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Die evangelische Marienkirche ist im Wesentlichen eine gotische Hallenkirche in Ortenberg im Wetteraukreis in Hessen Sie gehort zur evangelischen Kirchengemeinde Ortenberg im Dekanat Budinger Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Der Altar der Kirche heute durch eine Kopie ersetzt stammt von dem Meister des Ortenberger Altars Marienkirche Ortenberg Hessen VorhalleInnenansichtOrtenberger AltarChorgestuhlInnenansicht nach West Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie heutige Gestalt der Kirche wird durch sechs Bauperioden mitbestimmt Von einem kreuzformigen romanischen Bauwerk aus dem 12 Jahrhundert welches einschiffig mit Querhaus und einer Apsis gestaltet war sind die Westwand des Schiffs die Nord und die Ostwand des nordlichen Querhausarms und die Sudwand des Schiffs im Bereich des Turms erhalten der sudliche Querarm wurde durch Grabung nachgewiesen Vermutlich in der ersten Halfte bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts wurde das Bauwerk durch einen Chor eventuell mit Apsis und den Anbau eines nordlichen Seitenschiffs in der Flucht des nordlichen Querarms erweitert Davon erhalten sind die Nordwand des Chores und die Arkade zum Seitenschiff Der Turm mit einem Helm der dendrochronologisch auf 1368 d datiert wurde einer der altesten erhaltenen Turmdachstuhle Deutschlands wurde angebaut Der heute bestehende Chor wurde ab etwa 1380 neugebaut mit einem Dachwerk von 1392 d versehen und danach eingewolbt Danach wurde das Langhaus um und neugebaut beginnend mit dem sudlichen Seitenschiff aus der Zeit um 1430 1450 von den gleichen Steinmetzen wie das Langhaus der Klosterkirche Hirzenhain danach eventuell nach einer Bauunterbrechung wurden die alteren Teile umgebaut das Mittelschiff und das nordliche Seitenschiff eingewolbt sowie teilweise neue Arkaden eingebaut Nach einem Sturmschaden wurde das Bauwerk in den Jahren 1700 bis etwa 1704 grundlegend renoviert wobei das zwischenzeitlich abgerissene nordliche Seitenschiff wiederaufgebaut wurde Dabei blieb der romanische nordliche Querarm erhalten Weiterhin wurde das Dach uber allen drei Langhausschiffen erneuert Architektur BearbeitenDas Bauwerk ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit verschieden breiten Schiffen einem zweijochigen Chor in Mittelschiffsbreite mit Funfachtelschluss der etwas nordwarts von der Achse des Hauptschiffs abweicht Das Dachwerk uber Schiff und Chor hat die gleiche Firsthohe Der Turm steht am Westende des sudlichen Seitenschiffs und wird mit einem Spitzhelm uber vier Giebeln abgeschlossen ahnlich wie beim Turm der Kirche von Selters In der Turmwestwand ist eine grosse Nische mit giebelformigem Abschluss eingelassen Ein schlichtes abgetrepptes Portal von der romanischen Kirche fuhrt im Westen ins Mittelschiff Sudlich neben dem Westportal ist eine spatgotische Nische mit Gedenkumschrift fur Dorothea Weiss angeordnet moglicherweise eine mittelalterliche Totenleuchte Die Nordwand des ehemaligen Querschiffs ist mit Kantenquaderung einem schmalen Fenster und Portal versehen In der nordlichen Chorwand ist ein vermauertes Fenster sichtbar Die Masswerkfenster im Sudseitenschiff zeigen Fischblasenformen Vor dem Sudportal steht eine kreuzrippengewolbte Vorhalle aus der Zeit um 1450 die moglicherweise von dem Meister Stephan von Irlebach ausgefuhrt wurde und im steilen krabbenbesetzten Kielbogen das Eppsteiner Wappen zeigt Neben den Fialen sind Wasserspeier angebracht Im Innern wird das Mittelschiff mit Kreuzrippengewolben abgeschlossen das breite sudliche Seitenschiff mit Achteckpfeilern mit Netzgewolben das nordliche Seitenschiff ist mit Mauerpfeilern und Gewolben im nordlichen Querarm abgeschlossen und im Westteil flachgedeckt Die figurlichen Schlusssteine zeigen teilweise das Eppsteiner Wappen An den Gewolben wurden im Jahr 1952 spatgotische Gewolbemalereien aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts freigelegt Der Chor ist mit Kreuzrippengewolbe die Sakristei mit einem Tonnengewolbe abgeschlossen Der Chor ist in ahnlichen Formen wie derjenige der Klosterkirche Hirzenhain jedoch werden in Ortenberg die Gewolbedienste uber der romanischen Nordwand von Konsolen getragen Die segmentbogige Pforte zur Sakristei ist mit einem reichen Masswerktympanon verziert Sie wurde vermutlich als Grablege des Eberhard von Eppstein 1382 erbaut dessen Wappenstein und ein stilistisch ahnliches Lichthauschen daneben eingemauert sind Zwei gleichartige Sakramentshauschen und eine Levitennische sind ebenfalls erhalten Das eingemauerte Fragment eines Steinreliefs aus dem 15 Jahrhundert mit Halbfiguren zeigt drei Frauen mit Salbgefassen Ausstattung BearbeitenDas heutige Altarretabel ist eine Kopie aus dem Jahr 1958 von Hans List das Original des Ortenberger Altars aus der Zeit um 1420 befindet sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt Das ungewohnliche Retabel ist durch eine zeichnerische Herausarbeitung der Figuren aus Gold und Silberflachen gekennzeichnet Ein holzernes Kruzifix mit 1956 restaurierter alter Fassung stammt aus der Zeit um 1500 Der fruhgotische achteckige Taufstein stammt vermutlich aus dem 13 Jahrhundert Ein steinerner gotischer Kanzelfuss wurde gegen Ende des 14 Jahrhunderts geschaffen Das Chorgestuhl ist mit symbolischen rustikalen Schnitzereien des heiligen Christophorus des Eppsteiner Wappens und von Tiermotiven versehen und entstand gegen Ende des 14 Jahrhunderts Zahlreiche Grabsteine zumeist aus dem 16 Jahrhundert sind meist mit Ahnenwappen versehen hervorzuheben ist der figurliche des Amtmanns Ziegler 1581 Ein romanisches Vortragekreuz im Dreinageltypus zeigt an den Enden in Dreipassform die Evangelistensymbole Ein kleiner Orgelprospekt von Johann Andreas Heinemann wurde 1784 geschaffen Die heutige Orgel ist ein Werk der Firma Forster amp Nicolaus Orgelbau aus dem Jahr 1940 mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Von den Glocken stammen zwei von 1686 eine davon vermutlich die andere sicher von Anthonius Fell und Johann Jakob Rincker eine weitere ist mittelalterlich Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Der Regierungsbezirk Darmstadt 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 S 661 662 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Ortenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde im Evangelischen Dekanat Budinger LandEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 23 Oktober 2019 Normdaten Geografikum GND 1038832020 lobid OGND AKS VIAF 235665728 50 35861 9 05771 Koordinaten 50 21 31 N 9 3 27 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Ortenberg amp oldid 218863118