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Dieser Artikel befasst sich mit dem Geistlichen Maximilian Richter Zu anderen Personen siehe Max Richter Adolf Maximilian Richter auch Max Richter 1842 in Frankfurt Oder 12 Oktober 1908 in Hirschberg war ein deutscher evangelischer Geistlicher und von 1887 bis 1905 als Evangelischer Feldpropst der leitende evangelische Geistliche des preussischen Militarkirchenwesens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaximilian Richter war ein Sohn des Lehrers Heinrich Richter Prorektor der Hoheren Realschule in Frankfurt Oder Richter studierte Evangelische Theologie an den Universitaten Halle und Berlin 1 Am 13 Dezember 1865 legte er in Berlin sein Examen mit Auszeichnung ab 1866 wurde er Gefangnisprediger in Frankfurt Oder 1867 trat er in den Dienst der Militarseelsorge und wurde Divisionspfarrer der 9 Division in Glogau die er auch im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 begleitete Er war Zeuge der Kaiserproklamation in Versailles am 18 Januar 1871 2 1873 wurde er als Divisionspfarrer zur 11 Division in Breslau versetzt Im Dezember 1874 erfolgte seine Beforderung zum Militar Oberpfarrer des VI Armee Korps ebenfalls in Breslau Damit verbunden war er nebenamtliches Mitglied des Konsistoriums fur die Provinz Schlesien und dessen Dezernent fur Gefangnisseelsorge Als 1886 der evangelische Feldpropst Peter Thielen aus Gesundheitsgrunden von seinem Amte zurucktrat wurde Richter 1887 zu seinem Nachfolger ernannt Seine Ernennung war nicht ohne Probleme da sich Thielens Schwiegersohn der Potsdamer Hofprediger Bernhard Rogge Hoffnung auf das Amt gemacht hatte 3 Damit verbunden war er zugleich vortragender Rat fur die militarkirchlichen Angelegenheiten im Preussischen Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinalangelegenheiten sowie bis Sommer 1889 4 auch noch Militar Oberpfarrer fur das Gardekorps und das III Armee Korps in Berlin Ab 1894 war er nebenamtliches Mitglied mit Stimmrecht im Evangelischen Oberkirchenrat Richter engagierte sich auch im Central Ausschuss fur die Innere Mission wo sein besonderes Interesse der Gefangnisreform und der besseren Ausbildung von Gefangnisaufsehern galt 5 Auf seine Initiative hin wurden im Berliner Magdalenenstift ab 1891 erstmals Kurse fur Aufseherinnen in Frauengefangnissen durchgefuhrt 6 Im Mai 1905 trat er in den Ruhestand Richter war ein typischer Vertreter der nationalprotestantischen Synthese von Thron und Altar Dies wird besonders in seinen Schiffspredigten fur die Nordlandsreisen Kaiser Wilhelms II 1890 und 1891 deutlich Richter scheute sich nicht Bibelverse direkt und affirmativ auf den Kaiser und das Deutsche Reich zu beziehen 1890 warf ihm der konservative Pastor Bartels in Barkhausen nach einer Predigt in Anwesenheit des Kaisers auf dem Waterlooplatz in Hannover deshalb Blasphemie vor Richter verklagte Bartels daraufhin wegen Beleidigung und gewann das Gericht stellte aber strafmildernd fest es sei zuzugeben dass die in der Predigt des Herrn Feldprobst Richter geschehene Anwendung eines von Christo auf sich bezogenen Bibelwortes auf das deutsche Reich geeignet sei strengglaubige Theologen in Erregung zu versetzen 7 Sein Sohn Martin Richter wurde Verwaltungsjurist war um 1900 sein Mitarbeiter bei der Reform der Militarseelsorge und der Ausarbeitung einer neuen Militarkirchlichen Dienstordnung und zuletzt Prasident der Klosterkammer Hannover Auszeichnungen BearbeitenEhrendoktor der Universitat Breslau 1883 Titel Wirklicher Geheimer Rat mit dem Pradikat Exzellenz 1903 8 nbsp Roter Adlerorden 2 Klasse mit Stern 9 nbsp Koniglicher Kronen Orden Preussen 1 Klasse 1905 zur Emeritierung 10 nbsp Koniglicher Hausorden von Hohenzollern Ritter nbsp Eisernes Kreuz am weissen Bande 1870 nbsp Orden vom Zahringer Lowen Kommandeur I Klasse mit Eichenlaub nbsp Orden Heinrichs des Lowen Kommandeur I Klasse nbsp Verdienstorden Philipps des Grossmutigen Kommandeur I Klasse nbsp Oldenburgischer Haus und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig Ehrengrosskomtur nbsp Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Komtur I Klasse nbsp Ritterorden der Heiligen Mauritius und Lazarus GrossoffizierkreuzWerke BearbeitenHeer und Volk in Preussen Blicke aus der guten alten Zeit in unsere Zeit Breslau Morgenstern 1877 Leitfaden des Konfirmanden Unterrichts eine Handreichung fur Lehrende und Lernende Berlin 1875zahlreiche Auflagen bis 11 Auflage Breslau Dulfer 1913Die so im Elend sind fuhre in Dein Haus Vortrag uber die Arbeiter Kolonieen und die Natural Verpflegungs Stationen mit besonderer Rucksicht auf die Provinz Schlesien Breslau 1884 Wir sahen seine Herrlichkeit Predigten uber freie Texte aus dem Evangelium St Johannis im Kirchenjahre 1884 85 Breslau Korn 1886 Gedachtniss Predigt bei der Trauerfeier fur Seine Hochselige Majestat Kaiser Wilhelm am 22 Marz 1888 Berlin Mittler 1888 Trauernrede am Sarge des verewigten Kommandierenden Admirals und Stellvertretenden Chefs der Admiralitat Vice Admirals Grafen von Monts am 22 Januar 1889 Berlin Mittler 1889 Wer nicht arbeiten will der soll auch nicht essen Bericht uber die Beschaffung an Arbeit fur entlassene Gefangene und Vagabunden in der General Versammlung des Gefangniss Vereins fur Schlesien und Posen an 7 November 1882 erstattet Breslau 1889 Die Stimme des Herrn auf den Wassern Schiffspredigten fur die Nordlandsreisen S M des Kaisers und Konigs 1890 und 1891 Berlin Mittler 1891 2 unveranderte Auflage 1892 Kriegsbriefe eines Feldgeistlichen 1870 71 Berlin E S Mittler amp Sohn 1895 Ein Kranz auf Emil Frommels Grab Berlin E S Mittler amp Sohn 1897 hrg Predigtbuch fur S M Schiffe Berlin E S Mittler amp Sohn 1898 Die Bibel in Hausandachten fur zwei Kirchenjahre 2 Bande Berlin Reimer 1908Literatur BearbeitenKlaus Hansel Ehrungen in der evangelischen Kirche Preussens In Jahrbuch fur Berlin Brnadeburgische Kirchengeschichte 56 1987 S 79 163 bes S 121fEinzelnachweise Bearbeiten Personalien In Friedrich Michael Schiele Hrsg Chronik der Christlichen Welt 18 Jahrgang Nr 43 22 Oktober 1908 S 495 poznan pl Hartwin Spenkuch Rainer Paetau Ressortleitung und Rate von 1867 bis 1914 18 In Das preussische Kultusministerium als Staatsbehorde und gesellschaftliche Agentur 1817 1934 Band 1 1 Die Behorde und ihr hoheres Personal Darstellung Acta Borussica Neue Folge 2 Reihe Preussen als Kulturstaat hrsg im Auftrag der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Wolfgang Neugebauer 2014 ISBN 978 3 05 008829 7 S 256 abgerufen uber degruyter com Das preussische Kultusministerium als Staatsbehorde und gesellschaftliche Agentur 1817 1934 Band 1 1 Die Behorde und ihr hoheres Personal Darstellung Akademie Verlag Berlin 2009 Acta Borussica Neue Folge 2 Reihe Preussen als Kulturstaat hrsg im Auftrag der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Wolfgang Neugebauer S 255f Militar Wochenblatt 74 1889 Sp 1661 Siehe Protestantismus und Gesellschaft Beitrage zur Geschichte von Kirche und Diakonie im 19 und 20 Jahrhundert Jochen Christoph Kaiser zum 65 Geburtstag Stuttgart Kohlhammer 2013 ISBN 9783170271227 S 167 Georg Gertz Die Arbeit des Contral Ausschusses fur die innere Mission der deutschen evangelischen Kirche i J 1894 In Jahrbucher fur Kriminalpolitik und innere Mission 1 1895 S 493 Nach Allgemeine evangelisch lutherische Kirchenzeitung 1890 S 455 Deutschland Monatsschrift fur die Gesamte Kultur 3 1903 04 S 129 Orden und ihre Reihenfolge soweit nicht anders angegeben nach Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps 1904 S 535 Richter Adolf Maximilian In Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Band 13 1908 S 221 225 archive org Normdaten Person GND 137063903 lobid OGND AKS VIAF 81305988 Wikipedia Personensuche VorgangerAmtNachfolgerPeter ThielenEvangelischer Feldpropst der Preussischen Armee 1887 1905Max WolfingPersonendatenNAME Richter MaximilianALTERNATIVNAMEN Richter Adolf Maximilian vollstandiger Name Richter MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer FeldpropstGEBURTSDATUM 1842GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 12 Oktober 1908STERBEORT Hirschberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Richter amp oldid 236408741