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Leo Carl Maria Lehner 20 Juli 1900 in Wien 22 April 1981 in Kirchdorf an der Krems war ein osterreichischer Komponist Chorleiter und Musikpadagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenSeine Eltern waren Rudolf und Antonia Lehner geborene Auchmann Der Vater war Schuldirektor und Chorleiter in Wien Ottakring die Mutter Tochter eines Fabriksbesitzers Seinen Musikunterricht begann er als Kind Mit vier Jahren wurde er im Klavierspiel mit sechs Jahren an der Orgel und mit sieben Jahren im Violinspiel unterrichtet Vom sechsten bis zum dreizehnten Lebensjahr war er Mitglied der Wiener Sangerknaben unter Hofkapellmeister Franz Schalk dem spateren Direktor der Wiener Staatsoper Klavierunterricht erhielt er bei Alfred Grunfeld Nach dem Willen seines Vaters sollte er Lehrer werden und war ab 1914 Schuler im Internat des katholischen Lehrerseminars Marianum in der Semperstrasse in Wien Wahring Diese Ausbildung brach er 1917 ab begann eine Lehre in einem chemografischen Betrieb und gleichzeitig ohne Wissen seiner Eltern eine Ausbildung fur Klavier an der Wiener Musikakademie Dort gehorten die Komponisten Franz Schmidt und Josef Lechthaler zu seinen Lehrern Daneben war er als Klavierbegleiter bei Stummfilmauffuhrungen tatig Als er an einem Wettbewerb im Dauerklavierspielen teilnahm wurde er festgenommen weil er noch nicht grossjahrig war 1 1921 legte er die Gesellenprufung als Chemograf und die Abschlussprufung an der Akademie ab Danach arbeitete Leo Lehner als Klavierspieler Begleiter von Auftritten von Kunstlern wie Hansi Niese Richard Waldemar Hansi Fuhrer und Theodor Windbrechtinger Turl Wiener Zirkuskapellmeister Musiker in einem Variete und zweiter Chordirektor am Wiener Burgtheater 2 In diesen Jahren grundete er den Gesangverein der Angestellten der Austria Email Werke und leitete er den Chor des Meinl Bundes Mit 23 Jahren ubernahm er nach seinem Vater die Leitung des Alt Ottakringer Kirchenchores Am Gymnasium damals Realschule in Wien Neubau unterrichtete er ab 1923 ohne Reifeprufung und ohne Lehramtsprufung als Nebenlehrer in aushilfsweiser Verwendung das Freifach Chorgesang und baute den Chor zum grossten Schulerchor Osterreichs mit uber 250 Stimmen aus Dieser Chor wurde Sangerchor R VII R VII fur Realschule des VII Bezirkes genannt und gab Konzerte ausserhalb Wiens so am 27 und 28 Mai 1927 in Salzburg und Berchtesgaden im Mai 1929 in Sternberk Sternberg Bad Ullersdorf und Sumperk Mahrisch Schonberg in der damaligen Tschechoslowakei 1930 in Aussig Dresden und Leipzig und 1932 in Prag In Salzburg trug die damalige Schulerin Isolde Ahlgrimm mit einer Klaviersonate Mozarts zum Erfolg des Konzerts bei Der Schuler Albin Skoda trug bei Konzerten Gedichte vor 1930 grundete er mit Mitgliedern dieses Chores den Jung Urania Chor Dieser Chor und mit ihm die von Leo Lehner komponierten Lieder wurde durch Rundfunksendungen und Konzerte in Osterreich Deutschland und der Tschechoslowakei bekannt Zu den Mitwirkenden dieser Konzerte gehorten Elfriede Ott und Fritz Muliar 3 1927 unterrichtete Leo Lehner im Auftrag des osterreichischen Unterrichtsministers einige Monate in Leipzig 1930 holte er die Matura nach und 1932 die Lehramtsprufung Danach unterrichtete er am Robert Hamerling Gymnasium in Wien Josefstadt Dort lernte er Walter Maria Neuwirth kennen den Textdichter vieler seiner Lieder 1932 wurde Leo Lehner Chormeister und Leiter des Volksgesangsvereins 1935 wurde er in die Lehrerbildung versetzt und war an den Lehrerbildungsanstalten Kundmanngasse und Hegelgasse tatig 1938 wurde er verhaftet und danach zum Militardienst zum Wetterdienst eingezogen Seine Werke waren verboten Ab 1940 leitete er den Soldatenchor des Fliegerhorstes Prossnitz 1943 war er krankheitshalber vom Wehrdienst befreit und in Modling und Wien als Lehrer tatig Im November 1944 wurde er wieder zur Wehrmacht eingezogen und nachdem er bereits zum Tode verurteilt worden war weil er sich einem Vorgesetzten widersprechend als Osterreicher bezeichnet hatte 4 einer Strafkompanie zugeteilt und zunachst zu Aufraumarbeiten nach Bombenangriffen herangezogen Nach einer Zeit in Kriegsgefangenschaft wurde er Musiklehrer an Lehrerbildungsanstalten in Wien In dieser Funktion grundete im November 1945 den Chor der Bundes Lehrer und Lehrerinnenbildungsanstalten Eines der erfolgreichen Konzertprogramme dieses Chores bestand aus Volksliedern verschiedener Sprachen und trug den Titel Stimmen der Volker in Liedern Als Verein erhielt der Chor 1946 den Namen Jung Wien Sanger Sangerinnen und nicht aktive Mitglieder trafen sich in der sogenannten Lehner Runde uber Jahrzehnte in einem Extrazimmer des Cafe Weidinger 5 Diesen Chor leitete er 32 Jahre lang bis 1978 und trat mehr als 2500 mal mit ihm offentlich auf Leo Lehner gestaltete mit Jung Wien von 1951 bis 1977 eine Reihe von Veranstaltungen der Wiener Festwochen Darunter waren Auftritte in der Wiener Stadthalle am 13 Juni 1960 oder im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins am 29 Mai 1963 gemeinsam mit den Wiener Symphonikern Dieser Chor absolvierte mit Leo Lehner 37 Auslandsreisen so 1964 eine dreiwochige Konzertreise in die Sowjetunion 1947 wurde er von der Republik Osterreich mit dem Titel Professor geehrt Leo Lehner wurde mit dem Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet Leo Lehner war an verschiedenen Lehrerbildungseinrichtungen als Lehrer und Prufungskommissar tatig Er leitete den international bekannten Chor Wiener Schubertbund und den Soldatenchor Wien Leo Lehner komponierte fur Chor und Orchester bearbeitete uber 500 Volkslieder die teilweise im Druck in Musikverlagen erschienen und andere Werke z B solche der Familie Strauss Er stand in Verbindung mit Joseph Marx Leo Lehner wird mit den Worten zitiert Es gibt keine unmusikalischen Menschen Es gibt nur musikalisch vernachlassigte Menschen 3 Eines seiner bekanntesten Werke ist das Lied Ganseblumchen und Schmetterling mit einem Text von Walther Maria Neuwirth Sein Lied Steig auf du Fahne rot weiss rot war unter den Kandidaten fur die osterreichische Bundeshymne 6 und wurde in ein weit verbreitetes Gesangsbuch des osterreichischen Schulunterrichtes aufgenommen 7 Ehrung Bearbeiten nbsp Grab von Leo Lehner am Wiener ZentralfriedhofLeo Lehner ist in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof Gruppe 32 C Nummer 53 begraben Im Jahr 1984 wurde in Wien Donaustadt 22 Bezirk die Leo Lehner Gasse nach ihm benannt Das Chorforum Wien verleiht in Gedenken an den Leo Lehner die Leo Lehner Plakette Preistrager waren Elisabeth Ziegler fur die 50 jahrige Chorleitung der Gumpoldskirchner Spatzen Florian Maierl fur seinen Chor Coro siamo und der Radio Wien Chor 2019 8 Werke BearbeitenDer Katalog der Musiksammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek verzeichnet fur Leo Lehner uber 170 Partituren Dabei handelt es sich uberwiegend um Bearbeitungen fur Chorgesang mit oder ohne Begleitung Ein Werkeverzeichnis befindet sich in der Autobiographie Ein Leben nach Noten auf den Seiten 115 124 Drei Wanderlieder No 1 In Reih und Glied No 2 Wunderschoner Mai No 3 Jung Osterreich Worte Walther Maria Neuwirth Fur Gesang und Klavier Wien Leipzig Berlin Verlag Ludwig Doblinger 1936 Fasching in Wien Walzer fur Manner oder gemischten Chor mit vierhandiger Klavierbegleitung Worte von Walther Maria Neuwirth Wien Leipzig Berlin Verlag Ludwig Doblinger 1937 Steig auf du Fahne rot weiss rot Worte Siegmund Guggenberger Fur gemischten Chor Frauenchor oder Mannerchor Wien 1949 1955 1962 Verlag Doblinger Die Melodie dieses Liedes im weit verbreiteten Schul Gesangsbuch Komm Sing mit Osterreichisches Liederbuch wurde von dessen Herausgeber Anton Dawidowicz bearbeitet der dort als Autor der Weise Melodie aufscheint Ganseblumchen und Schmetterling Ein Tanzliedchen fur drei Stimmen Dreistimmiger Frauenchor und Klavier Worte Walther Maria Neuwirth Wien 1951 Verlag Doblinger Lieder fur das junge Volk 16 neue Kinderlieder fur Kindergarten und Schule Wien Wiesbaden Verlag Robitschek 1952 1953 Schonbrunn du mein Traum Lied aus Wien Fur gemischten Chor und Klavier Wien 1955 Verlag Krenn Das Tanzchen Mannerchor mit Klavierbegleitung Worte Walther M aria Neuwirth Wien Wiesbaden 1955 1958 Verlag Robitschek Kukuleczka Altes polnisches Volkslied Freie Ubersetzung von Erika Haunold Fur gemischten Chor und Klavier bearbeitet von Leo Lehner Wien 1971 Verlag Krenn Drunghe drunghete Neapolitanisches Volkslied Fur gemischten Chor bearbeitet von Leo Lehner Wien 1971 Verlag Krenn Layeta Spanisches Katalanisches Volkslied Bearbeitet fur gemischten Chor von Leo Lehner Wien 1980 Verlag Krenn 1980 Auf dem Predigtstuhl Fur vierstimmigen Chor a cappella Worte Ignaz Jorg Wien 1980 Verlag Krenn 1980 Literatur BearbeitenChorvereinigung Jung Wien Programm zum Festkonzert Zehn Jahre Chorvereinigung Jung Wien Grosser Musikvereinssaal 21 November 1956 Dirigent Leo Lehner Mit Portrait und Bild Wien 1956 In memoriam Professor Leo Lehner Wien 1981 Herausgegeben von der Lehnerrunde Cafe Weidinger Wien Lerchenfelder Gurtel 1 Ein Leben nach Noten Wien 1980 Autobiographie ISBN 3 215 04351 3 Petra Regen Die Bevolkerung moge singen Eine Erinnerung an den Komponisten und Chorleiter Leo Lehner In Wiener Zeitung Freitag 14 Juli 2000 Beilage Extra Lexikon Petra Regen Leo Lehner Festival 2000 Ruckschau und Fallstudie Wien 2001 Verlag der Wiener Sangerrunde Keine ISBN Einzelnachweise Bearbeiten Ein Leben nach Noten Seite 15 Lebenslauf auf der Website des Chores Jung Wien Ein Leben nach Noten Seiten 16 20 a b Petra Regen Wiener Zeitung Extra 14 Juli 2000 Ein Leben nach Noten Seiten 41 42 Manfred Rebhandl Geschlossen bis es wieder aufsperrt Interview mit der Seniorchefin Anneliese Weidinger In Tageszeitung Der Standard 12 Dezember 2020 Beilage Album Seite A3 Ein Leben nach Noten Seite 48 Anton Dawidowicz Komm sing mit Osterreichisches Liederbuch Innsbruck 1962 Aktualisierte Neuauflage Musical Chanson Latin und Popular Songs von Wolfgang Reinstadler Innsbruck 1989 ISBN 3 900590 11 7 mehrfach vergebene ISBN Hochste Auszeichnung fur Radio Wien Chor OTS Meldung vom 27 Februar 2019 abgerufen am 6 Marz 2019 Weblinks BearbeitenFruhere Chorleiter der Chorvereinigung Jung Wien Werke von und uber Leo Lehner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11857115X lobid OGND AKS LCCN n80150093 VIAF 54940394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehner LeoALTERNATIVNAMEN Lehner Leo Carl Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Komponist Chorleiter und MusikpadagogeGEBURTSDATUM 20 Juli 1900GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 22 April 1981STERBEORT Kirchdorf an der Krems Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Lehner amp oldid 226151410