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Dieser Artikel behandelt die Stadt Zur Landgemeinde siehe Lihula Landgemeinde Lihula Lihula linn deutsch Leal ist eine Stadt im Westen der Republik Estland Wahrend des Mittelalters waren die Burg und das Nonnenkloster von Lihula Machtzentren der Region LihulaWappen Wappen Flagge FlaggeStaat Estland EstlandKreis ParnuGegrundet 1993 Stadtrechte Koordinaten 58 41 N 23 50 O 58 687777777778 23 834166666667 Koordinaten 58 41 N 23 50 OFlache 3 84 km Einwohner 1 338 31 Dezember 2011 Bevolkerungsdichte 348 Einwohner je km Zeitzone EET UTC 2 Telefonvorwahl 372 477Postleitzahl 90302 Gemeindeart StadtBurgermeister Varje Ojala Toos Lihula Konservatiivne Vaba Kodanik 1 Postanschrift Jaama 190302 LihulaWebsite www lihula eeLihula Estland Lihula Inhaltsverzeichnis 1 Einwohnerschaft und Lage 2 Geschichte 2 1 Ordensburg Leal 2 2 Kloster 2 3 16 Jahrhundert 2 4 Gut von Lihula 2 5 Neuzeit 3 Bildung Kultur Wirtschaft 4 Denkmaler 5 Elisabethkirche 6 Alexander Nevsky Kirche 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEinwohnerschaft und Lage BearbeitenLihula liegt im Nordwesten des Kreises Parnu Die Stadt hat 1338 Einwohner Stand 31 Dezember 2011 2 Seit 1999 gehorte sie verwaltungsmassig zur Landgemeinde Lihula Lihula vald im Kreis Laane als Landkreis und Stadtverwaltung zusammengelegt wurden seit 2017 ist Lihula der Verwaltungssitz der Landgemeinde Laaneranna im Kreis Parnu Geschichte BearbeitenOrdensburg Leal Bearbeiten nbsp Grundriss der Burg source source source source source source source source Drohnenvideo von Lihula Ordensburg Herrenhaus und Stadt nbsp Ruinen der Ordensburg Leal nbsp Historisches Herrenhaus nbsp Kulturhaus Lihula nbsp Denkmal fur die Gefallenen des Estnischen Freiheitskrieges nbsp Evangelisch lutherische Elisabeth Kirche nbsp Ruine der Orthodoxen Alexander Nevsky KircheDie Besiedlungsgeschichte des Ortes geht spatestens auf die Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus zuruck Vermutlich stand in Lihula bereits seit der Eisenzeit eine festungsartige Anlage der heidnischen Esten Die erste urkundliche Erwahnung datiert aus dem Jahr 1211 Anfang des 13 Jahrhunderts entstand am Ort die erste Burg der christlichen Kreuzfahrer Sie lag an einer durch Moore geschutzten Stelle an der strategisch wichtigen Verbindung vom estnischen Festland auf die Insel Saaremaa Osel Lihula wurde 1211 durch den Rigaer Erzbischof Albert von Buxthoeven zur Residenz des Bischofs von Estland Theoderich bestimmt Allerdings konnte dieser die vorgesehene Residenz nie beziehen Der Schwertbruderorden unterwarf die Gegend wahrscheinlich erst 1218 Zwei Jahre spater fiel Lihula kampflos in die Hand schwedischer Truppen unter Konig Johann I wurde dann aber in der Schlacht von Lihula am 8 August 1220 von den ortlichen Bewohnern zerstort Unter den Gefallenen waren die schwedischen Folkunger Jarl Karl der Taube und Bischof Karl Magnusson von Linkoping Nach Grundung des Bistums Osel Wiek 1228 errichteten der Bischof und der Livlandische Orden zwischen 1238 und 1242 eine gemeinsame Burg in Lihula Um sie herum entstand die heutige Siedlung 1251 verlegte der Bischof seine Residenz nach Vana Parnu und 1265 weiter nach Haapsalu was die Bedeutung von Lihula schmalerte 1298 wurde die Siedlung wahrend bewaffneter Auseinandersetzungen stark beschadigt spater aber wieder aufgebaut Erst im Livlandischen Krieg Mitte des 16 Jahrhunderts wurde die Burg bis auf wenige Bauten zerstort Die Ruinen dienten fortan als Steinbruch Heute sind noch einige Uberreste wie Grundmauern und Kelleranlagen der Kernburg und ein Torbogen der Vorburg erhalten Kloster Bearbeiten Seit dem 13 Jahrhundert war Lihula gleichzeitig Sitz eines Nonnenklosters der Zisterzienser Es wurde auf Betreiben von Bischof Hermann I von Buxthoeven vor allem als Statte adlige Damen der Provinz gegrundet Dem Kloster gehorten zahlreiche Landereien in der Umgebung Die kastellartige Klosteranlage in der Nahe der Burg war von einer Ringmauer umgeben Die Gebaude erstreckten sich relativ frei um einen Innenhof Die Klosterkirche befand sich im Sudflugel des Haupthauses Ein eigentlicher Kreuzgang fehlte Die Klosteranlage wurde wahrscheinlich 1570 zerstort 3 Die Ruinen wurden wahrend des 17 Jahrhunderts und 18 Jahrhunderts fast vollstandig abgetragen 16 Jahrhundert Bearbeiten Die Geschichte Lihulas war im 16 Jahrhundert von schweren kriegerischen Auseinandersetzungen und zahlreichen wechselnden Herrschern gepragt Der Livlandische Krieg hinterliess tiefe Spuren 1563 und 1570 eroberten die Schweden die Siedlung zwischen 1563 und der Mitte der 1570er Jahre gehorte sie abwechselnd ortlichen Magnaten und danischen Truppen 1575 76 war sie erneut danisch dann von 1576 bis 1581 russisch Erst das Jahr 1581 brachte die schwedische Herrschaft uber die Region bis zur russischen Eroberung Estlands in Nordischen Krieg 1700 1721 eine lange Friedenszeit Gut von Lihula Bearbeiten Von 1631 bis Ende des 17 Jahrhunderts vergab die schwedische Krone Lihula als Lehen an die Familie des schwedischen Militars Ake Tott 1598 1640 Auf Totts Betreiben ging Anfang der 1630er Jahre die Grundung des ortlichen Guts zuruck 1726 fiel das Gut an die adlige deutschbaltische Familie Hahn 1795 an Karl Friedrich von Stackelberg Ab 1812 gehorte Lihula der Familie von Wistinghausen Von 1874 bis zur Enteignung im Zuge der estnischen Landreform 1919 stand das Gut im Eigentum der adligen Familie Buxhoeveden Das heutige Herrenhaus entstand in den 1820er Jahren auf einer Anhohe Das zweigeschossige Gebaude aus Stein wurde im Stil des Klassizismus errichtet Die Fassade des reprasentativen Baus schmuckt ein Portikus mit vier Saulen Nach der sowjetischen Besetzung Estlands war in dem Herrenhaus die Verwaltung einer Sowchose untergebracht Seit 1994 befindet sich in dem renovierten Gebaude das Stadtmuseum von Lihula Neuzeit Bearbeiten Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts stieg die Siedlung Lihula wieder zu einem wichtigen Zentrum Westestlands auf Wirtschaft und Handel kamen in Schwung die Bevolkerung wuchs Nach der Ausrufung der estnischen Unabhangigkeit entstand 1931 die Eisenbahnstrecke zwischen dem Fahrhafen Virtsu und der Stadt Rapla Der Bahnhof dynamisierte die wirtschaftliche Entwicklung Lihulas Der 1930 31 erbaute Wasserturm ist heute Wahrzeichen der Stadt 1968 wurde die Schmalspurstrecke geschlossen 1945 wurde Lihula der Rang eines Grossdorfs alevik verliehen Von 1951 bis 1961 war Lihula Hauptort des gleichnamigen Rajons 1993 nach der Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit erhielt Lihula die Stadtrechte 1999 wurden die Stadt Lihula linn und die Landgemeinde Lihula Lihula vald zu einer Verwaltungseinheit verbunden Seit 2017 ist die Stadt Teil der nochmals fusionierten Landgemeinde Laaneranna Laaneranna vald Bildung Kultur Wirtschaft BearbeitenHeute ist die Stadt Lihula mit ihrem Gymnasium der Musik und Kunstschule und dem 1991 errichteten Kulturhaus wieder das Zentrum der Region In dem Ort haben sich Betriebe fur die Lebensmittelverarbeitung Backwaren die Textilherstellung Sport und Badebekleidung sowie Teppiche und der Baustoffhandel angesiedelt Das wichtigste Kulturfest im Kalender Lihulas sind die Musiktage Lihula Muusikapaevad die seit 2009 jahrlich im Sommer stattfinden Jeden Herbst findet das internationale Naturfilmfestival Matsalu statt Denkmaler BearbeitenIm Volkspark befinden sich das Monument fur die Gefallenen des Estnischen Freiheitskrieges gegen Sowjetrussland 1918 1920 sowie ein Gedenkstein fur den estnischen Schriftsteller Jakob Parn 1843 1916 Parn einer der prominentesten Vertreter des erwachenden estnischen Nationalbewusstseins in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts war ab 1871 fur mehr als zehn Jahre als Padagoge in Lihula tatig Kurzzeitig erregte Lihula internationale Aufmerksamkeit als die Stadtverwaltung 2004 ein Denkmal fur estnische Soldaten aufstellen liess die wahrend des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion gekampft hatten Das Denkmal wurde kurze Zeit spater auf Anordnung des estnischen Innenministers Margus Leivo entfernt Dabei kam es im September 2004 zu Ausschreitungen zwischen Stadtbewohnern und der estnischen Polizei 4 Elisabethkirche BearbeitenDie erste Kirche in Lihula entstand wahrscheinlich bereits im 13 Jahrhundert Ab 1241 ist die Existenz eines ortlichen Priesters belegt Die evangelisch lutherische Elisabethkirche wurde von 1876 bis 1878 an Stelle einer fruheren Kirche errichtet 5 Architekt des einschiffigen Gotteshauses im Stil der Neugotik mit einem schlanken hohen Turm war Johann Gottfried Muhlenhausen der zahlreiche Kirchenbauten in Estland errichtet hatte Der Altarschrank und die Kanzel sind ein Werk des ortlichen Tischlermeisters Friedrich Laurberg Die Orgel wurde von dem estnischen Orgelbauer Carl August Tanton 1845 46 gefertigt Alexander Nevsky Kirche BearbeitenDie orthodoxe Alexander Nevsky Kirche wurde 1889 geweiht und bis in die 1960er Jahre genutzt Danach verfiel sie zur Ruine 6 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenVon 1783 bis 1796 war Joachim Gottlieb Schwabe 1754 1800 Pastor in Lihula Der vielseitige Kalenderschriftsteller setzte sich fur die Hebung des Bildungsstands der landlichen estnischen Bevolkerung ein In Lihula geboren wurden der Lepidopterologe Schmetterlingskundler Wilhelm Konstantin Fromhold Petersen 1854 1933 und der Jurist und sowjetische Volkskommissar Paul Vihalem 1910 1985 Literatur BearbeitenMartin Zeiller Leal In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 15 Volltext Wikisource C I Dethloff Alph Krause Leal In Touren Buch von Estland mit Fortfuhrung der Touren bis in die Stadte Nord Livlands Selbstverlag Reval 1897 S 129 153 154 165 177 Wikisource Tourenbuch fur Radfahrer mit Ortsgeschichte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lihula Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung estnisch Eintrag In Eesti Entsuklopeedia Online Fassung Burg und Gut von Lihula estnisch Tourismus in Lihula und Umgebung visithaapsalu com deutsch Festival Lihula Musiktage estnisch Einzelnachweise Bearbeiten entspricht einer Freien Wahlergruppe pub stat ee register muinas ee baltictimes com eestigiid ee maria magdaleena net Orthodoxe Kirche LihulaOrte der Landgemeinde Laaneranna Stadt linn LihulaGrossdorf alevik VirtsuDorf kula Aila Alakula Allika Annikse Arukula Emmu Esivere Haapsi Halvati Hanila Helmkula Hobeda Hobesalu Irta Iska Janistvere Jarise Jarve Joeaare Joonuse Kadaka Kalli Kanamardi Karinomme Karu Karuba Karuse Kasekula Kause Keemu Kelu Kibura Kidise Kiisamaa Kilgi Kinksi Kirbla Kirikukula Kiska Kloostri Koera Koeri Koima Kokuta Komsi Koonga Korju Kuhu Kuke Kulli Kunila Kurese Laulepa Lautna Linnuse Liustemae Loo Lope Maade Maense Maikse Malikula Massu Matsalu Matsi Meelva Mereaarse Metskula Mihkli Moisakula Moisimaa Motsu Muriste Naissoo Natsi Nedrema Nehatu Nomme Nurma Nurmsi Oepa Ohu Oidrema Paadrema Paatsalu Pagasi Paimvere Pajumaa Palatu Parasmaa Parivere Peanse Peantse Penijoe Petaaluse Piha Piisu Pikavere Pivarootsi Poanse Rabaverei Radii Raespai Rahestei Rame Rannakula Rannu Rauksii Ridase Rooglaiu Rootsi Rootsi Arukula Rumba Saare Saastna Salevere Salevere Saulepi Seira Seli Selja Sookalda Sookatse Soovalja Tamba Tamme Tapsi Tarva Tiilima Toitse Tousi Tuhu Tuudi Ullaste Uluste Ura Urita Vagivere Vaiste Valuste Vanamoisa Varbla Vastaba Vatla Veltsa Vohma Voigaste Voitra Voose Vorungi Normdaten Geografikum GND 4662060 6 lobid OGND AKS VIAF 151465949 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lihula amp oldid 233615254