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Dieser Artikel beschaftigt sich mit Mengen von Teilmengen einer Obermenge Zu Mengen die mit einer beliebigen Indexmenge indiziert sind siehe Mengenfamilie Ein Mengensystem ist in der Mathematik eine Menge deren Elemente allesamt Teilmengen einer gemeinsamen Grundmenge sind Im Kontext der Graphentheorie wird ein Mengensystem als Hypergraph bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Formale Definition 2 Stabilitat 3 Beispiele 4 Hypergraphen 5 Axiomatische Mengenlehre 6 LiteraturFormale Definition BearbeitenIst eine Grundmenge X displaystyle X nbsp gegeben so heisst jede Teilmenge S displaystyle mathcal S nbsp der Potenzmenge P X A A X displaystyle mathcal P X A mid A subseteq X nbsp ein Mengensystem uber X displaystyle X nbsp Anders ausgedruckt S displaystyle mathcal S nbsp ist eine Menge von Mengen und jedes Element von S displaystyle mathcal S nbsp ist eine Teilmenge von X displaystyle X nbsp Stabilitat BearbeitenEin Mengensystem S displaystyle S nbsp heisst abgeschlossen oder stabil bezuglich einer Mengenoperation Durchschnitt Vereinigung Komplement etc wenn die Anwendung der Operation auf Elemente von S displaystyle mathcal S nbsp wieder ein Element von S displaystyle mathcal S nbsp liefert Mengensysteme werden oftmals bezuglich der stabilen Operationen benannt So heisst ein Mengensystem zum Beispiel displaystyle cap nbsp stabil durchschnittsstabil oder auch ein p System wenn A B S A B S displaystyle A B in mathcal S Rightarrow A cap B in mathcal S nbsp gilt displaystyle cup nbsp stabil vereinigungsstabil wenn A B S A B S displaystyle A B in mathcal S Rightarrow A cup B in mathcal S nbsp gilt s displaystyle cap nbsp stabil oder auch ein d System wenn fur abzahlbar unendlich viele Mengen A i S i N displaystyle A i in mathcal S i in mathbb N nbsp auch i N A i displaystyle bigcap i in mathbb N A i nbsp wieder in S displaystyle mathcal S nbsp ist s displaystyle cup nbsp stabil oder auch kurz ein s System wenn fur abzahlbar unendlich viele Mengen A i S i N displaystyle A i in mathcal S i in mathbb N nbsp auch i N A i displaystyle bigcup i in mathbb N A i nbsp wieder in S displaystyle mathcal S nbsp ist displaystyle setminus nbsp stabil differenzstabil wenn A B S A B S displaystyle A B in mathcal S Rightarrow A setminus B in mathcal S nbsp gilt komplementstabil wenn A S A c S displaystyle A in mathcal S Rightarrow A c in mathcal S nbsp gilt Beispiele BearbeitenDie folgenden mathematischen Objekte sind Mengensysteme mit zusatzlichen Eigenschaften Bei der Formulierung dieser Eigenschaften spielt oft die Stabilitat bezuglich bestimmter Mengenoperationen eine Rolle d Ring Dynkin System Frechet Filter Hullensystem Kernsystem Matroid Mengenalgebra Mengenfilter Mengenhalbring Mengenring Mengenverband Monotone Klasse Partition Potenzmenge s Algebra s Ring Topologie System der offenen Mengen eines topologischen Raums Ungerichteter Graph Zermelosystem nbsp Ein Hypergraph mit 7 Knoten und 4 Hyperkanten nbsp Ein ungerichteter Graph mit 6 Knoten und 7 KantenHypergraphen BearbeitenIm Kontext der Graphentheorie wird ein Mengensystem auch als Hypergraph bezeichnet Die Elemente der Grundmenge heissen dann Knoten und die Elemente des Mengensystems heissen Hyperkanten Man kann sich eine Hyperkante als Verallgemeinerung einer Kante in einem gewohnlichen Graphen vorstellen die eben nicht zwei sondern mehrere Knoten gleichzeitig miteinander verbindet Im nebenstehenden Beispiel gilt Menge der Knoten v 1 v 2 v 3 v 4 v 5 v 6 v 7 displaystyle v 1 v 2 v 3 v 4 v 5 v 6 v 7 nbsp Menge der Hyperkanten e 1 e 2 e 3 e 4 displaystyle e 1 e 2 e 3 e 4 nbsp wobeiHyperkante e 1 v 1 v 2 v 3 displaystyle e 1 v 1 v 2 v 3 nbsp Hyperkante e 2 v 2 v 3 displaystyle e 2 v 2 v 3 nbsp Hyperkante e 3 v 3 v 5 v 6 displaystyle e 3 v 3 v 5 v 6 nbsp Hyperkante e 4 v 4 displaystyle e 4 v 4 nbsp dd In vielen Anwendungsfallen von Hypergraphen wird die Knotenmenge als endlich festgelegt und die leere Hyperkante ausgeschlossen Verbindet jede Hyperkante genau 2 Knoten liegt ein ungerichteter Graph vor genauer ein ungerichteter Graph ohne Mehrfachkanten und ohne Schleifen Das Mengensystem besteht dann also nur aus 2 elementigen Teilmengen der Grundmenge Im nebenstehenden Beispiel gilt Grundmenge 1 2 3 4 5 6 displaystyle 1 2 3 4 5 6 nbsp Mengensystem 1 2 1 5 2 3 2 5 3 4 4 5 4 6 displaystyle 1 2 1 5 2 3 2 5 3 4 4 5 4 6 nbsp Axiomatische Mengenlehre BearbeitenIn der Zermelo Fraenkel Mengenlehre gibt es nur einen Typ von Objekten namlich Mengen Damit sind alle Elemente einer Menge selbst wieder Mengen und die Begriffe Menge und Mengensystem stimmen uberein Beispiel Jede naturliche Zahl wird in diesem Zusammenhang mit der Menge ihrer Vorganger identifiziert Dies ergibt den folgenden Aufbau 0 displaystyle 0 emptyset nbsp die leere Menge 1 0 displaystyle 1 0 emptyset nbsp 2 0 1 displaystyle 2 0 1 emptyset emptyset nbsp 3 0 1 2 displaystyle 3 0 1 2 emptyset emptyset emptyset emptyset nbsp 4 0 1 2 3 displaystyle 4 0 1 2 3 dotsc nbsp displaystyle vdots nbsp Literatur BearbeitenOliver Deiser Einfuhrung in die Mengenlehre Springer 2004 ISBN 978 3 540 20401 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mengensystem amp oldid 224675311