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Ludwig V geboren als Ludwig Landau um 1535 36 in Hunfeld gestorben 6 September 1588 in Bad Hersfeld war von 1571 bis zu seinem Tod Abt der Reichsabtei Hersfeld Wappen Ludwigs V in Schloss EichhofGrabplatte Ludwigs V in der Stiftsruine Bad Hersfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDas genaue Geburtsdatum von Ludwig Landau ist nicht bekannt Er wurde um 1535 als Sohn der wohlhabenden Burgerfamilie Landau im damals zur Reichsabtei Fulda gehorenden Hunfeld geboren Seine Mutter Katharina Laun stammte aus dem benachbarten Schlitz Entsprechend seiner Herkunft aus dem Hochstift Fulda wurde er katholisch erzogen Er erhielt eine hohere Schulbildung und entschloss sich schliesslich zum Eintritt in den geistlichen Stand Um 1560 wurde er Mitglied des Stifts der Reichsabtei Hersfeld in deren Gebiet anders als im Hochstift Fulda die Reformation bereits weiten Einzug gehalten hatte Dort erwarb er sich anscheinend bald ein hohes Ansehen und wurde zum Koadjutor von Abt Michael Landgraf gewahlt Nachdem dieser am 4 Mai 1571 gestorben war wurde Ludwig Landau bereits im Alter von etwa 35 Jahren zum Abt der Abtei gewahlt Seine Abtsbenediktion fand noch im gleichen Jahr statt nicht wie ublich in der Stiftskirche sondern in der damals von der bereits evangelischen Stadtgemeinde wie den katholischen Abten gemeinsam genutzten Hersfelder Stadtkirche Vorgenommen wurde sie durch einen Vikar des Bischofs von Hildesheim Der neue Abt betatigte sich vor allem auf kulturellem und baulichen Gebiet Das von Abt Berthold II von Volkershausen als befestigte Burg zum Schutz in seinen Auseinandersetzungen mit der Stadt Hersfeld ausgebaute Schloss Eichhof liess er zu einem Sommerschloss im Stil der Renaissance umbauen Zur Ausschmuckung gab er eine Portratreihe aller Hersfelder Abte in Auftrag von der allerdings nur zwei Bilder darunter das des Stiftsgrunders Lullus erhalten geblieben sind Als Bauherr liess er zudem die Abtsresidenz im Stiftsbezirk erneuern sowie weitere Gebaude erweitern und umbauen An verschiedenen Stellen so in Schloss Eichhof und am ehemaligen Kammerhof des Stifts am Marktplatz erinnert daran sein Wappen Teils aus eigenen Mitteln teils aus Stiftsgeldern errichtete er zudem verschiedene Stipendien unter anderem zum Besuch des Fuldaer Jesuitenkollegs und der Hersfelder Klosterschule sowie Armenstiftungen Dies fuhrte allerdings auch zu Kritik dass alle Gelder der Abtei nach Fulda abflossen Abt Ludwig V versuchte im schwierigen Spannungsfeld eines katholischen Klosters in fast vollstandig evangelischer Umgebung die Eigenstandigkeit der Reichsabtei gegenuber den hessischen Landgrafen zu sichern Die Abtei hatte bereits 1432 den Landgrafen als erblichen Schutzherrn anerkannt und musste der Landgrafschaft in der folgenden Zeit weitere Zugestandnisse machen Auch Ludwig V sah sich dazu gezwungen und uberliess die Stadt Hersfeld dem Landgrafen Wilhelm IV als Lehen 1572 musste er Philipp Wilhelm von Cornberg einen unehelichen Sohn des Landgrafen in das nur noch aus drei Personen 1 bestehende Stiftskapitel aufnehmen und ihm als Pfrunde die noch immer bestehende Propstei des langst aufgehobenen Klosters Cornberg ubertragen damit er die Einkunfte aus dieser Sinekure geniessen konnte Als Philipp Wilhelm 1584 heiratete und das Stiftskapitel verliess musste der Abt ihm auf Druck des Landgrafen auch die der Abtei Hersfeld gehorende Halfte von Cornberg als Lehen ubergeben die landgrafliche Halfte hatte er bereits 1580 erhalten Nachbesetzungen des Stiftskapitels waren nur noch mit Zustimmung des evangelischen Landgrafen moglich Ludwig V versuchte dennoch den Katholizismus zu fordern etwa uber die Widmungen der von ihm ins Leben gerufenen Stipendien 1577 erhielt er von Kaiser Rudolf II eine Bestatigung der fruheren Regalien der Abtei insbesondere derjenigen die von Karl dem Grossen Otto I und Lothar III erteilt worden waren 2 Ab etwa 1580 war Ludwig V oft krank Im Februar 1588 bestatigte er gemeinsam mit dem Kapitel die Wahl des Dechanten Kraft Weiffenbach zu seinem Koadjutor die allerdings nicht mehr die Anerkennung des Papstes fand Bald darauf starb Ludwig V am 6 September 1588 im Alter von 52 Jahren Er wurde in der Stiftskirche beigesetzt Kraft Weiffenbach wurde sein Nachfolger Die Grabplatte Ludwigs V ist als einzige eines Hersfelder Abts erhalten geblieben und befindet sich in der Stiftsruine Bad Hersfeld an der sudlichen Innenwand der Vorhalle Literatur BearbeitenElisabeth Ziegler Mit Mitra und Krummstab Die Abte des Reichsklosters der Reichsabtei Hersfeld In Bad Hersfelder Jahresheft Band 16 Bad Hersfeld 1970 S 6 22 Weblinks BearbeitenLandau Ludwig V Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Abt Ludwig Dechant Kraft Weiffenbach und Philipp Wilhelm J L Chr Schmincke Geschichte des Klosters Cornberg nach urkundlichen Quellen In Verein fur Hessische Geschichte und Landeskunde e V Kassel 1834 Hg Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Neue Folge Erster Band 1 Kassel 1867 S 160 203 178 Urk 56 773 1743 alt M I Reichsabtei Hersfeld 1782 Marburg StaatsarchivVorgangerAmtNachfolgerMichael LandgrafAbt von Hersfeld 1571 1588Kraft WeiffenbachNormdaten Person GND 136244297 lobid OGND AKS VIAF 80623253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig V ALTERNATIVNAMEN Landau LudwigKURZBESCHREIBUNG Abt von HersfeldGEBURTSDATUM 1535 oder 1536GEBURTSORT HunfeldSTERBEDATUM 6 September 1588STERBEORT Bad Hersfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig V Hersfeld amp oldid 237074674