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Detlef Hoffmann geboren 2 Oktober 1940 in Hamburg gestorben 10 Juni 2013 in Hamburg war ein deutscher Kunsthistoriker 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDetlef Hoffmann studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Hamburg Freiburg Frankfurt am Main Munchen und Berlin 2 Er wurde 1968 an der Universitat Freiburg bei Willibald Sauerlander mit einer Arbeit uber die Karlsfresken Alfred Rethels promoviert 1 Von 1968 bis 1971 forschte er mit einem Stipendium der DFG zur Kulturgeschichte der Spielkarten 3 Von 1971 bis 1980 arbeitete er am Historischen Museum in Frankfurt am Main und als Lehrbeauftragter an der Frankfurter Universitat Hoffmann erhielt 1981 eine Professur fur Kunst und Designgeschichte an der Fachhochschule Hamburg von 1982 bis zu seiner Emeritierung 2006 lehrte er als Professor fur Kunstgeschichte an der Universitat Oldenburg Dort wurde auf seine Initiative der Masterstudiengang Museum und Ausstellung eingerichtet 1991 1994 war er an das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen KWI 1994 1995 an das Zentrum fur Interdisziplinare Forschung Bielefeld ZIF beurlaubt wo er zur Erinnerungskultur forschte und lehrte 2007 2008 war er Mitglied der Expertenkommission zur Museumsregistrierung Niedersachsens und Bremens Seit 2006 war er neben seiner regen Publikations und Ausstellungstatigkeit als Berater fur die Neuausrichtung der Luneburger Museen tatig Am 1 Marz 2015 wurde er posthum mit der Medaille der Hansestadt Luneburg geehrt 4 Zwanzig Jahre 1984 2004 konzipierte und moderierte er in der Evangelischen Akademie Loccum offentliche Kolloquien mit Kunsthistorikern und Wissenschaftlern anderer Disziplinen und gab insgesamt 19 Tagungsbande der Loccumer Protokolle heraus Hoffmann war seit 1965 mit der Psychologischen Psychotherapeutin Maria Hoffmann Luning verheiratet mit der er zwei Sohne hat Er lebte zuletzt in Munchen und im Heidedorf Wesel Wirken BearbeitenDetlef Hoffmann gilt als einer der Reformer der Kunstgeschichte nach 1968 Er begriff Kunstgeschichte als Geistes und Sozialgeschichte und setzte sich fur die Versohnung von Hoch und Popularkultur in der Kunstgeschichte ein die sich auch der massenhaften Bildproduktion von Fotografie Film Werbung und Comics offnete In seiner Frankfurter Zeit wirkte er gegen heftige Widerstande bei der Neuausrichtung des Historischen Museums mit bei der die Alltags Frauen und Arbeitergeschichte einbezogen und die Ausstellungsdidaktik neu konzipiert wurde Ab 1973 amtierte er fur einige Jahre als Vorstandsmitglied des Ulmer Vereins und zeitweiliger Mitherausgeber der Kritischen Berichte Hoffmann publizierte seit 1970 zahlreiche Aufsatze zur Fotografie und zur Fotografiegeschichte Seine Forschungen konzentrierten sich besonders auf die Diskussion des Mediums als historisches Dokument und auf dessen Funktion im Spannungsfeld von Realitat Erinnerung und Gedachtnis 1973 bis 1995 war Hoffmann wissenschaftlicher Berater des Deutschen Spielkartenmuseums in Leinfelden Echterdingen Er war 1974 bis 1977 Prasident der International Playing Card Society IPCS Kurator zahlreicher Ausstellungen und veroffentlichte mehr als 50 Publikationen zu Spielkarten Seit den 1990er Jahren erforschte Detlef Hoffmann mit besonderem Interesse die Erinnerungspolitik zu den Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus Er leitete zusammen mit Jonathan Webber das EU Projekt Civil Society and Social Change after Auschwitz in Oswiecim und Krakau Er kuratierte u a die Ausstellung Representations of Auschwitz Krakow 1995 und wirkte im Wissenschaftlichen Beirat der 2001 eroffneten Wanderausstellung Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht 1941 1944 Hoffmann war Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Gedenkstatte Buchenwald und Mittelbau Dora und beratend fur die Gedenkstatten Neuengamme und Wewelsburg tatig Er war Mitglied der Guernica Gesellschaft Seine letzte grosse Ausstellung Lawrence von Arabien wurde als Sonderausstellung im Landesmuseums Natur und Mensch und im Kolner Rautenstrauch Joest Museum gezeigt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenMonographienmit Mamoun Fansa Herausgeber Lawrence von Arabien Genese eines Mythos Ausstellungskatalog Oldenburg 2010 Zeitgeschichte aus Spuren ermitteln Ein Pladoyer fur ein Denken vom Objekt aus in Zeithistorische Forschungen Studies in Contemporary History Online Ausgabe 4 2007 H 1 2 URL Das Gedachtnis der Dinge KZ Relikte und KZ Denkmaler 1945 1995 Frankfurt Campus 1997 als Herausgeber Kultur und Kunstgeschichte der Spielkarte Marburg Jonas Verl 1995 mit Karl Ermert Hrsg Kunst und Holocaust bildliche Zeugen vom Ende der westlichen Kultur Rehburg Loccum Evangelische Akademie Loccum 1993 mit Almut Junker Laterna magica Lichtbilder aus Menschenwelt und Gotterwelt Berlin Frolich und Kaufmann 1982 mit Doris Pokorny Albrecht Werner Cordt Arbeiterjugendbewegung in Frankfurt 1904 1945 Material zu einer verschutteten Kulturgeschichte Lahn Giessen Anabas Verlag 1978 mit Sabine Rauch Hrsg Comics Materialien zur Analyse eines Massenmediums Texte und Materialien zum Literaturunterricht Frankfurt am Main Diesterweg 1975 Die Karlsfresken Alfred Rethels Freiburg i B 1968 Diss Freiburg 1968 AnthologienWelt Kunst Padagogik Kunstvermittlung zwischen westlichen Kunst Konzepten und globalen Fragestellungen in Loccumer Protokoll Nr 29 04 Rehburg Loccum 2005 ISBN 978 3 8172 2904 8 Kunst nach dem Krieg in Loccumer Protokoll Nr 72 03 Rehburg Loccum 2004 ISBN 978 3 8172 7203 7 Kunst der Welt oder Weltkunst Die Kunst in der Globalisierungsdebatte in Loccumer Protokoll Nr 21 01 Rehburg Loccum 2003 ISBN 978 3 8172 2102 8 Vermachtnis der Abwesenheit Spuren traumatisierender Ereignisse in der Kunst in Loccumer Protokoll 22 00 Rehburg Loccum 2001 ISBN 978 3 8172 2200 1 Die Bildnerei der Geisteskranken Kunst von Aussenseitern im Spannungsfeld der modernen Kunst in Loccumer Protokoll 70 99 Rehburg Loccum 2001 ISBN 978 3 8172 7099 6 Der Traum vom Gesamtkunstwerk in Loccumer Protokoll Nr 09 98 Rehburg Loccum 1998 ISBN 978 3 8172 0998 9 Trauer und Klage in Loccumer Protokoll Nr 66 97 Rehburg Loccum 1998 ISBN 978 3 8172 6697 5 Haltung Gestik Korpersprache Der menschliche Korper in der Kommunikation in Loccumer Protokoll Nr 75 96 Rehburg Loccum 1997 ISBN 978 3 8172 7596 0 Der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit Denkmale auf dem Gelande ehemaliger Konzentrationslager in Loccumer Protokoll Nr 05 96 Rehburg Loccum 1996 ISBN 978 3 8172 0596 7 Das Opfer des Lebens Bildliche Erinnerung an Martyrer in Loccumer Protokoll Nr 12 95 Rehburg Loccum 1996 ISBN 978 3 8172 1295 8 Orte der Erinnerung Wie ist heute sichtbar was einmal war in Loccumer Protokoll Nr 18 94 Rehburg Loccum 1996 ISBN 978 3 8172 1894 3 Deutschlandbilder Oder doch nur Bilder von Deutschland in Loccumer Protokoll Nr 65 90 Rehburg Loccum 1991 ISBN 978 3 8172 6590 9Literatur BearbeitenManfred Kittel Marsch durch die Institutionen Politik und Kultur in Frankfurt nach 1968 Oldenbourg Munchen 2011 ISBN 978 3 486 70402 0 S 125 160 insbes S 133 134 Kia Vahland Ein Spurenleser Der Kunsthistoriker Detlef Hoffmann ist gestorben In Suddeutsche Zeitung 13 Juni 2013Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Detlef Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf Detlef Hoffmann bei Universitat OldenburgEinzelnachweise Bearbeiten a b Ein Spurenleser Suddeutsche Zeitung 13 Juni 2013 a b Nachruf Detlef Hoffmann bei Universitat Oldenburg 19 Juni 2013 Detlef Hoffmann Almut Junker Peter Schirmbeck Hrsg Geschichte als offentliches Argernis oder Ein Museum fur die demokratische Gesellschaft das historische Museum in Frankfurt a M und der Streit um seine Konzeption Anabas Verlag Kampf Fernwald Steinbach 1974 S 298 Museum Luneburg Memento vom 23 Juli 2013 im Internet Archive Presseberichte Normdaten Person GND 128550201 lobid OGND AKS LCCN n50031241 VIAF 85838805 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoffmann DetlefKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 2 Oktober 1940GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 10 Juni 2013STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Detlef Hoffmann amp oldid 232792342