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Dieser Artikel behandelt den Zeichner Leo Haas Zum Ingenieur und Unternehmer siehe Leo Haas Ingenieur zu anderen Personen siehe Leonhard Haas Leo Haas 15 April 1901 1 in Troppau Osterreich Ungarn 13 August 1983 1 in Ost Berlin war ein deutscher Maler Grafiker Zeichner und Karikaturist Grabstatte von Leo Haas in der Reihe der Kunstlergraber im Zentralfriedhof Friedrichsfelde Grenzganger Plakat von Leo Haas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeo Haas studierte von 1919 bis 1922 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Karlsruhe und anschliessend in Berlin bei Emil Orlik und Willy Jaeckel Er arbeitete ab 1926 als Maler Grafiker Pressezeichner und Karikaturist in Wien und spater in seiner Heimatstadt Opava in der Tschechoslowakei Nach dem Munchner Abkommen wurde Leo Haas der einer burgerlichen judischen Familie entstammte inhaftiert und zur Zwangsarbeit nach Ostrau gebracht 1939 wurde er in das beruchtigte Juden KZ Nisko dem von Adolf Eichmann initiierten und personlich beaufsichtigten Versuchsfeld und Vorlaufer von Auschwitz deportiert Leo Haas gehorte zu den 500 Insassen die dann spater in ihre Heimatstadte zuruckgebracht wurden 2 Im Spatherbst 1942 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau in das KZ Theresienstadt verschleppt dort schloss er sich der Gruppe der Maler von Theresienstadt um Bedrich Fritta aus Prag an Ihnen gelang es unter anderem Zeichnungen uber die Grauel in Theresienstadt ins neutrale Ausland zu schmuggeln Dies warfen ihnen 1944 die Gestapooffiziere der KZ Kommandantur und Adolf Eichmann in personlich durchgefuhrten Verhoren vor Die Kunstler und ihre Familienangehorigen wurden in die Zellen der Kleinen Festung und spater in andere KZs gebracht Leo Haas war der einzige Maler von Theresienstadt der die Haft uberlebte 2 Direkt bevor sie zum Verhor gebracht wurden gelang es den Kunstlern viele hundert Zeichnungen 3 und auch das Bilderbuch Fur Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt 22 1 1944 von Bedrich Fritta fur seinen Sohn Tomas zu verstecken 2 Nach der Befreiung konnte Leo Haas diesen Schatz bergen Das Buch wurde im Jahr 1985 veroffentlicht 4 Am 28 Oktober 1944 wurde Leo Haas Haftling Nr 199 885 in Auschwitz Auch dort gelang es ihm zu zeichnen Am 27 November 1944 wurde Leo Haas zusammen mit anderen Spezialisten und dem Vermerk Ruckkehr unerwunscht ins KZ Sachsenhausen in das Sonderkommando fur Geldfalschung verlegt Dort wurde er unter anderem mit der Falschung von britischen Briefmarken beauftragt 5 2 Gegen Kriegsende wurden die Haftlinge des Falscherkommandos zusammen mit den Druckmaschinen nach Mauthausen und spater ins Nebenlager Ebensee gebracht Dort wurden sie kurz nach ihrer Ankunft am 6 Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit Nach 1945 lebte Leo Haas mit seiner Frau Erna die auch das KZ Theresienstadt die Kleine Festung Theresienstadt Auschwitz und andere KZ uberlebt hatte als Pressezeichner in Prag In seiner Biografie betonte er dass er sich auf Grund der KZ Erlebnisse bewusst fur diesen Weg und gegen die reine Kunstlerlaufbahn als Maler entschieden hat Seine Frau verstarb 1955 an den Folgen medizinischer Versuche in Auschwitz 2 Im Gestapo Gefangnis Kleine Festung Theresienstadt hat sich Erna Haas intensiv um den dreijahrigen Sohn von Bedrich Fritta Tomas gekummert Nach ihrer Befreiung 1945 adoptierten sie Tomas Fritta Bedrich Fritta war im November 1944 in Auschwitz umgekommen seine Frau war in der Kleinen Festung Theresienstadt verstorben 6 Ab 1955 lebte Leo Haas in Ost Berlin wo er als Zeichner fur das Neue Deutschland den Eulenspiegel und andere Zeitungen tatig war 1 Zu letztgenannter Zeitschrift hat er vom ersten Heft an 1954 7 bis 1982 insgesamt 1185 Zeichnungen beigesteuert 8 Zu seinem 70 Geburtstag schuf die DEFA den Dokumentarfilm Zeichner Zeuge Zeitgenosse Haas hatte vor allem in der CSSR und der Volksrepublik Polen mehrere Einzelausstellungen und war in der DDR an wichtigen Ausstellungen beteiligt u a 1958 1959 1962 1963 1967 1968 und 1977 1978 an den Deutschen Kunstausstellungen bzw der Kunstausstellung der DDR in Dresden Leo Haas wurde in der Kunstlerabteilung des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde in Ost Berlin beigesetzt Weitere Ehrungen Bearbeiten1958 Medaille Kampfer gegen den Faschismus 1964 Vaterlandischer Verdienstorden 1964 Kunstpreis der DDR 1966 Ernennung zum Professor 1971 Banner der Arbeit 1971 Orden der Arbeit der CSSR 1981 Stern der VolkerfreundschaftLeo Haas war Ehrenburger der Stadt Opava Literatur BearbeitenWolf H Wagner Der Holle entronnen Stationen eines Lebens Eine Biografie des Malers und Graphikers Leo Haas Henschel Berlin 1987 ISBN 3 362 00147 5 Des Teufels Werkstatt im Falscherkommando des KZ Sachsenhausen von Adolf Burger Mit Zeichnungen aus der Falscherwerkstatt Sachsenhausen von Peter Edel und Leo Haas Neues Leben Berlin 1989 ISBN 3 355 00494 4 DNB 891236813 Terezin Theresienstadt von Leo Haas Eulenspiegel Berlin 1971 24 Tafeln DNB 57624757X Oswald Praha 1983 ISBN 80 85433 73 7 Tschechisch und englisch Bedrich Fritta Fur Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt 22 1 1944 Pfullingen 1985 Bilderbuch ISBN 3 7885 0269 X DNB 850676169 Arie Goral Sternheim KZ Transit Theresienstadt Bilder und Dokumente aus Ghettos und Lagern Judisches Museum Rendsburg Hrsg vom Rendsburger Kulturkreis in Zusammenarbeit mit dem Schleswig Holsteinischen Landesmuseum Vorgestellt und kommentiert von Arie Goral Sternheim Mit einem Beitrag von Frauke Dettmer und mit Texten von H G Adler und Leo Haas DNB 944375952 Bodo Schulenburg Illustrationen von Leo Haas Es war einmal ein Drache eine Weihnachtsgeschichte Junge Welt Berlin 1983 DNB 840088736 Kinder im KZ und draussen bluhen Blumen mit Kinderzeichnungen aus Theresienstadt Zeichnungen der Theresienstadter Maler Leo Haas und Fritz Fritta Fotos und Dokumenten herausgegeben von Dorothea Stanic Elefanten Press Berlin West 1982 ISBN 3 88520 021 X DNB 820697966 Arno Parik Leo Haas Terezin 1942 1944 Pamatnik Terezin Terezin 2005 ISBN 80 85433 73 7 Bernd Rainer Barth Haas Leo In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Haas Leopold Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 S 299 300Edith Krull Der Grafiker Leo Haas In Bildende Kunst Berlin 1958 S 692 696Karl Kultzscher Toast auf einen Blauen Montag Leo Haas zum 65 Geburtstag In Bildende Kunst Berlin 1966 S 124 128Klaus Dieter Schonewerk Vom Leid nicht gebrochen gestarkt und gereift im politischen Tageskampf Leo Haas zum 75 Geburtstag In Bildende Kunst Berlin 1976 S 144 147Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leo Haas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www bildindex de ete action queryupdate amp desc 22haas 2C 20leo 22 20 amp index obj all Bildindex Literatur von und uber Leo Haas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek COMPASS Uta Fischer und Roland Wildberg Theresienstadt Eine Zeitreise Vier Kunstler zeichneten die Wahrheit Bilder des Grauens Leo Haas auf der Webseite http www ghetto theresienstadt de Biografie Leo Haas englisch bei art holocaust education net Learning about the Holocaust through the Art Eintrag zu Leonhard Haas auf karl richter verein de Leo Haas auf der Website von Yad VashemEinzelnachweise Bearbeiten a b c Nachruf der Redaktion In Eulenspiegel 30 38 Jg Nr 34 83 ISSN 0423 5975 S 3 a b c d e Wolf H Wagner Der Holle entronnen Stationen eines Lebens Eine Biografie des Malers und Graphikers Leo Haas Henschel Verlag Berlin 1987 ISBN 3 362 00147 5 Mit dem Zeichenstift gegen das Vergessen Die Holocaust Kunstler Fritz Lederer 1878 1949 und Leo Haas 1901 1983 Ausstellung im Museum bei der Kaiserpfalz Ingelheim 3 September 2009 28 Marz 2010 Bedrich Fritta Fur Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt 22 1 1944 Neske Pfullingen 1985 ISBN 3 7885 0269 X DNB Peter Edel Wenn es ans Leben geht 1 Aufl Teil 2 S 54 ff Verlag der Nation Berlin 1979 ISBN 3 87682 714 0 Autobiografie Tomas Fritta im Theresienstadt Lexikon Sylvia Klotzer Satire und Macht Film Zeitung Kabarett in der DDR Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2006 ISBN 3 412 15005 3 S 100 Eulenspiegel Sonderausgabe Die Jahre 1980 1989 Berlin 2004 S 209 Normdaten Person GND 118544071 lobid OGND AKS LCCN n88028595 VIAF 20471846 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haas LeoALTERNATIVNAMEN Haas LevKURZBESCHREIBUNG deutscher Zeichner und KarikaturistGEBURTSDATUM 15 April 1901GEBURTSORT TroppauSTERBEDATUM 13 August 1983STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Haas amp oldid 235171858