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Bedrich Fritta auch Friedrich Taussig 19 September 1906 in Bohmisch Weigsdorf Osterreich Ungarn 8 November 1944 in Auschwitz Birkenau war ein tschechisch judischer Grafiker und Karikaturist Er sammelte die Gruppe der Maler von Theresienstadt um sich Bedrich Fritta Portrat von Peter Kien Theresienstadt Federzeichnung eines judischen Arbeiters in Theresienstadt die Bedrich Fritta zugeschrieben wird Theresienstadt 1942 In der Sammlung des Judischen Museums der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ghetto Theresienstadt 2 1 Affare der Maler von Theresienstadt 2 2 Auschwitz Birkenau 3 Einige Kunstler der Malergruppe um Bedrich Fritta im Ghetto 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBedrich Fritta wurde 1906 in Bohmisch Weigsdorf geboren Vor dem Krieg arbeitete Fritta unter dem Namen Fritz Taussig als Zeichner Werbegraphiker und Karikaturist in Prag In den 1930er Jahren widmete er sich der politischen Karikatur und lieferte Beitrage fur die in Prag erscheinende satirische Zeitschrift Simplicus Ghetto Theresienstadt BearbeitenAnfang Dezember 1941 wurde er mit dem Transport J ins Ghetto Theresienstadt deportiert Die Manner aus diesem Transport wurden Teil des Aufbaukommandos Bau Bataillon Er wurde von der NS Kommandantur im Ghetto mit der Leitung des Zeichensaales der Technischen Kanzlei betraut Es gelang ihm noch bis zu 25 Kunstler in dieser Kanzlei zu versammeln Sie mussten dort Bauplane und Propagandamaterial herstellen Die Kunstler sollten im Auftrag der Nazis zur Verschonerung des Lagers beitragen Hier sollte die Weltoffentlichkeit insbesondere das Internationale Rote Kreuz uber das wahre Schicksal der dort inhaftierten Juden getauscht werden 1 Gemeinsam schufen sie aber auch unzahlige illegale Werke uber den unmenschlichen Lageralltag in Theresienstadt 2 Affare der Maler von Theresienstadt Bearbeiten Es gelang den Malern die im Zeichensaal tatig waren einige Zeichnungen ins Ausland schmuggeln zu lassen 2 Diese Grafiken widersprachen extrem dem Aussenbild das die NS Fuhrung uber das Ghetto Theresienstadt aufzubauen versucht hatte Am Abend des 16 Juli 1944 teilte der stellvertretende Judenalteste Otto Zucker den Malern Bloch Fritta Haas und Ungar warnend mit dass sie sich am anderen Morgen in der SS Kommandantur zu melden hatten Es stand fur die vier ausser Zweifel dass ihre Zeichnungen der Anlass fur die Vorladung waren 2 Sie handelten sofort und versteckten viele ihrer Zeichnungen Bedrich Fritta vergrub seine Werke darunter das Bilderbuch Fur Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt 22 1 1944 zum dritten Geburtstag seines Sohnes Tomas im Hof Die anderen drei Mithaftlinge mauerten ihre Zeichnungen ein 2 Am 17 Juli 1944 wurde Bedrich Fritta zusammen mit den drei anderen wegen der Verbreitung von Greuelpropaganda verhaftet von den SS Offizieren und von Adolf Eichmann verhort und in das Gestapogefangnis Kleine Festung uberfuhrt Seine Frau und sein dreijahriger Sohn Tomas wurden ebenfalls in der Kleinen Festung eingekerkert wo seine Frau spater starb Tomas uberlebte und wurde 1945 von Leo Haas und seiner Frau Erna adoptiert Auschwitz Birkenau Bearbeiten Nach drei Monaten in den Zellen der Kleinen Festung wurde Bedrich Fritta zusammen mit Leo Haas am 26 Oktober 1944 3 ins KZ Auschwitz Birkenau deportiert wo er bald nach seiner Ankunft am 8 November 1944 ermordet wurde 2 Einige Kunstler der Malergruppe um Bedrich Fritta im Ghetto BearbeitenLeo Haas Ferdinand Bloch Otto Ungar Charlotte Buresova 4 Dinah Gottliebova Karel FleischmannLiteratur BearbeitenWolf H Wagner Der Holle entronnen Stationen eines Lebens Eine Biografie des Malers und Graphikers Leo Haas Henschel Verlag Berlin 1987 ISBN 3 362 00147 5 Bedrich Fritta Fur Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt 22 1 1944 Neske Pfullingen 1985 ISBN 3 7885 0269 X Bilderbuch DNB Arie Goral Sternheim KZ Transit Theresienstadt Bilder und Dokumente aus Ghettos und Lagern Judisches Museum Rendsburg Hrsg Rendsburger Kulturkreis in Zusammenarbeit mit dem Schleswig Holsteinischen Landesmuseum Vorgestellt und kommentiert von Arie Goral Sternheim Mit einem Beitr von Frauke Dettmer und mit Texten von H G Adler und Leo Haas DNB Kinder im KZ u draussen bluhen Blumen Mit Kinderzeichn aus Theresienstadt Zeichnungen der Theresienstadter Maler Leo Haas u Fritz Fritta Fotos u Dokumenten hrsg von Dorothea Stanic Elefanten Press Berlin West 1982 ISBN 3 88520 021 X DNB Novitch Miriam Lucy S Dawidowicz und Tom L Freudenheim Spiritual Resistance Kunst aus Konzentrationslagern 1940 1945 Philadelphia 1981 Bernd Rainer Barth Haas Leo In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Detlef Hoffmann Karl Ermert Hrsg Kunst und Holocaust bildliche Zeugen vom Ende der westlichen Kultur Evangelische Akademie Loccum Rehburg Loccum 1993 enthalt zwei Reproduktionen Film BearbeitenAngelika Kettelhack Das ist kein Marchen das ist die Wahrheit 1988 Dokumentarfilm uber den Sohn Thomas Fritta HaasWeblinks Bearbeiten nbsp 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