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Das Mahnmal der Stadt Wien ist eine Gedenkstatte am Wiener Zentralfriedhof und den Opfern fur ein freies Osterreich 1934 1945 gewidmet Es wurde von der Stadt Wien gestiftet von Fritz Cremer Wilhelm Schutte und Margarete Schutte Lihotzky gestaltet und am 1 November 1948 von Burgermeister Theodor Korner der Offentlichkeit ubergeben Mahnmal der Stadt Wien am Zentralfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Widmung 2 Errichtung Gestaltung Eroffnung 3 Weblink 4 EinzelnachweiseWidmung BearbeitenDas Denkmal besteht aus drei Statuen von Fritz Cremer sieben Bodenplatten und einem gemauerten Rundbogen Die erste der sieben Bodenplatten ist den Opfern des Austrofaschismus 1934 1938 gewidmet die zweite bis sechste den Opfern jeweils eines Jahres des NS Regimes die siebente und letzte den Opfern der Jahre 1944 und 1945 Die Widmung bezieht sich ausdrucklich auf beide autoritare Systeme die Osterreichs Bevolkerung zwolf Jahre lang unterdruckt und terrorisiert hatten den an faschistischen Ideen orientierten Standestaat 1933 1938 und das von Rassenwahn und Expansionismus dominierte nationalsozialistische Terrorregime Adolf Hitlers 1 Die Arbeiter Zeitung schrieb explizit von einer Widmung fur die Opfer die zwischen 1934 und 1945 im Kampf um ein freies Osterreich gefallen sind und nannte die Namen der ersten Opfer Georg Weissel Koloman Wallisch Karl Munichreiter und Emil Swoboda allesamt sozialdemokratische Fuhrungsfiguren des Februaraufstands 2 Wiewohl die Emporung der Sozialdemokratie uber die Brutalitat der Vaterlandischen Front nachvollziehbar ist erscheint eine Gleichstellung der beiden Regime historisch nicht legitimiert Die Dollfuss Schuschnigg Diktatur verursachte zwar politische Todesopfer im dreistelligen Bereich die Nationalsozialisten hingegen verubten Massenmord und industrielle Vernichtung von uber 106 900 unschuldigen Osterreichern und Osterreicherinnen vom Kleinkind bis zum Greis rund 65 000 judische Staatsburger Osterreichs fielen dem Holocaust zum Opfer rund 9 000 Roma und Sinti dem Porajmos rund 25 000 den NS Medizinverbrechen mehr als 7 000 der Verfolgung politisch Andersdenkender und zusatzlich mehr als 900 der Verfolgung durch die NS Militarjustiz 3 Nicht berucksichtigt sind in dieser Auflistung die ebenfalls mit KZ und Ermordung verfolgten gleichgeschlechtlich orientierten Menschen die sogenannten Asozialen und die Zeugen Jehovas Die Widmung des Mahnmals ist zweideutig Der Name impliziert alle Opfergruppen der Untertitel Den Opfern fur ein freies Osterreich reduziert die Zielgruppe auf nur jene die aktiv Widerstand leisteten Nun war es aber den meisten Opfern von Holocaust Porajmos Eugenik Schwulen und Religionsverfolgung gar nicht moglich Widerstand zu leisten Insofern verwundert es nicht dass die meisten Opfergruppen sich in diesem Denkmal nicht reprasentiert fuhlten und im Laufe der Wende des 20 zum 21 Jahrhundert die Errichtung weiterer Mahnmale eingefordert wurde Nach der Stunde Null war es den Begrundern der Zweiten Republik und ihres Opfermythos ein besonderes Anliegen den Vorkampfern fur ein freies Osterreich zu gedenken zumal das Vorhandensein eines namhaften innerosterreichischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus in der Moskauer Deklaration von 1943 ausdrucklich als Vorbedingung der Wiederherstellung der staatlichen Souveranitat Osterreichs genannt wurde Stifter des Denkmals ist die Stadt Wien weshalb es auch Mahnmal der Stadt Wien bezeichnet wird Das Denkmal findet sich am Wiener Zentralfriedhof Tor 2 Gruppe 41 Rundplatz Die offizielle Anschrift lautet Simmeringer Hauptstrasse 234 in Wien Simmering Errichtung Gestaltung Eroffnung Bearbeiten nbsp Briefmarke von 1975 aus der Reihe Internationale Mahn und Gedenkstatten dargestellt ist eine Skulptur des MahnmalsDer Wiener Stadtsenat beschloss am 30 Oktober 1945 die Errichtung eines Denkmals der Stadt Wien fur die im Kampf gegen den Nazifaschismus und fur ein freies unabhangiges Osterreich Gefallenen 4 welches ursprunglich im Stadtzentrum errichtet werden sollte Hingegen wollte die KPO am Zentralfriedhofes ein Denkmal fur ihre vom NS Regime ermordeten Mitglieder errichten und schrieb einen eigenen Wettbewerb aus welchen Ernst Plojhar gewann Im Oktober 1946 beantragte die Wiener KPO beim Stadtsenat die Uberlassung des Grundstuckes am Zentralfriedhof fur ihr Denkmal Nachdem die Kommunisten bei der Landtags und Gemeinderatswahl am 25 November 1945 nur 7 9 Prozent erlangt hatte wahrend die SPO mit 57 18 Prozent uber eine souverane Mehrheit verfugte war die Wirkmachtigkeit der Kommunisten im Wesentlichen erloschen Am 18 Dezember 1946 schrieb das Wiener Stadtbauamt einen Wettbewerb fur ein Denkmal fur die Nazi Opfer am Zentralfriedhof aus an dem Fritz Cremer Mario Petrucci und Fritz Wotruba teilnahmen sowie Karl Stemolak der spater zurucktrat Die Jury bestand aus Vizeburgermeister Paul Speiser drei Stadtraten zwei bildenden Kunstlern zwei leitenden Beamten des Stadtbauamtes sowie aus drei Vertretern des Landesverbands der politisch Verfolgten Das Gremium sprach sich einhellig fur den Entwurf Roter Kreis aus der vom deutschen Bildhauer und Kommunisten Fritz Cremer und dem osterreichischen Architektenpaar Wilhelm Schutte und Margarete Schutte Lihotzky beide KPO Mitglieder vorgelegt worden war Somit waren die Kommunisten beruhigt ein eigenstandiges KPO Denkmal jedoch abgewendet Die Grundsteinlegung erfolgte am 1 November 1947 durch den damaligen Burgermeister Theodor Korner den spateren Bundes prasidenten der Republik Osterreich Die feierliche Enthullung des Mahnmals erfolgte am 1 November 1948 wiederum durch Korner Fur den musikalischen Rahmen der Zeremonie sorgten ein Trompeten chor der Stadt Wien sowie der Manner gesangs verein der Stadti schen Strassen bahner unter Mitwirkung von vier Blasern der Stadti schen Strassen bahner kapelle Weblink BearbeitenWiener Zentralfriedhof Nationale GedenkstatteEinzelnachweise Bearbeiten Nachkriegsjustiz Mahnmal der Stadt Wien abgerufen am 18 Mai 2015 Fur die Opfer von 1934 bis 1945 Enthullung des Opferdenkmals im Zentralfriedhof Ein Grabdenkmal fur Weissel In Arbeiter Zeitung Wien 27 Oktober 1948 S 3 Claudia Kuretsidis Haider DOW Betrifft Geschichte Der Umgang mit der beschwerten Vergangenheit Taterverfolgung und Taterforschung in Osterreich Gestaltet von Martin Adel O1 18 Mai 2015 17 55 Uhr Rathaus Korrespondenz 30 Oktober 1945 48 149012 16 442109 Koordinaten 48 8 56 4 N 16 26 31 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mahnmal fur die Opfer fur ein freies Osterreich 1934 1945 amp oldid 236135518