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Martin Mussgnug 11 Februar 1936 in Heidelberg 2 Februar 1997 in Tuttlingen 1 nach anderen Angaben in Singen Hohentwiel 2 war ein deutscher Politiker der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD Leben BearbeitenDer Vater von Martin Mussgnug war Hans Mussgnug von 1944 bis 1945 ausserplanmassiger Professor fur Chirurgie an der Universitat Heidelberg NSDAP Mitglied ab 1937 und SA Truppfuhrer 3 Mussgnug besuchte die Volksschule in Heidelberg und das Humanistische Gymnasium in Schweinfurt Ab 1954 studierte er Rechtswissenschaft an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Nach dem Ersten Staatsexamen arbeitete er als Referendar im Bezirk des Landgerichts Mannheim 1963 liess er sich in Tuttlingen als Rechtsanwalt nieder nbsp Wahlplakat der NPD 1972 mit einem ubermalten Portrat MussgnugsWahrend des Studiums grundete Mussgnug am 17 Juni 1956 mit Peter Stockicht den 1963 verbotenen Bund Nationaler Studenten 1958 trat er der Deutschen Reichspartei DRP bei 1962 wurde er stellvertretender Kreisvorsitzender der DRP fur den Landkreis Heidelberg Seit der Grundung der NPD im November 1964 Parteimitglied wurde Mussgnug 1967 stellvertretender und 1968 Landesvorsitzender der NPD Baden Wurttemberg 1970 wurde er stellvertretender Bundesvorsitzender und ein Jahr spater als Nachfolger von Adolf von Thadden dessen national konservativen Kurs er unterstutzte Bundesvorsitzender der NPD Bei der Landtagswahl in Baden Wurttemberg 1968 wurde Mussgnug fur den Wahlkreis 65 Reutlingen in den Landtag von Baden Wurttemberg gewahlt dem er bis 1972 angehorte Der Historiker Lutz Niethammer zahlte Mussgnug 1969 zur Jungen Garde der NPD Fraktion die massgeblich das aggressive Auftreten der NPD im Landtag bestimmt habe 4 In seinen Landtagsreden habe sich Mussgnug nur mit Existenz und Erfolg der NPD beschaftigt 5 In seinem Wohnort Tuttlingen kandidierte Mussgnug bei der Oberburgermeisterwahl 1987 gegen Amtsinhaber Heinz Jurgen Koloczek CDU und erhielt mit 15 der Stimmen das zweitbeste Ergebnis nach Koloczek Bei der Kommunalwahl 1984 hatte die NPD mit 2 7 den Einzug in den Tuttlinger Gemeinderat verpasst 1989 gelang ihr mit 9 3 der Stimmen der Einzug in den Gemeinderat in Fraktionsstarke Martin Mussgnug und zwei weitere Personen vertraten fortan die NPD in dem Kommunalparlament 6 Mussgnug gehorte dem Gemeinderat bis zu seinem Tode an und war von 1989 bis 1994 auch Mitglied des Kreistags des Landkreises Tuttlingen 7 1991 wurde er als Bundesvorsitzender von Gunter Deckert abgelost der schon mehrfach vergeblich gegen ihn kandidiert hatte und einen aktionistischeren Kurs vertrat was der eher burgerliche Mussgnug stets abgelehnt hatte Nach der Abwahl verliess Mussgnug die NPD und beteiligte sich an der Grundung der Deutschen Liga fur Volk und Heimat DLVH die er zu einem Sammelbecken fur enttauschte Rechte zu machen versuchte was aber scheiterte Er starb kurz vor seinem 61 Geburtstag an einem Herzinfarkt Literatur BearbeitenMartin Mussgnug Internationales Biographisches Archiv 20 1997 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Peter M Wagner NPD Hochburgen in Baden Wurttemberg Erklarungsfaktoren fur die Wahlerfolge einer rechtsextremen Partei in landlichen Regionen 1972 1994 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 08964 2 Handbuch des Landtags von Baden Wurttemberg 5 Wahlperiode 1968 1972 Loseblattsammlung Einzelnachweise Bearbeiten Munzinger Archiv Landkreis Tuttlingen Hrsg 30 Jahre Landkreis Tuttlingen 1973 2003 Schriftenreihe des Kreisarchivs Tuttlingen 5 Landkreis Tuttlingen Tuttlingen 2003 S 71 Josef Weik Die Landtagsabgeordneten in Baden Wurttemberg 1946 bis 2003 Mit einem Verzeichnis der Mitglieder der badischen und wurttembergischen Landtage 1919 bis 1933 7 fortgeschr und umfangreich erganzte Auflage Stand November 2003 Landtag Baden Wurttemberg Stuttgart 2003 ISBN 3 923476 03 5 vgl Felix Sommer Chirurgie In W U Eckart V Sellin E Wolgast Hrsg Die Universitat Heidelberg im Nationalsozialismus Springer Heidelberg 2006 ISBN 3 540 21442 9 S 817 auch online Lutz Niethammer Angepasster Faschismus Politische Praxis der NPD S Fischer Frankfurt 1969 S 204 Niethammer Faschismus S 217 vgl Wagner 1997 S 143 148 150 Landkreis Tuttlingen Hrsg 30 Jahre Landkreis Tuttlingen 1973 2003 Tuttlingen 2003 S 71 Parteivorsitzende der Partei Die Heimat Friedrich Thielen Wilhelm Gutmann komm Adolf von Thadden Martin Mussgnug Walter Bachmann komm Gunter Deckert Udo Voigt Holger Apfel Udo Pastors komm Frank Franz Normdaten Person GND 1012382990 lobid OGND AKS VIAF 171508767 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mussgnug MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NPD MdLGEBURTSDATUM 11 Februar 1936GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 2 Februar 1997STERBEORT Tuttlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Mussgnug amp oldid 237543527