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Die Liebfrauenkirche ist ein Kirchengebaude in Frankenberg im Landkreis Waldeck Frankenberg in Nordhessen Turm der Liebfrauenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Gedenkstein an die Grundsteinlegung 1286Die dreischiffige Liebfrauenkirche wurde 1286 nach dem Vorbild der Elisabethkirche in Marburg in gotischer Bauweise errichtet Es wird vermutet dass die gesamte Bauhutte von Marburg nach Frankenberg umzog um dort auf Wunsch des Landgrafen Heinrich I des Enkels der Heiligen Elisabeth die Kirche zu errichten Auf einem Gedenkstein im Eingangsbereich heisst es Im Monat April des Jahres 1286 legte Landgraf Heinrich das Kind den Grundstein zu dieser Kirche Geweiht wurde die Kirche Unserer lieben Frau der Gottesmutter Mit 60 40 m Lange einer Gesamtbreite von 17 40 m und einem 61 30 m hohen Turm entstand eine Kirche mit beachtlichen Ausmassen nbsp Liebfrauenkirche mit Park nbsp LangsschiffDer wertvollste Teil der Kirche die angebaute Marienkapelle des Tyle von Frankenberg mit ihrer 6 50 m hohen steinernen Altarwand wurde um 1380 fertiggestellt Die wahrscheinlich kostbare und umfangliche Erstausstattung wurde 1476 bei einem verheerenden Brand vollkommen zerstort Der Chronist Wigand Gerstenberg der Augenzeuge dieser Katastrophe gewesen ist berichtet in seiner Chronik daruber Nun begann das Feuer an der Pfarrkirche zuerst an dem kleinen Turm auf dem Chor Dieser Turm war ganz und gar mit Blei gedeckt das schmolz alles weg so dass Blei aus dem Umgang zu den Wasserzotten herausronn gleich als ob es regnete Zuletzt gerann das Blei und blieb an den Zotten hangen in Mannslange wie Eiszapfen Und nun erhob sich das Feuer an dem Firstbaum und brannte herab bis auf den Chor Dann kam es weiter an die Kirche und an die Kapelle Unserer lieben Frauen Das verbrannte alles Weiter kam es an den grossen Turm Da verbrannte die kostliche gute Glocke die den Ruhm hatte im ganzen Land zu Hessen und weiter Dazu verbrannten andere gute Glocken so dass in der Pfarrkirche verbrannten sieben gute Glocken Auch geschah grosser Schaden an den Glasfenstern weil das Blei und das Gelot schmolz und herabrann Danach wohl um die Mitternacht kamen etliche junge gelehrte Gesellen mit grosser Muhe durch das Feuer bis an die Pfarrkirche und wollten nachsehen wie es darinnen zugegangen sei mit dem Heiligtum und anderen Dingen Da fielen gluhende Kohlen und das Feuer von oben herab durch die Locher im Gewolbe und fielen auf die Altare in die Banke auf die Orgel und in die Uhr die begann zu glimmen Da nahmen die Gesellen das Weihwasser aus den Becken und loschten damit 1 nbsp Decke mit Blattmaske im linken SchlusssteinNach dem Brand rief Landgraf Heinrich III in ganz Hessen zu Spenden auf um die Kirche wieder aufzubauen 1478 stattete man das Gewolbe mit Deckenmalereien aus die im Laufe der Jahrhunderte ubermalt aber bei einer Restaurierung 1957 wieder freigelegt wurden Die einzelnen Joche sind mit grunem Rankenwerk und bunten Blumen ausgemalt Dazwischen sind Zunftzeichen angebracht die auf die Hilfe der Zunfte beim Wiederaufbau hinweisen In einem Gewolbezwickel ist noch eine kleine Marienfigur mit Kind erkennbar Nach der Reformation in Hessen wurde die Kirche ein protestantisches Gotteshaus Als Frankenberg bei der Teilung der Landgrafschaft Hessen Marburg 1604 zu Hessen Kassel kam setzte Landgraf Moritz aufgrund seines reformierten Bekenntnisses das aus seiner Sicht biblische Bilderverbot rigoros durch und liess in seinem Land die Heiligenstatuen und anderen christlichen Darstellungen in allen Kirchen zerstoren Dadurch gingen 1606 zahlreiche Kunstschatze unwiederbringlich verloren Ein Teil der geretteten Figuren befinden sich heute im Kreisheimatmuseum des Klosters St Georgenberg ebenso wie die von Philipp Soldan geschnitzten Balkenkopfe der Empore welche Mitte des 19 Jahrhunderts ausgebaut wurde Besonders sehenswert sind heute im Chor der Kirche die Scheiben mit gotischer Glasmalerei aus der Mitte des 14 Jahrhunderts die reliefartige Darstellung der Gethsemanegeschichte das Sakramentshauschen die Steinkanzel von 1554 sowie die Deckenmalereien 1624 kamen Marburg und Frankenberg zu Hessen Darmstadt und wie alle Kirchen der Region wurde die Liebfrauenkirche wieder lutherisch und blieb es auch nach der Wiedereingliederung nach Hessen Kassel vgl Konfessionsverhaltnisse in der Landgrafschaft Hessen Kassel Eine reformierte Gemeinde entstand ab 1662 an der Hospitalkirche 2 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelAn die Stelle der Seuffert Orgel aus dem aufgelosten Kloster Grafschaft trat im 20 Jahrhundert die grosse Orgel der Frankenberger Orgelbaufirma Wolfgang Bottner 1970 71 gebaut mit 2950 Pfeifen Das Schleifladen Instrument hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal Die Registertraktur ist elektrisch 3 I Schwellwerk C g3Grobgedackt 8 Weidenpfeife 8 Prinzipal 4 Koppelflote 4 Rohrnasat 2 2 3 Trichterflote 2 Terz 1 3 5 Prinzipalquinte 1 1 3 Septime 1 1 7 Sifflote 1 Scharff IV 1 Dulzian 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Rohrpommer 16 Prinzipal 8 Spitzgedackt 8 Oktave 4 Nachthorn 4 Prinzipalquinte 2 2 3 Oktave 2 Waldflote 2 Sesquialter IIIMixtur VI 1 1 3 Zimbel III 1 2 Trompete 8 III Brustwerk C g3Rohrflote 8 Gedackt 4 Prinzipal 2 Gemsquinte 1 1 3 Zimbel IV 2 3 Hornlein II 1 3 5 Krummhorn 8 Tremulant Pedalwerk C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Rohrgedackt 8 Gemshorn 4 Oktavbass 4 Dolcan 2 Hintersatz V 5 1 3 Posaune 16 Trompete 8 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel begrundet vom Tag der Denkmalpflege 1900 fortgesetzt von Ernst Gall bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen 2008 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin ISBN 978 3 422 03092 3Einzelnachweise Bearbeiten Die Chroniken des Wigand Gerstenberg von Frankenberg Bearbeitet von Hermann Elwert Marburg 1909 urn nbn de hbz 061 1 14071 Nachdruck Elwert Marburg 1989 ISBN 3 7708 0911 4 ev kirche frankenberg de Informationen zur Orgel auf der Website der KirchengemeindeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Frankenberg an der Eder Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Liebfrauenkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen51 0587 8 7992 Koordinaten 51 3 31 3 N 8 47 57 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Frankenberg an der Eder amp oldid 232701310