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Der Mangrovepirol Oriolus flavocinctus ist eine Vogelart aus der Familie der Pirole Sie kommt im Norden Australiens im sudlichen Neuguinea und auf benachbarten Inseln vor MangrovepirolMangrovepirol Oriolus flavocinctus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Pirole Oriolidae Gattung Eigentliche Pirole Oriolus Art MangrovepirolWissenschaftlicher NameOriolus flavocinctus King P P 1826 Das Artepitheton leitet sich ab von lateinisch flavus gelb und cinctus gestreift 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Aussehen 1 2 Ahnliche Arten 1 3 Stimme 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Entdeckung und Systematik 5 1 Unterarten 6 Gefahrdung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAussehen Bearbeiten Der Mangrovepirol wird etwa 30 cm gross und wiegt 73 125 g Es besteht ein geringfugiger Sexualdimorphismus 2 Mannchen der Nominatform haben einen matt grunlichgelben Kopf und Hals die gesamte Oberseite ist von derselben Farbung Jede Feder hat in der Mitte einen mehr oder weniger ausgepragten dunklen breiten Streifen der sich zur Spitze hin verjungt Die Flugelfedern sind schwarz mit olivgrunlich gelber Umrandung und haben eine breite blassgelbe Spitze Sind die Flugel geschlossen kann man auf den Flugeldecken gut sichtbare cremefarbene oder gelbe Streifen erkennen Der Schwanz ist dunkelbraun bis schwarz an der Oberseite und den Randern jedoch grunlichgelb gefarbt Alle Schwanzfedern haben cremeweisse bis gelbe Spitzen Die beiden mittleren Schwanzfedern verfugen uber eine leuchtend gelbe Farbung die nach hinten hin schmaler wird Kinn Kehle und Brust sind olivgrun und mit dunkeln Sprenkeln versehen die auf dem eher gelben Bauch nur noch sehr verwaschen zu erkennen sind Die unteren Schwanzfedern sind innen graulich olivgrun und aussen blassgelb Die Iris ist rotlich orange der Zugelstreif ist dunkel der Schnabel ist orange bis mattrot und die Fusse sind bleifarben 2 3 Weibchen sind kleiner auf der Unterseite schwarz gestreift und die Flecken auf den Flugeln sind heller 3 Insgesamt sind sie blasser und weniger farbenprachtig 2 Jungvogel haben einen schmalen gelben Uberaugenstreif eine grunlichere Oberseite und eine gelblichere Unterseite mit mehr Streifen als bei adulten Vogeln Ausserdem sind Oberkopf Nacken und Rucken mit einer deutlicheren zerfurchten Musterung versehen Die hellen Spitzen der Schwanzfedern sind weniger auffallend Die Iris ist graubraun und der Schnabel schwarzlich 2 Die Nominatform unterscheidet sich von den anderen Unterarten vor allem durch die Grosse O f flavotinctus und O f kingi sind grosser als die Nominatform wahrend O f tiwi O f migrator und O f muelleri kleiner als diese sind Ausserdem tritt bei manchen Unterarten eine Variation der gelben Farbung und der Auspragung und Anzahl von Streifen auf dem gesamten Korper auf 2 nbsp Mangrovepirol Oriolus flavocinctus in DarwinAhnliche Arten Bearbeiten Verwechslungsgefahr besteht vor allem zum Australischen Feigenpirol Sphecotheres vieilloti mit dem der Mangrovepirol sich Verbreitungsgebiet und Lebensraum teilt Bei genauerem Hinsehen sind die Unterschiede jedoch offensichtlich S vieilloti hat im Gegensatz zum eher grunlich gelben Mangrovepirol eine weisse Grundfarbung Ausserdem liegt der Schnabel hoher und ist von gekielter Form Der Mangrovepirol hat zudem die fur die Gattung Oriolus typischen Streifen auf den Flugeldecken die beim Australischen Feigenpirol fehlen 3 Eine weitere ahnliche Art ist der Streifenpirol Oriolus sagittatus der jedoch einen weniger gelben Bauch mit gleichmassigeren und zahlreicheren Streifen hat 4 5 Stimme Bearbeiten Der Gesang besteht aus einer melodiosen Abfolge von drei bis vier kraftvollen sprudelnden Tonen die mit einem gurgelnden Ton abgerundet werden Weitere haufig zu horende Rufe lassen sich mit cholonk cholonk und jok jok joddel wiedergeben Als Balzgesang dient ein leises gedampftes Zwitschern Der Warnruf besteht aus einem harten hohnenden Laut 2 4 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Mangrovepirol kommt in Australien im nordlichen Teil der Kimberley Region im Nordosten des Northern Territory mitsamt Bathurst Island Melville Island und kleineren Inseln und auf der Cape York Peninsula vor Des Weiteren ist er auf den Torres Strait Inseln auf dem sudlichsten Zipfel Neuguineas zwischen Merauke und Daru auf den Aru Inseln und auf den ostlichen Kleinen Sundainseln verbreitet 6 Er ist prinzipiell ein Standvogel Da im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes zwischen Dezember und Mai nahezu keine Mangrovepirole zu beobachten sind lasst sich allerdings vermuten dass es eine mehr oder weniger regelmassige Bewegung der Population gibt Mangrovepirole bewohnen zusammenhangende Regenwalder Galeriewalder Mangrovenwalder und Myrtenheiden Walder Ausserdem sind sie in Ackerland mit Baumbewuchs Buschland Parks und Garten anzutreffen Sie bevorzugen dabei kustennahe Lebensraume und solche in der Nahe von Fliessgewassern und Seen 2 Ernahrung Bearbeiten nbsp Mangrovepirol Oriolus flavocinctus mit Maulbeere im Bellenden Ker RangeDer Mangrovepirol ernahrt sich grosstenteils von Fruchten und Beeren wie Feigen Brombeeren Papayas und Fruchte von Vertretern der Gattung Zanthoxylum sowie von Samen und Nektar Auch tierische Nahrung wie Ameisen oder Schmetterlingsraupen verschmahen sie nicht In Nordost Australien wurde beobachtet dass Mangrovepirole die Nester von Grunrucken Nektarvogeln angreifen und die Bruten verzehren Die Nahrungssuche erfolgt allein zu zweit oder in kleinen Gruppen von bis zu acht Individuen Nahrung wird in Baumen oder in Obst Garten aufgespurt Bei Nahrungsknappheit die vor allem gegen Ende der Trockenzeit eintrifft versammeln sich bisweilen grossere Gruppen in Obstbaumen die auch Vertreter anderer Arten wie Australische Feigenpirole oder Arten der Familie der Laubenvogel z B Graulaubenvogel mit einschliessen 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutsaison dauert von August bis Januar Es wurden allerdings auch schon Bruten von Februar bis Marz und ab Juli beobachtet Die Mannchen zeigen ein deutliches Territorialverhalten und singen das ganze Jahr uber um ihr Revier zu markieren Das Nest misst im Durchmesser 13 20 cm und ist 5 7 5 cm tief Es besteht aus ineinander verwobenen Rindenstreifen Grasern Blattern Zweigen und Ranken Nach aussen hin ist es mit Wolle Tierhaaren und pflanzlichen Materialien ausgekleidet Das Nest wird mithilfe von Spinnweben an einer dunnen Astgabel in einem Baum befestigt die zwischen 2 und 20 m uber dem Boden und haufig uber dem Rand eines Gewassers liegt Das Gelege besteht aus 2 3 cremegelben bis braunen Eiern mit violett grauen Flecken die in der Mitte des Eis eine dunkelbraune Farbe annehmen Es wird hauptsachlich vom Weibchen bebrutet Nach dem Schlupfen der Jungen werden diese von beiden Elternteilen mit erbrochener Nahrung gefuttert Nach dem Fluggewerden bleiben die Jungen noch einige Wochen in der Nahe der Eltern 2 Entdeckung und Systematik BearbeitenDie Art wurde von Phillip Parker King auf seinen Expeditionsreisen entlang der australischen Kusten zwischen 1818 und 1822 an der Nordkuste Australiens entdeckt Er beschrieb die Art im Jahr 1826 in seinem Werk Survey of the Intertropical Coasts of Australia als Mimetes flavo cinctus Mimetes ist eine heute ungultige von ihm eingefuhrte Gattung innerhalb der Familie der Pirole Er merkte jedoch bereits an dass die Art in verschiedenen Punkten stark den Vertretern der Gattung Oriolus ahnele 3 7 in die die Art spatestens seit 1848 eingeordnet wird 7 8 Weitere zwei Exemplare der Art wurden vor 1848 von John Gilbert bei Port Essington entdeckt ein weiteres Individuum wurde spater von Lieutenant R N Iuce am selben Ort aufgefunden Alle Exemplare stammten aus an die Kuste angrenzendem Mangrovenwald 7 Unterarten Bearbeiten Derzeit sind sechs Unterarten bekannt 8 O f flavocinctus King P P 1826 Nordaustralien O f flavotinctus Schodde amp Mason I J 1999 Cape York Peninsula O f kingi Mathews 1912 nordostliches Queensland O f migrator Hartert E 1904 ostliche Kleine Sundainseln O f muelleri Bonaparte 1850 sudliches Zentral Neuguinea O f tiwi Schodde amp Mason I J 1999 Bathurst Island und Melville Island vor Nordaustralien Gefahrdung BearbeitenDie Art wird wegen des sehr grossen Verbreitungsgebietes von etwa 2 640 000 km 9 und der stabilen Bestandszahlen in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft 6 Sie ist jedoch auf grossere unberuhrte Waldflachen angewiesen und kann in kleineren Restwaldern nicht dauerhaft uberleben Daher profitiert sie von Schutzgebieten in denen sie derzeit recht haufig anzutreffen ist 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mangrovepirol Oriolus flavocinctus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aufzeichnungen der Stimme von Oriolus flavocinctus auf https www xeno canto org abgerufen am 17 Juli 2021Einzelnachweise Bearbeiten J A Jobling A Dictionary of Scientific Bird Names Oxford University Press 1991 ISBN 0 19 854634 3 a b c d e f g h i j Oriolus flavocinctus auf https www oiseaux net abgerufen am 17 Juli 2021 franzosisch a b c d Phillip Parker King Narrative of a survey of the intertropical and western coasts of Australia performed between the years 1818 and 1822 John Murray London 1827 S 419 f BHL a b Oriolus flavocinctus auf eBird org abgerufen am 17 Juli 2021 englisch Chapman Andrew Greg Harold amp Toni Milewski Birds of the Munja Walcott Area West Kimberley Western Australia In The Western Australian Naturalist 19 Jahrgang Nr 2 Januar 1993 S 157 BHL a b Oriolus flavocinctus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 17 Juli 2021 a b c John Gould et al The birds of Australia London 1848 Platte 14 BHL a b Orioles drongos fantails in IOC World Bird List Abgerufen von https www worldbirdnames org am 17 Juli 2021 BirdLife International Green Oriole Oriolus flavocinctus Species factsheet abgerufen am 17 Juli 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mangrovepirol amp oldid 230713808