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Berthold II von Volkershausen geboren um 1320 wahrscheinlich in Volkershausen gestorben im Juni 1387 in Bad Hersfeld war von 1367 bis zu seinem Tod Abt der Reichsabtei Hersfeld Er gilt ob seiner Versuche die fruhere Machtposition der Reichsabtei wiederherzustellen und durch seine Verwicklung in die Vitalisnacht als einer der historisch bedeutendsten Hersfelder Abte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerthold von Volkershausen entstammte einer thuringischen dem Dienstadel der Hersfelder Abtei entstammenden Adelsfamilie die sich nach ihrem Stammsitz im Dorf Volkershausen sudostlich der Stadt Vacha benannt hatte Wahrscheinlich wurde er um 1320 dort geboren Da er die geistliche Laufbahn einschlug ist anzunehmen dass er mindestens einen alteren Bruder hatte der den Familiensitz ubernahm Das genaue Eintrittsdatum von Berthold von Volkershausen in den Konvent der Abtei Hersfeld ist nicht bekannt Erstmals erwahnt wird er 1358 als Propst des zu Hersfeld gehorenden Benediktinerinnenstifts in Kolleda In den Folgejahren stieg er zum Kammerer von Abt Johann II von Elben auf in seiner Verantwortung lag damit die schwierige Finanzsituation der ehedem wohlhabenden Reichsabtei Das Stift musste unter Johann II wie bereits unter dessen Vorgangern wiederholt Besitz verkaufen und verlor damit schrittweise Macht und Einfluss Ende 1366 war Berthold von Volkershausen zudem Propst des ebenfalls zu Hersfeld gehorenden Klosters Frauensee Aus einer nichtehelichen Beziehung hatte er einen Sohn mit dem Namen Wigand Ende 1366 oder Anfang 1367 verstarb Abt Johann II von Elben und Berthold von Volkershausen wurde zu seinem Nachfolger gewahlt Erstmals urkundete er am 9 Januar 1367 als Abt Berthold begann energisch mit dem Versuch seiner Abtei wieder ihre fruhere Machtposition zu verschaffen die in den Vorjahren gegenuber den Landgrafen von Hessen und Thuringen an Macht und Besitz eingebusst hatte Die Burger der Stadt Hersfeld hatten in den Vorjahren ihre Selbstandigkeit gegenuber dem Abt als nominellen Stadtherren ausgebaut auch dagegen wollte der neue Abt vorgehen Zunachst fuhrte er den von Johann II unterbrochenen Bau von Schloss Eichhof als gegen die Stadt gerichtete Trutzfeste fort und schloss ihn 1372 ab Ebenso schloss er sich dem Sternerbund an einem Ritterbund in dem sich verschiedene kleinere Territorialherren gegen die Expansionspolitik des hessischen Landgrafen Heinrich II zusammengeschlossen hatten Im 1372 begonnenen Sternerkrieg blieb der Landgraf jedoch siegreich unter anderem auch weil die Burger von Hersfeld entgegen dem Willen des Abtes einem landgraflichen Heer die Tore geoffnet hatten Im Januar 1373 schloss Heinrich II mit der Stadt Hersfeld ein Bundnis im Oktober dieses Jahres folgte ein Bundnis der Stadt mit dem thuringischen Landgrafen Balthasar Die Position des Abtes gegenuber der Stadt Hersfeld war damit erheblich geschwacht Einen letzten Versuch die Stadt wieder unter seine Herrschaft zu zwingen startete Abt Berthold in der Vitalisnacht Er hatte sich dazu mit Mitgliedern des nominell schon 1373 wieder aufgelosten Sternerbundes verbundet Einige Mitglieder des Bundes wurden heimlich in einem zum Kloster gehorenden Stadthaus versteckt und sollten den Stadtrat und die Schoffen der Stadt in der Nacht zum 29 April 1378 uberfallen toten und anschliessend dem Abt mitsamt dem Heer der Sterner die Tore der Stadt offnen Durch einen Fehdebrief des Ritters Simon von Haune wurde die Aktion jedoch verraten und die Hersfelder konnten den Angriff abwehren In der Folge verwustete das Ritterheer die Umgebung der Stadt konnte diese jedoch nicht einnehmen Herzog Przemislaus von Teschen der Hofrichter Kaiser Karls IV verurteilte schliesslich nach langen juristischen Streitigkeiten aufgrund der Klage der Stadt den Abt und den Konvent der Abtei zu einer an die Stadt Hersfeld zu zahlenden Strafe von 10 000 Mark in Gold die unterstutzenden Ritter zu 400 Mark in Silber 1 Nominell blieb die Stadt Teil des Reichsstifts Abt Berthold war schliesslich gezwungen 1383 ein Schutzbundnis mit dem hessischen Landgrafen abzuschliessen Abt Berthold fuhrte innerhalb seines Herrschaftsgebiets die Politik seines Vorgangers weitgehend fort Er bestatigte unter anderem 1371 und 1373 in Hersfeld ansassigen Juden ihre Schutzbriefe ein Recht das Abt Johann II von Kaiser Karl IV erhalten hatte 2 Literatur BearbeitenElisabeth Ziegler Mit Mitra und Krummstab Die Abte des Reichsklosters der Reichsabtei Hersfeld in Bad Hersfelder Jahresheft Band 16 Bad Hersfeld 1970 S 6 22Weblinks BearbeitenBerthold II von Volkershausen Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten RIplus URH 10 n 500 in Regesta Imperii Online abgerufen am 11 Februar 2022 Fruhe Zeugnisse judisches Leben im Raum Hersfeld Rotenburg Memento vom 22 Marz 2005 im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerJohann II von ElbenAbt von Hersfeld 1367 1387Reinhard von Boyneburg HohensteinNormdaten Person GND 135660378 lobid OGND AKS VIAF 65228153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berthold II von VolkershausenALTERNATIVNAMEN Berlet von VolckershausenKURZBESCHREIBUNG Abt von HersfeldGEBURTSDATUM um 1320GEBURTSORT VolkershausenSTERBEDATUM Juni 1387STERBEORT Bad Hersfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berthold II von Volkershausen amp oldid 237081253