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In der Mathematik ist ein Mengenverband ein Grundbegriff der Masstheorie und der Verbandstheorie Er bezeichnet ein nicht leeres Mengensystem das vereinigungs und durchschnittsstabil ist Felix Hausdorff nannte aufgrund einer ungefahren Analogie zur algebraischen Struktur eines Ringes in der algebraischen Zahlentheorie einen Mengenverband Ring 1 Unter einem Ring versteht man heute in der Masstheorie jedoch einen speziellen Mengenverband weil dieser in einem engen Zusammenhang zu einem Ring im Sinne der Algebra steht im Unterschied zu einem allgemeinen Mengenverband Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Beispiele 3 Eigenschaften 4 Aquivalente Definitionen 5 Verwandte Strukturen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseDefinition BearbeitenSei W displaystyle Omega nbsp eine beliebige Menge Ein System V displaystyle mathcal V nbsp von Teilmengen von W displaystyle Omega nbsp heisst ein Mengenverband oder Verband uber W displaystyle Omega nbsp wenn folgende Eigenschaften erfullt sind V displaystyle mathcal V neq emptyset nbsp V displaystyle mathcal V nbsp ist nicht leer A B V A B V displaystyle A B in mathcal V Rightarrow A cup B in mathcal V nbsp Stabilitat Abgeschlossenheit bezuglich Vereinigung A B V A B V displaystyle A B in mathcal V Rightarrow A cap B in mathcal V nbsp Stabilitat Abgeschlossenheit bezuglich Durchschnitt Beispiele BearbeitenUber jeder beliebigen Menge W displaystyle Omega nbsp ist mit A A W displaystyle A A subseteq Omega nbsp ein kleinster und mit der Potenzmenge P W displaystyle mathcal P Omega nbsp der grosste mogliche Mengenverband gegeben Jede s Algebra ist ein Mengenverband aber nicht jeder Mengenverband ist eine s Algebra Eigenschaften BearbeitenAus der Vereinigungs sowie Durchschnittsstabilitat folgt jeweils induktiv dass auch jede nicht leere endliche Vereinigung und jeder nicht leere endliche Durchschnitt von Elementen des Mengenverbandes V displaystyle mathcal V nbsp in ihm enthalten ist d h fur alle n N displaystyle n in mathbb N nbsp gilt A 1 A n V A 1 A n V displaystyle A 1 dots A n in mathcal V Rightarrow A 1 cup dots cup A n in mathcal V nbsp und A 1 A n V displaystyle A 1 cap dots cap A n in mathcal V nbsp Aquivalente Definitionen BearbeitenWenn V displaystyle mathcal V nbsp ein System von Teilmengen von W displaystyle Omega nbsp ist dann sind folgende Aussagen aquivalent V displaystyle mathcal V nbsp ist ein Mengenverband V displaystyle mathcal V cup nbsp und V displaystyle mathcal V cap nbsp sind Halbverbande im Sinne der Algebra V displaystyle mathcal V cup cap nbsp ist ein Verband im Sinne der Algebra V displaystyle mathcal V cup cap nbsp ist ein distributiver Verband im Sinne der Algebra V displaystyle mathcal V cup cap nbsp ist ein idempotenter kommutativer Halbring im Sinne der Algebra 2 V displaystyle mathcal V cup cap nbsp ist ein Halbring im Sinne der Algebra Verwandte Strukturen BearbeitenEin Mengenring ist ein Mengenverband der zusatzlich differenzstabil ist Eine Mengenalgebra ist ein Mengenverband der sogar komplementstabil ist Mengenalgebren sind spezielle Mengenringe Siehe auch BearbeitenMengenlehreLiteratur BearbeitenMarcel Erne Einfuhrung in die Ordnungstheorie Bibliographisches Institut Mannheim 1982 ISBN 3 411 01638 8 U Hebisch H J Weinert Halbringe Algebraische Theorie und Anwendungen in der Informatik Teubner Stuttgart 1993 ISBN 3 519 02091 2 Ernst Henze Einfuhrung in die Masstheorie 2 uberarb Auflage Bibliographisches Institut Mannheim Zurich 1985 ISBN 3 411 03102 6 Hans Hermes Einfuhrung in die Verbandstheorie 2 erw Auflage Springer Berlin Heidelberg 1967 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Felix Hausdorff Grundzuge der Mengenlehre Veit amp Comp Leipzig 1914 S 14 Hausdorff bezeichnete dabei die Vereinigung als Summe Der hier verwendete Begriff des Halbringes unterscheidet sich grundlegend von dem eines Mengen Halbringes im Sinne der Masstheorie also eines speziellen Mengensystems beide stehen nicht im Zusammenhang Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mengenverband amp oldid 232151505