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Lichterfeld niedersorbisch Swetle ist ein Ortsteil von Lichterfeld Schacksdorf einer Gemeinde im sudbrandenburgischen Landkreises Elbe Elster LichterfeldGemeinde Lichterfeld SchacksdorfKoordinaten 51 36 N 13 47 O 51 596555555556 13 778305555556 126 Koordinaten 51 35 48 N 13 46 42 OHohe 126 m u NHNFlache 20 88 km Einwohner 521 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 25 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1997Postleitzahl 03238Vorwahl 03531Lichterfeld aus Richtung Suden gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Urkundliche Ersterwahnung und Deutung des Ortsnamens 2 2 Die Lichterfelder Pechhutte 2 3 Lichterfelder Muhlengeschichte 2 4 Lichterfeld und die Braunkohle 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 3 1 Ortsteilvertretung 3 2 Administrative Zugehorigkeit 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLichterfeld liegt etwa funf Kilometer sudostlich der Kreisstadt Finsterwalde im sudlichen Teil des Niederlausitzer Landruckens Umliegende Ortschaften sind Lieskau im Nordosten Klingmuhl in der Gemeinde Sallgast im Osten die bereits im Landkreis Oberspreewald Lausitz liegende Stadt Lauchhammer im Suden sowie Schacksdorf im Nordwesten Lichterfeld liegt an den Landesstrassen 60 von Finsterwalde nach Lauchhammer und 61 nach Bronkow Geschichte Bearbeiten nbsp Lichterfeld Betten Schacksdorf und Lieskau auf einem Urmesstischblatt 1847 Urkundliche Ersterwahnung und Deutung des Ortsnamens Bearbeiten Urkundlich erwahnt wurde das Angerdorf Lichterfeld erstmals im Jahre 1474 als Lichtinfeld 2 3 Bereits 1505 taucht dann der heutige Ortsname Lichterfeld auf Der Ortsname bedeutet soviel wie Dorf am hellen sonnenbeschienenen Feld 2 Eingepfarrt war der Ort nach Betten welches ursprunglich der Superintendentur Grossenhain unterstand 4 Die Lichterfelder Pechhutte Bearbeiten Lichterfeld besass eine Pechhutte 3 5 Diese befand sich allerdings etwas sudlich des Ortes bei der inzwischen devastierten Ortschaft Gohra dem spateren Bergheide Diese Pechhutte wurde bereits im Jahre 1630 erwahnt Unweit ihres Standortes befand sich auch die Gohraer Pechhutte Die Lichterfelde Pechhutte kam im Jahre 1898 durch Gebietsanschluss dann ebenfalls zu Gohra 5 6 Lichterfelder Muhlengeschichte Bearbeiten nbsp Lichterfeld Klinkmuhl und Gohra auf einem Urmesstischblatt 1847 nbsp Dorfanger von LichterfeldZur Lichterfelder Pechhutte gehorte auch eine Wassermuhle Ihr Standort befand sich einst genau auf der Lichterfelder Gemarkungsgrenze zu Gohra Diese Wassermuhle die nur einen Gang besass taucht auf den historischen Karten von Matthias Oeder 1594 und Balthasar Zimmermann 1600 auf Auch auf einer Karte von Schenk ist sie im Jahre 1781 noch zu finden Spater erinnerte nur noch die Flurbezeichnung Verfallen Muhlchen an diese Muhle Der historische Muhlenstandort kam dann 1898 ebenfalls zu Gohra 6 Eine weitere Wassermuhle war die Lapatschmuhle die auch als Buschmuhle bezeichnet wurde Diese nach ihrem einstigen Besitzer benannte Muhle befand sich am Abflussgraben des Lichterfelder Weinbergteichs und wurde schon im Jahre 1575 urkundlich erwahnt Der spatere Muhlenbesitzer Hans Zwygk 1694 verlegte die Muhle an den spater bekannten Standort Dort verblieb sie lange in Familienbesitz wobei sich die Schreibweise des Namens im Laufe der Zeit in Zwick anderte Als letzter Muhlenbesitzer wurde um 1900 ein Eduard Lieske in einer Chronik erwahnt 6 Die Familie Zwick hatte am Muhlenstandort Anfang des 19 Jahrhunderts eine Branntweinbrennerei eingerichtet Ausserdem entstanden zu dieser Zeit hier eine Ziegelei ein neues Wohnhaus und eine Walkmuhle 1865 kamen ein Olschlag und eine Schneidemuhle hinzu 6 Des Weiteren befanden sich in Lichterfeld zwei Windmuhlen 3 6 Die bereits in den Jahren 1594 und 1600 in Kartenwerken von Oeder und Zimmermann erscheinen Um 1700 sollen im Ort sogar vier Windmuhlen bestanden haben Fur die Jahre 1875 und 1877 sind noch drei Windmuhlen nachweisbar 6 Lichterfeld und die Braunkohle Bearbeiten Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr der Ort mit der Erschliessung der umfangreichen Braunkohlevorkommen in der Region ab der Mitte des 19 Jahrhunderts Auf Lichterfelder Flur entstanden die Braunkohlegruben Helene und Hellda 5 3 Die Grube Helene wurde im Jahre 1875 aufgemacht Ihr Standort befand sich nahe der Lichterfelder Pechhutte an der Gemarkungsgrenze zu Gohra 5 Ein weiterer Betrieb war die Theresienhutte die spater Namensgeber fur den gleichnamigen Gemeindeteil ostlich der Ortslage von Lichterfeld wurde Zwischenzeitlich hatte dieser allerdings bis 1995 den Namen Klinkerwerk 3 nbsp Besuch des Bundeskanzlers Gerhard Schroder 2000 Letztlich wurden die umfangreichen Braunkohlevorkommen bei Lichterfeld dem Ort fast zum Verhangnis Die Machtigkeit des Kohleflozes liegt hier zwischen neun und zwolf Metern Ausserdem ist sie vergleichsweise hochwertig 7 Anfang der 1980er Jahre begannen sudlich des Ortes die Vorbereitungsmassnahmen zur Erschliessung des neuen Tagebaufeldes fur den Tagebau Klettwitz Nord der den Tagebau Klettwitz ersetzen sollte Ab 1988 wurde der Tagebau aufgeschlossen und es entstand nahe Lichterfeld ein Montageplatz fur die benotigte Grosstechnik 8 9 Lichterfeld verlor einen grossen Teil seines Gemeindegebiets durch den Tagebau Der sudlich gelegene Ort Bergheide wurde schliesslich devastiert Noch 1985 lebten hier 290 Einwohner Im Februar 1991 nahm die Forderbrucke F 60 die als grosste bewegliche Arbeitsmaschine der Welt gilt ihren Betrieb auf und der Tagebau erreichte im Dezember desselben Jahres seine Hochstleistung Infolge der Wende wurden nun allerdings die Brikettfabriken und Kraftwerke im Raum Lauchhammer geschlossen Der Bedarf an Rohkohle sank drastisch Bereits im Juni 1992 wurde die Forderbrucke wieder stillgelegt Im Dezember 1992 wurde dann schliesslich die letzte Kohle im Tagebau Klettwitz Nord gefordert 8 9 10 Die Grosstechnik des Tagebaus wurde in andere Tagebaufelder verlegt oder verschrottet Das Tagebaufeld von Klettwitz Nord wurde Bergbausanierungsgebiet 8 Auch die Forderbrucke F 60 sollte verschrottet werden Sie galt als riesige Investruine Regionale Initiativen erreichten dass fur die vorgesehene Verschrottung bereits zur Verfugung stehenden finanziellen Mittel letztlich fur den Erhalt der Brucke verwendet wurden Am 19 Februar 2000 wurde die Brucke einige hundert Meter von ihrem Stilllegungsstandort an ihren heutigen Standort versetzt 7 Am 1 September 2000 besuchte dann auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schroder Lichterfeld nbsp Bergheider See 2015 Am 7 September 2001 begann die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft LMBV schliesslich mit der Flutung des Restlochs des ehemaligen Tagebaus Klettwitz Nord und es entstand der Bergheider See dessen Flutung im Mai 2014 beendet wurde 11 Die Lichterfelder Forderbrucke wurde als Besucherbergwerk zu einem der externen Projekte der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover und schliesslich ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Furst Puckler Land 2000 2010 12 13 Sie ist heute ein regionaler Besuchermagnet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung von 1875 bis 1997 14 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 386 1946 660 1989 445 1995 4631890 417 1950 665 1990 442 1996 4751910 588 1964 582 1991 476 19971925 557 1971 574 1992 464 19981933 497 1981 503 1993 466 19991939 515 1985 475 1994 462 2000Politik BearbeitenOrtsteilvertretung Bearbeiten Seit 31 Dezember 1997 ist Lichterfeld ein Ortsteil von Lichterfeld Schacksdorf 15 Ortsvorsteher ist derzeit Norbert Richter 16 17 Administrative Zugehorigkeit Bearbeiten Ursprunglich gehorte Lichterfeld zur Herrschaft Finsterwalde und dadurch spater zum kursachsischen Amt Finsterwalde Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses im Jahre 1815 gelangte Lichterfeld dann aber vom Konigreich Sachsen zum Regierungsbezirk Frankfurt der preussischen Provinz Brandenburg und es entstand 1816 der Landkreis Luckau 1830 wurde des Amt Finsterwalde aufgelost und Lichterfeld gemeinsam mit den amtsangehorigen Dorfern Betten Lindthal Massen Naundorf Nehesdorf und Tanneberg dem Rentamt Dobrilugk zugeordnet Im Jahre 1848 wurde dann das Rentamt Finsterwalde geschaffen zu welchem auch Lichterfeld gehorte 1874 wurde dann allerdings dieses Amt wie auch das Amt Dobrilugk endgultig aufgelost Mit der 1952 in der DDR durchgefuhrten Gebietsreform kam Lichterfeld zum neu gegrundeten Kreis Finsterwalde Nach der Wende lag Lichterfeld zunachst im Landkreis Finsterwalde In Folge der kurze Zeit spater erfolgenden Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde die Gemeinde Lichterfeld dem neu gegrundeten Landkreis Elbe Elster zugeordnet wo die Gemeinde sich am 31 Dezember 1997 mit der benachbarten Gemeinde Schacksdorf zur Lichterfeld Schacksdorf zusammenschloss 18 19 15 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmale in LichterfeldNahe Lichterfeld befindet sich sudlich der Ortslage das Besucherbergwerk Abraumforderbrucke F60 Die F 60 selbst ist ein eingetragenes technisches Denkmal 20 und dient heute der Erinnerung und Aufarbeitung der langen Bergbaugeschichte in der Region Die Forderbrucke wird als liegender Eiffelturm der Lausitz beworben und zieht jahrlich einige tausend Besucher in den Ort Das Gelande des Besucherbergwerks ist zudem Schauplatz diverser Konzerte und Festivals 21 Nahe dem Bahnhof Klingmuhl Lichterfeld steht ausserdem eine aus dem Jahre 1898 stammende Villa mit Nebengebaude und Remise unter Denkmalschutz Bei der Villa handelt es sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Walmdach Die Remise ist ebenfalls ein zweigeschossiger Fachwerkbau Sie besitzt ein Pultdach Beide Gebaude wurden mit gelben Klinkern verblendet 20 nbsp Sudansicht der Abraumforderbrucke F60 2015 nbsp Das Besucherbergwerk aus der Luft nbsp Besucherzentrum des Besucherbergwerk Abraumforderbrucke F60 nbsp Max Raabe Konzert an der F 60 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lichterfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lichterfeld Schacksdorf auf der Internetseite des Amtes Kleine ElsterAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 5 Dezember 2020 a b Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 92 a b c d e Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e V Heimatbuch Landkreis Elbe Elster Herzberg 1996 S 90 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 14 Zwickau 1827 a b c d Verein der Freunde zur Forderung der Heimatschrift Finsterwalder Heimatkalender Hrsg Die Pechhutten der Region um Finsterwalde 2008 S 18 Sonderheft zum Finsterwalder Heimatkalender a b c d e f Manfred Woitzik Wer zuerst kommt mahlt zuerst eine Kulturgeschichte der Muhlen im Landkreis Elbe Elster Hrsg Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Herzberg 2000 S 167 168 a b Matthias Baxmann Besucherbergwerk Abraumforderbrucke F 60 Brucke aus der Vergangenheit in die Zukunft In Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Hrsg Kohle Wind und Wasser Ein energiehistorischer Streifzug durch das Elbe Elsterland Herzberg Elster 2001 ISBN 3 00 008956 X S 72 88 a b c Autorenkollektiv Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2003 S 102 104 a b Der Tagebau Klettwitz im Onlineprojekt www ostkohle de abgerufen am 19 August 2017 Projekt 2 Besucherbergwerk F60 Liegender Eiffelturm der Lausitz auf www iba see2010 de abgerufen am 20 August 2017 Flutungsstand Brandenburgische Lausitz LMBV lmbv de abgerufen am 20 August 2017 Amt Kleine Elster Niederlausitz gt Gemeinden Lichterfeld Schacksdorf Website des Amt Kleine Elster Weltweite Projekte gt Lausitzer Leuchtturme Die Lausitz als Garten Website des Deutschen Pavillons zur Expo 2000 Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 fur Brandenburg statistik brandenburg de PDF a b Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Gemeinde Lichterfeld Schacksdorf Stand 20 August 2017 Die Ortsvorsteher im Amt Kleine Elster auf der Homepage Amtes Kleine Elster abgerufen am 20 August 2017 Zusammenschluss der Gemeinden Lichterfeld und Schacksdorf Amt Kleine Elster Niederlausitz zu einer neuen Gemeinde Lichterfeld Schacksdorf Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 18 Dezember 1997 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 9 Jahrgang Nummer 2 22 Januar 1998 S 24 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Elbe Elster PDF statistik berlin brandenburg de S 35 a b Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Memento des Originals vom 9 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bldam brandenburg de abgerufen am 13 August 2017 Veranstaltungen gt Shows Konzerte Memento des Originals vom 19 August 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www f60 de auf der Webseite des Besucherbergwerks F60 abgerufen am 19 August 2017Normdaten Geografikum GND 1068474947 lobid OGND AKS VIAF 315100300 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichterfeld amp oldid 237392599