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Mengelsdorf obersorbisch Mengelojcy 2 ist ein Ortsteil der sachsischen Landstadt Reichenbach O L In der Mengelsdorfer Flur liegen die Siedlungen Lobensmuh und Feldhauser MengelsdorfStadt Reichenbach O L Koordinaten 51 9 N 14 48 O 51 155555555556 14 808333333333 270 Koordinaten 51 9 20 N 14 48 30 OHohe 270 m u NNFlache 8 88 km Einwohner 396 31 Dez 2017 1 Bevolkerungsdichte 45 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02894Vorwahl 035828 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Quellen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Karte mit Mengelsdorf Feldhauser Lobensmuh und dem Nachbarort Biesig 1886 nbsp Blick uber das Dorf zum Windmuhlenberg und den RotsteinMengelsdorf liegt etwa zwei Kilometer nordnordostlich des Reichenbacher Stadtzentrums Zwischen der Stadt und dem Dorf verlauft die Bundesstrasse 6 die von zwei Ortsverbindungsstrassen sowie der westlich von Mengelsdorf verlaufenden Staatsstrasse 124 gekreuzt wird Das ehemalige Vorwerk Lobensmuh liegt nordostlich von Mengelsdorf Feldhauser liegt sudlich des Dorfes Umliegende Ortschaften sind Biesig im Westen Dittmannsdorf im Nordwesten Arnsdorf im Norden Konigshain im Nordosten Markersdorf im Osten und Gersdorf im Sudosten Nordlich von Mengelsdorf liegen die Konigshainer Berge durch die die nahegelegene Autobahn 4 mit dem gleichnamigen Autobahntunnel fuhrt Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Mengelsdorf wurde um das Jahr 1320 erstmals urkundlich in einem Gorlitzer Stadtbuch unter dem Namen Mengeresdorph erwahnt Die Siedlungsform als Waldhufendorf sowie der Name lassen auf eine deutsche Besiedlung schliessen die wahrscheinlich wahrend der zweiten Phase der deutschen Ostsiedlung im 12 oder 13 Jahrhundert erfolgte Wahrend seiner Geschichte war Mengelsdorf oftmals mit Reichenbach verbunden und war die ganze Zeit uber in Reichenbach eingepfarrt Bereits im ausgehenden 14 Jahrhundert gehorte Mengelsdorf den Herren von Gersdorff die zu dieser Zeit auch Grundherren von Reichenbach waren Schulden zwangen Balthasar von Gersdorff 1580 zum Verkauf der Guter Reichenbach und Mengelsdorf an Hanns von Warnsdorf Er konnte 1599 erreichen dass das Mann Lehngut Mengelsdorf nur ein mannlicher Erbe konnte Lehnsherr werden durch Kaiser Rudolf II in ein Erbe umgewandelt wurde Hanns Sohn Hans George verkaufte Mengelsdorf 1627 an den Gorlitzer Burger Gottfried von Ruckert Durch Heirat und Erbe wechselte das Gut an Dorothea Elisabeth von Dewitz die es bald nach der Verlehnung im Jahr 1680 an den Amtshauptmann des Gorlitzer Kreises Wolf Albrecht von Loeben verkauft Dessen Sohn Wolf Christian Albrecht von Loeben der 1733 das benachbarte Gut Biesig kaufte hatte umfangreiche Investitionen in Mengelsdorf getatigt Unter anderem liess er das nach ihm benannte Vorwerk Lobensmuh in der Nahe des Dorfes anlegen Nachdem es 1737 ganzlich abgebrannt war liess er es an seiner heutigen Stelle wieder auf und zum Witwensitz fur seine Frau ausbauen Bereits um 1700 wurde durch die Loebensche Herrschaft eine Schule gegrundet Durch Verkauf an den Hofrat Andreas Nitsche endete die Loebensche Wirkungszeit 1776 Nach dem Wiener Kongress von 1814 1815 musste das Konigreich Sachsen infolge einer erzwungenen Teilung viele Landesteile an Preussen abtreten Infolgedessen wurde Mengelsdorf dem preussisch schlesischen Landkreis Gorlitz zugeordnet Sudlich des Dorfes entstand im 19 Jahrhundert die Siedlung Feldhauser nbsp Schloss MengelsdorfDas Schloss wurde 1859 von Georgine Louise Hupeden gekauft und im Tudorstil umgebaut und erweitert Um 1893 wurde die zentrale Halle nach Entwurf des renommierten Berliner Architekten Otto March neu gestaltet 3 zumindest die wandfeste Ausstattung ist davon erhalten nbsp Neumannstein nbsp 51 1615385 14 8379173Ausserhalb des Dorfes am Weg nach Konigshain erinnert ein Stein an den Tod des 20 jahrigen Heinrich Richard Neumann am 15 August 1898 Die Todesumstande sind heute unklar vermutlich handelte es sich um eine Eifersuchtstat 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss an die Caritas ubergeben die es als Altersheim und bis 1968 auch zur Kindererholung nutzte Zum 1 Januar 1994 wurden die Gemeinden Dittmannsdorf Mengelsdorf Meuselwitz und Zoblitz im Rahmen der sachsischen Gemeindegebietsreform nach Reichenbach eingemeindet Seit 1996 wird das ehemalige Altersheim als sozialtherapeutische Wohnstatte fur psychisch kranke Menschen genutzt Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 5 4341871 5341885 5261905 5471925 5451939 5331946 7451950 8161964 6781971 6 6311988 4671990 7 4641993 4882000 4962003 4742008 1 4462012 4162014 4022017 396Im Jahr 1777 wirtschafteten in Mengelsdorf 8 besessene Mann 30 Gartner und 11 Hausler In seinem Buch Kurzer Abriss der Geschichte von Mengelsdorf gab der Reichenbacher Diakon Christian Gottlieb Kauffer im Januar 1800 nur eine Zahl von 5 Bauern 32 Gartnern und 6 Hauslern an Zwischen 1825 und 1871 stieg die Einwohnerzahl von etwa 430 auf rund 530 Danach pendelte die Zahl der Einwohner etwas und erreichte 1905 einen Stand von fast 550 Bis 1939 fiel die Zahl wieder auf den Stand von 1871 zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Fluchtlinge und Vertriebene aus Schlesien aufgenommen unter anderem wurden im Schloss Waisenkinder und ein Heim der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromaus untergebracht so dass die Einwohnerzahl Mengelsdorfs bis 1950 auf uber 800 anstieg In den folgenden Jahren fiel die Zahl wieder und erreichte 1971 etwa 630 und 1990 etwa 460 In den neunziger Jahren stieg die Einwohnerzahl Mengelsdorfs durch Eigenheimneubauten bis zum Jahr 2000 wieder auf etwa 500 an Nach der Jahrtausendwende war der Eigenheimbedarf weitgehend gedeckt so dass die Wachstumselemente Wegzug und negativer Geburtenuberschuss nicht mehr kompensiert werden konnten und die Zahl der Einwohner wieder zuruckging Von den 396 Einwohnern im Dezember 2017 Dezember 2008 446 Juni 2012 416 lebten 39 2008 26 2012 25 in Lobensmuh und 55 2008 59 2012 61 in Feldhauser die restlichen 302 2008 361 2012 330 im eigentlichen Mengelsdorf 1 Ortsname Bearbeiten Der Ortsname entwickelte sich von Mengeresdorph Mengesdorf Mengersdorff und Mangersdorf 14 Jahrhundert uber Mengirsdorf und Mengelstorff fruhes 15 Jahrhundert hin zu Mengelsdorff 1533 und Mengelsdorf 1768 Eine Ableitung des Namens von einem Personennamen ist zwar moglich Dorf eines Meinger wahrscheinlicher jedoch ist die Ableitung von einem mittelhochdeutschen Beinamen mangœre mengœre menger Kleinhandler Kramer Hoker Trodler 8 Quellen BearbeitenVon der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 3 929091 96 8 S 360 f Christian Gottlieb Kauffer Kurzer Abriss der Geschichte von Mengelsdorf Burghart Gorlitz 1800 Digitalisat Volltext auf Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten a b c Einwohnerzahlen der Stadt Reichenbach 31 Dezember 2017 Stadt Reichenbach OL Unsere Stadt und ihre Ortsteile Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 23 Mai 2009 abgerufen am 21 Februar 2020 31 Dezember 2014 30 Juni 2012 31 Dezember 2008 Arnost Muka Serbski zemjepisny slownick Budysin 1927 S 16 Digitalisat Atlas zur Zeitschrift fur Bauwesen 43 Jahrgang 1893 Blatt 11 Perspektive der Halle als Strichzeichnung von Marchs Mitarbeiter Rockstroh mit Grundriss Ausschnitt online im Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universitat Berlin Mengelsdorf In suehnekreuz de Abgerufen am 1 Februar 2014 Mengelsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 361 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Mengelsdorf im Regionalregister Sachsen abgerufen am 1 Februar 2014 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 184 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mengelsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mengelsdorf de Abriss zur Geschichte von Mengelsdorf Memento vom 12 Februar 2010 im Internet Archive Geschichte des Ortsteils Mengelsdorf auf der Website der Stadt Reichenbach O L Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mengelsdorf amp oldid 236532220