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Mathilde Einzig verh Brandeis 13 Februar 1886 in Frankfurt am Main 1 Januar 1963 ebenda war eine deutsche Schauspielerin judischen Glaubens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMathilde Einzig war die Tochter von Leopold und Rosalie Einzig und entstammt einer alten judischen Familie aus Frankfurt Ihr Vater war erster Konzertmeister der Oper Frankfurt Sie war Schulerin am Philanthropin Bereits in ihrer Schulzeit wuchs in ihr der Wunsch Schauspielerin zu werden Damals leitete Intendant Emil Claar das Schauspiel Frankfurt Im Alter von 16 Jahren sprach sie bei ihm vor und bekam 1902 vorerst kleinere Rollen an der Oper und am Schauspiel ab 1908 auch grossere Einzig lernte in ihrer Zeit am Schauspielhaus bei Max Bayrhammer und der Schauspielerin Thessa Klinkhammer und war mit Toni Impekoven befreundet So eignete sie sich Fahigkeiten als Regisseurin und Lehrerin an so dass sie 1930 bei ihrem 25 jahrigen Buhnenjubilaum in einer Auffuhrung von Sturm im Wasserglas auf eine erfolgreiche Karriere zuruckblicken konnte Seit 1919 lehrte sie an der von ihr mitbegrundeten Frankfurter Schauspielschule Als Schauspielerin spielte sie vor allem als Charakterdarstellerin und wurde vor allem in Mutterrollen als Komische Alte und Interpretin in Frankfurter Mundart beim Publikum bekannt und beliebt 1931 fuhrte sie Regie bei der Theaterauffuhrung von Emil und die Detektive sowie beim Frankfurter Volksstuck Alt Frankfurt des Schriftstellers Adolf Stoltze Bei den ersten Romerberg Festspielen im Sommer 1932 spielte sie in Alwin Kronachers Inszenierung des Urgotz die Elisabeth an der Seite von Heinrich George sowie die Rolle von Klarchens Mutter in Egmont Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme die sich in Frankfurt am 13 Marz 1933 vollzog begann umgehend die Gleichschaltung der Stadtischen Buhnen Die Intendanten von Oper und Schauspiel Josef Turnau und Alwin Kronacher Generalmusikdirektor Hans Wilhelm Steinberg und Oberspielleiter Fritz Peter Buch wurden am 28 Marz entlassen Am 7 April folgten 17 Sanger und Schauspieler die auf einer Liste der NSBO als Juden Halbjuden oder politisch Unzuverlassige denunziert und fur unerwunscht erklart worden waren Obwohl Einzig selbst Judin war wurde sie zunachst nicht entlassen weil sie dem Ensemble schon vor 1914 angehort hatte 1 Trotzdem bereiteten sie und ihre Familie sich auf eine schnelle Ausreise vor In der Wiederaufnahme von Egmont zu den Romerberg Festspielen 1933 durfte sie nicht mehr auftreten Am 7 August 1933 schied sie gegen eine Abfindung von 5000 Reichsmark freiwillig aus und ging anschliessend in die Schweiz 1934 emigrierte die Familie nach Palastina Nach dem Krieg kehrte sie 1947 nach Europa zuruck Zunachst lebte sie in London spater in Luzern und arbeitete wieder als Schauspielerin 1949 gastierte sie erstmals wieder im Frankfurter Schauspiel und knupfte als Frau Funk in Alt Frankfurt an fruhere Erfolge an 1952 spielte sie im Fritz Remond Theater die Gudula Rothschild in Die funf Frankfurter 1957 kehrte sie ganz nach Frankfurt zuruck und wohnte dort bis zu ihrem Tod Bei ihrer Ruckkehr erhielt sie die Ehrenmitgliedschaft der Stadtischen Buhnen fur ihre Leistungen fur das Frankfurter Theaterleben des fruhen 20 Jahrhunderts Werdegang Bearbeiten An Mathilde Einzigs Werdegang lasst sich die Emanzipation der Frauen im Schauspiel zu Beginn des 20 Jahrhunderts nachvollziehen Sie war eine selbstbewusste Schauspielerin welche Regie fuhrte und eine professionelle Lehre erhielt und diese auch weitergab Auch sieht man an ihr die Integriertheit der judischen Burgerinnen und Burger Frankfurts in den stadtischen Kulturbetrieb vom spaten 19 Jahrhundert bis 1933 Literatur BearbeitenReinhard Frost Sabine Hock Einzig Mathilde in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 180 Hans Otto Schembs Einzig Mathilde in Paul Arnsberg Hans Otto Schembs Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Franzosischen Revolution Band 3 Biographisches Lexikon Eduard Roether Verlag Darmstadt 1983 S 100 102 ISBN 3 7929 0130 7 Institut fur Stadtgeschichte Personalakte Mathilde Einzig 45 989 Institut fur Stadtgeschichte Personalakte Mathilde Einzig 45 990 Weblinks BearbeitenDorothee Linnemann Mathilde Einzig verh Brandeis 1886 1963 Artikel auf der Webseite Frankfurter Frauenzimmer des Historischen Museums Frankfurt BUNDESARCHIV Zentrale Datenbank Nachlasse In nachlassdatenbank de Abgerufen am 30 August 2016 Informationen uber den Nachlass Mathilde Einzig im Institut fur Stadtgeschichte Einzig Mathilde Hessische Biografie Stand 20 Februar 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Janine Burnick Jurgen Steen Die Sauberung der Stadtischen Buhnen In Frankfurt am Main 1933 1945 Institut fur Stadtgeschichte 21 Oktober 2014 abgerufen am 22 Mai 2019 Normdaten Person GND 116425970 lobid OGND AKS VIAF 30287524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Einzig MathildeALTERNATIVNAMEN Brandeis MathildeKURZBESCHREIBUNG deutsche SchauspielerinGEBURTSDATUM 13 Februar 1886GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 1 Januar 1963STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mathilde Einzig amp oldid 234170239