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Die Konfessionsverhaltnisse in der Landgrafschaft Hessen Kassel waren ein Sonderfall im Heiligen Romischen Reich im Zeitalter der Konfessionalisierung 17 und 18 Jahrhundert Hintergrund waren der politische und konfessionelle Gegensatz zwischen den Landgrafschaften Hessen Kassel und Hessen Darmstadt und die Grenzveranderungen im sogenannten Hessenkrieg Die Folge war dass die Region um Marburg und Frankenberg in Oberhessen abweichend vom Cuius regio Grundsatz ab 1648 einen lutherischen Landesteil innerhalb des reformierten Hessen Kassel bildete Geschichte Bearbeiten nbsp Einige der unter Moritz von Hessen Kassel zerstorten Bilder wurden nach der Ruckkehr zum lutherischen Bekenntnis ersetzt hier der Crucifixus von 1625 26 in der Stadtkirche Biedenkopf Landgraf Philipp I der im noch ungeteilten Hessen die lutherische Reformation eingefuhrt hatte verfugte dass bei seinem Tod 1567 die Landgrafschaft unter seinen vier Sohnen aufgeteilt wurde Sein Sohn Ludwig IV der Oberhessen mit Marburg und Giessen erhalten hatte starb 1604 kinderlos Er bestimmte dass sein Territorium zwischen seinen Neffen Ludwig V Hessen Darmstadt und Moritz Hessen Kassel aufgeteilt werden sollte Da er wusste dass Moritz zum Calvinismus neigte verfugte er zugleich dass der Besitz der von ihm geerbten Landesteile an die Wahrung des lutherischen Bekenntnisstandes geknupft sein sollte ein Verstoss sollte den Verlust des Gebietes zur Folge haben Moritz trat tatsachlich 1605 zur reformierten Konfession Calvinismus uber und zogerte nicht dieses Bekenntnis auch in der von Ludwig IV geerbten Region Marburg einzufuhren 1 Pfarrer der Gemeinden und Professoren der Marburger Universitat die sich dem Konfessionswechsel widersetzten verloren ihr Amt und mussten das Land verlassen Ludwig V klagte deswegen beim kaiserlichen Gericht auf Ubergabe der unter dem Konfessionsvorbehalt vererbten Landesteile und bekam Recht 1624 wurde dieser Anspruch mit Hilfe Tillyscher Truppen durchgesetzt und die Stadt und Dorfkirchen der Region sowie die Universitat Marburg wurden wieder lutherisch 1646 in der Schlussphase des Dreissigjahrigen Kriegs konnte Wilhelm IV von Hessen Kassel Marburg und das Umland zuruckerobern Im Westfalischen Frieden 1648 wurde dann festgelegt dass der Landesteil ohne das Hessische Hinterland bei Hessen Kassel bleiben aber den lutherischen Konfessionsstand behalten sollte Durch Ansiedlung von Beamten und Soldaten und dadurch dass die Marburger Universitat 1653 dennoch den reformierten Bekenntnisstand erhielt entstanden in der Folgezeit wachsende reformierte Gemeinden in und um Marburg und Frankenberg Bis weit ins 19 Jahrhundert wirkten sich die konfessionellen Differenzen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Hessen Kassel aus Weblinks BearbeitenFriedrich Dickmann 350 Jahre evangelischer Gottesdienst in der Universitatskirche universitaetskirche de Einzelnachweise Bearbeiten Das Gebiet ist auf dieser Karte erste von links hellrot schraffiert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konfessionsverhaltnisse in der Landgrafschaft Hessen Kassel amp oldid 220310752