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Maria Meyer Sevenich 27 April 1907 in Koln 3 Marz 1970 in Hannover war eine deutsche Politikerin SAPD KPD CDU SPD und wieder CDU 1 Maria Meyer Sevenich im Jahre 1967 zusammen mit Helmut Schmidt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Erste politische Aktivitaten 3 Widerstand und Exil 4 Nachkriegszeit 5 Abgeordnete und Ministerin 6 Schriften Auswahl 7 Ehrungen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenMaria Sevenich wurde am 27 April 1907 als Tochter eines Kolner Schmiedemeisters geboren Nach dem Besuch der Volksschule und der Stadtischen Handelsschule in Koln absolvierte sie zunachst eine Ausbildung zur Buroangestellten holte spater in Abendkursen ihr Abitur Sonderbegabtenreifeprufung nach und nahm 1929 ein Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Frankfurt am Main auf Aus politischen Grunden musste sie ihr Studium nach acht Semestern abbrechen da sie nicht zur Examensprufung zugelassen wurde Erste politische Aktivitaten BearbeitenMeyer Sevenich hatte sich wahrend ihres Studiums dem KJVD angeschlossen Sie trat 1928 in die SPD ein verliess die Partei aber nach kurzer Zeit und war 1931 Mitbegrunderin der SAPD Seit 1932 war sie zusatzlich Mitglied der trotzkistischen Linken Opposition in der KPD LO wo sie mit dem spater als GPU Agenten entlarvten Leitungsmitglied Roman Well eng kooperierte Im Januar 1933 trat sie gemeinsam mit der 35 kopfigen Gruppe um Well aus der LO und der SAPD aus und wechselte zur KPD uber 2 1937 verliess sie die KPD wieder Widerstand und Exil BearbeitenNach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Sevenich aufgrund einer Denunziation eines Kommunisten zweimal verhaftet Sie floh Ende 1933 in die Schweiz und ging von dort aus 1937 nach Frankreich In der Folgezeit distanzierte sie sich vom Kommunismus und wandte sich der katholischen Kirche zu Sie begann ein Studium der franzosischen Sprache Im Juni 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet nach Deutschland uberfuhrt und hier von einem Sondergericht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Nach der Verbussung der Strafe in der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt 3 wurde sie erneut in Gestapohaft genommen 1945 wurde sie beim Einmarsch amerikanischer Truppen aus dem Zuchthaus in Darmstadt befreit Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sie sich an der Grundung der CDU in Hessen und wurde in den Landesvorstand der CDU Gross Hessen gewahlt Sie beteiligte sich ausserdem an der Grundung der Deutschen Aufbau Bewegung und war deren Geschaftsfuhrerin in Darmstadt Im Oktober 1946 trat sie in einen 30 tagigen Hungerstreik um die alliierte Besatzungsmacht und die Weltoffentlichkeit auf die zu erwartende Hungerkatastrophe im Winter 1946 1947 aufmerksam zu machen 1947 heiratete sie Werner Meyer Von 1946 bis 1947 war sie auch katholische Landesvorsitzende des Landesfrauenausschusses der CDU der heutigen Frauen Union Nun radikale Gegnerin des Marxismus geworden lehnte sie die Grosse Koalition in Hessen ab was zu Konflikten in der damals eher links orientierten CDU Hessen fuhrte Aufgrund grundsatzlicher Differenzen wirtschafts und sozialpolitischer Art verliess sie im Mai 1948 die CDU und trat im Oktober 1949 erneut der SPD bei Ausserdem fungierte sie seit 1949 als Herausgeberin des Informationsdienstes fur Fragen christlicher Politik Im Februar 1970 trat sie wegen Differenzen in der Ost und Deutschlandpolitik aus der SPD aus und wurde kurz vor ihrem Tode erneut in die CDU aufgenommen Abgeordnete und Ministerin BearbeitenMeyer Sevenich war 1946 Mitglied des Beratenden Landesausschusses sowie der Verfassungberatenden Landesversammlung von Gross Hessen Sie wurde 1947 fur die CDU in den Niedersachsischen Landtag gewahlt dem sie von der ersten bis zu ihrem Tode wahrend der sechsten Wahlperiode angehorte Seit Mai 1948 war sie unabhangiges Mitglied des Parlamentes ehe sie im September des gleichen Jahres in die SPD Fraktion aufgenommen wurde Nach dem Tod von Curt Miehe wurde Meyer Sevenich am 13 Oktober 1965 als Ministerin fur Bundesangelegenheiten Vertriebene und Fluchtlinge in die von Ministerprasident Georg Diederichs gefuhrte Regierung des Landes Niedersachsen berufen Am 5 Juli 1967 wurde sie in dieser Funktion von Herbert Hellmann abgelost Nach ihrem Parteiaustritt aufgrund der Ostpolitik der SPD wurde sie im Februar 1970 erneut Mitglied der CDU Fraktion Meyer Sevenich starb am 3 Marz 1970 an den Folgen einer Diabetes Erkrankung Schriften Auswahl BearbeitenDie Frau in der Verantwortung der Zeit Bitter Recklinghausen 1946 Neue Wege der Politik Henkel Stuttgart 1946 Um Schuld und Not unserer Zeit Realpolitische Erwagungen uber Kollektiv und Individualschuld und das christliche Menschenbild Bitter Recklinghausen 1946 Unser Gesicht Vortrag auf dem 1 Reichstreffen der Christlich Demokratischen Union in Bad Godesberg Abhandlung uber christlichen und marxistischen Sozialismus Bitter Recklinghausen 1946 Und sechzehnmal brannte der Weihnachtsbaum Gedanken und Erinnerungen aus ernster Zeit 1932 1947 Degener Hannover ca 1948 Fragen der Wirtschaft Degener Hannover 1948 Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist Ein Beitrag zur Geschichte des politischen Katholizismus Auerdruck Hamburg 1949 Vertrieben und nicht aufgenommen Fackeltrager Verl Hannover 1949 Elternrecht und Kindesrecht Europaische Verlags Anstalt Frankfurt M 1954 Ansprachen uber die Vertriebenen Heimat Vaterland Europa Gerechtigkeit fur Mensch und Volk Bergstadtverlag Korn Munchen 1967 Impressionen und Gedanken Aus dem Alltag eines Vertriebenenministers Gesamtdeutsche Fragen in ihrem Verhaltnis zu Heimatvertriebenen Fluchtlingen und Einheimischen Rautenberg Leer 1967 Ehrungen Bearbeiten1962 Niedersachsisches Grosses Verdienstkreuz 4 1966 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 4 Maria Sevenich Weg in DarmstadtSiehe auch BearbeitenKabinett Diederichs IIILiteratur BearbeitenHelga Grebing Auch eine Entscheidung fur die SPD Maria Meyer Sevenich 1948 49 In Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der Arbeiterbewegung Jahrgang 24 1988 S 43 53 Jochen Lengemann Das Hessen Parlament 1946 1986 Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags 1 11 Wahlperiode Hrsg Prasident des Hessischen Landtags Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 14330 0 S 391 392 hessen de PDF 12 4 MB Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 356 357 Barbel Clemens Frauen machen Politik Parlamentarierinnen in Niedersachsen Fackeltrager Hannover 1996 ISBN 3 7716 1585 2 S 80 91 der Demokratie entgegen Die Sitzungsprotokolle des Beratenden Landesausschusses von Gross Hessen im Jahr 1946 Eine Dokumentation bearbeitet von Bernhard Parisius und Jutta Scholl Seibert Wiesbaden 1999 ISBN 3 930221 05 5 S 46 47 Frauen im Niedersachsischen Landtag 90 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland Ausstellung des Landtages anlasslich des 90 jahrigen Bestehens des Frauenwahlrechts in Deutschland 11 28 November 2008 Bearb von Barbara Simon Niedersachsischer Landtag Hannover 2008 Meyer Sevenich Maria in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 498f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Meyer Sevenich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maria Meyer Sevenich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Meyer Sevenich Maria Hessische Biografie Stand 21 November 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS EINE SPIEGEL SEITE FUR MARIA MEYER SEVENICH in DER SPIEGEL 30 1947 Maria Meyer Sevenich Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 17 August 2023 Stand 27 April 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Mlynek Meyer Sevenich Maria In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 255 Zu Maria Sevenichs Mitgliedschaft in der LO und dem Ubertritt zur KPD siehe Wolfgang Alles Zur Politik und Geschichte der deutschen Trotzkisten ab 1930 2 Auflage Koln 1994 S 147 sowie Hanno Drechsler Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAPD Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Ende der Weimarer Republik Meisenheim am Glan 1965 S 310 Klaus Otto Skibowski Zukunft mit der CDU ECON Verlag 1970 ISBN 978 3 430 18552 3 Seite 80 a b Das Deutsche Ordensbuch Die Trager des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Friedrich W Borchert Dusseldorf 1967 OCLC 951111658 S 76 Vorsitzende der Frauen Union in Hessen Elfriede Ketzer 1946 47 Maria Sevenich 1946 47 Elisabeth Pitz Savelsberg 1947 50 Gabriele Strecker 1950 60 Hedwig Matuschek 1961 71 Lotte Philippi 1971 72 Christiane Uhlhorn 1973 79 Ingeborg Seitz 1980 96 Barbel Sothmann 1996 2000 Angelika Scholz 2000 06 Petra Muller Klepper seit 2006 Normdaten Person GND 128776196 lobid OGND AKS LCCN nr97001755 VIAF 5447259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Sevenich MariaALTERNATIVNAMEN Sevenich Maria Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin CDU SPD MdLGEBURTSDATUM 27 April 1907GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 3 Marz 1970STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Meyer Sevenich amp oldid 239491721