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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im oberbayerischen Kreishauptort Garmisch Partenkirchen gehort als Teil der gleichnamigen Pfarrei zum Dekanat Werdenfels des Erzbistums Munchen und Freising Das Gotteshaus in der Ludwigstrasse 46 befindet sich im Ortsteil Partenkirchen und steht unter Denkmalschutz 1 Maria Himmelfahrt von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung und Ausstattung 2 1 Orgel 3 Seelsorge 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste zweifelsfreie Erwahnung einer Kirche in Partenkirchen befindet sich in der Conradinischen Matrikel von 1315 wo filias Parttenkhirch Filialkirchen in Partenkirchen erwahnt werden 1347 wurde in der erweiterten Kirche Unserer Lieben Frau in Partenkirchen der Choraltar geweiht Im Jahr 1381 verlieh der Freisinger Furstbischof Leopold von Sturmberg der Partenkirchener Kirche das Recht zu Erhebung von Zollen auf Waren die durch den Ort gehen Dies erklart warum die Kirche 1597 als reich ausgestattet beschrieben wurde 2 nbsp Bartolomeo Litterini Maria Himmelfahrt 1731 Im 18 Jahrhundert wurde eine neue Kirche Maria Himmelfahrt im barocken Stil erbaut die am 24 September 1734 von Generalvikar Johann Ferdinand Josef Freiherr von Pidikeim geweiht wurde Zu diesem Anlass schenkte das ortsansassige Ehepaar Mehling der Kirche ein Bild der Aufnahme Mariens in den Himmel des italienischen Kunstlers Bartolomeo Litterini das 1804 in einem neuen Altar seinen Platz fand Dieser Altar stammte aus der Freisinger Stiftskirche St Andreas die im Zuge der Sakularisation in Bayern abgebrochen wurde 2 Am 5 Dezember 1865 kam es zu einem Brand bei dem 67 Gebaude zerstort wurden darunter die Kirche 3 Nur wenige Ausstattungsgegenstande darunter das erwahnte Bild konnten gerettet werden 2 Drei Jahre nach dem Brand wurde am 13 Juni 1868 der Grundstein fur eine neue Kirche nach Planen von Matthias Berger gelegt Wahrend die barocke Kirche nach Sudosten ausgerichtet war entstand der neugotische Neubau mit Chor Richtung Nordosten Vorlagen fur die Ausmalung schuf Ferdinand Barth Die Kirchweihe erfolgte am 25 September 1871 durch Erzbischof Gregor von Scherr 2 Im Jahr 1908 wurde der Innenraum vom Munchner Hans Schmid neu ausgemalt nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Kirche 1921 neue Glocken von der Augsburger Glockengiesserei Fritz Hamm Weitere Erneuerungen folgten 1926 27 man baute eine neue Orgel zu der zugleich ein neuer Zugang von aussen geschaffen wurde es wurden Beichtstuhle in die Aussenmauer eingebaut und ein Steinrelief des hl Nikolaus von Tolentino in die Aussenwand des Turmvorbaus eingelassen Das Relief schuf Josef Erhardt 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg stiftete bereits im November 1945 Hans Lerch eine neue Eisenhartgussglocke die von J F Weule in Bockenem gegossen wurde drei weitere folgten Sie erganzen die einzige historische Bronzeglocke die den Krieg uberstand 4 5 Zudem wurde der Innenraum durch den Kunstmaler Seibold aus Munchen und den Malermeister Fischer renoviert Zwischen 1952 und 1956 wurden neue von Heinrich Bickel entworfene Fenster eingebaut die von der Hofglasmalerei Mayer in Munchen gefertigt worden waren 1966 errichtete man ein neues Dach auf dem Kirchenschiff und dem Turm 1971 folgten weitere Renovierungsmassnahmen innen und aussen und es wurde ein neues Kirchengestuhl angeschafft 2 Im Laufe der Zeit wurde wieder eine neue Orgel notwendig die 1990 91 die Firma Sandtner errichtete 6 Zugleich wurde die Orgelempore erweitert Im Jahr 2002 wurde die Kirche erneut von aussen renoviert und 2004 eine neue Heizung eingebaut Anschliessend wurde von 2005 bis 2008 der Innenraum renoviert und die Ausmalung in einen Zustand ahnlich dem um 1900 versetzt 2 2020 wurden die vier Eisenglocken aus dem Jahr 1945 durch neue Bronzeglocken der Glockengiesserei Rudolf Perner ersetzt 5 Beschreibung und Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenansichtDie neugotische dreischiffige Hallenkirche ist nach Nordosten ausgerichtet An den nahezu quadratischen Grundriss ist im Sudwesten der Spitzhelmturm angeschlossen 1 Der Haupteingang fuhrt durch den Turm uber ihm befindet sich ein Bild der Maria Konigin 2 Der Haupt Flugelaltar zeigt im offenen Zustand Maria Aufnahme in den Himmel ein Werk des Murnauer Malers Johann Michael Wittmer Geschlossen zeigt er die Kreuzigung Jesu Die Flugel enthalten innen holzerne Halbreliefs von Max Kaiser die Szenen aus Marias Leben darstellen von der Verkundigung des Herrn uber die Geburt Jesu sein Leben in Nazareth bis zum Wiederfinden Jesu im Tempel 2 Die beiden Seitenaltare die auch als Flugelaltare gestaltet sind zeigen wenn sie geschlossen sind Christus am Olberg links und die Verspottung Jesu rechts Innen enthalt der rechte Seitenaltar zentral ein Gemalde der Pieta flankiert von Bildern des hl Sebastian und des hl Florian gestaltet von Heinrich Bickel im Jahr 1947 Der linke Seitenaltar beinhaltet im mittleren Feld Figuren der hl Katharina der hl Barbara sowie eine Madonna Auf die Seitenflugel sind der hl Ulrich von Augsburg und der hl Benno von Meissen gemalt 2 nbsp Hochaltar nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter SeitenaltarIm Chor befinden sich beidseitig je zwei Evangelistenfiguren Die Kanzel befindet sich an der vordersten linken Saule ihr gegenuber hangt ein Kruzifix von Ignaz Gunther 2 Des Weiteren befinden sich in der Kirche zwei Prophetenfiguren die ein Spruchband mit der Aufschrift Freuet euch ihr Menschenkinder tragen Im hinteren Bereich der Kirche steht eine Statue des hl Antonius gegenuber einer der Mater Dolorosa An der westlichen Wand befindet sich ein Gemalde der Aufnahme Mariens in den Himmel des Kunstlers Bartolomeo Litterini auf der anderen Seite ein Bild das an den 1763 von Papst Paul VI der Kirche gewahrten immerwahrenden Portiunkula Ablass erinnert 2 Westlich schliesst an das Kirchengebaude eine ebenfalls denkmalgeschutzte Terrasse mit Tuffsteinbrustung und Freitreppen an 1 Orgel Bearbeiten Die Orgel fur die neu errichtete Kirche baute 1870 Joseph Philipp Frosch aus Munchen Das Instrument mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal wies folgende Disposition auf 7 I ManualBourdon 16 Principal 8 Portunalflote 8 Keraulophon 8 Copula 8 Octav 4 Principalflote 4 Flauto 4 Mixtur IV II ManualGeigenprincipal 8 Gamba 8 Salicional 8 Gedackt 8 Dolcissimo 4 PedalSubbass 16 Violonbass 16 Quintbass 10 2 3 Octavbass 8 Koppeln II I II P I PIm Jahr 1927 wurde diese Orgel durch eine neue von Michael Weise aus Plattling ersetzt Diese besass 32 Register und wurde 1970 71 um sieben zusatzliche erweitert 1991 entstand schliesslich das heutige Instrument von Hubert Sandtner aus Dillingen an der Donau mit 31 Registern auf zwei Manualen und Pedal Die Orgel mit Schleiflade und mechanischer Spiel sowie Registertraktur ist folgendermassen disponiert 7 nbsp Empore mit OrgelI HauptwerkBourdon 16 Principal 8 Copel 8 Gamba 8 Octave 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Doublette 2 Terz 1 3 5 Mixtur V 1 1 3 Trompette 8 Tremulant II SchwellwerkFlauto 8 Salicet 8 Voix celeste 8 Prestant 4 Flute octaviante 4 Viola 4 Octavin 2 Larigot 1 1 3 Cornett III 2 2 3 Plein Jeu IV 2 Hautbois 8 Clairon 4 Tremulant PedalPrincipal 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gedecktbass 8 Choralbass 4 Mixtur III 2 2 3 Posaune 16 Fagott 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Organo Pleno Einfuhrungstritte fur Trompette 8 und Posaune 16 Seelsorge BearbeitenPartenkirchen gehorte zur Garmischer Urpfarrei St Martin 1370 stiftete ein Burger ein Hl Geist Benefizium das im Folgejahr durch den Freisinger Bischof Paul von Jagerndorf zum standigen Benefizium erhoben wurde Zum 1 Februar 1672 wurde dieses in eine eigenstandige Pfarrei umgewandelt 2 Im Jahr 2013 erfolgte die Errichtung des Pfarrverbands Partenkirchen Farchant Oberau zusammen mit den Pfarreien St Ludwig Oberau und St Andreas Farchant 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gelaut der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen auf YouTubeLiteratur BearbeitenNorbert Jocher Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen mit Kapelle St Sebastian und St Anna Wamberg Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2011 ISBN 978 3 89870 672 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Denkmalliste fur Garmisch Partenkirchen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege S 16 Abgerufen am 25 Januar 2020 a b c d e f g h i j k l m Pfarrkirche Maria Himmelfahrt In erzbistum muenchen de Abgerufen am 25 Januar 2020 Wolfgang Kaiser Werdenfels Museum Zeugnisse der Brand Katastrophe In Merkur de 7 Dezember 2015 abgerufen am 25 Januar 2020 Peter Reinbold 2 6 Tonnen Glocke bricht aus Verankerung In Merkur de 23 Marz 2017 abgerufen am 25 Januar 2020 a b Manuela Schauer Historisches Ereignis Sechs Kirchenglocken werden in Passau gegossen In Merkur de 18 Mai 2020 abgerufen am 26 Oktober 2023 Partenkirchen kath Pfarrkirche Maria Himmelfahrt In sandtner orgelbau de Abgerufen am 25 Januar 2020 a b Michael Bernhard Hrsg Orgeldatenbank Bayern online Datensatze 8697 8700 2009 Abgerufen am 2 Marz 2020 Geschichte der Pfarrei St Ludwig Oberau In erzbistum muenchen de Abgerufen am 25 Januar 2020 47 4938 11 11166 Koordinaten 47 29 37 7 N 11 6 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Garmisch Partenkirchen amp oldid 238553040