbeit leisten 2 1944 erzahlte der ebenfalls judische Mitgefangene Gustav Kahn einen politischen Witz den Michael Umansky dann einem Ukrainer ubersetzte Dieser denunzierte daraufhin offenbar die beiden Zwangsarbeiter 2 Michael Umansky wurde in der Folge mit dem Sammeltransport vom 22 Juli 1944 zunachst in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert Dort erhielt er die Nummer 139 663 Er wurde jedoch bald darauf in das KZ Stutthof bei Danzig deportiert wo er die Nummer 100 525 erhielt Spatestens nach dem Hitler Stalin Pakt und der Errichtung des Reichskommissariats Ukraine wurde Umansky als Staatenloser gefuhrt und im November 1944 5 in das Aussenlager Hailfingen des KZ Natzweiler im Elsass verschleppt Insgesamt ertrug er vier Monate das System Vernichtung durch Arbeit bevor er am 23 November 1944 im Alter von nur 47 Jahren schliesslich an Entkraftung starb 2 Seine Leiche wurde im Krematorium verbrannt 5 Michael Umanskys Witwe uberlebte den Holocaust In der Nachkriegszeit wohnte sie ebenso wie Ruth Grone geborene Kleeberg und ihre Mutter noch zehn Jahre im ehemaligen Judenhaus in Ahlem 2 nbsp Inschrift fur Michael Umansky und andere am Mahnmal fur die ermordeten Juden Hannovers hier noch mit dem Hinweis verschollen Der Name Umanskys findet sich am Mahnmal fur die ermordeten Juden Hannovers dort jedoch noch mit dem Hinweis verschollen 6 2012 ubernahm Ruth Grone deren Vater die Deportation ebenfalls nicht uberlebt hatte und der Anfang 1945 im KZ Bremervorde gestorben war die Patenschaft fur den Stolperstein den der Kunstler Gunter Demnig am 4 Dezember 2012 vor Umanskys ehemals letzten freiwilligen Wohnsitz unter der heutigen Adresse Podbielskistrasse 274 verlegte 2 Siehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in HannoverLiteratur BearbeitenVolker Mall Harald Roth Jeder Mensch hat einen Namen Gedenkbuch fur die 600 judischen Haftlinge des KZ Aussenlagers Hailfingen Tailfingen Berlin Metropol Verlag 2009 ISBN 978 3 940938 39 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michael Umansky Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Volker Mall Die Haftlinge des KZ Aussenlagers Hailfingen Tailfingen Daten und Portrats aller Haftlinge Norderstedt Books on Demand 2014 ISBN 978 3 7386 0332 3 S 363 Vorschau uber Google Bucher a b c d e f g h i Veronika Thomas Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus 21 neue Stolpersteine fur Hannover Artikel aus der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 26 November 2011 zuletzt abgerufen am 14 Juni 2020 Adressbuch der Stadt Hannover fur das Jahr 1938 I Teil Haushaltsvorstande handelsgerichtlich eingetragene Firmen und Gewerbebetriebe nach Namen geordnet S 517 Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek uber die Deutsche Forschungsgemeinschaft Gerd Weiss Liststadt in Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover Teil 2 Bd 10 2 hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Verlagsgesellschaft mbH Braunschweig 1985 ISBN 3 528 06208 8 S 77 Online uber die Universitatsbibliothek Heidelberg sowie Gross Buchholz im Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem 4 NDSchG ausgenommen Baudenkmale der archaologischen Denkmalpflege Stand 1 Juli 1985 Stadt Hannover Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege S 17 19 hier S 17 a b Volker Mall Harald Roth Jeder Mensch hat einen Namen Gedenkbuch fur die 600 judischen Haftlinge des KZ Aussenlagers Hailfingen Tailfingen Berlin Metropol Verlag 2009 ISBN 978 3 940938 39 8 S 237 319 Vorschau uber Google Bucher Vergleiche die Inschrift auf dem Foto vom 14 Juni 2020Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 14 Juni 2020 PersonendatenNAME Umansky MichaelKURZBESCHREIBUNG deutsch ukrainischer Schauspieler Opfer des HolocaustGEBURTSDATUM 18 August 1897GEBURTSORT AlexandrowskSTERBEDATUM 23 November 1944STERBEORT Aussenlager Hailfingen des Konzentrationslagers Natzweiler Elsass Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Umansky amp oldid 242029247