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Die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Eriskirch ist zum einen die Pfarrkirche der Gemeinde und zum anderen eine der altesten Marienwallfahrtskirchen der Gegend Das besondere an dieser mittelalterlichen Wallfahrtskirche ist dass sie nicht im Barock entscheidend erneuert wurde und so den spatgotischen Zustand zeigt Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Glocken 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort Eriskirch wird 1257 zum ersten Mal erwahnt eine erste Marienkapelle ist fur 1278 nachgewiesen Im Kodex Maior Weingarten wird in der 2 Halfte des dreizehnten Jahrhunderts die erste Kirche erwahnt diese wird im Liber Taxationis 1353 erstmals als Pfarrkirche genannt Die beiden Glocken Vier Evangelisten sie stammt aus dem 13 Jahrhundert und Maria Hilf aus dem 14 Jahrhundert existieren noch heute und lauten im ca 60 m hohen Glockenturm aus dem 14 Jahrhundert der von 1409 bis 1419 erbaut wurde Den Spitzhelm der heute zu sehen ist gibt es erst seit 1869 da der ursprungliche steile Satteldachhelm 1834 durch einen Blitzschlag zerstort wurde nbsp Blick zum Altar nbsp Blick zum Eingang und OrgelIm Dreissigjahrigen Krieg wurde 1634 die Pfarrkirche Eriskirch von den schwedischen Truppen gebrandschatzt und geplundert 1666 wurde die ausgebrannte Kirche wieder errichtet dabei wurden Teile im Barockstil erneuert so stammen die beiden Flachdecken im Chor und Schiff aus dieser Zeit 1 Die Kirche besteht aus einem Langschiff und dem Chor die zu unterschiedlichen Zeiten erbaut wurden Im Jahr 2010 wurde uber dendrologische Untersuchungen nachgewiesen dass zuerst das Kirchenschiff 1387 und dann der Chor 1409 erbaut wurde Der Grund fur diese zeitlich unubliche Bauweise durfte die Anzahl der Pilger gewesen sein fur die man das Langschiff brauchte die Gnadenmadonna die heute auf dem linken Seitenaltar steht und aus dem Jahr 1350 stammt konnte ja noch im alten Chor verehrt werden Als der Chor gebaut wurde wurde er zwei Meter hoher angelegt als das Kirchenschiff Die nachtragliche Erhohung des Langschiffs fand dann erst wahrend der Barockisierung statt und kann an den Bildstreifen der Empore nachgewiesen werden Das Kirchenschiff hat eine Breite von 12 m und gehort zu den wenigen in Suddeutschland welches von einem Dach von dieser Breite ohne zusatzliche Hange und Sprengwerke uberspannt wird Wichtig sind auch die glatten Wande die aufwandig und farbenprachtig mit zwei Bilderzyklen bemalt wurden damit die des Lesens unkundigen Glaubigen anhand der Bilder gelehrt wurden ein christliches Leben zu fuhren Im Schiff ist dies ein Zyklus mit Szenen aus dem Neuen Testament im Chor ist dies ein Zyklus aus dem Alten Testament diese Verteilung ist auffallig in den meisten Kirchen ist es genau umgekehrt Die Art der Kirchenausmalung war in der Gotik unublich es zeigen sich die ersten sudlichen Einflusse die diese Art des Kirchenschmucks wieder uber die Alpen brachten Die Wandmalereien der Kirche sind in der deutschen Kunstgeschichte bedeutend es ist eine der wenigen erhaltenen vollstandigen Raumausmalungen der Gotik Es war die gesamte Kirche ausgemalt In der Renovierung 1932 33 wurden nur der gesamte Chor Bild 3 und 4 in der Galerie und einzelne Bilder im Kirchenschiff freigelegt Das Deckengemalde im Chor Maria Himmelfahrt ist von 1750 wahrscheinlich von Anton Maulbertsch Im Kirchenschiff sind dies die Gefangennahme Christi Bild 7 es ist das erste Bild des obersten von drei Bildstreifen auf der Nordseite Auf der Sudseite sind dies das jungste Gericht Bild 6 uber zwei Bildfelder reichend und aus dem untersten Bildstreifen beim Chor der Feiertagschristus und Die drei Lebenden und die drei Toten Bild 2 2 Auf den Bildern unter der Empore Bild 8 sind Grablegung Christi Auferstehung Christi Martyrium der hl Katarina und Martyrium der hl Agatha von Catania zu sehen Die zwei im Chor sichtbaren Farbfenster sind die von den Grafen von Montfort gestiftet worden nbsp 1 Der Altar nbsp 2 Feiertagschristus und Die drei Lebenden und die drei Toten nbsp 3 Die Sudseite des Chorraums nbsp 4 Die Nordseite des Chorraums nbsp 5 Das Deckengemalde im Chorraum nbsp 6 Das jungste Gericht an der Sudseite nbsp 7 Die Gefangennahme Christi an der Nordseite nbsp 8 Die Bilder unter der Empore nbsp 9 Konig David an der Empore nbsp 10 Die Heilige Cecilie an der EmporeBei einer grossen Restaurierung 1932 33 wurden grossteils die historischen Werke freigelegt An den Stellen an denen man keine historischen Spuren mehr fand wurden von Josef und August Braun neue Wandmalereien sowie das Deckengemalde mit demselben Thema wie das Deckengemalde im Chor Maria Himmelfahrt im Schiff angebracht Die letzte Renovierung des Innen und Aussenbereich fand in den Jahren 1981 bis 1986 statt abgeschlossen wurde sie mit der feierlichen Altarweihe durch Weihbischof Franz Kuhnle am 19 Oktober 1986 Glocken BearbeitenIm Turm sind sechs Glocken mit folgenden Daten Ave Maria 1595 Ton Des Hohe 1 10 m Gewicht 1 6 t Leonhart Ernst Lindau O Maria caelum assumpta ora pro nobis 1950 Ton F Hohe 0 9 m Gewicht 0 85 t Benjamin Gruninger Villingen Franziskus Glocke 2007 Ton as Hohe 1 03 m Gewicht 0 67 t Papst Benedikt XVI 2007 Ton b Hohe 0 95 m Gewicht 0 465 t Vier Evangelisten 13 Jahrhundert Ton c Hohe 0 70 m Gewicht 0 26 t Maria Hilf 14 Jahrhundert Ton f Hohe 0 52 m Gewicht 0 175 tMehrere der Glocken wurden in den Kriegszeiten abgehangt und eingeschmolzen so sollte es auch mit den beiden altesten im Zweiten Weltkrieg passieren sie wurden nach Lunen Westfalen verbracht kamen aber 1948 unversehrt zuruck Orgel BearbeitenDie Orgel stammt von 1904 aus der Werkstatt der Gebruder Spath in Mengen Opus 113 Sie wurde in der Folge mehrfach geringfugig verandert und 1999 von der Orgelmanufaktur Jurgen Lutz aus Feuchtwangen restauriert Dabei wurde die Disposition um drei Register auf einer Zusatzlade Transmissionslade auf nunmehr 15 Register erweitert und auf die ursprungliche romantische Disposition zuruckgefuhrt Die Register der Zusatzlade lassen sich an das 1 und das 2 Manual ankoppeln 3 I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Gamba 8 Doppel GedecktFlauto Dolce 4 OktaveMixur II Nebenwerk C f3Salicional 8 FloteAeolineViola 4 Zusatzlade C f3Trompete 8 Rohrflote 4 Octave 2 Pedal C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Koppeln II I I P II P Literatur BearbeitenHermann Eggart Die spatgotischen Wandmalereien in der Pfarrkirche zu Eriskirch In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 61 Jg 1934 S 66 79 Digitalisat Paul Keppler Wurttemberg s kirchliche Kunstaltertumer Rottenburg 1887 Elmar L Kuhn Hrsg Die Pfarrkirche Eriskirch Spatgotik am Bodensee Kunst am See Bd 17 Gessler Friedrichshafen 1986 ISBN 3 922137 37 7 Jurgen Michler Bernhard Vesenmayer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Verlag Schnell amp Steiner ISBN 978 3 7954 2556 2 Beschreibung des Oberamts Tettnang Stuttgart 1915 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Eriskirch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Gemeinde Eriskirch abgerufen am 14 Juni 2023 Hans Georg Wehrens Der Totentanz im alemannischen Sprachraum Muos ich doch dran und weis nit wan Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2563 0 S 34 Eriskirch Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Bund Deutscher Orgelbauer Memento vom 7 Marz 2016 im Internet Archive 47 627608 9 531198 Koordinaten 47 37 39 4 N 9 31 52 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Eriskirch amp oldid 238719632