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Max Georg Wilhelm Sievers 11 Juli 1887 in Berlin Tempelhof 17 Januar 1944 in Brandenburg an der Havel war Vorsitzender des Deutschen Freidenker Verbandes und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Gedenktafel am Haus Gneisenaustrasse 41 in Berlin KreuzbergGrabstein Gerichtstrasse 38 in Berlin Wedding Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSievers wurde am 11 Juli 1887 in der gemeinsamen Tempelhofer Wohnung seiner unverheirateten Mutter der Handarbeiterin Emmy Amalie Amanda Getrude Sievers und seiner Grossmutter im Schoneberger Weg 4 geboren Seine Mutter war evangelischer Konfession 1 Nach dem Schulbesuch ubte er verschiedene Tatigkeiten aus Im Januar 1915 musste Sievers unwillentlich unter Waffen und erlitt eine schwere Verwundung Nach dem Krieg wurde er politisch aktiv unter anderem als Redakteur des Arbeiter Rats schloss sich 1919 der USPD an und wechselte 1920 in die KPD uber er war zeitweise der Sekretar ihrer Zentrale Diese verliess er jedoch nach kurzer Zeit in Kritik an der Marzaktion 1921 und schloss sich der kurzlebigen Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft KAG an deren geschaftsfuhrendem Ausschuss er angehorte Am 1 Oktober 1922 wurde Sievers Geschaftsfuhrer des 1905 in Berlin gegrundeten Vereins der Freidenker fur Feuerbestattung VdFfF der von Sievers zunehmend politisiert wurde Er startete 1925 die Herausgabe des Freidenker Zentralorgans Der Freidenker wurde 1927 zum Verbandsvorsitzenden der deutschen Freidenker gewahlt und schloss sich erneut der SPD an 1930 wurden die Freidenker in Deutscher Freidenker Verband umbenannt und hatten bereits uber 600 000 Mitglieder Nach dem Reichstagsbrand am 27 Februar 1933 wurde Sievers im SA Gefangnis Papestrasse in Schutzhaft genommen Im April 1933 wurde er uberraschend freigelassen und emigrierte nach Brussel Am 23 August 1933 vollzog Deutschland die Ausburgerung Sievers er war eine der 33 Personen die auf der am 25 August veroffentlichten Ersten Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs von 1933 standen 2 Sievers arbeitete unterdessen weiter Von Saarbrucken aus erschien weiterhin Der Freidenker Nach dem Sieg der Nationalsozialisten bei der Saarabstimmung am 13 Januar 1935 gab er von Brussel aus die Sievers Korrespondenz SIKO und ab Anfang 1937 die Wochenzeitung Freies Deutschland heraus Alle diese Publikationen wurden illegal in Deutschland verbreitet Sievers und seine Mitarbeiter agitierten gegen die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus bezeichneten das Konkordat der katholischen Kirche 1933 als Bundnis des Klerus mit den Nationalsozialisten warben fur Widerstand und den Sturz des Regimes Nach Sievers Uberzeugung musste nach dem Sieg uber den Nationalsozialismus eine sozialistisch demokratische Ordnung in Form einer Ratedemokratie folgen In seinem Buch Unser Kampf gegen das Dritte Reich 1939 fuhrte er diese Uberlegungen aus Er ubte scharfe Kritik an der Politik von SPD und KPD in den Jahren vor 1933 Im Februar 1939 emigrierte das Ehepaar Sievers in die USA kehrte aber im selben Jahr zuruck nach Belgien nachdem die Schweiz ihm das Visum verweigert hatte Am 17 Mai 1940 besetzte die Wehrmacht Brussel und Sievers wurde verhaftet Er konnte fliehen und versteckte sich mit seiner belgischen Frau unter falschem Namen in Chereng in Nordfrankreich Er wurde am 3 Juni 1943 durch die Gestapo verhaftet am 17 November 1943 vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler wegen Vorbereitung zum Hochverrat mit Feindbegunstigung zum Tod verurteilt und am 17 Januar 1944 im Zuchthaus Brandenburg Gorden durch das Fallbeil hingerichtet Ehrungen Bearbeiten10 Februar 1952 Errichtung eines Ehrengrabes der Stadt Berlin auf dem Urnenfriedhof Gerichtstrasse in Berlin Wedding Gerichtstrasse 17 Januar 1984 Anbringung einer Gedenktafel in der Gneisenaustrasse 41 in Berlin KreuzbergSchriften BearbeitenUnser Kampf gegen das Dritte Reich von der nazistischen Diktatur zur sozialistischen Demokratie Holmstroms Forlag Stockholm 1939 Gernot Bandur Max Sievers Freidenker Sozialist Kampfer gegen den Faschismus In Freidenker Spezial Koln 63 Jhrg Nr 3 Abb Volker Mueller Hrsg Max Sievers Warum Feuerbestattung A Lenz Verlag Neustadt am Rbge ISBN 978 3 933037 03 9 Literatur BearbeitenSievers Max In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarb und stark erw Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Heinz Kuhn Widerstand und Emigration Die Jahre 1928 1945 Hamburg 1980 ISBN 3 455 08842 2 S 198 208 Sievers Max in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 698Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Sievers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Sievers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurze Biografie auf inidia de Max Sievers Und Gedenken an Max Sievers In Humanistischer Pressedienst 20 Januar 2016 Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher WiderstandEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsurkunde Max Sievers Standesamt Tempelhof Nr 70 Jg 1887 Digitalisat auf ancestry de Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen 1985 ISBN 978 3 11 095062 5 S 3 Nachdruck von 2010 Normdaten Person GND 129962406 lobid OGND AKS LCCN n90704679 VIAF 52771336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sievers MaxALTERNATIVNAMEN Sievers Max Georg WilhelmKURZBESCHREIBUNG Vorsitzender des Deutschen Freidenker VerbandesGEBURTSDATUM 11 Juli 1887GEBURTSORT Berlin TempelhofSTERBEDATUM 17 Januar 1944STERBEORT Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Sievers amp oldid 237654981