www.wikidata.de-de.nina.az
Der Lennepark ist eine Grunanlage in Frankfurt Oder die nach ihrem Gartenarchitekten Peter Joseph Lenne benannt wurde Er ist eine 8 9 ha grosse mit etwa 900 m Lange und etwa 95 m Breite langgestreckte Parkanlage mit kunstlichem Wasserfall Fliessgewasser Fontane und Teichen Der im englischen Stil gestaltete Park ist nach Theresienstein der zweitalteste Burgerpark Deutschlands Die Rosa Luxemburg Strasse teilt den Park LenneparkPark in Frankfurt Oder Im Sudteil des ParksBasisdatenOrt Frankfurt Oder Angelegt 1825 1845Neugestaltet 2000 2007Umgebende Strassen Halbe Stadt westlich und nordlich Karl Marx Strasse An der alten Universitat Wollenweberstrasse alle ostlich Heilbronner Strasse sudlich NutzungNutzergruppen Fussverkehr Freizeit EventsParkgestaltung Lenne Bueck Lehmann Lienau Mende Schmeisser SteinkopfTechnische DatenParkflache 89 000 m Lennepark Nordteil Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baumbestand 3 Schopferdenkmal 4 Kunstwerke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine nach 1253 angelegte 900 m lange 95 m breite und fast 11 m hohe Wallanlage westlich der Frankfurter Stadtmauer war 1820 militarisch nutzlos geworden und von wildangesiedelten Baumen und Strauchern uberwuchert 1825 beschlossen einflussreiche Frankfurter Burger erstmals einen Zugang zur Stadt von Westen zu schaffen und die Wallanlagen in einen Park umzuwandeln Der Kaufmann und Politiker Michael Martin Lienau reichte zusammen mit dem Padagogen Friedrich Schmeisser bei den Stadtverordneten einen Antrag auf Ubernahme der Baukosten ein der jedoch abgelehnt wurde Daraufhin sammelten Frankfurter Burger Spenden die 541 Taler erbrachte Damit wurde zwischen 1825 und 1827 ein neuer Weg durch die Wallanlagen eine kleine Brucke uber den Stadtgraben und ein verschliessbares Tor in der Stadtmauer bezahlt 1832 beschlossen die Frankfurter Stadtverordneten alle Baume fallen das Gelande einebnen und die weitere Gestaltung von Privatleuten vorantreiben zu lassen Bei einer zweiten Sammlung die von Martin Michael Lienau initiiert worden war kamen 889 Taler zusammen Der Hochschullehrer Friedrich Schmeisser kaufte fur zwei Taler eine Eiche und schutzte sie so vor dem Abholzen Sie ist inzwischen Stand 2018 der alteste Baum im Bestand nbsp Plan 2017Lienau schrieb an den mit ihm befreundeten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenne in Potsdam und bat um Unterstutzung bei der Gestaltung Lenne besuchte am 22 Februar 1835 Frankfurt bereits am 16 Marz 1835 traf sein Situationsplan ein Wenige Tage spater folgte der Bepflanzungsplan der 250 Baume und Straucher vorsah Am 30 Januar 1836 beschlossen die Frankfurter Ratsherren die Umgestaltung der Wallanlagen nach den Entwurfen Lennes unter Leitung Schmeissers 56 Arbeiter bewegten daraufhin 1 700 000 Karren Erde Stark fliessendes Quellwasser und die Aufrechterhaltung des Betriebes der Lohmuhle am Ende des Stadtgrabens bereiteten Probleme Deswegen sollte ein Schopfwerk die benotigten Wassermengen uber den schutzenden Damm fordern Fur die neu anzulegenden Teich und Grabenanlagen wurden weitere 3 631 200 Karren Erde bewegt Wegen Geldmangels mussten die Arbeiten im Juni 1837 unterbrochen werden Immer wenn neues Geld vorhanden war wurde weitergebaut Mit weiteren Spenden Frankfurter Burger konnte bis 1842 eine Strassenanbindung zur Stadt geschaffen werden 1842 zerstorten vom Lohmuller aufgewiegelte Arbeiter den Damm Die im Graben Arbeitenden konnten sich nur mit Muhe und Not retten Daraufhin legte Friedrich Schmeisser sein Amt nieder 1843 bewilligte das konigliche Finanzministerium 4 000 Taler zur Weiterfuhrung der Arbeiten Peter Joseph Lenne kam wieder in die Stadt und bestatigte dass die Gestaltung in seinem Sinne erfolgt Mit der Bepflanzung der Anlage 1845 waren die Arbeiten abgeschlossen Die Schwanenbrucke im Lennepark war ursprunglich aus Holz Diese musste 1862 abgerissen werden und wurde durch eine Ziegelbrucke ersetzt Diese Brucke steht im 21 Jahrhundert als eine der altesten Brucken Brandenburgs unter Denkmalschutz 1 Am 14 September 1949 wurde am sudlichen Eingang des Lenneparks ein Denkmal fur die Opfer des Faschismus aufgestellt Nachdem am 8 Mai 1986 an der Rosa Luxemburg Strasse Ecke Wieckestrasse ein neues Mahnmal errichtet worden war wurde das Denkmal im selben Jahr abgebaut 2 3 nbsp Ziegelmauer an der Wollenweberstrasse die Lage der abgerissenen Stadtmauer markierendIn den 1960er und 1970er Jahren wurden die begrenzenden historischen Bauten unter anderem auch die letzten Reste der Stadtmauer abgerissen Eine niedrige Ziegelmauer markiert einen Teil des Verlaufs Seit dem 18 November 1976 steht der Park unter Denkmalschutz Die Neugestaltung des Lenneparks war Bestandteil des im Jahr 2000 geschaffenen Forderprogramms ZiS Innenstadt 2007 konnte die denkmalgerechte Sanierung des sudlichen Eingangsbereiches der Schwanenbrucke wie auch der angrenzenden Stutzmauer abgeschlossen werden Bereits 1850 gab es im Nordteil des Lenneparks ein Bruckenbauwerk Die sogenannte Grotte wurde in den 1960er und 1970er Jahren zerstort mit Beton zugeschuttet und verkleidet 2018 konnte sie zunachst wieder freigelegt werden Nach dem Fund eines 50 Kilogramm Blindgangers aus dem Zweiten Weltkrieg sowie bei Grabungen gefundenen historischen Fliesen im Bereich der Brucke ruhten die Arbeiten bis 2019 Bei den Bauarbeiten 2019 wurden handgefertigte Ziegel verwendet und 320 Findlinge verbaut 4 Die Brucke erhielt ein vollstandig neues Tragwerk aus Stahlbeton das 18 Tonnen Last tragt jedoch durch Verkleidungen nah am historischen Original nicht sichtbar wurde Im nordlichen Teil des Lenneparks wurde von Fruhjahr 2020 bis Herbst 2021 gebaut und vieles wieder so gestaltet wie Peter Joseph Lenne geplant hatte Der Gartenarchitekt hatte fur den zwischen 1834 und 1845 gestalteten Teil des Parks die italienische Bergwelt vor Augen Zwischen Grotte und dem Karl Marx Denkmal wurden alle Wege umgestaltet insgesamt 750 m 5 Der Hauptweg wurde von 8 auf 3 m verschmalert und die gepflasterte Flache um das Karl Marx Denkmal wurde um etwa 60 verkleinert Ein in den 1960er Jahren angelegter Wirtschaftsweg an den Wohnblocks an der Alten Universitat hinter der sogenannten Architekturmauer verschwand ersatzlos Der bis zur Rosa Luxemburg Strasse fuhrende Lennesche Hauptweg ruckte in die Mitte und erhielt eine gelb ockerfarbenen Decke Der vormals schnurgerade Weg von der Grottenbrucke zur Halben Stadt ging nun leicht wellig bergan in Richtung Halbe Stadt In dem Bereich in dem sich einst Wallanlagen der Stadtmauer befanden gab es einen Hohenunterschied von rund zehn Metern Findlinge und Wald typische Nadelbaume und Straucher saumten wieder die Wegrander Das Areal wurde nach Lennes Pflanzplan neu gestaltet 6 Ungefahr 800 neue Straucher und 45 neue Baume wurden gepflanzt 4 Baumbestand BearbeitenZum Bestand gehoren uber 50 Baumarten Stand 1998 darunter Silber Pappel Hohe 10 m Umfang 5 62 m machtigster Baum Urweltmammutbaum Hohe 10 m Umfang 0 55 m Stieleiche Hohe 15 m Umfang 3 56 m altester Baum uber 200 Jahre Dreidorniger Lederhulsenbaum Hohe 15 m Umfang 1 08 m Tulpen Magnolie Hohe 5 m Umfang 0 39 m Facherblattbaum Hohe 15 m Umfang 1 44 mWeitere vertretene Baumarten sind Hangeesche Fraxinus excelsior Pendula Sommerlinde auch Grossblattrige Linde Tilia grandifolia genannt Stechpalme Ilex aquifolium Flatterulme Ulmus laevis Eibe Taxus baccata adpressa Mispel Mespilus germanica Bergulme Ulmus glabra Kaukasische Flugelnuss Pterocarya fraxinifolia Amerikanische Gleditschie Gleditsia triacanthos auch Lederhulsenbaum oder Falscher Christusdorn genannt Hainbuche Carpinus betulus Schlitzblattrige Buche Fagus sylvatica Laciniata Kornelkirsche Cornus mas Blutbuche Fagus sylvatica Atropunicea Silberahorn Acer saccharinum Stechfichte Picea pungens Geweihbaum Gymnocladus dioicus Nordamerikanischer Zurgelbaum Celtis occidentalis Spitzahorn Acer platanoides Weisser Maulbeerbaum Morus alba Hainbuche Carpinus betulus Europaische Larche Larix decidua Gewohnliche Platane Platanus x acerifolia und Zerreiche Quercus cerris 7 Schopferdenkmal BearbeitenAuf dem Schneckenberg steht das Schopferdenkmal Es besteht aus einem siebzig Zentner schweren Obelisken auf dessen oberem Ende sich eine Kugel befindet und der auf einem Haufen wild aufgeschichteter grob behauener Granitblocke besteht Der Entwurf des Obelisken stammt von Bildhauer Johannes Boese 8 Die Anregung fur das Schopfer Denkmal ging vom 1863 gegrundeten Verein zur Verschonerung der Promenaden Anlagen aus Das Denkmal wurde 1886 eingeweiht 9 Der Obelisk tragt in Richtung Osten also dem Park zugewandt die Inschrift Den Schopfern dieser Anlage Auf den den Obelisken umgebenden Steinen sind die Namen einzelner Schopfer zu lesen 10 Dies sind P J Lenne Gartenbaudirektor der koniglichen Garten in Potsdam der in der Fruhphase der Planungen Entwurfs und Pflanzplan lieferte J N Buek als Botaniker weithin bekannte Apotheker der die Bepflanzung mit uber 250 Arten vom Baumen und Strauchern nach Lennes Planen umsetzte J G Lehmann von 1817 bis 1837 Oberburgermeister Frankfurts der sich seit seinem Amtsantritt fur die Umgestaltung der Wallanlagen eingesetzt hatte M Lienau Weinhandler und Stadtrat in Frankfurt der seinen Bekannten Lennes fur die Planung der Umgestaltung der Wallanlagen kurzfristig nach Frankfurt holen konnte L Mende Bankier der sich vermutlich um die Finanzierung des Projekts gekummert hatte 1836 lieh er 200 Thaler fur die Fortfuhrung der Arbeiten im Park F R Schmeisser Oberlehrer am Frankfurter Gymnasium und treibende Kraft zur Offnung der westlichen Stadtmauer und Anlage des Parks Leiter der Bauarbeiten bis 1842 und Ausfuhrender der komplizierten Berechnungen fur die Erdarbeiten und H W Steinkopf Regierungsrat der eine der tragenden Personen des Verschonerungsvereins war entscheidend bei der Geldbeschaffung mitgewirkt hatte und sich noch Jahre nach Fertigstellung die Parkanlagen betreute Anlasslich des Wiederaufbaus des Schopferdenkmals in den 1970er Jahren hatte der Bildhauer Jurgen Karnopp eine abwechslungsreich gestaltete Wand aus Keramikelementen um das Denkmal errichtet Diese wurde bei der Sanierung des Parks im Jahr 2011 11 abgebaut und ein stadtisches Kunstdepot eingelagert 12 Kunstwerke BearbeitenIm Lennepark wurden mehrere Kunstwerke aufgestellt Im Norden an der Karl Marx Strasse steht das Karl Marx Denkmal von Arndt Wittig und Manfred Vogler mit einer Buste von Fritz Cremer Sudlich davon an der Strasse An der Alten Universitat erinnert eine Wand mit Reliefs von Walter Kreisel an die Brandenburgische Universitat Frankfurt Auf Hohe des Hauses An der Alten Universitat 7 steht die Hasensaule von Peter Fritzsche nbsp Mythologische FigurengruppeBei den Umbauarbeiten in den 2010er Jahren wanderte die Mythologische Figurengruppe aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts von ihrem Standort nordlich der Rosa Luxemburg Strasse auf einen Platz sudlich der Strasse An der Einmundung der Rosengasse steht die Skulptur Apfelpflucker von Heinz Mamat Am Spielplatz an der Einmundung der Promenadengasse stehen die Skulpturen Stehender Junge Robert und Junge Frau von Wilfried Fitzenreiter und Sitzender Akt von Ernst Sauer Sudlich davon wurde die Skulptur Grosse Sitzende von Herbert Burschik platziert Nordlich der Einmundung der Dr Hermann Neumark Strasse steht ein Madchenakt von Werner Stotzer Am Sudende des Parks befindet sich die Skulptur eines Betenden Knabens eines unbekannten Bildhauers Literatur BearbeitenFrankfurt Oder Der Lennepark Faltblatt Herausgeber ABM Projektgruppe Tourismus Frankfurt Oder Ohne Jahr gefunden 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lennepark Frankfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09110034 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Kleeber in Zentrum Juli 2006 S 8 9 Bernhard Klemm Frankfurter Denkmalgeschichte erzahlt anhand von Schicksalen einzelner Denkmaler In Mitteilungen des historischen Vereins zu Frankfurt Oder e V 1997 Heft 1 S 19 Markische Oderzeitung Frankfurter Stadtbote 17 August 2005 S 16 a b Jan Henrik Hnida Frankfurt Oder Uber neue Wege durch den Lennepark zur Halben Stadt In moz de 22 Februar 2020 abgerufen am 16 April 2023 Jan Henrik Hnida Lennepark Karl Marx Denkmal geht s in Frankfurt Oder an den Kragen In moz de 25 Juli 2020 abgerufen am 16 April 2023 Ines Weber Rath Stadtgestaltung Alpen Feeling im Lennepark von Frankfurt Oder In moz de 19 Juli 2021 abgerufen am 16 April 2023 Der Baumbestand im Frankfurter Lennepark In BlickPunkt 31 Juli 2010 S 14 Das Schopferdenkmal im Park Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www der oderlandspiegel de Jorg Kotterba Ururur Neffe Lennes kam zur Einweihung MOZ de In moz de 26 September 2011 abgerufen am 13 Marz 2019 Bernhard Klemm Frankfurter Denkmalgeschichte erzahlt anhand von Schicksalen einzelner Denkmaler In Mitteilungen des historischen Vereins zu Frankfurt Oder e V 1997 Heft 1 S 12 Sanierung Schopferdenkmal In sozialestadt frankfurt oder de Abgerufen am 13 Marz 2019 Sonja Jenning Eingelagert und fast vergessen In Markische Oderzeitung 14 Juni 2017 moz de 52 346207 14 548237 Koordinaten 52 20 46 3 N 14 32 53 7 O Normdaten Geografikum GND 4845517 9 lobid OGND AKS VIAF 244765182 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lennepark Frankfurt Oder amp oldid 239575351