www.wikidata.de-de.nina.az
Maximilian Florian 20 Dezember 1901 in Klagenfurt 24 Janner 1982 in Klosterneuburg 1 war ein osterreichischer Landschafts Stillleben und Portratmaler Er zahlt zu den Malern der Karntner Gruppe der auch Franz Wiegele Anton Kolig Herbert Boeckl angehoren Maximilian Florian 1968im Atelier FlorianMaximilian und seine Tochter Henriette Florian 1973Maximilian Florian Totenmaske Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Technik und Stil 3 Ausstellungen und Auszeichnungen 4 Tod und Nachwirken 5 Werke Auszug 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLeben und Werk BearbeitenMaximilian Florian wurde am 20 Dezember 1901 im Zentrum von Klagenfurt in der Sterneckstrasse 8 als zweites von drei Kindern von Mutter Katharina geborene Krahsnig und Vater Josef Maximilian geboren 2 Auch wenn sein nicht zu ubersehendes Zeichentalent bereits in der Kindheit zutage trat konnte Maximilian Florian vor allem bedingt durch eine Krankheit seines Vaters nicht studieren sondern musste als Lehrling in ein Lebensmittelgeschaft eintreten Auf Grund seiner zarten Konstitution hielt er diese Lehre aber nicht durch und so wechselte er im Jahre 1916 im Alter von 15 Jahren ins Goldschmiedhandwerk uber Nach dem Ersten Weltkrieg freundete sich Florian mit dem Karntner Maler Ernst Riederer an der ihn forderte und ihm ein Stipendium an der Akademie der bildenden Kunste in Wien verschaffte So studierte Florian in den Jahren von 1922 bis 1930 unter Karl Sterrer und Rudolf Bacher Im Jahre 1934 wurde Florian Augenzeuge der Februarkampfe Unter diesen Eindrucken schuf er ein Schlusselbild der osterreichischen Zwischenkriegszeit namlich Die Revolution Es zeigt die Verteidigung des Engelsplatzhofes also eines Wiener Gemeindebaues in Wien Brigittenau durch Einheiten des Schutzbundes 3 Die Revolution wird von einer Frau im roten Kleid dargestellt die von einem Sterbenden von hinten umklammert und in den hinteren Bildraum gezogen wird wo weitere Tote und Verwundete liegen Das Gemalde befindet sich heute in der Dauerausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums Saal Republik und Diktatur in Wien Ebendort ist auch das Gemalde Der brennende Stephansdom ausgestellt das erst 1960 einige Jahre nach dem personlichen Erlebnis entstanden war Maximilian Florian malte Landschaften Stillleben Figurenkompositionen und Portrats wobei er sich stilistisch an den expressiven Realismus des Herbert Boeckl einen der Hauptvertreter der osterreichischen Moderne anschloss Regine Schmidt schreibt im Katalog zur Florian Ausstellung 1990 in der Osterreichischen Galerie uber die Stillleben des Malers Eine Verbindung von Akt und Stilleben findet sich im Liegenden Akt von 1930 eigentlich Das rote Bett Anm der im Flachigen und dem dominierenden Rot an Matisse gemahnt in der Losung des ruhenden Aktes an sicherem Konnen einem Kolig nicht nachsteht gewagt setzt Florian Rot Gelb Blau und Grun zueinander Blau vor allem als Kontur verwendend Und weiter Ebenfalls aus dem Jahre 1932 stammt das kleinformatige Bild Stilleben mit Pfeife das nichts von Wiegele dafur aber die Kraft von Van Gogh hat Demus Otto Demus Anm schreibt uber dieses Bild mit dem raffiniert gewahlten Bildausschnitt Ganz auf Kontur und Flachenwirkung gestellt ist das folgende Bild ein Stilleben mit kurzer Pfeife Die farbigen Flachen sind sauber abgewogen und in ruhiger Ordnung ausgebreitet Hier kommt dem Maler sein auf die Flache gerichtetes dekoratives Talent zustatten 4 Wahrend des Zweiten Weltkriegs galt er als entarteter Kunstler 1946 war er der erste Maler der nach dem Ende des Krieges in Wien seine Werke ausstellte Galerie Wurthle Technik und Stil Bearbeiten Maximilian Florian hat in seiner Kunst einen der farbigsten Beitrage zur modernen osterreichischen Malerei geleistet Seine tief empfundene lyrische Art der Darstellung zeigt eine bedeutende malerische Kultur Fur ihn sind Farben und Formen jedoch kein blosses Ausseres sondern Zeichen fur eine rational nicht erfassbare Welt Diese Erkenntnis bewirkt bei ihm jedoch keine Abkehr von der Gegenstandlichkeit vielmehr erscheint ihm diese wie Menschen Blumen Landschaften Zeichen fur eine Welt zu sein die nicht durch das Zuviel des modernen Bewusstseins und Denkens deformiert ist Die Erfahrung seines Lebens als schopferischer Kunstler erhalten eine personliche Gestaltung deren asthetisch malerische Komponente die Herkunft die Ausbildung erkennen lasst So formuliert es Kunsthistoriker und Museumsdirektor Wilhelm Mrazek bei der Werkausstellung 1973 im Museum fur Angewandte Kunst 5 Ol Aquarell und Kreidezeichnung waren seine bevorzugten Techniken Seine Werke sind standiger Bestandteil der Staatsgalerien und privater Sammlungen im In und Ausland Ohne allzu deutlicher Kritik aber in erschutternder Wahrheit stellt er in seinen Bildern soziale Missstande und schwerwiegende Ereignisse dar Wiener Revolution 1935 Der brennende Dom 1945 und Schwangere Frau um nur einige Werke zu nennen In seinen Landschaften Stillleben und Portrats zeigt er neben seiner enormen Vitalitat der Farben eine weit uber das Thema hinausgehende malerische Verinnerlichung Unter seinen sakralen Bildern sei wohl eines seiner spaten Werke Die Auserwahlten des Lebens Abendmahl genannt Der Expressionismus des Maximilian Florian zeigt Alter und Tod mit der gleichen Eindringlichkeit wie jener des Herbert Boeckl Vor allem die Olfarbe und die Technik der Olmalerei spielte fur Florian von Beginn an eine tragende Rolle Er schuf aber auch Aquarelle Zeichnungen und Plastiken Weiters beschaftigte er sich mit Kunsthandwerk u a mit der Herstellung von Marionetten Ausstellungen und Auszeichnungen BearbeitenFlorian beschickte zahlreiche Ausstellungen u a in Wien 1946 die II Internationale Schau sakraler Kunst in Triest 1966 vielfache Ausstellungen in Klagenfurt u a 1967 und 1971 im Kunstlerhaus Klagenfurt 1973 zeigte er gemeinsam mit seiner Tochter Henriette eine umfangreiche Werkausstellung im Museum fur Angewandte Kunst Ein Jahr vor seinem Tod stellte er 1981 im Historischen Museum der Stadt Wien einige Werke aus 1990 erfolgte eine Gedachtnisausstellung in der Osterreichischen Galerie Belvedere Florian wurde fur seine Leistungen vielfach ausgezeichnet In jungen Jahren erhielt er den Osterreichischen Staatspreis fur Grafik 1935 und bildende Kunst 1936 In den 1950er Jahren wurde ihm der Theodor Korner Preis uberreicht Fur sein grossformatiges Bild Die Auserwahlten des Lebens Abendmahl verlieh ihm Papst Paul VI 1967 die Goldmedaille von Jerusalem fur Verdienste um die sakrale Kunst Am 16 Dezember 1971 wurde ihm die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber uberreicht Bilder Maximilian Florians besitzen u a die Graphische Sammlung der Albertina die Osterreichische Galerie die Sammlung Leopold die Sammlung Hans Dichand und die Sammlung Dr L Pressburger in Los Angeles Kalifornien 6 Als der mit Florian befreundete Jurist und Sammler Dr Pressburger nach Amerika emigrierte tauschte er ein Hammerklavier der Firma Johann Fritz das einst Franz Grillparzer gehort hatte und auf dem auch Ludwig van Beethoven gespielt haben soll gegen einige Bilder Florians 7 8 Tod und Nachwirken BearbeitenMaximilian Florian verstarb am 24 Janner 1982 in Klosterneuburg Weidling Maximilian Florian hatte zwei Sohne Ernst und Paul und eine Tochter Henriette Florian die ebenfalls Kunstlerin wurde 9 Die Bedeutung des kunstlerischen Schaffens von Maximilian Florian reicht weit uber seine Lebensspanne hinaus Entgegen den Zeitstromungen blieb er seinem Kunstlertum treu Ein wesentlicher Grund dieses Werk zu vertreten und weiterzutragen ist die geistige asthetische und verantwortungsvolle Einstellung der beiden Kunstler gegenuber der Kunst und der Schopfung Der Mensch in seiner Individualitat und die Natur in ihrem kosmischen Werden finden in ihrem Werk ein zentrales Anliegen In ihrem Schaffen steht die Wurdigung alles Seienden in seiner Wahrheit und Schonheit die keine Verletzung zulasst 10 nbsp Die Auserwahlten des Lebens Abendmahl 1960Werke Auszug Bearbeiten nbsp Stilleben mit Pfeife 1932 nbsp Wiener Revolution 1935 nbsp Der Pflug 1953 nbsp Der brennende Dom 1945 1960 nbsp Der blaue Berg 1963 nbsp Am Grab 1977Das rote Bett 1930 Ol auf Leinwand 54 82 cm bez li u M Florian 1930 Sammlung Florian Wien Stilleben mit Pfeife 1932 Ol auf Leinwand 45 40 cm bez li u Florian 32 re u Wien Sammlung Florian Wien Wiener Revolution 1935 Ol auf Leinwand 90 70 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Der Pflug 1953 Ol auf Leinwand 71 92 cm bez re u m Florian Sammlung Florian Wien Der brennende Dom 1945 1960 Ol auf Leinwand 110 170 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Die Auserwahlten des Lebens Abendmahl 1960 Ol auf Leinwand 750 280 cm Kapelle des Klosters St Rafael Wien Der blaue Berg 1963 Ol auf Leinwand 130 100 cm bez re u m Florian 1963 Sammlung Florian Wien Am Grab 1977 Ol auf Leinwand 73 125 cm bez li u maximilian Florian Nov Dez 1977 Sammlung Florian WienEinzelnachweise Bearbeiten Erich Tromayer Maximilian und Henriette Florian Katalog zur Ausstellung Eigenverlag Wien 2008 Christine Huber Maximilian Florian 1901 1982 Leben und Werk Diplomarbeit Wien 2003 Heeresgeschichtliches Museum Militarhistorisches Institut Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal Verlag Militaria Wien 2016 ISBN 978 3 902551 69 6 S 137 Regine Schmidt Maximilian Florian 1901 1982 Katalog zur 146 Wechselausstellung der Osterreichischen Galerie S 7 11 Osterreichische Galerie Wien 1990 Wilhelm Mrazek Katalog zur Doppelausstellung Maximilian Florian Vater und Henriette Florian Tochter 1973 im Museum fur Angewandte Kunst Wien Hrsg Eigenverlag Wien Regine Schmidt Maximilian Florian 1901 1982 Katalog zur 146 Wechselausstellung der Osterreichischen Galerie S 7 11 Osterreichische Galerie Wien 1990 Beitrag von Tochter Henriette Florian zum Katalog zur Florian Ausstellung 1990 hrsg von Regine Schmidt Hanne Egghardt WIENERIN Mai 1988 S 95 99 Heinrich Fuchs Die osterreichischen Maler des 20 Jahrhunderts Band 1 A F Wien 1985 S K 209 f Nachlassverwalter der Sammlung Florian und kunstlerischer Mitarbeiter im Atelier Bildhauer Werner Lexen uber das Werk von Maximilian und Henriette FlorianLiteratur BearbeitenHeinrich Fuchs Die osterreichischen Maler des 20 Jahrhunderts Band 1 A F Wien 1985 S K 209 f Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Wien 2000 ISBN 3 222 12834 0 S 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian Florian Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximilian Florian im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118982389 lobid OGND AKS LCCN nr91003609 VIAF 69729360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Florian MaximilianKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1901GEBURTSORT Klagenfurt am WortherseeSTERBEDATUM 24 Januar 1982STERBEORT Klosterneuburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Florian amp oldid 233137415