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Die Leinleiter ist ein knapp 20 km langer Fluss der Frankischen Schweiz Leinleiter LeinleiterbachLauf der LeinleiterLauf der LeinleiterDatenGewasserkennzahl DE 242672Lage Frankische Schweiz Deutschland Bayern Oberfranken Landkreis Bamberg Landkreis ForchheimFlusssystem RheinAbfluss uber Wiesent Regnitz Main Rhein NordseeQuelle zwischen Laibaros und der Heroldsmuhle nahe Heiligenstadt Oberleinleiter49 54 18 N 11 8 33 O 49 905 11 142611111111 475Quellhohe ca 475 m u NNQuellschuttung MQ 20 l sMundung bei Gasseldorf in die Wiesent49 789944444444 11 200944444444 292 5 Koordinaten 49 47 24 N 11 12 3 O 49 47 24 N 11 12 3 O 49 789944444444 11 200944444444 292 5Mundungshohe 292 5 m u NNHohenunterschied ca 182 5 mSohlgefalle ca 9 2 Lange 19 9 km 1 Einzugsgebiet 97 01 km 1 Abfluss am Pegel Untersteinleiter 2 AEo 83 72 km NNQMNQMQMqMHQHHQ 2005 183 l s210 l s1 1 m s13 1 l s km 13 1 m s16 m sGemeinden Heiligenstadt Unterleinleiter Ebermannstadt Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Vormaliger Fluss Oberlauf 2 2 Leinleiterquelle 2 3 Verlauf 2 4 Zuflusse 2 5 Orte entlang der Leinleiter 3 Beschreibung 3 1 Johann Will 1692 3 2 Gottlieb Zimmermann 1840 4 Bildergalerie 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Leinleiter war Namensgeberin fur die Dorfer Oberleinleiter und Unterleinleiter Beide Ortschaften heissen im ostfrankischen Dialekt Lada Ausserdem gab es ein Geschlecht der von Leinleyter das sich wohl nach einer der beiden Ortschaften nannte Die fruheste Erwahnung des Namens Leinleiter fallt in den Zeitraum zwischen den Jahren 1076 und 1086 Namenforscher deuten den Flussnamen Leinleiter als klarer Bach wobei das Stammwort Lauter fur lauteres klares Wasser steht Dieses Wort kommt auch im Namen der Stadt Kaiserslautern vor Bei der Vorsilbe Lein sind sich die Namenforscher nicht einig Moglicherweise kommt sie aus dem Keltischen und bedeutet Bach Eine andere Deutung sieht Lein in der Bedeutung als Flachs der dort angebaut wurde Eine weitere Deutungsmoglichkeit geht auf das altfrankische Wort Lei fur Felsen zuruck vgl Lorelei Geographie BearbeitenVormaliger Fluss Oberlauf Bearbeiten nbsp Trockental Pleistozaner Oberlauf der Leinleiter Die pleistozane Leinleiter entsprang bereits etwa 3 km weiter nordlich der heutigen Leinleiter Karstquelle Das vom Gewasser erodierte Tal ist gut als Trockental erkennbar Etwa nach einem Viertel der Strecke entspringen zwei in Franken als Tummler bezeichnete Hungerbrunnen Der grosse Tummler bei Hohenpolz entspringt aus einer lange erodierten Felsnische Er schuttet als kraftige periodische Karstquelle bei anhaltenden Niederschlagen oder bei Schneeschmelze Nach Starkregen konnen diese Quellen das Trockental auch heute zu einem Gewassertal machen Leinleiterquelle Bearbeiten nbsp Die Leinleiterquelle nbsp Weitere stark schuttende Karstquelle in der tektonischen Storzone von Brauner Jura und Weisser JuraDie standig schuttende Leinleiterquelle liegt nordlich der Heroldsmuhle und sudwestlich des Burgstalls Heroldstein Sie ist als Naturdenkmal ausgewiesen Aus mehreren Einzelquellen tritt entlang eines etwa 40 m langen Beckens Karstwasser aus Die mittlere Schuttung betragt etwa 20 l s Weitere perenniale standig fliessende Quellen entspringen ca 120 m weiter sudlich Die Leinleiterquelle ist von einer Betonmauer begrenzt durch die der Quellbach in einer Aussparung abfliesst Das Quellwasser wird an der Heroldsmuhle zur Forellenzucht genutzt Verlauf Bearbeiten Die Leinleiter entspringt auf einer Hohe von etwa 475 m u NHN zwischen Laibaros und der Heroldsmuhle nahe der zur Gemeinde Heiligenstadt gehorenden Ortschaft Oberleinleiter in einem Urstromtal und mundet schliesslich auf einer Hohe von etwa 292 5 m u NHN bei Gasseldorf von rechts in die Wiesent Zuflusse Bearbeiten Zuflusse von der Quelle zur Mundung mit Lange 3 Feuerbach rechts 1 7 km Retschgraben rechts 1 2 km Plessenbach rechts 4 0 km Neumuhlenbach links 1 6 km Schulmuhlbach links 2 6 km Mathelbach links 1 1 km Durrbach rechts 3 0 kmOrte entlang der Leinleiter Bearbeiten Heroldsmuhle Oberleinleiter Burggrub Zoggendorf Heiligenstadt i OFr Veilbronn Unterleinleiter GasseldorfBeschreibung BearbeitenJohann Will 1692 Bearbeiten In einer alten Landschaftsbeschreibung Das Teutsche Paradeiss von Magister Johann Will aus dem Jahr 1692 wird die Gegend um die Leinleiter folgendermassen beschrieben Die Leinleiter bricht unter Hohen Boltz aus dem Berg so starck hervor dass sie nechst darunter die Herats und zu Obern Leinleuten die beden Dorffmuhlen bemeistern kann fliesst ferner durch Burggrub gen Zogendorff Heilingstadt Drandorf Unterleinleuter und Geisseldorff in die Wiesent Sie trincket anfanglich einen beruffenen Heilbrunnen so vor das Kreisten der kleinen Kinder gut seyn soll wann man aus dessen Wasser ihre Windel waschet dann ein Flusslein so vom Dorff Brunn an Reckendorff unter Greiffenstein und eines so von Ober grub wider eines so von Sicheritz Thal zur Schulmuhl gen Veilbrunn herabfallet und noch etliche andere Die Landschafft ist noch zimlich fruchtbar Sonsten erheben sich in dieser Gegend viel Berge worunter der Greinen Eichel und Eiferberg die andern fast uberhohen 4 Gottlieb Zimmermann 1840 Bearbeiten In einem weiteren Bericht aus der Zeit der Entdeckung der Frankischen Schweiz beschreibt Gottlieb Zimmermann im Jahr 1840 eine Wanderroute entlang der Leinleiter wobei er zuerst den Weg vom Gugel bei Schesslitz schildert Vom Gugel aus steigen wir auf einem Waldpfade zur Hohe des Gebirgs empor Uns fallt sogleich das hochliegende Kirchdorf Ludwag in die Augen Wir kommen nach Herzogenreuth und wandern auf der fruher erwahnten Nebenstrasse die ziemlich steinig ist uber Tiefenpolz und Oberleinleither dem Thale zu nachdem wir den Seigelstein eine groteske Felsenmasse bewundert und uns im letzteren Ort mit einem guten Trunk beim Wirth Hofmann erfrischt haben Zimmermann erwahnt auch die Tummler zwischen Laibaros und Heroldsmuhle oberhalb der Leinleiterquelle Wir erblicken hier die in Nahe liegenden weithin sichtbaren Dorfer Hohenpolz und Teuchaz Zwischen dem ersteren Ort und der Heroldsmuhle befinden sich die sogenannten Tummler zwei merkwurdige Quellen die nur zur Zeit wenn es anhaltend regnet fliessen alsdann aber auch mit gewaltigem Larm hervorbrechen und den obern Theil des Thales uberschwemmen Vom Berge bei Teuchaz auf welchem eine Kapelle steht geniesst man eine schone Aussicht in die Thalgegenden der Regnitz und der Aisch Wir wandern im Thale der Leinleiter umgeben von seltsam geformten Felsen die uber das Laubholz der Berge hervorragen weiter fort um uber Burggrub wo ein Stauffenbergisches Schloss Zoggendorf und die Neumuhle bei Heiligenstadt an den Berg zu gelangen auf welchem das Schloss Greifenstein ein weithin leuchtender Punkt der Gegend sich erhebt Mit der Erwahnung des alten Namens von Heiligenstadt namlich Hallstadt zeigt Zimmermann dass dieser Ortsname nichts mit Heiligen zu tun hat sondern mit dem Wort Halde Heiligenstadt auch das lutherische Hallstadt genannt ist ein hubscher Marktflecken im Thale wo die Reisenden mehrere und ziemlich gute Wirthshauser finden Schon vor mehr als 150 Jahren hat die alte Lindenallee zum Schloss Greifenstein die Besucher beeindruckt Eine Lindenallee vermischt mit Buchen fuhrt von der nahen Neumuhle aus zum Schlosse Greifenstein das dem Herrn v Stauffenberg gehort Es liegt auf der Hohe des Bergruckens in der frankischen Schweiz der zwischen der Leinleiter und der forellenreichen Aufseess sich hinzieht und das Aufseesser Gebirg genannt wird Das Schloss ist althertumlich gebaut und gewahrt von seinen obern Fenstern eine schone Aussicht Merkwurdig ist auch sein tiefer Brunnen Rings herum sind die sehenswerten Gartenanlagen wo die Kunst und Sorgfalt des Gartners uber den rauhen Boden und das Klima denn oft im Mai ists hier ziemlich kalt den Sieg davontrug Zu bemerken sind die Gewachshauser die Orangerie der Sommersalon ein Felsengang mit dem Vehmgericht das an eine gewaltige Zeit erinnernd bei einer rechten Ritterburg nicht fehlen darf eine moderne Kegelbahn usw ein Lusthaus auf einem Felsen der mit einem andern benachbarten durch eine Kettenbrucke verbunden ist eine Obelisk und vor allem eine gotische Kapelle die wegen ihrer sieben Fenster mit Glasmalereien bewundert wird Weiter geht der Weg dann uber Veilbronn nach Streitberg Von Greifenstein aus haben wir zwei Wege um nach Streitberg zu gelangen Entweder wir gehen wenn wir nach Heiligenstadt heruntergestiegen und auf der Vicinalstrasse nach dem schon gelegenen Veilbrunn gekommen sind von hier aus uber das von gleichnamigen Bache durchflossene Unterleinleiter das unterhalb der langen Meile liegt oder wir schlagen einen naheren aber weniger bequemen Weg ein indem wir von Veilsbrunn aus links die Hohe ersteigen und am Stornhofe vorbei vor welchem drei grosse Kirschbaume stehen auf der Gebirgsflache nach Streitberg wandern 4 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Weitere Karstquelle der Leinleiter bei der Heroldsmuhle nbsp Heroldsmuhle im Leinleitertal nbsp nahe Oberleinleiter nbsp in Heiligenstadt nbsp in Heiligenstadt nbsp Leinleiter in Unterleinleiter nbsp Leinleiter in GasseldorfSiehe auch BearbeitenListe der Fliessgewasser im Flusssystem Wiesent BrollerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Leinleiter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Panoramablick vom Kreuzstein ins Leinleitertal Karstphanomene und Karsttektonik im Oberen LeinleitertalEinzelnachweise Bearbeiten a b Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Main Seite 56 des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 3 3 MB Bayerischer Hochwassernachrichtendienst Stand 7 September 2011 Eigenmessung auf dem BayernAtlas a b Zitiert nach Dieter Zoberlein Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i OFr Herausgegeben anlasslich der Feier des 450 jahrigen Jubilaums der Verleihung des Marktrechtes an Heiligenstadt i OFr Heiligenstadt 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leinleiter amp oldid 204701022