www.wikidata.de-de.nina.az
Michael Beuther auch Michael von Carlstatt 18 Oktober 1522 in Karlstadt 27 Oktober 1587 in Strassburg war ein deutscher Historiker Dichter Jurist und Beamter 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des wurzburgischen Amtskellers Michael Beuther geboren erhielt er zunachst Unterricht in der Schule seiner Geburtsstadt dann in Wurzburg und in Coburg 1536 immatrikulierte er sich an der Universitat Marburg wurde von seinem Onkel Johann Draconites theologisch gefuhrt und in den orientalischen Sprachen im Besonderen im Hebraischen unterrichtet Auch Helius Eobanus Hessus ubte wahrend dieser Zeit durch ein inniges Verhaltnis einen humanistischen Einfluss auf ihn aus so dass er sich entschloss sich nach Wittenberg zu begeben wo er den theologischen Fuhrern der Reformationsbewegung begegnete In Wittenberg horte er Martin Luther Philipp Melanchthon Johannes Bugenhagen Caspar Cruciger der Altere Justus Jonas der Altere Hieronymus Schurff Erasmus Reinhold Besonders als Schuler Melanchthons wurde er in seinen Anschauungen und fur sein zukunftiges Leben gepragt Der von Melanchthon vertretene humanistische Grundsatz Ad Fontes Zuruck zu den Quellen hinterlasst bei ihm bleibenden Eindruck Auch konnte er an der Tafel Luthers mit den Ideen der Reformatoren vertraut werden So erwarb er 1542 an der Universitat Wittenberg den akademischen Grad eines Magisters der freien Kunste Magister artium und wurde danach mit Aufgaben des sachsischen Kurfursten Johann Friedrich I betraut In Wittenberg setzte er seine Studien fort wo er sich mit den Rechtswissenschaften und der Mathematik beschaftigte Wahrend dieser Zeit verfasste er auch lateinische Epigramme verfasste Gedichte und lobte darin die Fuhrer der Reformation und des Humanismus Dabei verspottete er zynisch wie in damaliger Zeit ublich die Scholastiker Auf Empfehlung Melanchthons wurde er 1544 ordentlicher Professor an der Universitat Greifswald wo er seine Erfahrungen in Geschichte Poesie und Mathematik weitergab Dies stiess in Greifswald auf so viel Anerkennung dass er 1546 zum Rektor der Universitat gewahlt wurde 1548 wurde er an den Hof des Bischofs von Wurzburg Melchior Zobel von Giebelstadt gerufen 1549 reiste er nach Frankreich wo er in Orleans Poitiers und Angers juristische Studien betrieb um neue Erkenntnisse zu sammeln In Paris verfasste er einen historischen Kalender der nah an Paul Ebers Calendarium Historicum angelehnt war und hielt an der Sorbonne Vortrage zu De annorum supputatione Uber die Berechnung der Jahre Auf einer Reise nach Italien setzte er seine Studien fort beschaftigte sich auf Anraten Melanchthons in Padua mit Medizin und erwarb in Ferrara den akademischen Doktorgrad der Rechtswissenschaften Fur den Bischof von Wurzburg nahm er 1552 in Passau an Verhandlungen teil Ebenso beteiligte er sich als dessen Gesandter am Reichstag zu Augsburg 1555 Danach beschaftigte er sich vor allen mit historischen Schriften und veroffentlichte 1557 sein Calendarium Historicum das in deutscher Sprache abgefasst war Darin verfasste er die Biographien verschiedene Personlichkeiten und versah das Buch mit 12 Holzschnitten von Hans Sebald Beham 1558 erschien die deutsche Ubersetzung seines Freundes Johannes Sleidanus De statu Religionis amp Reipublicae Carolo Quinto Caesare Commentarii der er in spateren Ausgaben eine Biographie Sleidans nachreichte 1558 verliess Beuther den Dienst des verstorbenen Bischofs von Wurzburg und folgte dem Rufe des Kurfursten Ottheinrich als Bibliothekar und Kirchenrat Nach dem Tod des Kurfursten 1559 zog er sich von den politischen Geschaften zuruck Man findet ihn danach in Heidelberg und 1560 in Oppenheim wo er 1562 heiratete Alsbald unternahm er Forschungsreisen nach Sachsen bis ihm 1565 eine Geschichtsprofessur in Strassburg angeboten wurde die zuvor Johannes Sturm besetzt hatte Beuthers Bedeutung druckt sich vor allem in seinem Wirken als Historiker aus Er beschaftigte sich mit den Biographien von der Antike bis zu den Personlichkeiten des 16 Jahrhunderts Sein Hauptwerk war die deutsche Ubersetzung von Sleidans Kommentaren die er in vier Frankfurter und acht Strassburger Ausgaben fortfuhrte Somit sieht man ihn als Schopfer einer fruhneuhochdeutschen Reformorthographie Aus seiner 1562 geschlossenen Ehe mit Margaretha Reuss sind die Sohne Michael Philipp Beuther 1564 1616 Generalsuperintendent von Zweibrucken Johann Michael Beuther 1566 1618 Professor der Rechte in Strassburg und Jakob Ludwig Beuther 1573 1623 Landschreiber in Bergzabern bekannt Werke BearbeitenEpigramma libri II apud Chr Egenolphum Frankfurt Main 1544 Reinke de Vos 1544 Ephemeris Historica Paris 1551 1556 auch in Basel bei Oporinus Calendarium Historicum Frankfurt a M 1557 in Deutsch Chronica Carionis Frankfurt a M 1564 hrsg d Memoiren Philipps de Comines Strassburg 1566 Fasti Hebraeorum Athensiensium et Romanum Basel 1556 und 1563 Bildnisse vieler beruhmter Kaiser Konige Fursten Basel 1582 und 1587 Digitalisat Animadversiones sive disceptationes tam Historicarum quam Chronigraphicarum Strassburg 1593 Fasti antiquitatis Romanae Speyer 1600 De origine Marchionum Misnensium 1576 in Leipzig Kommentare zu Tacitus Germania Strassburg 1594 Praxis rerum criminalium De globo astronomico et circulis Chronicon generale Argumenta ia singula sacrorum Bibliorum Capita Descriptio rerum quarundam memorabilium sub imperio Caroli V in Europa gestarum Descripto historica elationis et coranationis Maximiliani II Imp Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Universitat GreifswaldLiteratur BearbeitenOtto Jung Dr Michael Beuther aus Karlstadt Ein Geschichtsschreiber des XVI Jahrhunderts 1522 1587 Mainfrankische Hefte 27 Wurzburg 1957 Adalbert Heinrich Horawitz Beuther Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 589 593 Otto Jung Beuther Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 202 Digitalisat Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Michael Beuther im VD 17 Literatur uber Michael Beuther in der Landesbibliographie MV Beuther Michael Hessische Biografie Stand 5 Dezember 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Gustav Ruthning Hrsg Hermann Hamelmann Oldenburgische Chronik Neue Ausgabe nach seiner Handschrift im Staatsarchiv Oldenburg Gerhard Stalling Oldenburg i O Berlin 1940 S XV 1 Normdaten Person GND 116158751 lobid OGND AKS LCCN nr96031273 VIAF 64110622 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beuther MichaelALTERNATIVNAMEN Carlstatt Michael von Beutherus MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker Dichter Jurist und BeamterGEBURTSDATUM 18 Oktober 1522GEBURTSORT KarlstadtSTERBEDATUM 27 Oktober 1587STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Beuther amp oldid 218060018