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Die Kirche Maria Himmelfahrt ist die romisch katholische Pfarrkirche in Burgdorf BE der Kirchgemeinde Maria Himmelfahrt Burgdorf Sie steht auf dem Gsteig Hugel benachbart zum Technikum Burgdorf und ist als Kulturgut von regionaler Bedeutung 1 registriert Burgdorf Maria Himmelfahrt Sudecke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Pfarreistruktur 2 Baubeschreibung 2 1 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 2 Turm und Glocken 3 Orgel 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Pfarreistruktur BearbeitenIm 19 Jahrhundert wurde die romisch katholische Pfarrei in Bern nach 400 Jahren wieder neu aufgebaut Auch in der Missionsstation Burgdorf im Saal des Restaurants Metzgern begann am 9 Marz 1884 mit einem ersten Gottesdienst den Pfarrer Jakob Stammler aus Bern im Auftrag von Bischof Eugene Lachat mit 32 Katholiken feierte der katholische Kultus In 14 tagigem Rhythmus besorgten Priester aus Bern oder Thun in den folgenden 18 Jahren die sonntaglichen Gottesdienste Am 15 August 1897 erhielt die Region Burgdorf mit Pfarrer Louis Rippstein einen eigenen Seelsorger Laut Chronik betreute er 96 katholische Familien mit 34 Unterrichtskindern dazu die italienischen Fremdarbeiter sowie die Insassen des Frauengefangnisses in Hindelbank der Erziehungsanstalt in Trachselwald und der Besserungsanstalt auf dem Thorberg Der Pfarreiumfang betraf ein grossraumiges Gebiet mit 90 politischen Gemeinden zwischen Zollikofen und Aarwangen sowie zwischen Biberist und Trub Ohne Kirche ohne Wohnung ohne Geld und ohne Auto baute der Pfarrer die Pfarrei auf 1899 wurde der katholische Kultusverein Burgdorf gegrundet und noch im gleichen Jahr wurde westlich des Technikums ein Kirchenbauplatz erworben Als Architekt wurde der von 1893 bis 1907 am Technikum tatige Lehrer Armin Stocklin beauftragt und im Marz 1901 das Baugesuch eingereicht Die Kirche konnte auf Mai 1902 vollendet werden Ende 1903 erhielt der Turm sein Gelaut und Ostern 1905 weihte der mittlerweile Bischof gewordene Jakobus Stammler die Kirche auf den Namen Himmelfahrt Maria Das gleichzeitig gebaute Pfarrhaus entstand 1902 In der weitlaufigen Pfarrei wurden nach und nach Pfarr Rektorate in Langnau Utzenstorf Konolfingen und Munsingen gebildet Langenthal wurde 1925 eine eigene Pfarrei Anfang 1970 teilte sich die Kirchgemeinde abgetrennt wurden die neuen Kirchgemeinden Auferstehung Konolfingen Heilig Kreuz Langnau St Johannes Munsingen und St Peter und Paul Utzenstorf Am 1 Marz 2015 errichtete Bischof Felix Gmur den Pastoralraum Emmental mit Burgdorf Langnau und Utzenstorf und der Missione Cattolica 2 Aktuell umfasst die Kirchgemeinde Burgdorf gemass Beschluss des Grossen Rats des Kantons Bern die Gebiete der Einwohnergemeinden Burgdorf Hasle bei Burgdorf mit Goldbach und Schafhausen Heimiswil mit Kaltacker Hindelbank Krauchthal mit Hettiswil Lutzelfluh Lyssach Motschwil Oberburg Ruegsau Rumendingen Ruti bei Lyssach und Wynigen vom Verwaltungskreis Bern Mittelland die Einwohnergemeinde Bariswil 3 In den 1960er Jahren war ein Neubau geplant Die Kirchgemeindeversammlung genehmigte 1966 einen Bebauungsplan der Parzelle der den Abbruch von Pfarrhaus und Kirche vorsah 1967 bis 1972 errichtete man ein Kirchgemeindehaus und ein neues Pfarrhaus Der projektierte Kirchenneubau nach Planen des Burgdorfer Architekten Adrian Keckeis wurde jedoch von der Kirchgemeindeversammlung vom 5 Mai 1981 abgelehnt Dagegen genehmigte am 3 Juni 1985 die gleiche Instanz das Restaurierungsprojekt fur den Altbau Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Maria Himmelfahrt mit PfarrsaalDie Lage der Marienkirche auf dem Gsteig in der Nachbarschaft von Schloss Kirche Pfarrhaus und Technikum erganzt die Reihe der Monumentalbauten auf der Hugelkante der Stadt Der Bau wurde entgegen der Tradition mit der Eingangsfassade an der Ostseite zur Strasse ausgerichtet Der Architekt Stocklin plante einen Rechtecksaal mit einem Grundriss von etwa 23 5 11 m an den er einen eingezogenen quadratischen Chor mit einer halbrunden Apsis anfugte Die Baumeisterarbeiten wurden von Gribi amp Cie Burgdorf ausgefuhrt Der einfache Saalbau ist mit einem Satteldach uberdacht Aussen und innen gliedern im Putz geformte Lisenen vier Joche mit je einem grossen Rundbogenfenster Die Hauptfassade teilen vier Lisenen in drei Abschnitte im mittleren ist der neuromanische ziboriumsartige Portalvorbau aus Haustein vorgestellt Eine Marienfigur steht in einer Nische im Giebelfeld daruber ist der offene Giebelreiter mit Spitzhelm aufgebaut Der Besenwurfverputz und entsprechend gelblich getonte Putzlisenen sowie der Jurastein der Einfassungen und Hausteinteile geben dem Bau ein harmonisch einheitliches Aussehen Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten nbsp Maria Himmelfahrt InnenDas Doppelflugelportal aus Eichenholz ist mit geschmiedeten Beschlagen aus geschwungenen Blattranken verarbeitet Wie aussen sind auch im Inneren die Raumwande in Joche unterteilt Die Lisenen bilden grosse zum Dachfuss reichende Blendbogen und mit den funf Bogenbindern des offenen Dachstuhls unterstreichen sie die jochweise Raumgliederung Die auf langen Stichbalken ruhenden Binder mit geschwungenen Knaggen laufen in der Kampferzone der Fenster aus Der eingezogene Chor hat ein Kreuzgratgewolbe und eine Apsis mit einer abschliessenden Kalotte Die durch die Dekorationsmalerei betonte Raumgliederung zwischen den Bogenbindern wurde bei der Umgestaltung in den 1960er Jahren uberstrichen 1987 wurde die Kirche innen und aussen renoviert und anschliessend unter Denkmalschutz gestellt Bei den jungsten Renovierungen wurde innen eine dunne Isolationschicht an den Aussenwanden angebracht und darauf wurden die ursprunglichen Dekorationsmalereien durch den Restaurator Walter Ochsner weitgehend originalgetreu wieder hergestellt Ausser den drei Marmoraltaren die beim Bau der Kirche von der Firma Schmidt amp Schmidweber Dietikon genannt Marmori geliefert wurden ist noch die neuromanische Stuckkanzel aus der gleichen Werkstatt erhalten Ebenfalls erhalten ist der Taufstein in Form eines Wurfelkapitells Neu gestaltet wurde der Chorraum durch den St Galler Kunstler Hans Thomann Er setzte einen neuen wurfelformigen Altar aus mattiertem Plexiglas auf einer geschliffenen Chromstahlplatte an die Chorstufen Mit dem ebenfalls aus Chromstahl gefertigten Ambo und der Osterkerze integriert sich der neue liturgische Bereich in die vorhandene Ausstattung Der alte Hochaltar wurde in die Apsis zuruckversetzt und so entstand mit variabler Bestuhlung im Chor ein Gottesdienstraum fur kleinere Gruppen 4 Der Windfang im Eingangsbereich und der daneben eingerichtete Raum der Stille wurden ebenfalls von Hans Thomann gestaltet Mit den ornamental bemalten Fenstern den alten Kirchenbanken und der mit Blendarkaden verzierten Emporenbrustung blieb die allgemeine Stilrichtung der Jahrhundertwende um 1900 erhalten Turm und Glocken Bearbeiten Der Glockenturm ist als Dachreiter an der Giebelfassade aufgesetzt Am Neujahrstag 1904 erklangen zum ersten Mal die drei Glocken die 1865 bei H Ruetschi in Aarau gegossen und als Occasion von der Pfarrei Fulenbach erworben wurden Die grosse Glocke tragt die Inschrift VIVOS VOCO Die Lebenden rufe ich die mittlere Glocke ist bezeichnet mit MORTUOS PLANGO Die Toten beweine ich und die kleine Glocke mit ORA PRO NOBIS Bitte fur uns Orgel Bearbeiten nbsp Maria Himmelfahrt Empore und OrgelAuf der Empore wurde 1924 eine aus Ballwil angekaufte und vergrosserte Orgel aufgestellt 5 1988 baute Jean Daniel Ayer Sarl Orgelbau Vauderens eine neue Orgel mit 2 Manualen und Pedal 2011 wurde das Instrument nach der Renovation der Kirche revidiert Es besitzt 28 Register mit mechanischer Spiel und Registertraktur sowie Schleifladen 5 6 I Hauptwerk Grand orgue C g3Bourdon 16 Montre 8 Flute harmonique 8 Flute a cheminee 8 Prestant 4 Flute ouverte 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Fourniture 1 1 3 Cornet 8 Trompette 8 II Positiv Schwellwerk C g3Flute 8 Suavial 8 Viole d amour 8 Voix celeste 8 Fugara 4 Flute traversiere 4 Sesquialter 2 2 3 1 3 5 Flageolet 2 Plein jeu 2 Basson 16 Trompette harmonique 8 Tremblant Pedal C f1Soubasse 16 Oktavbass 8 Violoncelle 8 Choralbass 4 Bombarde 16 Trompette 8 Koppeln II I I P II P Combinateur electroniqueLiteratur BearbeitenJurg Schweizer Die Kunstdenkmaler des Kantons Bern Landband 1 Die Stadt Burgdorf Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Birkhauser Verlag Basel 1985 ISBN 3 7643 1712 4 S 476 478 Markus Buenzli Buob Roland Spring Fotos Kirche Maria Himmelfahrt Burgdorf Hrsg Kirchgemeinderat Burgdorf Burgdorf 2016 S 36 onlineSiehe auch BearbeitenListe der romisch katholischen Kirchen im Kanton BernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Burgdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei Maria Himmelfahrt Burgdorf In Website der Pfarrei Maria Himmelfahrt Burgdorf Abgerufen am 7 Februar 2020 Jurg Schweizer Katholische Kirche Burgdorf In Kunstdenkmaler der Schweiz Landband 01 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte 1985 abgerufen am 7 Februar 2020 ab Seite 476 bis 478 Markus Buenzli Buob Von Klostern Kirchen Stadt und Land Geschichten aus Burgdorf dem Emmental und der Region Bern Buro fur Religion Gesellschaft amp Kultur 8 Dezember 2017 abgerufen am 7 Februar 2020 Hans Herrmann Umbaubericht In Berner Zeitung Tamedia Espace AG 1 Juli 2011 abgerufen am 7 Februar 2020 zvg Umbaubericht In Anzeiger Burgdorf Anzeiger Burgdorf AG 29 November 2011 abgerufen am 7 Februar 2020 Ayer Orgel Maria Himmelfahrt Burgdorf Beitrag Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten KGS Nr 842 Pastoralraum Emmental auf kathbern ch Verordnung uber die bernischen Landeskirchen Der Regierungsrat des Kantons Bern 1 Marz 2021 S A2 Anhang 2 zu Artikel 18 Absatz 2 Namen der romisch katholischen Kirchgemeinden abgerufen am 19 Oktober 2022 Willkommen Abgerufen am 6 Februar 2020 a b Burgdorf Maria Himmelfahrt Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 17 September 2023 Orgelverzeichnis der Schweiz und Lichtenstein abgerufen am 4 Januar 202047 058109 7 619232 Koordinaten 47 3 29 2 N 7 37 9 2 O CH1903 613721 211914 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Burgdorf amp oldid 237413929