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Das Rathaus Frankfurt Oder ist das Verwaltungsgebaude der kreisfreien Stadt Frankfurt Oder in Brandenburg Das vermutlich ab der Mitte des 13 Jahrhunderts errichtete Gebaude ist in der Denkmalliste des Landes Brandenburg als Baudenkmal ausgewiesen Rathaus Frankfurt Oder 2013Ansicht des zwischen 1911 und 1913 errichteten Erweiterungsbaus 2013Das Rathaus beherbergt heute zudem eine Gaststatte sowie das Museum Junge Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Baugeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 NachweiseArchitektur und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Uhrenturm 2010 nbsp Gang im Inneren 2017Mit der Errichtung des Rathauses wurde vermutlich kurz nach der Verleihung des Stadtrechts an die Stadt Frankfurt Oder im Jahr 1253 begonnen Der genaue Bauverlauf ist nicht vollstandig geklart Vermutlich wurden zunachst nur der Keller und das Erdgeschoss fertiggestellt Befunde in der ursprunglich offenen sogenannten Gerichtslaube im Erdgeschoss des kleineren nordlichen dem Rat vorbehaltenen Gebaudeteils legen eine Bauunterbrechung nahe Die Bauarbeiten an dem grosseren Sudteil mit Kaufhaus sowie dem sogenannten Archivanbau an der Westseite wurden vor der Mitte des 14 Jahrhunderts beendet Das Rathaus war zu diesem Zeitpunkt ein zweigeschossiger teilverputzter Backsteinbau mit rechteckigem Grundriss und Schauwanden an der sudlichen und nordlichen Schmalseite Zwischen 1607 und 1609 erfolgte ein weitreichender Umbau des Rathauses unter der Leitung von Thaddaus Paglion Das Gebaude wurde barockisiert Der Rathausturm an der nordlichen Schmalseite wurde im Stil der Renaissance errichtet Im Gebaude waren die Ratsstube und die Gerichtslaube untergebracht An Wochenmarkten und Messen wurde die sudliche Halle im Erdgeschoss von Warenstanden genutzt In der daruber liegenden Halle fanden unter anderem Balle Empfange und Theatervorfuhrungen statt Bereits vor 1870 wurde das Kellergeschoss als Restaurant genutzt Der mittelalterliche Teil des Rathauses wurde bereits in seiner heutigen Form mit gestrecktem rechteckigen Grundriss angelegt Im Inneren des Baus lassen sich noch die unterschiedlichen Nutzungen als Rathaus und als Kaufhaus erkennen Ursprunglich war die Grenze zwischen Rat und Kaufhaus aussen durch einen Trenngiebel markiert Die heute einheitliche Firsthohe entstand erst als Folge der Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg An den Schmalseiten befinden sich Schauwande deren gotische Details im 17 Jahrhundert entfernt wurden Zudem verfugen die Schauwande uber manieristische auf die Strebepfeiler aufgebrachte Putzkronen 1 Die Nord und Sudgiebel sind mit zweigeschossig angeordneten Wimpergreihen mit Masswerkzierstreifen zwischen Fialpfeilern ausgestattet Die unteren Masswerkrosetten wurden jeweils erganzt Die mittleren Rosetten aus Ziegelformsteinen am Nordgiebel sind noch im Originalzustand die oberen Rosetten sind aus Rudersdorfer Kalkstein An den Pfeilern befinden sich Konsolenkopfe aus Kalkstein aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts Das Erdgeschoss verfugte fruher uber Spitzbogen zwischen kraftigen Wandpfeilern diese wurden spater verandert Uber dem mittleren Wandpfeiler befindet sich ein rechteckiger Turmaufsatz aus dem Jahr 1607 mit auskragender Plattform mit schmiedeeisernem Ornamentgitter und achteckiger Laterne mit einer kupfergedeckten Haube Der Turmaufsatz wurde etwa 1945 zerstort und ab 1976 wieder aufgebaut Die westliche Seite des Gebaudes verfugte uber sogenannte Scharren Diese wurden 1461 erstmals erwahnt und Anfang des 17 Jahrhunderts erneuert bis sie 1864 schliesslich abgerissen wurden Der Archivanbau erhielt im 17 Jahrhundert einen Volutengiebel welcher ebenfalls wahrend des Zweiten Weltkrieges zerstort und ab 1976 rekonstruiert wurde 1 Ende des 19 Jahrhunderts wurden die auf der Ostseite des Rathauses angebauten Privathauser angekauft und mittels Durchbruchen einbezogen Da hierdurch keine befriedigende Situation entstand entschloss man sich 1908 einen Wettbewerb fur einen Neubau auszuloben Der Entwurf von Fritz Beyer aus Berlin gewann den Wettbewerb So wurde zwischen 1911 und 1913 das Rathaus durch Fritz Beyer an der ostlichen Langseite um einen viergeschossigen Ziegelbau mit Schmuckformen aus Kalkstein erweitert Dadurch entstand zusammen mit der alten Rathausanlage ein dreiflugeliges Gebaude mit Innenhof Der Anbau verfugt uber ein reich geschmucktes Portal mit zwei Risaliten Die Ausfuhrung Bildhauerarbeiten lag bei Julius Wolff aus Berlin Die Gliederung der Sudfassade wurde der des Sudgiebels angepasst und erhielt die Gestaltung eines typischen hanseatischen Rathausbaus mit Arkadengang und hohen Rechteckfenstern Der Sudteil wurde mit einer Freitreppe ausgestattet 1 Beyer bekam zudem 1909 den Auftrag den historischen Teil zu Regotisieren nbsp Das zerstorte Rathaus im Juli 19511937 erhielt das Rathaus die sudwestliche Eingangshalle Diese verfugte uber einen Zugang zum Rathauskeller Hier war die Stadtische Sparkasse untergebracht Der Eingang erfolgte uber die Portale an der Ostseite Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Rathaus durch Brandlegung stark beschadigt und brannte schliesslich nieder Ab 1951 wurde das Rathaus wiederhergestellt Dabei wurde das Dach als einfaches Walmdach ausgefuhrt Zur 700 Jahrfeier Frankfurts 1953 wurde das Rathaus wiedereroffnet Ab 1976 wurde der Anbau von 1913 funktionell neu gestaltet modernisiert und baulich instand gesetzt Im Zuge dieser Massnahme kam es unter anderem zur Verlegung der Eingangszone von Ost nach Sud und zu der Neugestaltung der Stadtverordneten Sitzungssale Zur 725 Jahrfeier 1978 waren die Arbeiten abgeschlossen Der Umbau wurde 1978 mit dem Architekturpreis der DDR ausgezeichnet Zwischen 1993 und 1994 wurde der mittelalterliche Ursprungsbau restauriert Nach einem Wettbewerb 2015 2 wurden umfangreiche Umbau und Sanierungsarbeiten in Angriff genommen die 2023 noch andauerten Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen durchgesehen von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 329f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathaus Frankfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf der Website der Stadt Frankfurt Oder Nachweise Bearbeiten a b c Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 329f 226 rathaus frankfurt o In ff architekten de Abgerufen am 21 August 2023 52 344138888889 14 554083333333 Koordinaten 52 20 38 9 N 14 33 14 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathaus Frankfurt Oder amp oldid 236604167